st. Jugherter Auzeiger * 6 9 4 —B4 Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. der „St. Jugberter Anzeiger“ erscheint wöchentlich fünfmalz Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samftag und Sonntag; 2 mal wöchenilich mit Unter haltungs glatt und Sonntags mit Sseitiger illustrirter Beilage. Das Blatt koftet vierteljährlich 1.4 60 — einschließlich Trägerlohn; durch die Post bezogen 1 MA 75 , einschließlich o Zustellungsgeba hr. Die Einrückungsgebühr fur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beirägt bei Inseraten aus der Pfalz 10 —, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expedition Auskunfst ertheilt, 13 8, Neklamen 30 H. Bei 4maliger Einrücung wird nur dreimalige berechnet. —A Deutsches Reich. Augsburg, 6. Juni. Das Augsburger Mi⸗ srar Untergericht verurtheilte am Samstag 2 zandwehrmänner zu je 2 Monaten Gefaängnis, peil sie sich aus religiösen Gründen geweigert, den Fabneneid auf den Prinzregenten als Reichs— serweser zu leisten. Berlin, 4. Juni. In den hiesigen diplo⸗ aanschen Kreisen ist von einer jetzigen endgültigen Abtretung Cyperns an England seitens des Sultans ichts bekannt; auch glaubt man nicht an die Moͤglichkeit einer solchen Abtretung. Berlin, 5. Juni. Die „Krz.⸗Ztg.“ hört, uß in den maßgebenden Kreisen Deutschland das neue französische Kabint einen guten Eindruchk ge— nacht habe. Man glaube nicht daran, daß, selbst venn das jetzige Ministerium nur wenige Monate im Leben bleiben sollte, alsdann ein Ministerium Flenenceau an seine Stelle treten würde. „Als ebenso unwährscheinlich,“ fährt das Blatt rt, „wird eine etwaige Zurückberufung Boulangers ezeichnet. Man glaubt sogar andeuten zu können, zaß dem bisherigen Kriegsminister nicht verhehlt norden ist, daß nach Lage der Dinge sein Scheiden uus dem aktiven Militär-Verhältniß durchaus nicht ppportun erscheine, und daß einem derartigen Ver⸗ angen des Generals durchaus keine Schwierigkeiten m den Weg gestellt werden würden. In Anbe⸗ racht der neuesten Vorkommnisse in Frankreich und der nunmehrigen Gestaltung der Situation glaubt man hier (in Berlin) mit vollem Vertrauen auf die Ethaltung des Friedens der nächsten Zukunft entgegengehen zu dürfen, ein Vertrauen, welches teilich seit dem Sommer vergangenen Jahres heute zum ersten Male wieder mit einiger Hoffnung auch uuf Verwirklichung ausgesprochen werden kann. „Diese günstige Gesammtlage ist jedoch nicht uum wenigsten durch die Umgestaltung der Be⸗ iehungen Rußlands zu Deuischland geschaffen worden. Dieselben haben, wie von gut unterrichteter Seite derlautet, einen weit freundschaftlichern Charakter trhalten, dem zufolge die Kühle zwischen beiden Reichen einer wärmeren Temparatur gewichen ist, o daß eine abermalige Drei⸗-KaiserZusammenkunft icht zu den Unmöglichkeiten zu gehören scheint.“ Welcher Quelle das Blatt diese Informationen Ardankt, muß dahin gestellt bleiben. Dem ferner iehenden Beobachter konnte die Lage kaum einen id günstigen Eindruck machen. Doch darf man nach dem ganzen Charakter der „R. Pr. Zig.“ wohl erwarten, daß dieselbe in so wichtigen Ange⸗ egenheiten einer anscheinend optimistischen Auffassung uicht ohne gute Gwähr Raum geben wird. Berlin, 5. Juni. Wie die „Post“ vernimmt, rürfte der Kaiser diesen Sommer seine Cur-Bade eise am 18. d. M. antreten und sich wie alljähr⸗ uch zunachst nach Ems begeben, später folge dann dieder der gewöhnliche Aufenthalt in Gaftein. Berlin, 6. Juni. Der Kaiser ruhte heute was länger als gewöhnlich im Bette; er wird xute Nachmittag einige Vorträsge entgegennehmen ind um 5 Uhr'mit der Großherzogin von baden diniren. Der Kronprinz ldam am —XC hierher und besuchte die Großherzogin von Baden. Wie jetzt verlautet, soll der Kion. in mit Familie em Sonntag Abendnoch england abreisen. Berlin. 6. Juni. Die Zuckersteuer · Kommssion mdaun heutenre Arbeit; von iner Generaldiskussion de cuf ortschlag des Vorsitzenden abgesehen. wstumon rpu.) Adstimmung über Paraqgraphe1 Dienstag, 7. Juni 1887. 22. Jahrg. wurde einstweilen ausgesetzt. Es wurde sofort über die Paragraphen 2, 3 und 6, betreffend die Er— hebung der Zuckersteuer und die Steuervergütung diskutirt. Liegnitz, 5. Juni. Da der Kaiser sich auf der Reise in Kiel erkältet hat, wurde seine Reise nach Liegnitz, zu seinem Jubiläum als Chef des 7. Regiments, die um 1 Uhr erfolgen sollte, auf⸗ Jjegeben. Es fiel schon auf, daß der Monarch als die Wache des 3. Garde-Regiments mit den tlängen des Hohenfriedberger Marsches das Palais passirte, nicht am Fenster erschien und auch ein zreimaliges vom Publikum ausgebrachtes Hoch sein krscheinen am Fenster nicht zur Folge hatte. Das zier bereits anwesende Gefolge reiste heute wieder nach Berlin zurück. Straßburg, 5. Juni. Fürst Hohenlohe oll nach einer zweifellos unzuverlässigen Mittheilung die die „Times“ über Paris erhält, im Begriffe stehen, einen Posten als Statthalter in Straßburg zu ver⸗ assen. — Nähere Nachrichten darüber werden ab—⸗ uwarten sein. ler Albert, Frankenthal 2 Dr. Mayr Max, Zwei⸗ hrücken 2. Groß Karl, Lambsheim 2. Bachmeier Joh., Friedensau 2. Seel Robert, Zweibrücken 2. qülbs Bernh, Kusel 2. Rauchalles Heinrich, Lan⸗ dau 2. Boelckel, Jakob, Kirchheimbolanden 2. Reiß Emil, Frankenthal 2. Blum Emil, Berg⸗ zabern 2. Harteneck Gustav, Rhodt 8. Fath August, Queichheim 8. Blum Karl, Zweibrücken 3. — Pirmasens, 4. Juni. Durch Bruch eiserner Klammern stürzten heute früh 6 Uhr fünf Arbeiter mit einem noch nicht ganz fertig gestellten Bewölbe im Gange des Schulhausneubaues aus dem 3. Siotkwerke hernieder. 2 Arbeiter verletzten iich leicht, die 3 andern wurden ins Spital geführt. — Kaiserslautern. Als Tag der Grund⸗ teinlegung an der neuen katholischen Kirche wurde der 8. September bestimmt. — Die Mörder des Polizeidienerssohnes von Rimschweiler sind festgenommen. Zwei in Irheim dienende Knechte und der Sohn einer daselbst wohnenden Wittwe geriethen, von einem henachbarten Hofe kommend, ohne bis jetzt bekannten Grund mit dem mit einem Freunde nach Rimsch⸗ weiler heimkehrenden Sohn des Polizeidieners in Streit. Wer Letzterem den oder die tödlichen Stiche beigebracht, wird die Untersuchung feststellen. Einer der Thäter soll selbst schwer verwundet sein. P. Bzig.) — Der Wirth Ludwig Leber von Dannen—⸗ zels, welcher sich am Sonntag Morgen von zu dause entfernte, wurde gestern erschossen auf dem Donnersberg gefunden. Familienzwistigkeiten sollen die Veranlassung sein. — die KreisJIrrenanstalt Klingen— nümnster braucht für das zweite Halbjahr 1887 13,000 Kilo Fleisch und 4—4 5900 Centner Stück⸗ kohlen. Wer sie damit versorgen will, kann in der Anstalt die Lieferungsbedingungen nachsehen uind muß bis spätestens 13. Juni seine Ojferte einreichen. — Wachenheim, 4. Juni. Am Donners⸗ ag, den 1. September d. IJ. findet dahier eine Wein-Versteigerung der Herrn C. H. Wolf und Söhne statt. Zum Ausgebot gelangen 100 Stück Weine aus den Jahrgäͤngen 1885, 1884, 1883 und 1882. — Neustadt. Der Straßburger Männer⸗ gesangverein besteht aus 109 ausübenden und 210 anderen Mitgliedern. Die Zusammensetzung dieser ausgezeigneten Sängerschaar ist folgende: 27 erste Tenoͤre, 31 zweite Tenöre, 26 erste und 25 zweite Bässe. Was diese 109 unter Bruno Hilpert's Meisterleistung zu Stande bringen, das ist weithin hekannt in deutschen Landen, und wir wreden es am 12. d. M. dahier zu hören Gelegenheit haben. — Se. Exc. Herr Regierungspräsident von Braun hat die zur Erhaltung von Kunstdenk⸗ mälern und Alterthümern zur Verfügung stehenden Kreismittel von 860 Mk. zu folgenden Zwecken verwendet: Beitrag zu den Kosten der Restaurationsarbeiten an den beiden Stadt. Thoren — Wormser und Speyererthor — zu Frankenthal 300 Mt., für Restaurationsarbeiten am Trifels 150 Mk., desgl. an der Madenburg 150 Mt., desgl. auf Moschellandsbach 150 Mk., für Erhaltung der Ruine Rietöng 60 Mk., für Erhaltung der Ruine Scharfeneck 50 Ml. Ausland. Wien, 5. Juni. Offiziös verlautet, Fürst Ricolaus von Montenegro habe während seines üngsten Wiener Aufenthaltes wiederholt die be— timmtesten und beruhigendsten Versicherungen über die durchaus friedliche Richtung seiner Politik ge— geben, und den hohen Werth hervorgehoben, den er auf die Freundschaft und das Wohlwollen Desterreichs für Montenegro legt. Brüffel, 4. Juni. Die Szenen in Mons bedeuten augeblich das letzte Aufflackern der Be— wegung. Die Mehrzahl der Strikenden in Eisen⸗ hütten und Kohlenzechen nehmen die Arbeit wieder auf. Paris, 53, Juni. Eine verfrühte Vertagung des Parlaments wird nicht stattfinden. Die ange⸗ sagten Seemanöver zu Toulon wurden eingeitellt und das Torpedogeschwader aufgelöst. Lokale und pfälzische Rachrichten. — Schwere Gewitter und Wolkenbrüche vom 5. dss. werden aus Queichheim, Godramstein, Gleis⸗ veiler Edesheim, Burrweiler Rhodt, Maikammer, dainfeld eic. gemeldet. — Zur Erleichterung des Besuches der in den einzelnen Bezirksämtern der Pfalz alljährlich statt- indenden (Feuerwehr-Bezirks-Versamm— ungen Bezirks-Verbandstagen) gewährt die Di- rection der Pfälzischen Eisenbahnen auf Ansuchen der betreffenden Bezirksvorstände von Fall zu Fall Fahrtax Ermäßigung in der Weise, daß bei den Ztationen des betreffenden Bezirksamtes an Feuer⸗ vehrleute, welche als solche durch Tragen der Uni— orm oder der Feuerwehrdienstmütze sich ausweisen, infache mit dem Stationsstempel versehene Fahrbillete iach der dem Versammlungsort zunächst liegenden Bahnstation verausgabt werden, welche zur Hin⸗ uind Rückfahrt in den entsprechenden Zug⸗ und Wagenklassen am Tag der Ausgabe berechtigen. — Nach dem vorläufig festgestellten Resultate der im Dezemhber vorigen Jahres zu Speier a. Rh. abgehaltenen 2. (praktischen) Staatsprüfung für den höheren Justiz- und Verwaltungsdienst in Bayern vertheilen sich die Plätze und Noten der Rechtspraktilanten, welche daran theilgenommen hdaben, wie folgt: Herb Gustav, Pirmasens 2. ?aux Jakob, Ungstein 2. Correll Albert, Zwei—⸗ rücken 2. Weber Friedrich, Bergzabern 2. Foelb lugust, Landau 2. Matt Georg, Speier 2. Münd—