Reichsgerichtepräsidenten, und Landgerichts⸗Präsident a. D. Sturm in Magdeburg. Ein hohinteressantesVerfahren. so schreibt ein Berliner Reporter, wird gegenwärtig iaee Fabrisauon von Dampfkesseln in dem Maschinenbau Etabliffe ment „Germania“ Ju Tegel rusgeführt. Dasselbe besteht in der Erfindung nussen. Eisen mit Anwendung des elektrischen Ziromes zu schweißen. Hierdurch können starke Fisenbleche verbunden werden, und fällt das zeit⸗ ende Vernieten derselben gaaz Jort. Das hatent war im Besitze der Dresdener Bant. Preßburg, 24. Januar. Heute Vormit⸗ ag explodirte in der Zurndorfer Dynamitfabrik auf bisher unaufgeklärte Weise eine Anzahl Dyna— mitpatronen. Drei Arbeiterinnen wurden getödtet, ehrere verwundet. men Maädchenhandel nach Norddeutsch. au d Wahrnehmungen, welche in jüngfter Zeit dielfach von den Behörden gemacht wurden, haben die niederösterreichische Statthalterei veranlaßt, eint Warnung vor der Annahme eines Engagements als Kellnerinnen nach Norddeutschland im Wege der Bejirkshauptmannschaften den sämmilichen Bürgermeisterämtern Niederösterreichs zuzumitteln. In dem betreffenden Erlasse heißt es, daß eine Jroße Anzahl junger Oesterreicherinnen in Nord⸗ —X verachteten Klasse der Sangerinnen und Kellnerinnen angehört und die nach Deutschland gekommenen Mödchen ahnungs⸗ 'os, gegen ihren Willen der Prostitution derfallen. die Siatthalterei fordert zur Hintanhaltung dieses Madchenhandels die Bürgermeisterämter auf, allent⸗ jalben vor der Annahme derartiger Engagements u warnen und nach Umständen gegen die Werber, bentuell gegen die Eltern solcher Mädchen die Strafanzeige zu erstatten. FEin jchreckliches Unglücck ereignete sich am Freitag in der Boote'schen Toͤpferwaaren⸗ Fabrik Burslem. Es sturzte nämlich plötzlich der Fußboden der oberen Etage ein, in der sich schwere Maschinen und ein zahlreiches Arbeiterpersonal, zestehend aus Mannern, Frauen und Kindern, be⸗ fand. Gläadlicherweise hatten die Arbeiter in der unteren Etage das Lokal bereius verlassen, denn andernfalls wäre ein großer Lebensverlust unver- meidlich gewesen. Zwolf der herabgestürzten Ar- heiter erlitten furchtbare, darunter einige lebensge⸗ fährliche Verletzungen. Pest, 21. Jan. Aus der Provinz kommen haarstraubende Berichte über das Wüthen von Wölfen, welche bei strenger Külte bis in die Dörfer vordringen. Der Richter von Cseh, Basilii Csur . dar, defand sich gestern in Großwardein. Auf dem heimw·ge wurden die Pfeide von einem Rudel Wolfe angefallen. Die erschreckten Pferde gaben dem Schlitten einen solchen Ruck, daß der Richter herausgeschleudert wurde. Der Kutscher hieb in die Pferde ein und fuhr davon, ohne sich um sei⸗ nen Herrn umzusehen. Erst nach einer Weile wagte er zurückzuschauen. Ein ganzes Rudel Wölfe var über den Richter hergefallen, welche denselben im Augenblicke in Stücke gerissen hatten. Nach wenigen Minuten waren von ihm nur noch einige Knochen vorhanden. Fernecr wird aus Facset ge⸗ meldet: Aus der benachbarten Gemeinde Dikes fuhr in der jüngsten Nacht ein rumänischer Bauer mit seinem 18jährigen Sohne im Schlitten nach Lugos. Unterwegs wurde der Schlitten von einem Rudel Wölfe angegriffen und der Bauer, um nur sein eigenes Leben zu retten, erfaßte seinen Sohn und warf ihn den Wölfen zur Beute hin. Das anglückliche Kind wurde von den Bestien augen ⸗ zlidlich in Stücke gerissen. In Lugos angelangt, fühlte der unnatürliche Vater Gewissensbisse und stellte sich dem Gerichtshof, worauf er in Haft zenommen wurde. T, Kaiserin Eugenie soll nicht allein sörperlich, sondern auch geistig leidend sein, indem fie von düfteren Hallucinationen gequält wird. Jetzt oxingt die „W. A. Zig.“ eine etwas mysteriöse Notiz. welche das Leiden der Kaiserin einigerinaßen gtlart. Danach hat die sebr fromme Herzogin von Bivona, die vor einiger Zeit gestorben ist, kurz vor hrem Tode an ihre Consine, die Kaiserin, foigen. den eigenthümlichen Brief gerichtet: Siebe Eugenie! In Linigen Stunden werde ich Deinen Louis sehen. Fürchte nicht, daß ich dm verrathen werde, wie einsam und elend Du ee erwarten.“ ich ihm sagen — er möge Dich bald Die Kaiserin hat seit Empfang dieser Zeilen ortwährend Fieberanfälle, schreit laut auf und kann n der Nacht keinen Schlaf finden. 4 In einem Feuilleton der „Neuen Züricher Zeitung“ erzühlt Haus Thunichtgut ein Vorkomm⸗ ß, bei welchem dem Reichskanzler Fürsten Bis— marck der Hut angetrieben wurde. Das kam so: gismarck war Abends zu Fuß ausgegangen und dehrte gerade zurück, als eine Anzahl Menschen vor einem Hause ihm irgend eine Ovation darbrachten. VBor dem Gitterihor, von dessen Säulen zwei Glas— laternen nur spärliches Licht herabsenden, drängte sich der Volkshaufen. Den Schlapphut in's Gesicht sedrückt, versuchte der Kanzler unerkannt durchzu⸗ chlüpfen. Doch zu seinem Verderben. Er wurde m Civilanzug nicht erkannt und unter dem Rufe Halt, hier will Jemand nicht Hurrah schreien!“ vuͤrde er angehalten, bekam einige Puffe und mußte wohl oder übel auf sich selbst ein Hoch ausbringen ⸗ Brüssel, 25. Jan. Die Zahlungsein⸗ ttellung der Großfirma Ezechiel u. Sohn in Rot. serdamm trifft besonders den Antwerpener Platz Newyork, 28. Jan. In einem Kosthaust in Tower, Minnesota, brach ein Feuer aus, wo⸗ durch 14 Personen umkamen, — Eine kühne Be— raubung einer Bank, der die Vergeltung auf dem Fuße folgte, wird aus Limestone im Indianer⸗ Terriiorium gemeldet. Vier vermummte Maͤnnen rachen bei hellem Tageslicht in die Bank ein, er— nordeten den Kassirer, der ihnen Wiederstand leistete ind schleppten schließlich eine bedeutende Summt Heldes, sowie werthvolle Papiere weg. Es wurde ndeß bald Lärm geschlagen und eine Abtheilung Polizisten verfolgte die Räuber, die in nicht sehr zroßer Entfernung eingeholt wurden. Es entspann ich ein Handgemenge. in welchem einer der Diebe jeiödtet ward und vier Polizisten verwundet wur⸗ Ren, aber schließlich zogen die Räuber den Kürzeren. Finer derselben wurde unverzüglich gelyncht und die zwei anderen wurden nach Limestone zurückge⸗ hracht, um dort ihrem Prozeß entgegenzusehen. p Apotheken auf Eisenbahnzügen. Auf dem sogenannten „Vestibul ⸗Expreßzuge“ der New-PYork Central u. Hudson River Eisenbahn, welcher nun regelmäßige Fahrten zwischen Newyorl und Chicags macht, ist eine Apotheke eingerichtet worden, da es häufig vorkommt, daß Passagiert ertranken. Dieser „Vestibul“ ⸗Zug stellt überhaupf in Bezug auf Komfort für Reisende alles in Zchaiten, was jemals auf Eisenbahnzügen dage⸗ wesen. Außer mit allem Luxus der Neuzeit ein⸗ gerichteten Schlafwaggons hat der Zug einen Salon, einen Rauch- und Bibliothekwaggon, einen Waggon, in welchem sich ein vollständig eingerich etes Bad, eine Küche, ein Trink und Spielzimmer u. s. w. befindet und ferner einen mit höchster Eleganz eingerichteten Waggon zum Einnehmen der berschiedenen Mahlzeiten. Der Reisende, wel— her diesen Zug benutzt, vermißt nichts. was ihm iur in einem Hotel erster Klasse geboten werden ldann. 4 Innerhalb acht Jahren sind im Staate Newyork — trotz Staatsaufsicht — 29 Spar- vanken mit 18 Mill. Dolars Einlagen verkracht. Die Depositoren erhielten von 15 bis 88 Prozent mus den Konkursmassen, verloren ober doch zwei Drittel ihrer Einlagen. 4 Viktoria Gritisch-Columbia), 25. Jan. Durch eine Explosion in dem Steintohlenbergwerke Wellington auf Vancouversland wurden heute Morgen echsundzwanzig eingewanderte Bergwerk arbeiter und mehrere Chinesen getödtet. Chicago, 24. Jan. Sorgfaltige Schätz · ungen der Verluste von Menschenleben während des Eissturmes in den Nordwesistaaten stellen fest, daß 285 Personen umgekommen find. Andere Nachrichten geben allerdings die Zahl der Opfer uf 1000 an, doch finden diese Angaben keine hatsächliche Unterstützung. Nach weiteren Mitthei⸗ ungen aus Dakota haben sich während des Sturmes deule ganz in der Nähe ihrer Hausthüren und selbst auf ihren eigenen Grundstücken befunden und find dennoch umgekommen, da sie sich in dem Schnee nicht zu orientiren vermochten. Passende Gelegenheit. Fremder (an einem Restaurant vorübergehend, zu dem da—⸗ dorstehenden Kellner): „Können Sie mir nicht sagen, wo der Doktor Mayt wohnt?“ — Thut mit leid, aber wenn Sie ein wenig warten wollen, in einer Viertelstunde gibt's Bratwürst' und Sauer⸗ kraut.“ FHöchster Grad der Zerstreutheit. Der ist nicht der zerstreuteste Mann von der Welt, der umtzerrannte und seine Pfeife sucht. während er sie im Munde hat; auch der nicht, der seinen hut aus dem Fenster wirft und seine Cigarre an einen Nagel aufhängen will; sondern der allein, der seinen Regenschirm in's Bett legt und dann hingeht, sich selber hinter die Thür zu stellen. Markiberiche Homburg, 25. Januar. ¶ Fruchtmittielpreis und Vil⸗ ualienmarkty Weizen ꝰ M. 7 Pf. Korn 7 M. 14 Pf. Spelztern — M. — Pf. Spelz 0 M. — Pf., Gerste Zreihige d M. — pf., Gerste Areihige dO M. Pf. dafer 6 M. 84 Ppf., Mischsrucht 7 M. 54 Pf., Erbsen oM. — pf, Wicken 0 M. —. Pf. Bohnen 0 M. pf. Kartoffein 2 M. 40 Pf. Kornbrod 6 Pfunt 60 Pf. Gemischtbrod 6 Pfund 72 Pf. Ochsenfleisch Pf Rindfleisch 40 Pf. Kalbfleisch 40 Pf. Hammelfleisch — Pj Schweinefleisch 50 Pf., Butter 1 Pfund 1 M. — vVif. Protestantischer Gottesdienst. Sonntag den 209. Fgegr Vorm. 10 Uhr Text: Maith. 20, 1-18. Lied 461. Nachmittags 2 Uhr Christenlehre. Neueste Nachrichten. Müͤnchen, 26. Jan. Der Petitions⸗ ausschuß der Abgeordnetenkawmmer erachtet· das Ersuchen der Stadtger meinde St. Ingbert um Erlafssung ines Geseßesüber das Schlachten bon Schlachtdiehinstädtischen Schlacht⸗ Jäusern als nicht geeignet zur Vorlage, da keine Jenügende Veranlassung vorhanden sei, die Er⸗ assung des gewünschten Gesetzes zu beantragen, um den Schlachthauszwang in der gewünschten Weise zu erweitern. Berlin, 26. Jan. Die durch das neue Wehrgesetz veranlaßte Anleihe wird, wie der Kriegs⸗ ninisier in der Kommission mitteilte, 280 Millionen hetragen. Die Anleihe soll zur Beschaffung don Waffen, Munition, Bekleidung, Feldgeräten, Schanz eug, für das Verpflegungs⸗ und Sanitätswesen erendet werden. Weitere dauernde Ausgaben en in erheblichem Maße aicht zu erwarten. Eine Frhöhung des Offiziersetats —VVD denommen. Man werde auf altgediente Feldwebel ind Unteroffiziere zurückgreifen. Er (der Kriegs⸗ minister) halte persönlich die Organisation nunmehr für abgeschlossen. Eine Erklaäͤrung aber, daß in Zukunft weitere Forderungen nicht erboben werden. könne er grundsätzlich nicht abgeben. Paris, 25. Jan. Ein wahnsinniger Bild ⸗ hauer drang mit einem Revolver in das Elysee ein. Am Carnot zu töten. Er wurde verhaftet. Paris 26. Jan. Einige Blatter versichern die Königin Isabella sei wegen politischer Intriguen aus Spanien ausgewiesen worden. Sossa, 26. Jan. Die türkische Regierung ·ntdedte in Adrianopel eine Verschwörung von Bulgaren und Montenegrinern, die einen Aufstand in Ostrumelien erregen wollten. Das Haupt der⸗ selben, namens Karamihailow, und eine große An⸗ ahl Mitschuldiger wurden verbaftet. Fir dea Pevakfion verantwortlich: F. X. Demetz Badische 4 pCt. Eisenbahn⸗Anleihe von 1878 und 1879. Die nächste Ziehung findet Anfang Februar statt. Gegen den Coursverlust von ca. Lu pCt. bei der Ausloosung übernimmt das Bank⸗ jaus Caorl Neuburger, Beruͤn, Französische Straße i3, die Versicherung für eine Prämie von 7 Pf oro 100 Wgrt Sachsassche FiehVersicherungs⸗ Bank in Dresden. Die größte und bestfun⸗ dirte aller Deutschen Vieh Versicherungs⸗Gesellschaften hat auch im virflossenen 15. Geschäfisjahre trotz der bezahlten Massen⸗Echäden einen glänzenden Erfolg zu verzeichnen gehabt. Der Zugang an neuen Versicherungen und Prämien war wieder bedeutend größer als im Vorjahre und wurde die vermehrte Prämien Reserve durch beträchtlichen Ankauf von deutschen Staatspapieren mehr wie gedeckt. Sämmt⸗ liche Schädengelder sind wie seither prompt und in boller siatutarischer Höhe den Versicherten direkt durch die Post ausgezahlt worden. Durch vie festen, hilligen Pramien wurden (ohne jeden Nach oder Zuschuß), welche in Raten ohne Zins-Zuschlag ge⸗ zahlt werden koͤnnen, durch die vorzügliche Finanz iage der Bank, sowie durch die schnelle und loyale Erledigung aller Geschafts · Angelegenheiten hat sich das segensreich wirkende Institut auch der fortge⸗ setzten Anerkennungen und Sympathien von Be—⸗ hörden, Großgrundbesitzern 2c. zu erfreuen. Versichert waren bis uitimo 1887 Mk. 132,636,787, sowie M26609.146. 13 an Schäden bezahlt.