5 5 *— z* —8 233 8 J— 1H 7 b 5 52 I5 7 18 9 — 82A — 48 —38 9 54 —*5— * —A 3 — —S3 * —28 — 53 * J ——— ——— — *316 — ——— —3 —7— —IB 7 J ———— 9 * 383 ! —98 * — 8 5 —58 A — * * * * — A⸗H 8 2 ** * — 32 4 * 1 — ,— ——— ẽ —12 v R * G3 — —5J 86 A* —J 3 J ——52—— . * 55 F 7 4— * —386— — * 2E 2 — 9 — 1 —— * * 5 * —S—6 0 3 —96 —— 93 4 —6 7 * J 8 52 5945 Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. — — — der „St. Jugberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗ Blatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1A 60 — einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 MA 73 —, einschließlich 10 ZZustellungsgebühr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseralen aus der Pfalz 10 H, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, I3 8, NReklamen 80 B. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 1 230. Sonntag, 28. November 1886. 21. Jahrg. Deutsches Reich. , Auch diesmal kann die Bevölkerung der Pfalz, chreiht man der „Straßb. Post“, mit ihrer Kreis— ßertretung (dem Landrathe) zufrieden sein. Trotzdem die Kreis-Verwaltung in der bisherigen ersprießlichen Weise fortgeführt wird und unver⸗ meidlich gewachsene Ausgaben zu decken sind, dar⸗ unter unter Anderem die Mehrforderungen für die dreis⸗Kranken⸗ und Pflege⸗Anstalt, die Wohaungs⸗ geld-Zuschüsse für Siudien und Reallehrer, sowie ur Kreis⸗Schulinspektoren u. s. w., ist keine Er— jöhung, sondern eine Herabsetzung der Kreis-Um⸗ agen eingetreten. Unsere Kreis⸗Regierung und die rreis⸗Vertretung können es sich deßhalb zur Ehre inrechnen, wenn sie in ultramontanen Blättern der rechtsrheinischen bayerischen Kreise angegriffen wer⸗ zen, als sei die „liberale Kreis-Vertretung“ an den johen Kreis-Umlagen der Pfalz schuld. Dafür be⸗ villigt aber auch die Kreis Vertretung der Pfalz, zu ihrer und der pfälzischen Bevölkerung Ehre sei es gesagt, viel weiterreichende Mittel für Erziehung und Bildung, für Industrie und Kultur, für Ge⸗ sundheit und Wohlthätigkeit u. s. w., als beispiels⸗ weise diejenige des ultramontan⸗gesinnungstüchtigen Kreifes Niederbayern. Ganz abgesehen davon, daß die pfälzischen Kreislasten für Straßen-⸗ und Fluß⸗ bauten, hier zunächst die Rheindämme, naturgemäß söher sind, als jene in Niederbayern. Berlin, 25. Novb. In der Begründung zur Septenatsvorlage wird weiter ausgeführt: Die Friedenspräsenzstärke des deutschen Heeres sei zuletzt durch das Gesetz vom 6. Mai 1880 geregelt und hiebei für die Zeit vom 1. April 1881 bis 31. März 1888 auf 427,274 Mann, d. h. auf UpCt. der nach der letztvorhergegangenen Volks⸗ zählung ortsanwesenden Bevölkerung festgestellt wor⸗ den. Gegliedert ist das Heer in 483 Infanterie— Bataillone, 20 Jägerbataillone, 465 Escadrons, 340 Batterien mit 1404 bespannten Geschützen, 31 Fuß Artilleriebataillone, 19 Pionierbataillone, 2 Eisenbahnbataillone, 18 Trainbataillone. Treu seiner Bestimmung bilde dieses Heer die Bildungs⸗ schule des deutschen Volkes für den Krieg; seine Kriegstüchtigkeit biete die hauptsächlichste Gewähr für die Sicherheit und Machtstellung des Reiches. kine schwere Täuschung würde es aber sein, wenn das Bewußtsein, eine starke und kriegsbereite Armee uu besitzen, die Gefahren unterschätzen ließe, welche Deutichland aus seiner von allen Seiten einem Angriffe ausgesetzten Lage erwachsen, denn nur der LBergleich mit der Kriegsmacht der benachbarien Broßstaaten gibt einen Anhalt für das Maß der eigenen Stärke. Kaum habe es eine Zeit gegeben, n welcher die Bestrebungen, die Wehrkraft nach— jaltig zu kräftigen und zu steigern, so allgemein jervorgetreten sind, als die jüngst verflossene und die gegenwärtige. Die militärische Lage verschiebe ich zu unseren Ungunsten. Hiermit laufe das als Frucht eines glorreichen Krieges neu erstandene Deutsche Reich für eine absehbare Zukunft Gefahr, hei einem drohenden europäischen Conflict nicht mehr seine der Erhaltung des allgemeinen Friedens dauernd gewidmete Politik nachdrucksvoll führen zu önnen. Wenn auch für uns der Krieg unver⸗ neidlich werden sollte, würde sogar die kaum er⸗ tungene Selbstständigkeit des Reiches bedroht sein. kiner gewissenhaften Vergleichung unserer Heeres⸗ nacht mit derjenigen unserer Nachbarstaaten bedürfe s daher mehr als je, und kein sein Vaterland iebender Deutscher wird die darnach für uns sich cgebenden Nothwendigkeiten verlennen können. —— Nunmehr wird nachgewiesen, wie Frankreich jetzt 73,552, Rußland 517,000 Mann Friedensprä⸗ enzstärke habe und wie die Kosten der beiden ge⸗ rannten Staaten, sowie die auf den Kopf der Be⸗ oölkerung entfallenden Lasten bedeutend höher als zei uns seien; es erscheine geboten, in Rücksicht der zur Zeit herrschenden Verhältnisse mit der Ver— nehrung unserer Streitkräfte bereits jetzt vorzugehen, ine Verspätung der Entschließung könnte verhäng⸗ unißvoll werden. Entschieden wird in dem Entwurfe für die Beibehaltung der dreijährigen Dienstzeit ingetrelen. Berlin, 25. Nodb. Dem „Fr. Journ.“ wird Jemeldet: Nach den Aenderungen, die der Bundes—⸗ rath im Etat des Reichshaushalts vorgenommen hat, zerechnen sich die Ausgaben auf 627,861, 121 Mk. mn fortdauernden und 119,536,691 Mk. an ein⸗ maligen und die Einnahmen auf 746,888,121 Mt. Der Fehlbetrag, welcher durch Matricularumlagen uufzubringen ist, beläuft sich auf 108,386,176 Mk. im 29,117,777 Mark mehr, als im Rechnungs⸗ ahre 1886/87. Wie erinnerlich, war ursprünglich ein Mehrbetrag vo 33,176,541 Mark angesetzt ge⸗ wesen. Berlin, 26. Nov. Der Reichstag wählte jeute auf Antrag des Abg. Windthorstidas Präfidium und Bureau der vorigen Session durch Akklamation wieder. Erster Präsident ist sonach der Abgeordnete ». Wedell-Piesdorf, erster Vicepräsident Frhr. v. Franckenste in, und weiter Vicepräsident der Abgeordnete Hoffmann. Das Haus vertagt sich hierauf bis Dienstag nächster Woche zur ersten Berathung des Etats. Ausland. Wien, 25. Nov. Wie hier verlautet, be⸗ zeichnete die russische Regierung Deutschland als zie geeignete Macht, um Vermittlungsvorschläge zur dösung der bulgarischen Frage zu machen. Ruß— and werde die Berliner Vorschläge mit der gebüh— renden Beachtung aufnehmen. Wien, 285. Nov. Die Politische Korr.“ meldet aus Sofia: Der Hauptmann Tepavitscharow ver- uchte eine Kompagnie der Kadettenschule zu ge— vinnen, behufs Anstiftung einer Emeute. Der Anschlag wurde durch einen Kadetten entdeckt und die Kadettenschule entwaffnet. Eine strenge Unter⸗ suchung ist eingeleitet. Wien, 25. Nov. Gegenüber den Leugnungs⸗ yersuchen der offiziösen Blätter erscheint es bemer⸗ enswerth, daß die Tripelallianz von Berlin und dondon aus ohne Einschränkung begrüßt wird; ꝛbenso die türkische Annäherung an Oesterreich und England. Es scheint, daß Kalnoky wieder zurück— chreckt vor schroffem Auftreten. Brüssel, 25. Nov. Gent ist in völligem Aufruhr. Allnächtlich finden Straßeykämpfe der Arbeiter gegen Militär und Polizei statt. Newyork, 25. Nob. Dem obersten Ge⸗ richtshofe des Staates Illinois wurde ein Gesuch unterbreitet, die Hinrichtung der sieben zum Tode verurtheilten Anarchisten aufzuschieben. Lokale und pfälzische Nachrichten. — Aus der Nordpfalz. Einen schönen Zug uneigennütziger Nächstenliebe hat der „Bote . L. u. G.“ zu berichten. Einer armen Familie. velche durch Bürgschaft in Rückgang gekommen, ollte die einzige Kuh zwangsweise versteigert verden. Dieselbe kommt unter den Hammer und wird den Herren Franz Günther und Forstmeister Lippert beide in Ebernburg wohnhaft, welche als Steigerer boten, zugeschlagen, und diese gaben die Kuh ohne alle Bedingung und kostenlos ihrem bisherigen Besitzer wieder zurück. Manchem —XXDVV Augen ob dieser edlen Handlung. Ehre diesen Männern! — Wie die „N. Z.“ berichtet, grassirt seit einiger Zeit in Neussta dt a. H. die Typuskrank⸗ heit in bedenklichen Umfange. Es sollen nicht weniger als 31 Personen an der epidemischen Krankheit darnieder liegen. — Speyer. Es soll hier der Bau einer neuen kathol. Kirche beabsichtigt, die Unterhandlung bezügl. der Platzerwerbung aber noch nicht zum Abschluß gelangt sein. Vermischtes. F Mann heim, 25. Nov. Heute fruüh wurde auf Requisition der Frankfurter Staatsanwaltschaft der seit einiger Zeit sich hier aufhaltende, frühere Verleger des eingegangen „Pionier“, Alexander Kapp verhaftet. Der Verhaftete soll nach der „N. B. B.“ an, die Frankfurter Behörde ausgeliefert werden. F Mannheim, 26. Nov. Die feierliche Ueberführung der Leiche des gestern früh im Duell gefallenen Lieutenants Scheele nach dem Per— sonenhof findet heute Mittag 12 Uhr von dem Betsaale des hiesigen Friedhofes aus statt. Der Conduct, dem alle militärischen Ehren erwiesen wer⸗ den und an welchem sich das Offiziers⸗-Corps be⸗ theiligen wird, trifft voraussichtlich gegen * 1 Uhr in der Stadt und um 41 Uhr am Bahnhof ein. Von hier aus findet bekanntlich die Ueberführung der Leiche nach Stettin statt. — Die gerichtsärzt⸗ liche Obduktion der Leiche wurde gestern Abend 6 Uhr durch Herrn Bezirksarzt Dr. Fischer vorge⸗ nommen. F Leipzig, 25. Nov. Redakteur Prohl wurde wegen Landesverrath zu Jahren Zucht⸗ haus und 10 Jahren Ehrverlust verurtheilt. Der Antrag auf Beschlagnahme seines Vermögens wurde abgelehnt. Seit 1872 hatte Prohl dem Sarauw Dokumente u. s. w. geliefert, der verstorbene Ma⸗ schinenmeister Schwarz war sein Gewährsmann. Auch direkt nach Paris haite Prohl Mittheilungen sekreter Art geliefert. 1 (Im Duell gefallen) Bei einem in Dresden ausgetragenen Pistolenduell ist ein Student aus Erlangen, Hr. Horn, cand. phil., erschossen wvorden. F Im Hotel „Stadt Coburg“ zu Dresden goß ein Rachts um 2 Uhr angekommer Reisender 3 Flaschen Petroleum auf den Zimmerboden und ündete es an. Ein daneben wohnender Reisender erwachte in Folge des Brandgeruches und rascher Hilfe wurde es möglich, das Feuer zu ersticken. Als man die Polizei herbeiholen wollte, fand man das große Hausthor innen und außen verstopft. Der Fremde muß auf seiner Flucht jedenfalls durch ein Abortfenster im Parterre auf die Straße gesprungen sein. Eine Flasche trägt die Etiquette „Chateau Larose Heinrich Sauerbach Mainz“, das zum Verstopfen der Thüre verwendete Papier st von einem Exemplar der „Sennefelder Zeitung“ Den Eintrag in das Fremdenjournal hatte der Unbekannte bei seinem Erscheinen ausdrücklich ab⸗ gelehnt. Es fehlt jede Spur von ihm.