mon hoffen dürfen, daß der Errichtung einer gewerblich⸗ technischen Reichsbehoͤrde sich dauernde dindernisse nicht entgegenstellen werden. Lotale unud pforzische RNchrtaten. — Den Mitgliedern des bayerifschen Frauenvereins der Pfalz, welche fich zu der am 13. ds. Mtis. stattfindenden General!versamm ⸗ lung nach Landau begeben wollen, ist eine Fahr⸗ axermäßigung in der Art zugestanden worden, daß ein einfaches Fahrbillet zur Hin⸗ und Rückfahrt berechtigt. J DZweibrücken, 11. Juli. Am Samstag Nachmittag gerieth der hiesige Lateinschüler Karl Fritz beim Baden in große Gefahr, aus welcher er sedoch durch den Realschüler Friedrich Lösel mit Lebensgefahr gerettet wurde. Alle Anerkennung —XV (N. Z3. T.) — Wald mohr, 8. Juli. Heute starb hier nach kurzem, aber schwerem Krankenlager der kgl. Oberförster a. D. Herr Joh. Mühlfeld. — Kaiserslautern, 10. Juli. Immer näher rückt der Tag, der eine reiche Schaar fröh licher Menschen zu einem herrlichen Feste in unseren Mauern vereinigen wird, zu einem Feste, das aus dem Heer der Festlichkeiten unserer Tage wohl glänzend und wohlthuend hervorstrahlen dürfte. Ist es doch dem erhebendsten und beseligendsten Ge⸗ fühle geweiht — das Kreisfest des Pfäl⸗ zischen Fechtverbandes! Und gewiß, so stark der materielle Zug unserer Zeit auch sein mag, es ist noch nicht erstorben das hehre Gefühl für das Wohl und Weh des Nuchsten, es liegt noch himmlischer Klang in dem Worte: Wohlthätigkeit. — Es beweist dies die warme Sympathie, die dem Pfälzischen Fechtverbande in letzter Zeit von allen Seiten entgegengebracht worden, es bestätigt dies die fast ausnahmslose Acceptation der Einladung zum 2. Kreisfeste seitens der verschiedenen Vereine, es wird dies unwiderleglich klar durch die Bereit⸗ willigkeit, mit der man dem Verbande Kaisers- lautern bei Arrangement seines Festes jede Ge⸗ fälligkeit und jeden Dienst erweist. Möge der Himmel verlockenden Sonnenschein zum Feste ver⸗ leihen! — Hochspeyer, 11. Juli. Die Nachricht bon dem Auftreten des Typhus an hiefigem Orte wird als falsch und lediglich als ein (aller⸗ dings sehr schlechter) Witz bezeichnet. — Jodkgrim, 8. Juli. Wie gefährlich ein Fliegensuch werden kann, zeigt folger Vorfall.. Der Ackerer Gg. Mich. Reiß, bekannt unter dem Namen Wagner⸗Michel, von hier, wurde in der vorigen Woche von einer Fliege in den Arm gestochen. Der Arm schwoll sofort sehr stark an und Reiß liegt trotz ärzilicher Hilfe heute noch so bedenklich kraak darnieder, daß an seiner Genesung sehr stark gezweifelt wird. MeNeustadt, 10. Juli. Auf Veranlassen der Vorstandschaft der Pfälzischen Kreisfechtschule hat die löbl. Direktion der Pfälzer Bahnen den Besuchern des nächsten Sonntag, den 17. d. M., — meinen Waldfestes der Kreisfechtschule, bei Vor⸗ zeigung der Mitgliedskarte pro 1887 eine Fahr⸗ laxermäßigung von 50 00 nach dem Haupt⸗, West⸗ und Nord⸗ Bahnhofe in bereitwilligster Weise genehmigt. Mitgliedskarten sind bei sämmtlichen Fechtmeistern und Fechtmeisterinnen 4 30 Pfq. zu haben. — Spehyer, 9. Juli. Das kgl. prot. Kon⸗ sistorium der Pfalz hat unterm 4. d. M. folgen⸗ den Erlaß ausgegeben: „Es ist von einer k. prot. Distriktsschulinspeklion der Pfalz der Wunsch aus— gesprochen und durch das betr. Dekanat anher über— mittelt worden, daß es den Geistlichen, welche den Religionsunterricht an den Volksschulen zu ertheilen haben, empfohlen werden möge, eine Sparte des religiösen Unterrichts selbstständig zu unternehmen, da sonst die Lehrer in ihren religiösen Unterrichts⸗ stunden verlürzt und doch für das volle Pensum verantwortlich gemacht würden. Von diesem be— rechtigten Wunsche wird den betreffenden Geistlichen andurch Kenniniß gegeben in der Erwartung, daß sie gewiß gerne dazu beitragen werden, den Volks⸗ unterricht in den Volksschulen zu heben und ein freudiges Zusammenwirken zwischen Geistlichen und Lehrern zu befördern. — In Nr. 28 der „Union“ (Evangelisch protestantisches Kirchenblatt der Pfalz) werden die pfälzischen Landtagsabgeordneten dringend gemahnt, in München mit aller Thatkraft dahin zu wirken. daß der lange empfundene Nothstand der niederen Besoldusg der prot. Geistlichen gehoben werde. Das Blait macht dann ausführlich noch auf einen indern Beschwerdepunkt aufmerksam, die Wohnung des k. Konsistoriums, der obersten Kirchenbehörde. Fs wird darüber geklagt, daß dieses Gebäude zu lein und unansehnlich sei, sodaß größere Ver⸗ sammlungen (Generalsynode, Kandidatenprüfung 4. a.) nicht einmal in demselben abgehalten werden können. Auch die Bibliothek ist ungenügend unter⸗ gebracht und der namhafte Kassenbestand schlecht gesichert. Die Pfäalzische Ludwigsbahn erhielt die Ge⸗ nehmigung. den Bau der bereits lonzeffionirten Anschlußbahn von Wellersweiler an die Zechenbahn nach der Grube König bei Neunkirchen zu unter⸗ assen. — Frankenthal, 9. Juli. Der wegen Verwundung seiner Frau vor einigen Tagen ver⸗ jaftete Maurer Krautschneider von hier hat sich jeute Nocht im Gefänanisse erhängt. (Frkth. Ztg.) Vermischtes. f— Forbach Cothr.), 7. Juli. Ein Fest für eine Arbeiter beranftaltete letzten Sonntag Herr Fabrikbesitzer Gustav Adt. Die Arbeiter wurden juf's beste bewirthet und der Verkehr des Fabrik⸗ zesitzers mit seinen Arbeitern sowie der Arbeiter ainter einander war ein recht zwanaloser und kame⸗ radschaftlicher. FMühlhausen Elsaß), 10. Juli. Vorigen Zonntag wurde hier, gelegentlich einer ausge⸗ zrochenen Schlägerei, in der Oberkampfgasse ein geheimes Tanzlokal entdeckt, in dem seit einigen Sonntagen junge Fabrikarbeiter und Arbeiterinnen fich ergötzten und zur Stillung ihres Durstes ein Faß Bier auflegen ließen. Sie hatten das Lokal estlich mit Kränzen geschmückt und als Kron⸗ ieuchter in der Mitte eine blau⸗weiß⸗rothe Laterne ufgehängt. 'Eine Uhr ohne Zeiger, das ist die neueste Erfindung der Schwarzwald Industrie: Die ragliche Uhr (in Furtwangen, Amts Triberg) hat die Gestalt eines Tambourin, dessen Pergament⸗ läche das Zifferblatt bildet. Auf demselben find wölf Blumengruppen in gleichen Abständen auf— jemalt und mit Nummern versehen. Durchbohrt st das Pergament nirgends. Dagegen laufen zwei Hienen, eine größere und eine kleine, von Blume u Blumen und zeigen die Zeit an. Die kleinere Ziene durchläuft das ganze Zifferblatt einmal pro Stunde, die größere geht zwölfmal langsamer. Als Motoren wirken hinter dem Pergamentblatt wei Magnete, die sich in der gewollten Schnellig⸗ eit kreisförmig um ihre Achsen drehen. Da die Bienen aus Eifen sind, so müssen sie der Maqnet- aadel unaufhaltsam folgen. Mainz. 9. Juli. In einem Hause der Neu⸗ tadt hat sich gestern Abend ein bedauerlicher Un⸗ zlüdsfall zugeiragen. Ein 10jähriger Knabe war n das Haus zum Besuche seiner verheiratheten Schwester gekommen; in einem unbewachten Mo⸗ nent ergiff der Junge eine Vogelflinte und drückte zieselbe auf seine in demselben Zimmer anwesende leine Nichte im Alter von 13 Monaten ab, der —„chuß krachte und das Kind stürzte mit durch— chossenem Kopf zur Erde. Die Kugel war ins dirn gedrungen und heute Morgen ist das Kind einen Leiden erlegen. Der Vater des verstorbenen dindes ist seit heute spurlos verschwunden. Der— elbe soll sich aus Verzweiflung über den herben Berlust das Leben genommen haben. In Mainz waren am Sonnabend Abend zie Buchdrucker und Buchhändler versammelt, um arüber zu beraten, wie man am besten den 14. August d. J. an welchem vor 50 Jahren das orlige Gutenberg-Denkmal, Thorwaldsens geniale Schöpfung, enthüllt wurde, feieren könne. Ein voliständiges Programm wurde vorläusig noch nicht rufgestellt. Doch entschied man sich, wie das „Mainzer Tageblatt“ berichtet, dafür, eine Festschrift rscheinen zu lassen, deren Drucklegung von sämt⸗ ichen Mainzer Buchdruckereien besorgt werden soll. n der Art, daß jede Druckerei einen Beitrag dazu iefett, wozu das literarische Material beizusteuern die Mainzer Dichter und Schriftsteller angegangen verden sollen. Für den Festtag ist ferner geplans eine Ausstellung derjenigen Gutenbergiana, welche in der Stadtbibliothek zu Mainz aufbewahrt sind— Frankfurt a. M., 8. Juli. Bei dem zeutigen Schlußmahle des Schützenfestes sprach WPaniczek aus Wien seine lebhafte Befriediq⸗ ang über die jubelvoll verlebten Tage auß dankte der Fesistadt und allen deutschen vane Miquel erwiderte, die Anwesenheit der Deseenn. bekunde, daß das Buündniß zwischen dendn und Oesierreich kein Erzeugniß einer —RES den Staatskunst sei, sondern auf der n Brundlage der Stammesgemeinschaft beruhe. 7 Feste, hervorgerufen durch schwere Zeiten und doffnungen seien ein nothwendiger Bestandtheiln rationalen Lebens, weil hier die Schranken d Standes und der Klassen fallen und Vornehne Bering sich als Glieder eines Stammes —*8 Redner spricht die Hoffnung aus, daß der dan Schützenbund nie aufhören werde, der —T zroßer volksthümlicher Feste zu sein. Die übr — Redner gaben ebenfalls ihre vollste Vesenen iber den Verlauf des Festes kund. FFrankfurt a. M. 9. Juli. An Sdie zeldern beim Schützenfest gingen bis gestern Abend 220,000 Mk. ein. Das Ehrengaben⸗Verzeihn veist 371 Nummern auf, wovon 860 einen Werhh ‚on 53,141 Mt. repräsentiren. Von 11 Gaben zarunter der KaiserPreis, ist der Werth nicht zegeben. F Wurzburg, 6. Juli. Bei den Abräum— ingsarbeiten der Brandstätte im Bruderhofe dahie vurde mehrfach verloren geglaubtes Geld und Werthgegenstände gefunden. Das Vermögen de Vachtmeisters W., welches in einer eisernen Casset »erwahrt war, wurde unversehrt im Schutt ge· unden, ein Gendarm fand von seinem Eingebüßlen 500 Mk. und die Köchin der Gendarmerie do— hren Ersparnissen 150 Mk. wieder. Nuürnberg, 6. Juli. Für eine Ohr— eige mit vier Monaten Zuchthaus büßen zu müssen nag etwas hart sein. Dieses Geschick ereilte einer siesigen Gärtner, welcher mitten in der Gerichtsber handlung einen gegen ihn aussagenden Zeugen in der angedeuteten Weise zu mißhandeln begann. Der Mann wurde sofort gefesselt und erhielt für eine Rohheit zu einer ihm wegen Einbruchs zu— iltirten Zuchthausstrafe noch sechs Monate Ge— ängniß, die in vier Monate Zuchthaus uma pandelt wurden. F Bamberg, 5. Juli. Ein für das Kranken assenwesen nicht uninteressanter Fall kam dor den jiesigen Schöffengericht zum Austrag. Ein 19 ähriger Maurergeselle, Mitglied der Ortskranken⸗ asse, hatte sich an der rechten Hand Verletzungen ugezogen, wurde ärztlich behandelt und ihm von dassenarzt auch die Arbeitsunfähigkeit besietigt Ddaraufhin erhob der Maurer das Krankengeld zing aber gleichwohl auf den Bauplazz, griff, so⸗ veit ihm möglich, mit der linken Hand in di jerade dringende Arbeit ein und erhielt wegen einer Tüchtigkeit und Brauchbarkeit von seinem Meister aus freien Stücken den vollen Lohn auß— »ezahlt. Ein Kontrolleur der Kasse zeigte die Sach als Betrug an, das Schöffengericht jedoch faßte den Fall nicht in diesem Sinne auf, nahm dieh mehr an, daß durch die freiwillige, ein Geschenl arstellende Honsrirung seitens des Arbeitgebers die Ortskrankenkasse ihrer Verpflichtung nicht en joben sei. Eichstätt, 6. Juli. Auf der Lolalbebr Fichstätt-Bahnhof und Stadt ereignete sich gestern das Unikum, daß der Führer des Zuges, als et ich nach seinem Heizer umsehen, wollte, von det rokomotibe herabfiel. Dessen ungeachtet langte der krain wohlbehalten in Eichstätt an, wo er not zechtzeiig zum Stehen gebracht werden konnk⸗ Auch der Führer hatte keinen Schaden genommen ind traf bald darauf nachgelaufen im Bahhofe ein. München, 9. Juii. Die .N. N.“ ber ichten daß drei Paar prächtige Wagenpferde mit den nöthigen offenen und geschlossenen Equipagen, so vie drei Hofkutscher des kgl. Marstalls bereits zut Abreise nach Kissingen für den Reichskanzler, de möglicherweise schon nächste Woche hier eintrifth n Bereitschaft gehalten werden. — Ein badische Steuer⸗ Rath war in jüngster Zeit in München inwesend und beschäftigte sich einige Tage in de Heneraldireknon der Zolle, um sich über baherisch Berhältnisse bezüglich der Branntweinbesteuerune u nformiren — Aus der Spandauergeweht— abrik sind in den letzten Tagen mehrere Wegen— adungen mit neuen Repetirgewehren für die hiesten InfanterieRegimenter eingetroffen. FKönig Albert von Sachsen, de benso wie der deutsche Kronprinz zu den beser Skaispielern zählt, wollte nach einem mit den Frimzen Georg unternommenen Jagdaufsfluge ein