* Jugherter Atzeiger. Aumtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. . A ⸗ers 7 ESt⸗ Ingberter Auzeiger, erscheint wöchentlich fünrfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sonntag; 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗ *. uind Sonntags mit ie illustrirter Beilage. Das Blatt kostet vicielahrug ILMAGOSM Asceub Trägerlohn; durch zie Post bezogen I 75 4 —— 3 Zustellungsgebuhr. Die Einruckungsgebühr fur die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum belrägt bei Inseraten aus der Pfalz 10 4, bei außerpfälzischen und solchen auf welche die Erpedition Auskunft ertheilt, 15 8, Reklamen 80 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berech net. — ——7—7—— — 178. Deutsches Reich. Muͤnchen. 8. Sept. Nach dem, Münchener emdenblatt· enthält das Budget außer Gehalts - ohungen für Lehrer und Geistliche eine 7 — 8o/ lage für alle Subalternbeamten. Württemberg und das Branntwein⸗ energesetz. Der Gesetzentwurf betreffend den antritt Württeinbergs in die Branntweinsteuerge⸗ rinschaft ist dem Präsidium des württembergischen ndigen Kammer⸗ Ausschusses von Seiten des Mi⸗ iteriums zur weiteren Behandlung zugegangen. der Gesetzentwurf enthält nur einen einzigen Ar⸗ tel und empfiehlt aus volkswirthschaftlichen, steuer⸗ hnischen und finanziellen Gründen, unter be— nderer Betonung der den kleineren Brennereien Gute kommenden Steuer⸗Ermäßigungen, den aintritt in die Branntweinsteuer⸗Gemeinschaft zum Oliober, welcher auch von Baden und Bahern oljen wird. Der Hinweis auf den Einiritt zuherns in die Branntweinsteuer⸗Gemeinschaft läßt en Schluß zu, daß man 'san maßgebender Stelle n der Zustimmung der bayerischen Kammer zur Jufgabe des Reservatrechtes, um das es sich beim nschluß an die Branntweinsteuer⸗-Gemeinschaft indelt, nicht mehr zweifelt. Berlin, 7. Septbr. Das „Berl. Tagbl.“ xeibt: „Die Reise des Kaisers nach Stettin ist, rie wir erfahren, nicht aufgegeben. Alle Dispo— jüenen für die Reise sind getroffen, da Se. Majeftaät in dem Wunsche festhält, die pommersche Haupt⸗ jadt zu besuchen. Die definitive Entscheidung, wlche einzig und allein von der genügenden Wieder⸗ ytstelung der Kräfte des greisen Monarchen ab⸗ ungig in, wird erst in letzier Stunde getroffen erden. Berlin, 8. Sept. Ueber die Reise des ausers nach Stettin melden heute Abend überein⸗ tiumend die hiefigen Blätter: Soweil die An—- adnungen bis jetzt feststehen, gedenken die Kaiser⸗ ihen Majeffäten mit dem Prinzen und der hinzessin Wilhelm am nächsten Montag nach Stettin hzureisen und am Freitag nach Berlin zurückzu⸗ en. Die Kaiserin wird dann alsbald nach daden · Vaden abreisen, der Kaiser aber erst einige age spater folgen. abeiterfreundlichen Satzes der kaiserlichen Botschaft: „Aus hohem Munde ist dieses Wort gefallen, ifl yon dem größten Mann unseres Jahrhunderts ge⸗ agt worden; ich verneige mich vor dieser erhabenen Bestalt mit Bewunderung und Verehrung. Es ist der Kaiser von Deutschland, den ich be— wundere.“ Paris, 7. Sept. Der Minister des Innern jat an den Präfekten ein Rundschreiben erlassen, ‚damit sie die von der reaktionären Partei auf dem dande verbreiteten Gerüchte für grundlos erklären, daß der Mobilmachungsversuch ein Vorspiel zu einem nahe bevorstehenden Kriege sei.“ — Der Kriegs⸗ ninister ist nach Toulouse abgereist. Die Be— timmung über das Manöver ist nochmals abgeän⸗ zert worden und soll diesen Abend erst endgiltig estgestellt werden. Bis heute Abend 11 Uhr gehen noch immer Eisenbahnzüge mit Artillerie und mit Munition von Toulouse ab. Der „Temps“ spricht von Unterredungen, die der spanische Minister des Aeußern bei seiner Anvesenheit in Paris mit Rou⸗ dier und Flourens gehabt habe, aus denen erhelle, daß zwischen Frankreich und Spanien keine Ver⸗ timmung wegen der Verschiedenheit der Anfichten zerrsche; namentlich seien beide Mächte vollständig darüber einverstanden, daß in Marocco der status puo aufrechterhalten werden müsse. Auch über die Frage wegen der Auslegung der Handelsverträge in Betreff der Weine seien beide Regierungen leicher Ansicht. — Laut einer Nachricht des Temps“ oll man in Wien anfangen zu glauben, daß Oester⸗ reich sich dazu verstehen werde, den Rathschlägen Deutschlands nachzugeben und dem Prinzen von Foburg die moralische Unterstützung zu entziehen, jodaß derselbe bald der Nothwendigkeit nachgeben und abdanken würde. Im Ministerium des Aeußern, wo heute diplomatischer Empfang war, wußte man —XV burg, abzudanken. — Präsident Grevy wird für Ende des Monats in Paris zurückerwartet. — Der Mechaniker Wendling und der Schreinergeselle Wagner, die in Paris arbeiteten, wurden als zur deutschen Sozialistenpartei gehörend, aus Frankreich ausgewiesen. Die Uebergabe Helgolands an Deutschlaund ist bekannilich ein schon oft er⸗ oͤrtertes, auch in diesem Sommer in der Presse wieder mehrfach behandeltes Thema. Geftern kam zasselbe auch im englischen Unterhause zur Sprache, 'ndem bei der Berathung über die Posten für Ko⸗ 'dnien der Deputirte Tanner die Uebergabe Helgo⸗ ands an Deutschland befürwortete. Der Sekretär jür die Kolonien, Sir Henry Holland, erklarte, er jabe keinen Grund anzunehmen, daß Deutschland Helgoland zu erwerben wünsche. England habe icher weder die Abficht, noch den Wunsch, sich von Helgoland zu trennen und er, der Minister, habe nie gehört, daß Deutschland darin, daß Helgoland sich in dem Befitz Englands befindet, eine Drohung gegen sich erblice. Sofsia, 7. Sept. Der türkische Botschafter Shakir Pascha erhielt von der Pforte den Auftrag, zom russischen Kabinet neue Instruktionen zu er⸗ bitten, da die Mission Ernrot's nicht durchführ⸗ hdar sei. Lokale und pfälzische Nachrichten. — Zur Zeit empfiehlt es sich, um Krankheiten zu verhüten, den Kindern nur geschältes Obst zu jeben, da auf den Schalen gesundheitsschädliche Bilzwucherungen vorkommen,. die leicht zu gefähr⸗ lichen Krankheiten, namentlich Diphiheritis, Anlaß jeben können. Zwetschen, von denen sich die Schalen faum entfernen lassen, müssen gründlich abgewaschen werden. — Seitens der Secretariats-Gehülfen der Staatsanwaltschaften der Pfalz wurde an die dammer der Abgeordneten ein Bittgesuch um Ge⸗ jalts⸗Aufbesserung gerichtet. — Auch die Staats⸗ trabßben⸗Wärter der Pfalz haben gleich den⸗ enigen der anderen Regierungsbezirke Bayerns ein Bittgesuch um Gehalts Erhöhung bei der Kammer der Abgeordneten eingereicht. * — Zweibrücken, 7. Sept. (Auch ein Manoͤver-Brief.) „Fabelhaft interessant“ ist wohl nachstehendes, der „Zw. Ztg.“ zur Verfügung ge⸗ ttelltes humoristisches Schreiben eines 18ers aus Mühlfeld: „Bier schlecht, Wurst theuer, Portion lein, Brod nicht ausgebacken, Teller schmutzig, Messer rostig, Kuhstallbeleuchtung (Kienfackel), Schlafstätte hinterm Haus im Kuhstall, Waschbecken Brunnentrog, Sand dient als Seife, Rocklappen als Handtuch, Finger dienen als Kamm. Barbier giebts nicht, Haar und Bart schrecklich verwildert. Alles ausgehungert und zusammengeschrumpelt. Viel Au weh geschrien!! — schlecht geworden, Arzt geholt, Revier bekommen, Fassungswagen gesetzt, halb todt nach Hause gekommen und jetzt wieder ganz wohl.“ — Profit! — In den Landes⸗Ausschuß des Bay erischen Bewerbe⸗Museums wurden aus der Pfalz gewählt die Herren Fabrikant Wolff in Zweibrücken und Dr. Eugen Buhl in Deidesheim. — Der Krieger⸗Verein Land au hat mit 115 Mitgliedern seinen Beitritt zur pfälzischen Kampf⸗ genossenschaft erklärt. — Maikammer, 6. Sept. Hier wurde 1887er Most pro 1000 Liter zu 400 Mark ge⸗ kauft. Die Trauben werden dazu in längstens 10 Tagen gelesen. — Bergzabern, 7. Sept. Hier wurden gestern rothe Gartentrauben geherbstet und der un⸗ gekelterte Most zu Mk. 15,50 pro 50 Liter verkauft. die Wingerte find seit vorgestern geschlofsen. — In Bundenthal und Bruchweiler ind Fälle von Typhuserkronkungen vor⸗ zgekommen. — Freinsheim, 7. Sept. Herr Aug. Friedrich aus Dürkheim, der Inhaber hiesiger Jagd ist, verletzte gestern auf der Rebhühner⸗Jagd durch einen unglückseligen Schuß ein Mädchen von hier, Fräul. Elisabetha Harm. Die Unglückliche wurde fast von der vollen Ladung getroffen, die Schrot⸗ koͤrner gingen ihr in den Arm, das Gesicht wurde zer⸗ fleischt. die Augen find zum Glück unbeschädigt. Das Mädchen befand sich auf freiem Feld, als es von dem unglücklichen Schuß, der die Rebhühner treffen sollte, verwundet wurde. (Pf. K.) — Der Schieferdecker Franz Schranz in Frankenthal stürzte von einem Dache und zoe ich dadurch schwere Verlekungen zu. XÛXäXαXÑαXÄÆX5BÄÄxktã hk Mcecelt Wtc Xα à Vermischtes. F ReichsgerichtsEntscheidung. Der —AXX—— halber einen Wechsel erhalten hat, am aus demselben eine Befaiedigung zu suchen, ip, wenn er auf die arsptüngliche Forderung zurücgreifen will, hiezu aach einer Mittheilung der „B. B. Z.“ nur unter der Voraussetzung, berechtigkt, daß er dem Schuldner den Wechsel zurüdgiebt and denselben dadurch von der Übernommenen Wechselverbindlichkeit liherirt Ausland. GBien, 7. Sept. In einem Petersburger tiff der Polit. Corr.“ wird verfichert, daß die mußgebenden Kreise Rußlands frei seien von dem —X der ruffischen Prefse gegenüber Deuisch⸗ und in Betreff der bulgarischen Frage; jene Kreij⸗ uen dvon der Ehrlichkeit Deutschlands überzeugt und nn diplomatische Welt erwarte gegen den Toburger uishtete Kundgebungen des Verliner Kabinels. Die Dementis wegen der Kaiserbegegnung finden den diplomatischen Kreisen eine vorfichtige Auf⸗ umne. (Fr. Zig.) Wien. 8. Sept. Der Kronprinz von Deuisch⸗ d ist, wie der Fr. Zig.“ lelegraphirt wird, en Abend 9 Uhr in Toblach eingetroffen. Das rige „Tageblatt“ allein meldet, daß die Stimme dronpringen heiser und tonlos sei. Der Aufent⸗ i des Kronprinzenpaares dürfte bis Oklober mern. Lüttich, 7. Sept. Der Sozial· Kongreß hat u einer nachdrudsvollen Kundgebung für die ashe Sozialpount gestaltet. Die Grundzüge deß willderfi herunsesehe wurden ganz nach deut⸗ tw Musier angenommen. Ein Hauptredner der lier, de Ponnere außerte a ennee