8 Sig * Sp — — * asg R 5 — —8 * — 7 J9 53014 14 8 38 58 7 ——— * 7 2 9 Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 3 St⸗ Jugterter an erscheint wöchentlich fünfmal: Am Montag, Dienstag, Donnerstag, Samstag und Sountagz2 mal wochentlich mit Unterhaltungs⸗ n und Sonntags mit acht seitiger illustrirter Denage Das Blatt kostet vierteljährlich 146 60 auschließlich Trägerlohn; durch die vofi bezogen 146 75 3 einschließlich „V Zustellungsgebuhr. Die — fur die Agespaltene Garmondzeile oder deren Naum belrägt bei Inseraten aus der Pfalz 10.3, bei außerpfälzischen und solchen auf welche die Exbedition Auskunft ertheilt, 15 —5, Reklamen 30 3. Bei 4maliger Einruckung wird nur dreimalige berechnet. 23. Jahrg. XV 58. Samstag, 17. März 1888. i8 * eglement zu dem Leichenzuge für 38* Kaiser Wilhelm. Das Leichenbegängniß findet heute Freitag, 16. M. Mittags 12 Uhr statt. Der Zug wird eröffnet durch 8 Eskadronen F er Garde-Kavallerie-Regimenter, 7 Bataillonen — und 12 Geschütze, eine Eskorte, bestehend gJus einem Offizier und 40 Mann der Garde du Foiph. Es jolgen Hoffouriere, Marschälle, die doniglichen Leibärzte, die Kammerjunker, die KHoammetherren; daran schließen sich vier adelige Manschalle, denen die Reichs-Insignien folgen, ge⸗ iragen: a) das Kurschwert von den Staats- Mimistern bon Goßler und von Scholz, ab⸗ zwechselnd, b) der Kurhut von dem Staats-Minister on Bötticher, 0) die Kette des Schwarzen sdler Ordens von dem Staats Minister Dr. Lu⸗ ius, d) das Reichsinsiegel von dem Staats- mister Dr. von Friedberg, 90) das Reichs⸗ wert von dem Staais; und Kriegs⸗Minister ronsart von Schellendorf, 9) der eichsapfel von dem Staats-Minister May bach, das Reichsszepter von dem Vizepräsidenten des aatsministeriums, Staatsminister von Putt⸗ immer, h) die Königliche Krone von dem bersteKämmerer Otto Grafen zu Stol⸗ ⸗»„rgeWernigerode.“ hinter ihnen folgen die Königlichen Hofchargen, die Koͤniglichen Vize Ober⸗Hofchargen, die Königlichen Ober⸗ Hofchargen und die Königlichen Obersten Hofchargen, nümlich: Oberst⸗Schenk Fürst »on Hatzfeld⸗Trachenberg, Oberst⸗ Jaägermeister Fürst von Pleß, Oberst Truchseß Fürst und Herr zu Putbus, Oberst-Marschall Fürst und Altgraf zu Salm⸗Reifferscheid-Oyck. Nun kommt der königliche Leichenwagen, dessen cht Pferde durch acht Stabs ⸗Offiziere geführt oderden. Die Zipfel des über dem Leichenwagen segenden Leichentuches tragen vier Ritter des „»ohen Ordens vom Schwarzen Adler, nämlich: General der Infanterie Graf von Blumen⸗ dal, kommandirender General des 4. Armee⸗ korps; b) General der Kavallerie und General ˖ ldjutant Graf von der Goltz, Chef des Rei⸗ enden Feldjager ˖ Korps; c) General der Infanterie ad General⸗Adjutant von Tresckow, komman⸗ urender General des 9. Armee⸗Korps; d) General er Infanterie und General-Adjutant von Ob er⸗ ritz, kommandirender General des 14. Armee⸗ —XR Den Baldachin über dem Königlichen Sarge agen zwöif General⸗Majors. Neben dem Koͤniglichen Leichenwagen gehen ꝛie zwöif Obersten, welche den Sarg auf denselben zesitzt haben. Fetner gehen neben dem Leichenwagen die zur Bedeckung des königlichen Sarges kommandirien wei Stabs-Offiziere und zwölf Haupileute resp. autmeister. „Nunmehr folgt das Leibreitpferd, geführt on einem königlichen Stallmeister. Hinter ihm nrd das Reichs-⸗Panier getragen von dem eneral der Infanterie von Pape, begleitet 'on den Generaladjutanten, General-Lieutenant Graf 'on Lehndorff und General Lieutenant Anton kürst Radziwill. Im Zuge schreitet nunmehr der Kaiser und umarben von dem Köniqe von Zachsen, dem Könige der Belgier, dem dönige von Rumänien, dem Monarchen olgt der Kronprinz des Deuischen Reiches und on Preußen, Prinz Heinrich von Preußen ind die anwe-senden Höchsten Leidtragenden der döniglichen Familie; dann die zur Feier des Allerhöchsten Leichenbegängnisses erschienenen Kai⸗ erlichen und öniglichen Hoheitenn und ie sonftigen Höchsten Herrschaften; die Abgesandten remder Fürsten; die Generaladjutanten, die Gene⸗ ale a la suito und die Fluͤgeladjutanten, der raiserlich Russische General à la suito Graf Go⸗ enichtchew-Koutousow und die Komman- eure der Preuß. und der anderen Deutschen zeibregimenter; die Gefolge des Kaisers und der daiserin; die Gefolge der fremden Allerhöchsten ind der Hoͤchsten Herrschaften. Nun folgen die achgeborenen Prinzen aus souverainen neufürst⸗ icheä Häusern, der Reichskanzler, der zeneralfeldmarschall, der Statthalter son Elsaß⸗Lothringen, die hier anwesenden sitter des Hohen Ordens vom Schwarzen Adler, ie Chefs der Furstlichen Hauser, die Generale er Jafanterie und der Cavallerie, die Bevollmäch- igten zum Bundesrath, die Präsidenten des seichstages und beider Häuser des Landtages, die naktiven Staatsminister, die Generallieutenants, ie Wirklichen Geheimen Räthe, der Präsident des tteichsgerichts, der Präsident des Evangelischen Oberkirchenraths, der Chespräsident der Ober⸗ echnungskammer, die Vizepräfidenten des Reichs ages und beider Häuser des Landtages, die Ober⸗ gräsidenten, die General⸗Majors und die Räthe . Klasse; diesen schließen sich an: Deputirte der Reichsbehörden, nämlich: des Auswärtigen Amtes, des Reichsamtes des Innern, »er Admicalität, des Reichsjustizamtes, des Reichs⸗ chatzamtes, des Reichseisenbahnamtes, des Rech⸗ uungshofs des Deutschen Reichs, der Verwaltung es Reichsinvalidenfonds, des Reichspostamtes. der BZerwaltung der Reichseisendahnen, der Reichsbank, der Reichsschuldenkommission. Nach ihnen schreiten die Deputationen der Ministerien, des Reichtiages, des Herrenhauses, es Hauses der Abgeordneten, des Landesausschusses on Tisaß⸗Lothringen und aller vorauf nicht ver⸗ retenen hoheren Staatsbehörden, der Universitäten, tademien, Gerichte ꝛc. Der Zug wird geschlossen durch 2 Bataillone Infanierie. Alle ubrigen Truppen des GSarde⸗Korps zilden Spalier von der Sieges⸗Allee dis Lharlottenburg. Vom Dome bis zur Sieges⸗Allee nehmen zu eiden Seiten des Weges Innungen, Kriegervereine ind andere Korbporationen Aufstellung. hrer Antheiinahme an den Geschichten unseres vaterlandes sichtbaren Ausdruck zu geben. Die Zahl »er Kränze und Blumen, welche eingehen, ist Zegion, sodaß kaum abzusehen ist. wie dieselben mnäherend unterzubringen find. Was der Sput⸗ vinler an weißen Blumen zeitigt, was die Treib⸗ räuser an Palmzweigen bieten, trägt das deutsche Volk in der Bahre Wilhelms des Einzigen zusammen. die Liebe und Verehrung, welche der zum ewigen frieden Eingegangene im Leben reich genoß, wandelt ie still, geschäftige Hand des Todes in einen lühenden Frühlingsgarten um, inmitten dessen der heliebteste seiner Nation von aller Arbeit und llen Schmerzen des Lebens ausruht. — Kaiser rriedriich hat den fremden in Berlin eintreffen⸗ een Fürstlich keiten kundgeben lassen, daß sie ich, ohne auf eiuen Empfang seinerseits zu warten, ei der Kaiserin⸗Mutter melden möchten. — Für Rontag ist eine feierliche Sitzung des Reichtstages n Aussicht genommen, welcher dann der Schluß er Tagung in einer Geschästssitzung folgen dürft⸗e. neber das Besfinden des Kaisers Friedrich erhält die „Köln. Ztg folgende zu · Zrlässige Nachrichten: Man muß unterscheiden wischen dem Allgemeinbefinden und der örtlichen drantheit. Das Allgemeinbefinden war in den letzten kagen recht gut, der Kaiser war frei von Schmerzen, sale eine stramme Haltung, ein leuchtendes Auge, inen guten Appetit, er war von einer Arbeitsam⸗ eit und geistigen Frische, die erstaunenswerth sind. lnermüdlich war er thätig, die schwere Arbeit zu ewältigen, die seit der letzten Erkrankung und dem dinscheiden seines Vaters auf ihm lastete und noch adurch verdoppelt wurde, daß er alle seine Wünsche ind Entschließungen schriftlich bekunden mußte. Die lufregung dieser letzten Tage, vor allem die in die chmerzliche Trauer sich mischende große Freude, velche ihn beseelte, als er wieder deutschen Boden retreten, deutsche Heimath begrüßen konnte, mögen zas ihrige dazu beigetragen haben, dieses gute All⸗ jemeinbefinden zu heben und zu fördern; zugleich nögen sie auch die leichten Fiebererscheinungen ver⸗ ursacht haben, welche fich im Laufe des gestrigen Nachmittags zeigten. Anders sieht es mit dem örtlichen Leiden aus. In dieser Hinsicht hat nunmehr auch Sir Morell HPackenzie sich dazu entschließen müfsen, die Ansicht der hiesigen Aerzte, an welcher dieselben seit dem Mai v. J. festgehalten haben, als begründet an⸗ uerkennen. Auch Morell Madenzie muß jetzt zu jeben. daß dieses Leiden bereits große Forischritte jemacht hat und daß eine Heilung desselben jetzt icht mehr moͤglich ist. Die Krankheit bringt es nit fich, daß von Zeit zu Zeit eine scheinbare stuhepause in der Entwicklung eintritt, und eine olche Pause, deren Dauer freilich nicht vorausge⸗ agt werden kann, liegt augenblicklich vor. Sie er- noͤglicht denn auch, daß zur Zeit die Athmung un⸗ jehindert ist, indeß muß die Kanüle sehr häufig jerausgenommen und gereinigt werden. Der fremde Jeobachter kann von dem Vorhandensein derselben nichts bemerken, die Kleidung und, wenn der Kaiser n Uniform ist, das Band des Ordens pour le mérite bedecken sie vollstandig. Bewundernswerth vor allem ist die außerordent⸗ iche Rahe, Langmuth und Geduld, mit welcher der zcaser dieses sein schweres Leiden trägt. Nie wird er ungeduldig, nie macht er Zeichen der Unzufrieden⸗ Jeit. dder des Unmuths, wenn von seiner Um— ebung nicht sofort seine durch Zeichen ausgedrückten Jünsche verstanden werden. Er hat, ohne mit der Deutsches Reich. Berlin, 14. März. Aus allen Ländern ind Gegenden der bewohnten Erde, wo Deutsche vohnen oder wohin der Ruhm unseres verewigten daisers Wilhelm gedrungen war, treffen Kundgeb⸗ ingen herzlicher Theilnahme, durch den Draht über⸗ nittelt, in Berlin ein, welche die hohe Verehrung ꝛekunnden, welche unsere Landsleute auch in der Ferne dem Einiger ihres alten Vaterlandes, und velche Liebe sie diesem selbst bewahrt haben. Viele, 9 die Deutschen in Calcutta, haben durch den Raht ein Berliner Haus mit Niederlegung eines ranzes auf dem Sarkophage unseres Kaisers Vilhelm beauftragt, um so ihcer Verehrung und