zt. Indherter Aeiger. Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. „et. Inaberter Anzeiger“ erscheint wbochentlich fünfmalr Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonutag; 2 mal wochentlich mit Unterhaltungß In nd Sonntags mit vseitiger uillustrirter Beilage. Das Blatt lostet die rlelsahrlich 1.A 60 einschlieklich Trägerlohn; durch die Post dezogen 1.M 75 B, einichließlich zatelungsgebühr. Die Einrückungsgebühr sur die Agespaliene Garmondzeile over deren Raum beträgt bei Inseraten aus der Pfalz 10 Z, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Erpedition Auskunst ertheilt, 13 5, Neklamen 80 8. Bei 4maliger Einrücung wird nur dreimalige berechnet. * Päͥα: 22. Jahrg. 131. Dienstag, 3. Juli 1887. ß s die Abstimmung über das Militärgesetz vor den — un eu Ferien unfehlbar stattfinde. Rouvier antwortete usweichend und verschanzte sich hinter dem Recht * Hrepys, die Kammer zu vertagen. Die Opposition eschloß, wenn das Ministerium nicht sofort Stell- ing nimmt, eine bezügliche Interpellation einzu⸗ xingen. Paris, 3. Juli. Die Delegirten der Partei der Rechten, welche sich in einer Stärke von meh⸗ eren hundert Mann nach der Insel Jersey begeben aben, um den augenblicklich dort weilenden Grafen on Paris zu begrüßen und ihrer Ergebenheit zu ersichern, wurden von diesem in feierlicher Audienz mpfangen. Der Graf von Paris äußerte sich, daß r mit der in letzter Zeit bewiesenen patriotischen zaltung der Rechten vollständig einverstanden sei; er Franzose müsse immer beweisen, daß in erster rinie ihm gewisse vitale Interefsen des Landes iber Alles gingen. Paris, 3. Juli. Der erste Kapitän der in Marseille liegenden Yacht des Herzogs Edinburg st seit drei Tagen verschwunden; derselbe ist von iner Tour in die Umgegend nicht zurüchgekehrt. stachdem der Herzog auch gestern noch den ganzen Tag gewartet hatie, übergab er Abends das Kom⸗ nando dem zweiten Kapitän und ging nach Malta n See. Paris, 2 Juli. Die gestrige Unterredung ses deutschen Botschafiers Grafen zu Münster mit sem Minister des Arußeren hat die gute Folge ehabt, daß der Polizeipräfekt an seine Agenten die Beisung ertheili hat, das Ausschreien der Hetz⸗ lätier in den Straßen zu verhindern. Die „De⸗ ense Nationale“ beklagt sich heute bitter, daß die Zolizei versuche, ihren Verkauf zu verhindern, und ügt natürlich die pompöse Erklärung hinzu, daß ie fich diesem ungesetzlichen Verfahren der Polizei nergifch widersetzen werde. Es ist nun immerhin ine, wenn auch geringe Beisserung, daß diesem gar u argen Straßenskandal ein Ende gemacht worden st, an der Sache selbst ist natürlich dadurch nichts jeändert. Das saubere Blatt des unsaubern derrn Lucien Nicot enthält auch heute eine Liste on ehrenwerthen deutschen Kaufleuten und Indu- triellen — Namen und Adressen — die sämmi⸗ ich als deutsche Spione denunziert werden. Das nennt man hier Preffreiheit. Madrid, 4. Juli. Wegen der Erhöhung der Oktroi⸗Abgaben fanden in Valencia Ruhe⸗ törungen statt. Fast alle Oktroi⸗Erhebestelle wurden niedergebrannt. Aehnliche Unruhen ereigneten sich n Barcelona. London, 2. Juli. Dem „Standard“ wird rus Shanghai telegraphiert, daß der junge Kaiser on China sich nun eine Gemahlin ausgesucht habe. die Hochzeit soll durch außerordentliche Feste be⸗ angen werden, welche 1 Mill. Lstr. (20 Mill. Ot.) kosten sollen. Man erwartet bei dieser Ge⸗ egenheit auch zahlreiche Aenderungen im Versonal der Verwaltung des Reiches. London, 4. Juli. Anläßlich des für die kory Partei ungünstigen Wahlausfalles in der Hrafschaft Lincoln empfiehlt die heutige Salis⸗ zury'sche „Morning⸗Post“ die Rekonstraktion des Ministeriums durch die Verstärkung desselben aus einen Liberalen und Unionisten. London, 4. Juli. Einer Meldung vom 3. Juli aus Simla zufolge, wird durch weitere dort ingegangene Nachricht bestatigt, daß die Ghilzais n den Kaämpfen mit dem Emir unter großen Ver⸗ usten schwere Niederlagen erhalten hahen. Das J erste Gefecht der Ghilzais mit den Truppen des Finir fand am 13. Juni und das zweite am 16. Juni statt. Belgrad, 2. Juli. Ristie empfing beute Bormittag eine Deputation von 150 Bürgern des Zezirks Nisch, welche zwei Adressen an den König ind an das Ministerium überreichten. Ristic, die Ansprache erwidernd, betonte die Nothwendigkeit er Erhaliung bester Beziehungen zu den Groß— nächten und die Aufrechterhaltung der bestehenden Steüern behufs Erfüllung der sinanziellen Ver⸗ flichtungen gegen das Ausland. Er ermahnte die deputation zur Aufrechterhaltung der Ordnung; erhieß innere Reformen, sparsame Verwaltung und ẽrsetzung einzelner Beamten durch Personen, die sas Verirauen der Regierung und det Volkes be⸗ aäͤhen. Der Empfang schloß mit einem Hoch auf dönig und Vaterland. Konstantinopel, 2. Jult. Sir Deum⸗ nond Wolff übergab heute der Pforte die Antwoct er englischen Regierung, welche es ablehnt, in ine weitere Verschiebung der Ratifikation der Kon— —XX zieser Antwort hat ein Minisfterrath stattgefunden. t. Ingherter Anzeiger sür das 3. Quartal 1887 enen noch fortwährend an: die Postanstalten, e Posiboten, die Umträger und Die Erpedition. Deutsches Reich. Augsburg, 2. Juli. Die „Abendzeitung cuchtet, der Prinz⸗Regent habe sich über die Wahl on Schauß und Stauffenberg, sowie von Fischer, zwbäus und Mann hocherfreut geäußert. Berlin, 2. Juli. Der Reichskanzler ver—⸗ aet auf Grund des Sozialistengesetzes für das reichsgebiet die fernere Verbreitung der in New⸗ serk erscheinenden periodischen Druckschrifte, Inter⸗ ationale Bibliothekf' und der in Chicago er⸗ deinenden periodischen Druckschrift „Die Fackel“. Leipzig, 4. Juli. Die Verhandlung am reichsgericht gegen Klein und Genossen aus m Elsaß wegen Landesverraths begann pünktlich m 9 Uhr. Der Angeklagte Klein ist in allen zunkten gefländig. Ausland. Wien, 4. Juli. Aus Sofia wird gemeldet: in hiesiger Photograph hat die Photographie des zrinzen Ferdinand von Coburg in österreichischer usarren-⸗ Uniform, die er sich zu verschaffen wußte, erdielfaltigt und verkaufte die Porträts, die starken lbsatz finden; die Wahl des Prinzen ailt allge⸗ *ein als sicher. Lemberg, 3. Juli. Der Kronprinz Rudolf gestern Abend um 10 Uhr hier eingetroffen und mm Bahnhofe festlich empfangen worden. Nach der ahtt durch die reich geschmückte und beleuchtete tadt, während welcher dem Kronprinzen fort⸗ vührend Obationen dargebracht wurden, stieg der⸗ be im Statthalterpalais ab. Die vor demselben ahlteich ongesammelte Menge sang, als der hohe jaft auf dem Balkon erschien, die polnisch und uthenische Nationalhymne. Den Schluß der Ova⸗ onen hildete ein Fackelzug. Die Ordnung wurde irgends gestört. Paris, 8. Juli. Der gestern unter dem jorsiz des Prasidenten Grevy gehaltene Minister⸗ aih genehmigte das vom Konseilspräsidenten aus⸗ earbeitete Budgetprojekt, welches nächsten Dienstag m Abgeordnetenhause eingebracht werden wird. eneroi Ferron ließ ein Dektet unterzeichnen, ulches das Tragen des Bartes für die Corporäle nd Soldaten fakultatid macht, wie dies bereits ir die Offiziere und Unteroffiziere der Fall ist. n weiteres Dekret des Kriegsministers reorganisirt ir Legion der republikanischen Garde, die ferner⸗ in aus drei Bataillonen zu je 4 Compagnien In⸗ mnterie und 4 Schwadronen Kavallerie bestehen ard, woraus eine Ersparniß von 330,000 Fre. den Staat und die Stadt Paris erwächst. Auch drege der Einfuhr deutschen Alkohols wurde ert, aber noch nicht gelöst, doch scheint die — für eine Erhöhung des Einfuhrzolls aris, 3. Juli. Die Sippe Elemenceau ut einen neuen Versuch vor, das Kabinet zu un, sie derlangte gestern privatim vom Minister- identen Roupier das definitide Versprechen. daß Lokale und pfälzische Nachrichten. St. Ingbert, 5. Juli. Wie uns mit⸗ etheilt wird, wird die Böhme'sche Menagerie schon nnächster Zeit unsere Stadt wieder verlassen; ie letzte Vorstellung soll bereits am kommenden Ddonnerstag stattfinden. Indem wir das geehrte zublikum darauf aufmerksam machen, möchten wir leichzeitig zu einem zahlreichen Besuche der Mena⸗ jerie in den wenigen Tagen, die sie noch hier leiben wird, anregen. Die Menagerie ist sehr eichhaltig und wird man die einzelnen Thiere elten in schöneren und kräftigeren Exemplaren zu ehen bekommen. Die Dressur der Thiere ist eine anz vollkommene. Sowohl Frl. Böhme, wie der Thierbändiger Herr Emilio leisten darin Wunder⸗ ares und es ist erstaunlich, wie weit es der Mensch n der Bezähmung der wilden Bestien gebracht hat. Zersäume also niemand, die Menagerie zu besuchen; anz besonders empfehlenswerth aber dürfte der zesuch derselben für unsere Jugend sein. *St. In gbert, 5. Juli. In dem Garten zes Oekonomen Peter Uhl in der Unterstadt zahier befindet sich ein Weinstock mit schon voll⸗ sändig entwickelten Trauben, die bei günstiger Pittetung in kürzester Frist ihre Reife erlangen. Zewiß für unsere Gegend eine Seltenheit! St. Ingbert, 5. Juli. Auf gestern Nach⸗ nittag halte der Verein „Gemüthlichkeit“ für seine Nitgüeder im Becker'schen Biergarten ein Garte n⸗ esttmit Conzert vberanstaltet. Als Conzertmusik var die Kapelle der Dreißiger aus Saarlouis en⸗ zagirt. Die Unterhaltung war seitens der Mit⸗ lieder sehr gut besucht und soll einen recht hüb⸗ hen Verlauf genommen haben. * St. In gbert, 5. Juli. Wie wir hören, vurde vom Ausschusse der höheren Töchterschule ahier auf eine an dieser Schule neu geschaffene dehrerinnenstelle unter den zahlreichen Bewerberinnen zrau Dr. Altherr, zur Zeit Lehrerin an einem Institute in Mainz, gewählt. * St. Ingbert, 5. Juli. Die nächste Zrüfung für den Einjähr. Freiwilligendienst findet m Herbst dss. Is. statt. Junge Leute, welche aran theilnehmen wollen, haben ihre Gesuche unter zeschluß der nothigen Zeugnisse und mit der An⸗ abe in welchen zwei fremden Sprachen sie geprüft