troffen wurden. Einzelne der sonst bestsituirten, wie Bergzabern, Grünstadt, Kandel, Germersheim zeigen sogar jetzt noch eine sietige nicht unbedeu— ende ÄAbnahme. — Dagegen haben namentlich seit 1870 einzelne Städte einen ganz außergewöhnlichen Aufschwung erfahren. Von den 91,675 Seelen, um welche die Pialz seit dem Jahre 1846 zuge⸗ nomren, sind 77,544 allein den Städten zu Gute gekommen; das Plus seit 1880 fiel ihnen fast ausschließlich zu. Theilweise Centren einer groß artigen Industrie, haben sie auch ihre nüchste Um⸗ gebung allmählich in den Strudel mit fortgerissen und so der Zahl nach wenigftens reichlich die Ver⸗ luste wieder ausgeglichen, welche die Ackerbau trei⸗ bende Bevölkerung erlitt. Hier muß noch bemerkt werden, daß auch die verschiedenen Confessionen nicht in gleicher Weise an dieser Mehrung bethei ligi sind. Auffallend ist namentlich die Abnahme der Israeliten: von 15,376 im Jahre 1846 sind dieselben im Jahre 1880 bereits auf 11,985 zurück⸗ gegangen, und während die Katholiken in der gleichen Periode um 216, haben die Protestanten nur um etwa 186 pCt. zugenommen. — Postporto. Die über Bremen mittels des deutschen Postdampfers direkt auf dem Seewege nach den Anlaufplätzen der deutschen Dampfer in Auftralien (Adelaide, Melbourne, Sydney) zu be⸗ ördernden Briefe unterliegen abls Schiffsbriefe der ermäßigten Taxe von 20 Pfg. für je 18 8. Die⸗ selben müssen vem Absender mit der Bejeichnung Whebnet über Bremen“ versehen und frankirt in. — Neustadt, 2. Mär. Die erste diesjährige Weinversteigerung am Haardtgebirge fand gestern durch die Firma Adam Hellmer Erben in Mußbach statt. Dieselbe hatte sich eines guten Besuches zu erfreuen, und bei flottem Gebot fanden sämmtliche nausgebobtenen Nummern willige Abnehmer. Es wurden folgende Preise erzielt: für 1883er 880, 410, 480, 340, 350, 605, 625, Mtk. 1884e1 470, 493, 325, 5330, 625, 670, 685, 720, 725 825, 1005 Mk., 1885er 495, 580, 5390 Mk. 1888er Königsbacher Rother 415, 485 Mk., 1881er önigsbacher Kleinberr 1010 Mk. Sämmiliche Weine sind Gimmeldinger, Mußbacher, Königsbacher und zum Theil Meckenheimer Gewächs. N. 83. Vermischtes. FJagdrecht. Vom kgl. Verwaltungsge— richtshof in Munchen wurde folgender Entscheid publicirt: In der Pfalz besteht für einen Grund— befitzer ein Recht auf Mitbenützung der niederen oder Feldjagd neben dem Püächter nur dann, wenn er für seine Person im Alleineigenthum von 100 theinischen zujammenhüngenden Rorgen Landes sich befindlich. Im großen Publikum scheint es noch nich genügend bekannt zu sein, daß jedes Tebegramm bis zu 10 Worten 60 Pfemig kostet, und daß et daher unnöthig il, weniger als 10 Worte zu schreiben, oder befsser gesagt Worte zu sparen. Namentlich sollte das nie geschehen auf Kosten der Bollständigkeit der Adresse. In den meisten Füllen sind noch ein paar Worte übrig, um der Adresse diejenige Ausführlichkeit zu geben, damit der Adressal unzweifelhaft und schnell aufgefunden werden lann Bis zu 10 Worten ist daher Sparsfamkeit nicht angebracht. FZu Darnachachtung. Wer aus einer Wirthschaft Streichhölzer mit forimimmt, kaun auf gemachten Anttag hin wegen Diebstahls verurtheiht werden. Das Reichsgericht hat neuerdings einen solchen Fall entschieden. FSaarbrücken, 2. März. Mem Am scheine nach, wird die Angelegenheit des Bankge⸗ schäfts Gebr. Simon einer ruhigen und gütlichen Entwickelung zugeführt und das kostspielige Con⸗ cursverfahren vermieden. Für die Gläubiger bietet exsteres Verfahren vorausfichtlich 80 —90 pCt., während das Falliment wohl schwerlich die Hälfte der gedachten Dividende ergeben möchte. (M. 8.) 7 Hirschbach, 2. März. Gestern haben Arbeiter der de Wendeb schen Coaksanlage die Ar— beit eingestellt, die Zahl derselben beziffert fich auf etwa fiebzig, während dreißig Leute ruhig weiter schaffen. Während von einer Seite eine beabsichtigte Lohnherabsetzung als Grund der Arbeitseinstellung angegeben wird, soll dieselbe nach anderer Mit— theilung darauf zurückzuführen sein, daß den Leuten angekündigt wurde, vom 1. d. M. werde an jedem Ofen je ein Arbeiter weniger beschäftigt. Berschweiler, 1. März. Der sehr be⸗ zrunken von dem am 24. d. Mts. in Baumholder ibgehaltenen Fastnachtsmarkte bei jpäter Nachtstunde jeimkehrende Schmied J. A. von Thallichtenberg vurde von zwei Männern von da mit Schlägen ind Messerstichen mißhandelt. Der Mißhandelte jatte an die beiden Attentäter Schulden, welche sie m Zwangswege beitreiben mußten. An diesem Tage nun erhielten beide ihr Geld, infolge dessen ie sich schwer bezechten und schließlich dem Schmied J. auf dem Wege aufpaßten und denselben miß jandelten. An dem Aufkommen des Schwerverletzten vird gezweifelt. —Metz, 1. März. Die am 1. April e neu u errichtenden vierten Bataillone werden nach der M.Zig. wie folgt vertheilt: Im 2. Armeekorps rhalten die Infanterie-Regimenter Nr. 14 und 1209, m 6. Korps das Inftr. Regt. Nr. 18, im 7. Korps die Inftr.Regtr. Nr. 13, 16, 839 und 53, im 8. dorps die Juftr.Regtr. Rr. 40 und 65, im 11. dorps die Inftr.⸗Regtr. Nr. 80 und 83 und schließ⸗ ich im 14. Korps die Inftr.⸗Regtr. Nr. 17, 112 113 und 114 die erwähnten vierten Bataillone. die Verstärkung der dazu nöthigen Mannschaften vird bewirkt durch nachträgliche Einstellung von stekruten und Einziehung von Dispositionsurlaubern und zwar in der Zeit vom 2. bis 7. April l. J FAus Elsaß⸗Lorhringen, 2. März xkin schwerer Unglücksfall hat sich gestern Nachmit— ag in Metz auf der am inneren Französischen Thort iber den Wallgraben führenden Zugbrücke ereignet. kin Fuhrmann aus St. Privat, welcher mit einer radung Steine nach dem St. Quentin fuhr, glitt aeben seinem Geschirr hergehend, auf dem schmalen Fußweg aus und fiel unter den Wagen, dessen sttäder ihm über die Brust weggingen und seinen ofortigen Tod herbeiführten. — Vor dem Dieden⸗ sofer Thore in Metz fanden gestern früh einige Bauersleute die Leiche eines ca. 46 Jahre alten HNannes im Chausseegraben liegen. Eingezogene zrkundigungen ergaben, daß der Verstorbene ein siesiger Lumpensammler ist, der bei seinen Genossen anter dem Namen „Eisbär“ bekannt war. Jeden⸗ falls hatte derselbe gestern wieder einmal, wie dies eine dägliche Gewohnheit war, der Schnapsflasche Alzu reichlich zugesprochen, hat sich dann im Straßen⸗ Izraben ein Nachtquartier gesucht und ist daselbst erfroren. — Für das abgebrannte Dagsburg hat der „Elsäfser“ bereits 1800 Mk., der „Vorrain“ Metz) 3000 M. und die Straßb. Post“ 5000 Mt. esammelt. FMannheim, 1. März. Seit einigen Tagen wird der Schiffer eines hier vor Anker iegenden Fahrzeugs dermißt. Es liegt die Ver⸗— muthung recht nahe (schreibt bie „R. B. L.“) daß Jerselbe von einem seiner Collegen, mit dem er in Streit gerathen war, über Bord geworfen wurde und ertrunken ist. 7Wuürzburg, 1. März. Im hiesigen Militärbezirbogerichtz⸗Gefüngniß ist gegenwärtig kin Mann in Untersuchungshaft, der, aus dom Elsaß tammend, vor fünf Jahren zum 17. Regiment in Bermersheim ausgehoben wurde. Dort von einem Sergeanten ganz unmenschlich mißhandelt, desertirte ex. Der Sergeant wurde vom Militärbezirksge⸗ richt zu einer längeren Freiheitsstrafe verurtheilt ind aus dem Heere entfernt, der Deserteur aber var in die franzoͤfische Fremdenlegion eingeteeten machte den Feldzug in Tonkin mit, wurde durch zwei Kugeln in die Arme und einen Bayonneistich in die Seite verwundet und dann als dienftuntaug⸗ lich entlafsen. Nun kehrte er zurück, stellte sich bei seinem Regiment und fieht jetzt seiner Aburtheilung vegen Fahnenflucht entgegen. J F Stuttgart, WB. Febr. In vergangener Nacht nahm die Frau des Metzgermeisters Bühler, Rothestraße Nr. 37, als sie fich zu Bette begeben wollte, in ihrem Schlafziumer ein unheimliches Beräusch wahr. Sie veranlaßte ihren Mann mit einem VLichte nachzusehen, und dieser fand unter dem Bette der Frau verstedt den 214ährigen schon fters wegen Diebstahls bestraften Metzgerknecht Paul Wagner von hier. Derselbe war mit einem chweren Handbeil bewaffnet. Buhler zog den Strolch unter dem Beite herdor und nahm ihm zas Beil ab; Wagner gelang es hierauf sich los⸗ ureißen und zu flüchten, doch glückte, es der her⸗ zeigerufenen Polizei, ihn kurz nachhet in seinem Bersteck in einer Holz und Kohlenkammer des Nach ⸗ zarhauses aufzufinden und ihn dingfest zu machen. der Verbrecher ist auch von der Staatsanwaltschast uu Karlsruhe wegen Diebstahls verfolgt. Die in Zarlsruhe gestohlenen Kleidungsstücke trug er zun Theil auf dem Leibe. .München, 1. März. Herr —X Ztiftsprobst Dr. v. Döllinger beging gestern si 38. Geburisfest. Der verehrungswürdige Wit genießt jein hohes Alter in erfreulicher Frischen dörpers und des Geistes. Die herzlichen Bu vünsche seiner zahllosen Verehrer und Freunde pe leiten ihn in das neue Lebensjahr. München, 1. Marz. Der Direktor dez Tonfistsriums in Speyer, Herr Theodor Wan wurde heute von S. kgl. H. dem Prinz⸗Regen— mpfangeu. Munshen, 1. Marz. „Versoffene Vier iymphe“ nennt Dr. Sigls Vaterland“ mehr den iich als galant eine Kellnerin einer Münchene stestauration, welche dieser Tage von Mittag hi Abend 15 Flaschen Champagner trank, den ihr pu ahlen sich einige Herren den Spaß machten. E onsumicte den theueren Stoff (der 130 bis 150 Mark kostete l) aus Maßkrügen ohne die mindeften Beschwerden. Bei einer früheren Gelegenheit trum sie 3 Maßkrüge früher aus, als der Schenkkellne ß leere Krüge Flüllen konnte. ꝛ— FDie Hauptversammlungn des eban— gelischen Vereins der Gustab⸗Adolf ˖ Stiftung wir aim 18. und 14. September in Nürnberg abqt salten werden. FWorms, 1. März. Eine sehr drollig SZchmuggelgeschichte spielte fich gestern an der Rhein zrücke ab. Von iner jenfeits gelegenen Ortschah am ein Bauernfuhrwerk über den Rhein, dessen Führer fich eben zur Entrichtung des Brückengelde ür sich und sein Gefährt anschickte, als der Brüden värter zu bemerken glaubte, daß der Dechkel eine zuf dem Wagen befinblichen Fasses sich bewegte And was habt Ihr dem auf dem Wagen da jragte der Beamte, wartete jedoch die Anwwort de »erblüfften Bauern gar nicht ab, sondern sitieg e die Radspeiche und lüftete den verdächtigen Feß ꝛeckel. In diesem Augenblicke mußte natüurlich do Spiel von dem Bauern verloren gegeben werden, m der Hoͤhlung des Fasses richtete sfich die tödllid Jeängstigte Bäuerin auf. Tableau! F Weasenau, 1. März. Geländet wutd heute Morgen am hiesigen Rheinufer die Leich ines gut gekleideteon Mannes. F Zu Langenselbold bei Hanau fam un üngst in völlig gesundem Zustande ein sechsbeinige ralb zur Welt, welches mit seinen vielen ,Umten hanen“ lustig umherhüpft und sich seines Daseind angemein zu frenen scheint. Die sseltsame Mißge hurt wird wvon wielen Neugierigen beaugenschein 7 Wie aus Dortmund gemeldet wird, i der dortige Bankier Commerzienrath v. Born wiede uus der Haft, in welche er wegen Verdachts de betrugerischen Bankerotts war, entlassen worden und zwar ohne daß er Kaution zu stellen braucht FDusseldorf, 2. März. In der vou Woche hier abgehaltenen Bersammlung der vereinig en Stabeisenwalzwerke wurde der Preis fur Siab⸗ eisen auf 110 M. pro Tonne festgesetzt. FBZweiundzwanzig Sotrt ach en werda imn nächsten Sommersemester in Berlin an der ln verfitat gelehrt werden, namlich: lateinisch, griechs ranzoͤsisch, englisch, italienisch, spanisch, danish iltgermanisch, polnisch, russisch, altslovenisch, Sar trit, jyrisch afshrisch, babylonisch, altsemitisch, ar maisch, arabisch, mikisch, äthiopisch, egyptisch un zndlich chinesissch. Das neu zu errichtende Orien alische Seminar“ bringt wielleicht noch einen 8 wvachs. I F Verunglückte Fischer. Stettin, 28. Feh Nach einem Bericht aus Ziegenort von Sounaden! dehie vort schweter Siurm von RW. bis Wo umlaufend. Das Eis un Haff war in Bewegun und es bildeten fich zeitweise große offene Stehen— Anter den Lebbiner Bergen wurden 14 Fische wvelche noch auf dem Sise ihrem Gewerbe oblaten uh den Sturm üderrascht; das Eis loft si am Laude los und trieb mit dem Sturm nach de Mitie des Haffs zu; von den Fischern wurd ieden noch Gerstundiger Fahrr auf einer Gisschl bei Ziegenort angetrieben uber das Schichal ihre zjeben Gefahrten ist bis jetzt nichts bekannt worden die Ge· rencten wurden spüter dutch den Damss „Ziegenort“ nach Swaniewiß gebracht, von wo b die Heimteise nach Wollin angekreten haben. Der Kapuam des Hamburger Dampfen Hansa“ meldet, daß er auf der Fahrt von — ine Fischerschmacke, deten Namen nicht bekannt im Sonntag Morgen, 75 Meilen vom Spou