angegriffen unter dem Rufe: „Schlagt sie nieder!“) Die Antisemiten spannten den Wagen aus und rugen Schoenerer im Triumpf nach Hause. Seine Vertheidigungsrede schloß Schoenerer mit den Wor⸗ jen, er möchte vor den Kaiser hintreten und ihn bitien, das Volk von dem Judenjoche zu befreien. Der Stenograph Gerstgrasser wurde wegen desselben Berbrechens zu zweimonatlichem schwerem Kerker derurtheilt. Wien, 5. Mai. In Folge der Straßende- monstration für Schoenerer, wobei die Autisemiten die Wacht am Rhein sangen, wurden vier Verhaf⸗ tungen vorgenommen. Paris, 5. Mai. In Marseille verurtheilte das Kriegsgericht den Sergeanten Chatelain zur Internirung in einer Festung, zu Degradation und zum Verbote des Tragens des Militär⸗Chrenzeichens, weil derselbe schuldig befunden sei, mit Deutschland und Italien zum Zwecke der Auslieferung dvon Waffen und Munition Einverftändnisse unterhalten zu haben, und zu dem Zwecke, diesen Mächten für den Fall, daß sie einen Krieg gegen Frankreich aunternehmen, Waffen und Munition zu liefern. Das Urtheil wurde Chatelain im Hofe des striegsgerichts vorgelesen. Die Verhandlungen waren bei verschlossenen Thüren gehalten worden. Chate⸗ lain soll „Deutschland und Italien“ das „Gewehr Lebel“ angeboten hahen; ob er es ihatsächlich ge⸗ liefert hat, ist ungewiß, da die Verhandlungen ge⸗ heim waren und nicht veröffentlicht wurden. Das kriegsgerichtliche Urtheil gegen den Chatelain wird hier als viel zu milde betrachtet, weil der Verräter nicht zum Tode verurtheilt worden sei. Paris, 6. Mai. Die Patriotenliga unter dem Vorsitze Derouléde's veröffentlicht ein Manifest, in welchem Boulanger als Führer und Fahnenträger der nationalen Partei anerkannt wird und in wel⸗ hem ferner gegen den Parlamentarismus protestirt und für die Nation das Recht, die Verfassungrevifion oorzuschreiben, verlangt wird. Boulanger beabsichtigt, am nächsten Samstag fich nach Lille zu begeben und dort einem Bankett beizuwohnen. Paris, 6. Mai. Die erste Lieferung des Boulanger'schen Buches über die deutsche Invasion, welche in 2913 Millionen Exemplaren gratis zur Vertheilung gelangt, enthält einen autographischen Brief Boulangers, in welchem er sagt, daß seine Gegner ihn als Kriegsapostel hinstellten, daß aber die unparteiische Lecküre dieses patriotischen Buches beweisen würde, daß er nur von den höchsten Ge— fühlen für die Würde der Nation inspirirt sei. Es sei sein lebhafter Wunsch, daß dem Lande die furcht⸗ bare Geißel eines Krieges noch auf lange Zeit er⸗ Neul Loreley-Parfüm e von Carl John & Co., Cöln a/Rh. Extrait compos6, lieblichster Wohlgeruch, feinstes Zimmer⸗ und Taschentuchparfüm für die elegante Welt. a Flacon 1,00 u. 1,50 Mt. hei TJObh. Weirich. part bleiben möge, aber es sei nothwendig, die nationale Vertheidigung zu organisiren, denn die Bestimmungen eines großen Volkes jeien oft unab⸗ hängig von den Wünschen und dem Willen feiner Kinder. London, 5. Mai. John Dillon setzt seinen Creuzzug gegen die päpstliche Bannbulle fort. In Milton Malbay erklärte er gestern, die Irländer seien dem Papste tief ergeben, aber ihre Politil wollten sie fich nicht von den Italienern holen Die Einwohner der Kirchspiele von Castle Mahon und Moreygay beschlossen, wenn das päpstliche Decret gegen den Feldzugsplan und das Boycotten von der Kanzel herab verlesen werde, als Protesi vagegen die Kirche zu verlassen. Vermischtes. Würzburg, 5. Mai. dDie perunglückten Professor Dieterich sotn lingen geländet sein. FMannheim. Bei der Mai fiel der erste Preis im Werthe 8 Neckarau. Denselben erhielt ein — * Namens Lorenz Kettner, Vater eines unen Diesmal hat also Goöͤttin Fortuna recht Straßburg, 8. Mai. de ghe lohe, deren Sammlung für die u außer zahlreich eingegangenen Naturaige 160 000 Mt. überschritten hat, erläßt cin Danksagung an die Bevölkerung für die al Betheiligung an dem Wohlthätigkeitswerke ihre ganz besondere Freude wegen der günstigen Erfolges aus. F Rappoltsweiler, 5. Mai. J hiefigen Fabrikcasse, errichtet auf Grurd ficherungsgesetzes von 1883, wurde in da Absicht, eine bereits bestehende Einrichtung u stützung von Wöchnerinnen beizubehalten, noch eine kleine besondere Unterstütungk die Arbeiterinnen fortgeführt. Bei da Prüfung der Fabrikcasse beanstandete der Rege beamte diese Rebencasse und der Fabrikhen mit 100 Mk. Strafe belegt. Es sei die belehrende Warnung für andere Arbeitgebe . Berlin, 5. Mai. Der Verein bon jabrikanten Deutschlands hat in der heute hie gehabteu Versammlung den von der Spum für Deutschland vorgeschlagenen Vertrag geya letzterer ist von circa 70 pCt. der Sprinab bereits unterzeichnet. FMons, 5. Mai. Die in Borꝛineh kenden Arbeiter haben die Arbeit sämmtliqh aufgenommen ohne eine Lohnerhöhung zu ah F Antwerpen, 5. Mai. Durch dad Beneralconsulat sind für die Ueberschu 19,954 Fr. gesammelt und bereits 9 vorden. Lolale und pfalzische Nachrichten. — Landau, 2. Mai. Herr Brauereibefitzer Emil Jung dahier hat seine Zapfwirthschaft um den Preis von 8000 Mk. per Jahr auf die Dauer jon acht Jahren an die Herren Gebr. Schultz in Speyer verpachtet. Herr Jung bleibt als Zäpfler, vird Engros-Bierverschleiß unverändert weiterführen ind dabei eine Malzfabrikation betreiben. s. Herrheim a. B. Ein Geistlicher aus unserer Umgegend soll in einer österreichischen Staatslotterie 100,000 Gulden gewonnen haben. — Unsere Weinberge berechtigen, falls das gute Weiter noch länger anhält, zu den besten Hoff⸗ zungen. Auch die Obst⸗ namentlich die in voller Zlüte stehenden Kirschbäume dürften uns für den zeringen Ertrag der Vorjahre heuer entschädigen. — Dürkheim, 5. Mai. Der Auffichtsrath des Bades und Salinen⸗Vereins beschloß, das Bade⸗ jaus provisorisch zu übernehmen und beabsichtig dasselbe bis 15. Mai zu eröffnen. (D. Anz.) — Ludwigshafen, 4. Mai. Sechs jugend⸗ liche Diebe im Alter von 13 bis 15 Jahren, welche in verschiedenen Kauf⸗, Metzger⸗ und Konditorläden diebstähle auf die raffinirteste Weise ausführten, tanden heute vor den Schranken des hiesigen Zchöffengerichts. Wegen Diebstahls und Entwend⸗ ing von Genußmitteln wurden über dieselben nach⸗ tehende Strafen verhängt: 1. 6 Monate Gefängniß ind 60 Tage Haft; 2. 1 Jahr Gefängniß und 4 Tage Haft; 83. 4 Monate Gefängniß und 42 Tage Haft; 4. 6 Monate Gefängniß und 42 Tage daft; 5. 6 Monate Gefängniß und 14 Tage daft; 6. 5 Monate Gefängniß und 42 Tage daft und die sofortige Inhaftnahme der Verur⸗ heilten verfügt. Wegen Nichtabhalten vom Dieb- tahl erhielten die betreffenden Eltern ebenfalls ent⸗ prechende Strafe. (G.⸗A.) Dienstesnachrichten. Caplan Minges in Neustadt wurde zum Pfan— in Dudenhofen und Caplan Schwarz in Weyher zun 'n Neustadt ernannt Telegraphischer Schiffsberis der „Red Star Linie“, Antwerpen New⸗PYork, 2. Mai. — Der Posd „Waesland“ der „Red Star Linie“, ist vo— verpen heute wohlbehalten hier angekomme ———— — F. x.« (Statt jeder besonderen Anzeige.) Todesanzeige. Heute Morgen erlöste der Allmächtige von ihren schweren Leiden unsere gute Gattin, Mutter, Schwester, Schwägerin, Tante und Cousine Frau Uarie Schmätt, geb. Syffert. Blieskastel, 7. Mai 1888. Die trauernd Hinterbliebenen. — — Gestutzt auf das derltaue welches unserem Anker⸗ Pain⸗ pelser seit ca. 20 Jahren entn gebracht wird, glauben wir hiern Zuch Jeue zu eimnem Versuch eun zu durfen, welche dieses behkebte hu ittel noch nicht jennen. Es ih Geheimmittel, sondern em sr reelies, sachgemuß —V Praͤparat, das mit dtecht allen br und Rheumatismus ⸗veidende zurchaus zuderlamn empfohla werden verdient. ver bete be asa daß vbieses Veittel vola ucn verdiem liegt wol dern viele Kranke, —— pomphaft angepriesene Heilmun ucht, doch wieder zum — dain⸗ Crpeuer greifen. Seh ich eben durch Vergieich dann ugt daß sowol rdenmatische ean en wie Giiederreien ec. ahn⸗ Kopf⸗ und — — Zeitenstiche ꝛc. am — ẽxpeller⸗ Einreibungen —* der billige Preis von 60 vig Mt ermdglicht auch Anbemtn die Anschaffung, eben wie —— Erfolge vafür dürgen, daß di cht Annũh ausgegeben wird hute sich vor schadgen Rachahrm und nehme nur Zain· Eipenn der“Marke Anfer als Vorratig in den meisten —— Depot.Merien -Apen ZůrnbergNaͤtzere Auskunft c — — Wichtig für Hausfrauen! Die Holländische Kaffee⸗Brennerei h. Disqué u. Cie. Mannheim empfiehlt ihre unter der Marke „Elephanten-Kaffee“ wegen ihrer Güte und Billigkeit so be⸗ ruhmten, nach Dr. v. Liebig's Vorfchrift gebrannte, hoch feine Qualitäts-Kaffee's: f. Java⸗Mischung ber s Ko. M. 1.20 f. Westindish ,12.40 f. Menado⸗ 81.60 f. Bourbon⸗, 1280 extraf. Noccecec6 200 Durch vorzügliche neue Brennmethode kräftiges, feines Aroma. Große Ersparniß. Nur ächt in Packeten mit Schutz, marke „Elephan!“ versehen von 1, ia, und *a Pfund. 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Man kann ihn jedem Familienglied in die Hand geben und doch ist sein Inhalt trotz sorgfältigster Ausmerzung alles Tendenzidsen und Anstoß Erregenden, fesselnd, die Romane packend und spannend. Wir möchten ihn nicht missen, namenilich meine Frau nicht.“ In ähnlicher Weise sprechen sich ungezählte Besteller aus. Gegen Finsendung von Mk. J.— in Briefmarken können 2 vollständige Bände von Borchert u. Schmid's Verlag in Kaufbeuren franco aller Orten be⸗ zegen werden. .* 200oo0o0oo0o0ooocooe Druck und Bertlaga von F. X. Demek in St. Inabert. J Hiezun s tagsbiatt Iuuitx iri⸗