* d 4 —X— * F — ⏑ 33 — 6 338 —9— *8 33 * —3 * * 12 h — w ⁊ * ⸗ Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingabert. St. Ingberter Anzeiger“ erscheint wochentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag uw Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhallunes latt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vierteljährlich 1⸗M 60 3 einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezegen L 75 A, einschtießlich d ¶ Zustellungsgebuhr. Die Eiurückungsgebsüihr für die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 19 Z, bei außerpfälzischen und solchen auf welche die Expedition Auskunst ertheilt, Iz A, Neklamen 30 A. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. Ico. Sonntag, 22. Mai 1883 22. Jahrg. Denisches Reich. Straßburg, 19. Mai. Die Verhaflung weier Subalternbeamten am hiesigen Bezirksprä— ibjum, des Piörtners Brückuer (Alt-Deutscher) lnd des Kanzlisten Cabannes (Alt Elsässer), wegen hundessverrathes erregt großes Aufsehen. Einer er beiden Verhafteten hat bereits umfassendes Ge⸗ säudniß abgelegt. —en Ausland. Paris, 19. Mai. Freycinet ist auf heute Nachmitlag 3 Uhr zu dem Präsidenten Grevy uschieden. Das Ministerium Freycinet gilt für gesichert. Nach dem „Soleil“ und Im „Jonrnal des Debats“ wird Freycinct sein Kabinet aus lauter neuen Kräften bilden, vach dem „Evenement“ soll Boulanger durch Saussfier ersetzt werden. Paris, 19. Mai. Die „Debats“ melden: die deutsche Regierung habe an ihre Vertreter im Ausßlande eine Note, Herbert Bismarck unter— chrieben, gesandt, wonach die deutsche Regierung Her französischen Ausstellung nicht schaden wolle. IAber unglücklicherweise falle das Datum der Aus⸗ ellung zusammen mit Ereignissen, die nach Mei— nung der deutschen Regierung im Prirzip und wsonders wegen des Zustandes des öffeuntlichen Heistes in Europa mehrere Mächte verhindere an r offiziellen Theilnahme. Toch sei gewiß, daß utsche Industrielle indididuell ausstellen, und da— rum erbitte Deutschland Mittheilungen über die veschlüss, der vornehmsten Mächte bezüglich der Unästelüeng. Die Antworten sind noch ausständig. Ftalien dürfte sich England auschließen. An Oster— »ich wurde die Nofe nicht gerichtet, wahrscheinlich well Deusschland dessen Steslung kennt. Paris, 19. Mai. Die „Lanterne“ schreibt: Schon hat die Enthüllung des Komplotts begon; er. Herr Wilson, Schwiegersohn Grevy's, z gestern Vormittag allen Provinzialblättern, die reinspirirt, eine Depesche zukommen, des Inhalts: Sie dürfen dissin gewiß sein, daß kein Minister es gestürzten Kabinets in die neue Komhination ufgenommen werden wird, Herr Wilson muß eAbsichten seines Schweegervaters bnuen, welcher inm der That den Sturz des Kabinels gern sah d die Formel erfunden hat: „Krein einziger der inister aus dem leßzien Kabinet.“ So bofft er, e öffentliche Meinung ziß iänschen und den General aulanger durch List zu entfernen. Dies wird »„»m aber nicht gelingen, die öjfentliche qu inung weiß schon, was sie davon zu halten at. Die Wahrheit ist, daß Herr Herbette bei siner Abreise von Paris das Versprechen des Herrn Grevy erhielt, wenn das Kabinet fiele, so würde der General Boulanger der neuen Kombi— nalijon sernbleiben und der Modilisirungsversuch mucht staftfinden. Der Mobilisirungs Versuch ist bedanntlich der leßzte Grund der Klagen Deutsch- lauds und der Auhänger der Krieger-Politik. Wie en scheint, hat der General Boulanger sich ein Verbrechen gegen das Vaterland zu Schulden emmen lassen, indem er diesen Versuch anstrebte, wischer nach der Ansicht aller Generäle ohne Aus— ahme für die cute Ocganisirung der Landesver— heidigung unerläßlich ist. —XR bezeichnet, daß Rauvier und Deres in das von gcinet neu zu bildende Kabinet einfreten werden. Paris, 20. Mai. Der Staatsrath verwarf e den Rekürs der Vrinzen von Orleans gegen »das Dekret, betreffend ihre Streichung in der Ar— neeliste, gab aber dem Rekurse das bonapartistischen Murat statt. Paris, 20 Mai. Freycinet beontwortete die Anfrage Grevys, ob er bereit sei die Cabinets— ildung zu übernehmen, dahin, daß er angesich!s der Schwierigkeit der Lage vor der entscheidenden Uatwort mit mehreren politischen Persönlichkeiten prechen müsse und er werde morgen oder Sonn— ibend dem Präsidenten der Republik über die Si— uation berichten. Freycinet begab sich vom Elysee ilsbald zu dem Kammerpräsidenten Floquet. Paris, 21. Mai. Angesichts der entgegengetreten⸗ den Schwierigkeiten lehnte Freycinet ab, die Neubildung des Kabinets zu üher; nehmen. Madrid, 17. Mai. Zur Feier des Geburts— tages des jungen Könige, der heute ein Jahr alt zeworden ist, veröffentlicht das Amtsblatt eine par— sielle Amnestie für die wegen des Putsches vom borigen Jahre verurtheilten Soldaten. Eine Amnestie für Preßvergehen wird in einigen Tagen erfolgen. Charleroi, 20. Mai. In vielen diesseitigen Kohlenrtevieren ist gestern in abgehaltenen Ver— sammlungen Sirikender, insbesondere in Dam— or emy, allgemeine Acbeitseinstellung beschloffen vorden. In den meisten Gemeinden wurde die Bürgergurde Lonsignirt. Charleroi, 20. Mai. Ja Chatelet und Gilly wurde die Arbeit theilweise, in Lambisart vohtlständig wieder aufgenommen. Mons, 20. Mai. Einer der Hauptanführer der Strikebtwegung wurde Feute verhaftet und ge— angen gesetzt. Im Beck u von Mons herrscht Ruhe, doch ist in mehreren Gruhen von Euesmes, Fra— neries, Flenn und Quaregnon die Arbcit eingestellt. Wien, 20. Mai. Der Prinz Regent Luitpoid von Bayern ist heute früh aus München hier ein— getroffen und wurde auf dem Bahnhof vom Kaiser, seiner Schwester, der Herzogin von Modend und dem hayerischen Gesandten. (Grafen Brayemvpfangen. Lakale uud pfälzische Nachrichten. * St. Jugbert, 21. Mai. Der am 21. Juni stattfindenden Urwahl! für den baye— dischrn Landtag ist die Wahlkreis-Eintheilung vomn Jahr 1881 zu Grunde gelegt. In der Pfalz sind 20 Abgeordnete zu wählen und ist die Wahlkreis-Eiutheilung folgende: 1. Zweeibrüchen Distrietsgrmeinde Blieskastel, Amtsgericht Dahn, districisgumsinde Horubach, St. Ingbert, Amitsg. Pirmasens, Waldfischbach, Distriktsgemeinde Zwei— vrücken) 3 Abg. 2) Landstuhl (Amtsg. Homburg, dusel, Landftuhl, Lauferecken, Waldmohr, Wolf— tein) 3 Abg. 3. Kaiserslautern (Amtsg. Kaisers— autern, Distriktsgemeinde Kirchheimbolanden, Amtsg. Obermoschel, Oiterberg. Rockenhausen, Winnwe iler) 3. Abg. 4. Kandel (Amtsg. Annweiler. Berg— abern, Germersheim, Kandel) 3 Abg. 5. Neu— tadt (Amtsg. Dürkheim, Edenkoben, Landau, Neu— fadt) 1 Abg. 6. Speyer (Amtsg. Fraukenthal, distriklsgemeinde Göllheim, Anitsg. Grünstadt, Ludwigshafen, Sp yer) 4 Abg. — Wahlbercchtigt ist eder Bayer, der das 21. Lebensjahr zurückgelegt, »en Staatsbürgerid geleistet hat, eine direkte Steuer zahlt und, was eigentlich selbstverstäudlich, im Besitze der bürgerlschien Ehrenr'ichte ist. 1 Von der Blies, 20. Mai. Vor etwa 3 Wochen stieß der Steinbruch“esitzer Daniel Mäühler von Breitfurt beim Abräumen von Erde u seinem unterbalbh Breitfurt unmittelbar an der Zliesthalstraße gelegenen Sandsteinbruch auf Steine, velche mit der Zweispitze behauen sich zeigten. ach Beseitigung der um dieselben und auch tkeil— orise auf denselben sich befindlichen Erdschichten hyurden zwei Reiterstatuen ersichtlich, deren Pferde »enen der alten Römer mit geschöorenen Mähnen ind Kämmen nachgebildet waren. Müller wußte ofort, daß er einen Fund von historischem Werte sor sich hatte, denn im dorigen Sommer fand er in urzer Entfernung von heutiger Fundstelle eine Lanze, in innen und außen stark versilbertes Schüsselchen, as der Größe und Form einer Kaffee⸗-Unter⸗Tasse entspricht und dergl. Altertumsfreunde und Kenner anden sich nun nach und nach ein und bostätigten die Arbeit als eine von ehemaligen römischen Bewoh⸗ nern unserer Gegend herrührende. Gestern Nachmittag rafen die Herren, k. Regierungsrat Späth, 2. Vorstand des historischen Vereins der Pfalz, kgl. Professzr Dr. Harster, Sekretär des genannten Zereins und k. Assessor Conrad aus Speier, in zZegleitung der Herren: Kal. Bezirkzamtmann Dr. Schlagintweit uno Bezirksbauschaffner Rau aus Zweibrücken hier ein behufs Besichtigung des Fundes. (Etwaige irrige Namensangabe oder Verwechzlungen wolle man freundl. entschuldigen. D. E.) Genannten Herren sollen die Statuen als rus dem 6. Jahrhundert stammende bezeichnet saben und erstanden dieselben von dem Eigentümer Müller um den Preis von fünfhundert Mark zu Bunsten des historischen Vereins der Pfalz. Nach joslstärdiger Freilegung werden dieselben nach Speier übergeführt und zwar auf Kosten und Ge— ahr des genannten Vereins. — Wir geben dies dunstfreunden und Neugierigen bekannt, mit dem Rete, das Endziel ihrer diesjährigen „Maikur“ in Pfiagsten der obengedachten Fundsfätte zu legen, von wo aus in 10 Minuten der Kirchheimerhof, reich an Naturschönheiten und neuen Schöpfungen seines Eigentümers, des Herrn Jacomine de Malespine, zu erreichen ist. Der Müller'sche Steinhruch darf von nun ab nur mit Erlaubnis das Eigentümers oder in dessen Anwesenheit be— reten werden. Letzterer ist aber gut zu iiuden, deun er wohnt nahe am hiesigen Vahuhofe, wo— elbst er eine qute Wirthschaft hält, in der ein Billard und eine Kegetkahn zum Gehrauche sich norfinden. — Kusel, 20. Mai Aus dem Steinbruche zu Remmelsbach wird wieder ein Unglücksfall he— richtet. Einem Arbeiter aus Goldenhausen fiel am Hitswoch ein Stein auf den Kopf und verursachte chwere Verletzungen, die den Tod des Mannes zur Folge hatten. (K. 3.) — Blitzschläse werden herichteh aus Kaisers— autern, Ingenh im, Staff shof bei Permasens, Höcklingen, Landau: Schaden üherall nicht be— Rutend. — Landau, 18 Mai. Einige Ossiziere »es preußischen großen Gencralstabes passirten gistern Nachmittag auf dem Wege nach Zweibrücken die iesigen Vahnböse. Dim Vernehmen nach kängt die Reise mit dem auf der pfälzischen Bahnstrech Hermere heim-Zweibrücken zu legenden zweiten Ge— leise und einer Unkersnchung der Bahuhofeverkält nsse zusammen. Durch die iun Bälde beginnende Legung eines zweiten Geleisss werden mehrsache Terrainerwerhungen seitens der Direckion der pfäl— zischen Bahnen nothw.adia, worüber die Unterhand- lungen bereils im Gange srin solken. (E.) — Frankenthah, 18. Mai. Der helannte Vesige Glackengießer Herr Ausßreas Hamm halt.