von Schweden, der Kronprinz von Dänemark, der Prinz von Wales, der Graf von Flandern mit seinem Sohne Balduin Prinzen von Belgien, der Prinz Georg von Sachsen mit dem Prinzen Fried⸗ xich August und der Prinzessin Mathilde, der Her⸗ zog von Aosta, der Prinz Ludwig von Bayern, der Großherzog und die Großherzogin von Sachsen, der Großherzog von Hessen nehst Tochter Prinzessin Irene, die Großherzogin-Mutter von Mecklenburg⸗ Schwerin, die Großherzogin⸗Wittwe Marie von Meckenburg⸗Schwerin, der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin von Mecklenburg⸗Strelitz, der Erb⸗ großherzog und die Erbgroßherzogin von Olden⸗ burg, der Großfürst Michael Nikolajewitsch von Rußland und die Großfürstin Vera von Rußland, der Prinz und die Prinzessin Wilhelm von Württem⸗ berg, der Großherzog von Sachsen-Altenburg, der Fürst von Lippe-⸗Detmold, der Fürst Reuß älterer Linie. Der Kronprinz Rudolf von Oesterreich wird am 16. ds. hier eintreffen. Berlin, 9. März. Von den in Elsaß- Lothringen bestehenden Vereinen sind dem Ver— nehmen nach durch die Kreis- und Polizeidirektion gegen 200 als antideutsch bezeichnet worden. Berlin, 9. Marz. Nach den heutigen Be⸗ merkungen des „Journal de St. Petersburg“ wären die Grenzen der rusfischen Geduld bereits überschritten, demnach würde Krieg oder Frieden davon abhängen, ob die Geduld Rußlands reißt oder nicht. Es er- innert die Bemerkung des Petersburger Blattes an eine Geschichte aus dem deutsch⸗franzöfischen Kriege, die damals viel erzählt wurde, jetzt aber fast ver— gessen ist. Ein Marseiller reinsten Wassers sagte: Wenn der Süden Frankreichs sich erhebt, so ist Deutschland verloren. Der Freund, dem er diese Mitteilung machte, frug darauf, ob der Süden sich erheben werde. Nach kurzem Nachdenken entgegnei der Marseiller: Ich glaube, er wird sich „nicht“ erheben. Berlin, 10 März. Aus Posen werden so— eben neue Verhaftungen gemeldet. Es wurden Papiere beschlagnahmt, wonach die anarchistische Verbindung zwischen Posen, Berlin,. Süddeutsch- land, der Schweiz und Rußland erwiesen sein soll. Auslauu. Paris, 9. März. Der Armeeausschuß hat ein Amendement angenommen, wonach die poly⸗ technische Schule die Offiziere aller Waffengattungen in dem von dem Kriegsminister festgesetzten Ver⸗ hältnisse ausbilden soll. Dieses Amendement durch⸗ kreuzt das System des Generals Boulanger, dem⸗ zufolge die polytechnische Schule keine Unterlieute⸗ nants mehr liefern solite. Die Abstimmung im deutschen Reichstag über das Septennat, die gegen 6 Uhr hier bekanni wurde, machte ziemlich großes Aufsehen und ver⸗ ursacht einen gewissen Verdruß.. F Pier gilt, wie das „Frankf. J.“ erfährt, die russische Okkupatisn Bulgariens als nun⸗ mehr unvermeidlich; man glaubt, daß der russische Botschafter Freiherr v. Mohrenheim heute Nachmit⸗ tag dem Minister des Aeußern eine darauf bezüg⸗ liche Mitteilung machen wrd. Der „Temps“ versichert, die Meldung des, Petit Journal“ und'Figaro“, die Gestellungsfrift der Landwehrleute im Mobilmachungsfal! sei auf 5 Tage herabgesetzt worden, enibehre jedet Begründung. Der große Generalstab habe lediglich den Mobilifierungsplan, wie dies alljährlich geschehe, in eilichen Einzelheilen abgeänderi und deshalb hätten die „Dienstbriefe“ mehrerer Landwehr ⸗Offi⸗ ziere geänderr werden müssen. Andere Maßregeln jeien kicht ergriffen worden Lodale und pfälz sche Nachrichten. *Str Ingbert, I1. März. — Nach einer Verfügung des Kriegsministeriums werden in Bayern im Etatsjahre 1887/88 aus der Ersatz⸗Reserve 1. Klasse 2280 Mann zu einer ersten (zehnwöchigen), 1506 zu einer zweiten(vierwöchigen,) 1260 zu einer dritten (vierzehntägigen) und 1000 zu einer vierten (wierzehntägigen Uebung einberufen. Es sind ein⸗ zuziehen per Armeelorps 1. zu einer ersten Uebung hei der Infanterie 8653 Mann, bei den Jägern 50, bei der Fußartillerie 100. bei den Pioniren 50 und bei dem Train 60 Mann. 2—. zu einerlzweiten Uebung bei der Infanterie 610, bei den Jägern 30, bei der Fußartillerie 70 und bei den Pioniren 40 Mann und zwar in erster Linie Mannschaften, welche im Etatsjahre: 1886187 zum ersten Male geübt haben. 83. zu einer dritten Uebung bei der Infanterie 498, bei den Jägern 20, bei der Fuß— irtillerie 50 und bei den Pioniren 322 Mann und war in erster Linie Mannschaften, welche im Etats- ahre 1884/85 zum ersten Male geübt haben. 4 zu einer vierten Uebang bei der Infanterie 405 bei den Jägern 26, bei der Fußartillerie 50, bei den Pioniren 25 Mann und zwar, soweit tunlich Mannschaften, welche im Etatsjahre 1882/83 zum ersten Male geübt haben. — Augenleidenden dürfte die Mitteilung will- kommen sein, daß am nächsten Sonntag, den 18. d. M., Herr Dr. Röder, Vorstand der Augenklinik in Straßburg, im Stadthaussaale zu Neustadt wieder eine unentgeltliche Sprechstunde abhalten wird. —Der pfalzische Kreis-⸗Ausschuß des ba he- rischen Frauen-Vereins hat seinen Jahresbericht für 1886 erscheinen lassen. Die tildung von neuen Zweigvereinen hat sich in dem Zerichtsjahre vollzogen in Rockenhausen. Obermoschel, zautereckeen, Wolfstein, Winnweiler, Dahn, Lang- neil, Dürkheim und Grünstadt. Verhandlungen hweben noch mit Otterberg, Waldmohr, Langen- andel und Hornbach. Durch den Beschluß des Fentralcomite's, · jedem Kreisausschuß je 500 M. uzuweisen, war der Tätigkeit des pfälzischen Kreis- lusschusses die Möglichkeit ungehinderter Entfaltung segeben. Ferner bedachte das Centralcomite den 3weigberein Kirchheimbolanden mit 100 M. zur Linderung der Not der Hagelbeschädigten, und Walfischdach wurde auf sein Ansuchen aus der deutschen Centralkasse mit 200 M. bedacht. Die im Jahre 1886 neu eingeführte Pfennigsparkasse, über deren Organisatiou der Bericht sehr ausfübr- liche Ratschläge bringt, hat einen glänzenden Er— solg errungen; es ist zu erwarten, daß durch diese rasse jährlich in der Pfalz an 50,000 M. zurück- gespart werden. Das Centralcomite hat dem Kreis- ausschuß die Fürsorge für die in der Pfalz statio- uirten Pflegeschwestern übertragen. Die Spital- Fommission von Pirmasens, Neustadt und Zwei— hrücken erbaten die Anstellung pon Pflegeschwestern, und diesen Bitten wurden willfahrt. In der Pfalz wirken jetzt 11 Schwestern, alle zur vollen Zu— triedenheit der Spitalärzte. Das Jahr 1886 hat wieder gezeigt, daß der Frauen-Verein in der Pfalz ein fröhlich wachsender Baum ist. Von 1885 bis zum Schluß des Jahres 1886 stieg die Zahl der Diitglieder von 2906 auf 3589, also eine Meh— rung von 683 Mitgliedern. Die angelegten Ca— zitalien betragen 38,185 M. gegen 43,568 M. 38 Pfg. Das Drittel der Mitglieder-Beiträge 1977 M. 90 Pf. gegen 1583 M. 89 Pf. Die neu angelegten Capitalien betragen 3723 M. 64 Pf. zegen 2464 M. 48 PPf. Für Friedenszwecke vpurden verwendet 6918 M. 72 Pf. gegen 7762 M. 28 Pf. Für Kriegszwecke wurden verwendei 897 M. 7 Pf. gegen 1024 M. 32 Pf. Für Bureau und Verschiedenes wurden aufgewendet 648 M. 53 Pf. zegen 2008 M. 18 3f. dim Vorjahre. (Pf. K.) — Die Herren Gebrüder v. Gienant9 zu dochstein haben auf 346 Hektaren des Grubenfeldes der in den Gemeinden Imsbach und Falkenstein, gl. Bezirksamts Kaiserslautern, und in der Femeinde Marienthahl, kgl. Bezirksamts Kirchheim- zolanden gelegenen Eisenerzgrube „Im Langenthal“ hren freiwilligen Verzicht erklärt. 23 — In Maikamm er hat sich dem Schulhaus- neubau ein ebenso unerwartetes als seltsames Hinder- niß in den Weg gestellt. Wie man der „Ggt.“ berichtet, besitzt eine schon über 70 Jahre alte Frau n einem der zum Schulhausneubau einbezogenen hauser das Wohnungsrecht in einer Stube und sie lonnte bis jetzt nicht herlanlaßt werden, auf ihr Recht zu verzichten, obgleich ihr reichliche Entschädigung zafür geboten wäre. Die Pläne für den Neubau sind ertig, das Geld liegt hereit, aber angefangen kann nicht werden, bevor es gelungen ist, die Frau zum usziehen zu veranlassenn. — ODoktorat.) Der zum Lokalschulin- pektor in Neustadt g. d. H. ernannte Lehramts- andidat V. Lutz, derzeit Lehrer an der Simultan- chule IJ in Muͤnchen, hat sich an der Universität deidelberg den Doktortjtel erworben. Die Promo- ionsschrift behandelte den Einfluß Boileau's und er lateinischen Satyriker auf die Gegner der zweiten chlesfischen Dichterschule. — Spehy er, 9. März. Se. Kgl. H. Prinz⸗ Regent Luitpold hat genehmigt, daß durch die protestantischen Pfarrämter im Regierungsbezirke der Pfalz eine Kirchen⸗Collecte zum Besten der eutschen protestantischen Kirchengemeinden zu Paris iüür deren Kirchen und Schulen, sowie für die Zründung einer ebangelischen Magdeherberge wi Bouvernantenheim, erhoben werde. Diese —X— Follecte ist am Himmelfahrtstage (19. Rah uu erheben. Pf. g Bermischtes. f Vor dem Oberlandesgericht in Elsq do thringen ist vor einigen Tagen ein füͤ zesamten Handelsstand wichtiger Prozeß entsdi vorden, welcher zeigt, wie vorsichtig man —* Benutzung der Post zur Ausführung von kaufnm aischen Funktionen sein muß. Der dem Prozeß n Zrunde liegende Tatbestand ist ein sehr ain kin Handlungshaus in Schletstadt hat vonn unden in einem kleinen elsaß⸗lothringischen * neun auf Bewohner desselben Ortes gezogene —8 n Zahlung erhalten. Das Haus übergab die We er Post mit dem Auftrage, fie den Sezogenen Accept vorzulegen, und erhielt fie auch mit Acih versehen zurück. Später stellie sich heraus, 9 ämmtliche Actepte gefälscht waren, und es et ich, daß der Postbote, statt die Wechsel den jogenen vorzulegen, sie sämmtlich dem Ausßteh uusgehändigt hatte, welcher sie ihm, mit den fahsch Accepten versehen, wiedergab. Trotzdem bescheinis der Postbote die richtige Annahme durch die d zogenen. Der Fälscher und der Postbote wurdn als die Sache ans Tageslicht kam, zu 18 Monch— resp. zu 6 Monaten Gefängniß verurtheilt, die ge chädigte Firma aber klagte gegen die Postbehön auf Schadenersatz. Mit dieser Klage ist sie sowch vom Landgericht, als auch vom Oberlandeg richt abgewiesen worden, weil sowohl das Ges vom 22. Oktober 1871 als auch die Postordnun vom 8. März 1879 die Haftbarkeit der Posn valtung ausschließen. Wir zweifeln nicht darun, daß nach Lage der Gesctzgebung die Adweisung de lage erfolgen mußte, aber wir meinen, daß die Unsicherheit bei der Benutzung der Post, welche sih daraus ergibt, den Wunsch wachrufen muß, du ine Aenderung eintritt, falis nicht der Handelsstamd zezwungen sein soll, von der Benutzung der Pof zur Ausführung derartiger Aufträge ganz abzusehen. Man nehme an, daß die Wechsel einem Kaufmann ur Einholung des Acceptes eingesandt wordin vären, dieser einen Kommis oder seinen Hauskneth amit beauftragt hätte und von diesem die Wechse nit gefälschten Accepten zurückgebracht worden wären Der Kaufmann, welcher seinen Auftrag so schlech esorgt, würde ganz unzweifelhaft für den Schadm jaften müssen. Weshalb soll es bei der Post anden ein? Die erfreuliche Thatsache, daß solche Fal in Deutschland nur ganz ausnahmsweise vorkommen ann uns nicht hindern, für die Ausdehnung dua Leranwortlichkeit der Postverwaltung auch auf solch Fälle zu plaidiren. Die Vortrefflichkeit und Zuder ässigkeit unserer Beamten rechtfertigt doch sicherkih uicht eine Mangelhaftigkeit des Gesetzes. 7 GEinesonderbare Erscheinung nuften in der Nacht des 7. ds. Mis. in Karb ruhe die auf der Wachstube anwesenden Polizeibi amten wahrnehmen. Die „N. Bad. Lodztg. eu⸗ zählt: Kommt da plötzlich eine männliche Gefsil zur Thüre herein, bloß mit einem Hemde angethan, und erklärt, er sei im Hardtwald überfallen und einer Kleider beraubht worden. Die naheren Recher hen ergaben jedoch, daß der angeblich Beraubte Pamens Strobel aus Neureuth, in der verslossenc Lacht während des Wilderns ertappt und bein Durchbrennen durch einen Schrotschuß des del vüters verwundet ward. Er wurde sodann wieder ingehon und bei der entstehenden Rauferej wn dem Jagdhüter und dessen Begleitern der Kleide entledigi, worauf Strobel nach der Stadt eilt ind die eben erwähnte Raubanzeige machte. Selbs edend war die Polizei bald über den wahren Sachverhalt aufgeklärt und der Pfiffikus wurde in Antersuchungshaft abgeführt. Dieser Spaß durr emselben jedoch theuer zu stehen kommen. Sterbefãlle. Gestorben Katharina Cajar, Ww. geb Zonrad, 70 J. alt, Zweibrücken. Nikolaus Kamm 71 J. 8 Möalt,. Zweibrücken. Karl Helffenfstein Pfarrer, Hornbach. Frau Ludwig Amborn 549. ut, Heppenheim a. d. W. Frau Emilie Pfann zecder geb. Renz, Wiw. des verstorbenen Geheimer Kegierungsrats Pfannebecker, Worms. Aunna Hearia Zepp 66J. alt, üls⸗ng.Wargaretr held 28 J.all. Schiersfeld Mathias Sdheib oͤder, pens. kgl. Forster, 78 J. alt, Kapswenn Therefia Johann, geb. Dennhard, 26 J. ol *Diffetstadi. Elise Thristmann. 12 J. all. Neu