Mühle losgerissen hatte, trieb sie bis zur hiesigen Schiffbrücke, woselbst sie hängen blieb. Vermischteo. Daß unser Kaiser Wilhelhm den Jahren nach der älteste der regierenden Fürsten ist, dürfte wohl Jedermann bekannt sein, daßk er aber trotz seines hohen Lebensalters nach der Zeit des Regie⸗ rungsantritts erst als der 17. unter den Souve⸗ rainen rangirt, ist weniger verbreitet. Hier ist der Senior Pedro II. von Brasilien, der den Thron seit mehr als 55 Jahren inne hat. Demnächst folgt die Königin von Großbritannien, die am 20. Junißk. J. ihr 50jähriges Regierungs -Jubiläum feiera wird. — Den Jahren nach ist der Papst Leo XIII. der zweitälteste, der aber immerhin 18 Jahre jünger ist, als unser Koaiser. Zwei Fürsten, der König der Niederlande und der Fürst von Schaumburg⸗Lippe, werden im künftigen Jahre, 4 andere Fürsten im Jahre 1888 70 Jahre alt. Im Allgemeinen ist das Alter der regierenden Fursten zur Zeit sehr hoch; nur 4 von 40 sind weniger als 40 Jahre alt; nächst dem erst in diesem Jahre geborenen König Alphons XIII. von Spanien ist Fürst Milan von Serbien mit 32 Jahren der cüngste. F Worms, 22. Dez. Heute Morgen wurde am Rhein in der Nähe der Badeanbalt ein Ueberzieher, eiu Hut und ein Paar Handschuhe gefunden. Vermuthlich hat sich der Eigenthümer dieser Kleidungsstücke in den Rhein geflürzt. In den Handschuhen fand sich der RNRame Weber eingezeichnet. Mainz 23. Dez. Die Ludwigsbahn ist auf sämmflichen Strecken verkehrsfrei, mit Ausnahme der Linie Bensheim und Worms-Alzey. FFrankfurt a. M. Eine hiesige Firma klagte gegen einen hiesigen Einwohner 1200 Mark Putzschulden ein, die dessen Frau bei ihr gemacht hatte. Der Beklagte erklärte, es gingen ihn die Ausgaben seiner Frau, die ihr Schlüsselrecht über⸗ schritten habe, gar nichts an. Was ihr nothwendig gewesen sei, um mit einem anständigen Aeußern sich in der Welt zu zeigen, habe er ihr gewährt; mehr zu geben, sei er nicht verpflichte. Der Ge⸗ richtshof pflichtete dem bei und wies die Klage ab. F Man schreibl aus Karlsruhe, 20. Dez.: In der gestrigen Sitzung des Stadtrathes kam durch Vermittelung der Generaldirektion der badischen Staatseisenbahnen ein Schreiben der Direktion der Pfälzer Bahnen in Ludwigshafen zur Kenntniß des Kollegiums, in welchem vorgeschlagen wird, die höl⸗ zernen Pontons der Maxauer Eisenbahn-Schiffbrücke innerhalb zehn Jahren durch eiserne Schiffe zu er⸗ setzen. Von Seiten der badischen Eisenbahnverwal⸗ inng wird dieses Vorhaben der Pfälzer empfohlen, da dies, sowohl vom technischen, als finanziellen Standpunkte aus betrachtet, vollständig berechtigt erscheint. Auch die Stadtvertretung von Karlsruhe, welche bekanntlich Eigentümerin der Eisenbahn von hier bis Maxau ist, hat sich mit dem Projekte ein⸗ derstanden erklärt. F Ich bin Anton Hardel“ von München, b! Jahr alt und reise zu meiner Mutter nach New-York. Ich bitte mich den Herrn Roland und stüpper in Mannheim zuzuweisen ꝛc., das war der Wortlaut eines Plakats, welches ein hübscher Junge umhängen hatte und mit dem er im Bahnhof zu Bruchsal allseitiges Aufsehen hervorrief. Ein Mann⸗— heimer Herr nahm sich des Knaben an und brachte ihn zu der genannten Auswanderungsfirma. Am Dienstag ist der Kleine alsddann per Dampfer zum Seehafen abgereist um dort eingeschifft zu werden. F Die Kassendefeckte scheinen in Nieder⸗ bayern stabil werden zuwollen. Den Kassendefeckten von 50,000 Mt. bei der Distriktssparkasse Viechtach und den Unterschleifen von 5000 Mark bei dem Regierungssekretariat in Landshut folgen nunmehr 18000 Mk. Kassaabgang bei dem Rentbeamten Hock in Deggendorf. FMerinqg, 223. Dez. Am Sonntag Nachits wurde in Kissing der 26jährige Söldnersohn Johann Schwarz vor seinem Hause auf eine schauerliche Weise getödtet. Sein Nachbar, welcher ihn irrthüm tich für eine ihm verfeindete Person hielt, schlug ihm durch einen wuchtigen Sensenhieb die ganze eine Seite auseinander; der Schwerverletzte, welcher in diesem Zustande von 12 bis 2 Uhr auf der Straße lag, verschied um 8 Uhr Morgens. Der Mörder ist verheirathet. F In Eise nach hat der Sturmwind einen alten Taglöhner, der gegen Morgen auf die Arbeit gjehen wollte, in das Wasser getrieben. Der Ver⸗ inglückte wurde als Leiche aus dem Wasser gezogen. fF Eisleben, 22. Dez. Seit zwei Tagen Jerrscht hier heftiges Schneewehen. Der Schnee liegt fünf Fuß hoch. Post- und Bahnverkehr sind eingestellt. Bei Oberröblingen am Salzigen See sst ein Nachmittagszug stecken geblieben und erst anderen Tages mittlags hier eingegangen; die Rei⸗ enden mußten auf freiem Felde ohne Nahrung und Feuerung verweilen. f Die Strafkammer des Landgerichts zu Neu⸗ tadt i. Schl. hat einen Fleischermeister Kraut⸗ vurst in Oberglogau, welcher zwei Pfund in Fäul⸗ ziß übergegangenes Fleisch verkauft hat, mit vier Nonaten Gefängniß bestraft. Fe Lechenich. 20. Dez. Durch das plötzliche Schr ien seines im Nebenzimmer schlafenden Kindes vurde ein in einem kleinen Häuschen unsrrer Um⸗ jegend wohnender Landmann aus dem Schlafe jeweckt. Bei näherem Zusehen erblickte der Vater m Bette des Kindes einen großen Marder, welcher as Gesicht des Kleinen zerfleischt. Dem Manne jelang es, das Tier zu töten, zu dem schwer ver⸗ etzten Kinde mußte ein Arzt gerufen werden. FDas neueste Fahrzeug) ist das Pedesped. Der Erfinder ist der Zweirad⸗Wett⸗ ahrer K. Steinfeld aus Hannober Das Pedesped ilden zwei Bichclehinterräder, die an den Füßen vefestigt und sodann nach Art der Rollschuhe, frei⸗ ich weitaus schwieriger als diese, zur Verwendung jebracht werden. F JahnDenk'mal.) Dem Turnvater Jahn vird in Göttingen ein Denkmal gesetzt werden. tIn Hamburg mußie vor einigen Tagen in Theil der dortigen Schulen wegen Ueberhand⸗ ehmens der Diphtherie geschlossen werden. Merk⸗ dürdigerWeise konnten die mit Luftheizung versehenen 5chulen selbst in durchseuchten Bezirken weiter be— ucht werden, während die mit Ofenheizung einge— ichteten Schulen geschlosseu werden mußten. Man cklärt dies aus der mit der Luftheizung verdundenen ärkeren Lüftung. F Der Schlittschuhläufer Axel Paulsen, helcher im vrrigen Winter in Hamburg den Meister⸗ haftspreis als Schnelllaufer gewann, ist in einem Bettlauf bei Christiana auf einer 25.000 Meter ingen Strecke von dem 2ljährigen norwegischen schlittschuhlaufer Haralo Hagen besiegt worden. »)agen legte die Strecke in 56 Min. 36 Sek. zu⸗ ück, Paulsen kam 2 Min. 40 Sek. später ein. F Ein Katzen⸗Narr in Ber lin hält sich in einem Hause nicht weniger als 40 Katzen. 20 reiben auf den Treppen und dem Hofe ihr Wesen, wanzig andere aber, seine Lieblingskatzen, wohnen n seinen Zimmern und essen mit ihm an seiner kafel. Ist der Beherrscher dieser Katzengesellschaft m Sommer aber verreist, so darf der Diner das datzenzimmer nicht betreten, sondern muß den feisten jeschwänzten Lieblingen das Futter durch das Fenster uwerfen. Da durch die Ausdünstung uad den Inrath der Bestien das Wohlbefinden der übrigen »ausbewohner gefährdet wird, die allerdings nur Nenschen sind, soll die Sanitätspolizei auf den datzennarren aufmerksam gemacht worden sein. F Nach den statistischen Ermittelungen des Ver⸗ ins deutsch e rEisen-⸗ und Stahlindustrieller be⸗ ief fich die Roheisenproduktion des Deutschen Reichs reinsch ießlich Luxemburgs) im Monat November 1886 uf 274957 t, darunter 133660 t Puddelroheisen ind Spiegelroheisen, 34632 t Bessemer-Roheisen, 2499 6, Thomasroheisen und 31166 b Gießerei⸗ oheisen. Die Produktion im November 1885 be⸗ rug 308106 6. Vom 1. Januar bis ult. Nov. 1886 wurden produziert 3054435 6t gegen 3437096 5. während desselben Zeitraumes im Votjahr. FIn Wien wurde eine 111 Jahre alte Breisin Magdalena Ponsa in sehr dürftiger Lage jefunden. Menschenfreunde arrangierten im Ver— mügungslokale zu den „3 Engeln“ eine kleine Freier, wobei die Greisin am Arme ihrer jüngsten iber 70 Jahre alten Tochter erschien. Sie ver⸗ nag sich nach leidlich zu brwegen und auch zu prechen. F Pest, 19. Dez. In Kolin (Bacser Comitat) am es zwischen einer Räuberbande und den Gen⸗ zarmen zu einem Kampfe, wobei 3 Räuber und Gendarm erschossen und 2 Gendarmen schwer serwundet wurden. Die Einwohnerschaft nahm für ie Räuber Partei gegen die Orisrichter. F Kesselexptosion. Am Donnerstag zer⸗ prang auf der Seine in der Nähe der Brücke von Flichy (bei Paris) der Kessel eines kleinen Dampf⸗ hoots. Auf demselben befanden sich der XX zuisson, der ehemalige Direktor der Independance stoumaine“, Churcu, und ein kleiner Schiffsjunge »on 15 Johren, Buisson wurde sofot getödtel; Thutcu gelang es, an das Ufer zu schwimmen. jat aber eine schwrre Brandwunde im Gesicht. D deiche des Schiffsjungen wurde bis ietzt noch nicht nufgefunden. London. 20. Dez. Llynds Agent tele⸗ zraphitt aus Queen sto win von vorgestern Abend, daß der Dampfer „Zeetand““ von der belg⸗ schen Red Star Lmie, wecher zur Fahrt nach Phildelphia, Antwerpen am i. d. M. verlassen und am 3. d. Lizard passirt hatte, in Oueenstown angekemmen sei. Der Dampfer hat ein Deckhaus ind Rathaus verlor⸗n und der Salon ist beschädigt. Fin Mann war über Bord gegangen und mehrere Passagiere hatten Verletzungen erhalten. — Alle Dampfer berichten über füchterliche Stürme im Atlantischen Ocean. F Ein oriainelles Testament hat die soeben in London verstorbene Frau Luxeh Tempest, die Wittwe eines Teppichsabrikanten. hinterlassen. SZie vermacht ihr ganzes Vermögen dem Hunde⸗ Assyl zu Bdttersea unter der Vedingung — daß »ie Hunde alljährlich an ihrem Todestage kein Futier beklommen. Die zahlreiche Familie der Ver. torbenen und wird s.lostoerständlich das Testament ingreifen. New-⸗York, 22. Dez. Die Inman— dampfschiff Gesellschaft ist dem Beispiel der Cunard— inie gefolgt und hat ihren Passagepreis von New— Hork nach Europa auf 15 Dollars im Zwischendeck erabgesetzt. — Zum Weihnachtsfeste. Horch vom Turm die Glocken schallen, Weithin in die stille Nacht, Weithin künden Frieden allen, Frieden in der heil'gen Nacht. Friede, singen Engelschöre, Friede sei euh heut gebracht, Himmel preisen Gottes Ehre, Gottes Liebe, Gottes Macht. Von der Jungfrau auserkoren, Vard im niedern Hirtenstall, Weltenheiland ja geboren, Für das Heil der Menschen all. Deum vergesset alle Leiden, Fauchst dem Kind mit Jubelschall. Das uus bringt das Fest der Freuden, And Erlösung für uns all. Um den Weihnachtsbaum mit Kerzen, —„chön geschmückt mit gold'ner Pracht, zubeln frohe Kinderherzen, Fhristkindlein sei Dank gedracht. Drum auch all ihr Nationen, deut dem Kind mit Jubel singt, Das von hohen Himmelsthronen, Menschen, Gottesfrieden bringt. Drum kehre Friede bei uns ein, Friede! welches hohe Wort, Denn glücklich macht ja ganz allein, Nur der Friede fort und fort. Ja, Friede singt der Engelmund, Bei Bethelehem dem Menschenkind, Drum Friede auf dem Erdenrund, Bei all, die guten Willens sind. AV J. u. FFür die Redaktion verantwortli: F * Demek. Es ist nicht Jeder in der Lage, viel Geld auszugeben, ei man daher zur rechten Zeit vorsichtig. Alle, welche an ickem Blut und in Folge dessen an Hautausschlag, Blut⸗ indrang nach Kopf und Brust, Hämorrhoiden ꝛc. leiden. ollten nicht versäumen durch eine Reinigungskur, welche iur wenige Pfennige pro Tag kostet, ihren Körper frisch ind gesund zu erhalten. Man nehme das hierzu este Mittel Apotheker R. Brandt's Schweizerpillen, erhält⸗ ich à Schachtel M. 1 in den Apothekeu und achte genau uf den Namenszug R. Brandt's.