ihn ausgesprochenen 83 Tage Haft als durch die Untersuchungshaft verbüßt erscheint, auf freien Fuß gesetzt, ihm jedoch die Kosten überbürdet. 2. Dem Pet. Gehring 46 J. a. hier wird wegen Diebstahls von ca. a Ster Scheitholz die geringste zulässige Strafe von 1 Tag Gefängniß samt Kosten zutheil. 3. Wegen Betretens eines fremden Platzes, der Berghalde der hiesigen Grube in der Rischbach erfoigt die Veruriheilung des 14jährigen Hch. Metz, bezw. dessen Vaters hier zur Zahlung von 1Mk. in die Gemeinde ˖ Armenkasse und zur Tragung der stosten. — 4. Unter Ausschluß dec Oäffentlichkeit vwird gegen Magdalena Weiland aus Rohrbach vegen Begehens unsittlicher, öffentliches Aergerniß erregender Handlungen verhandelt. Artheil: 8 Wochen Gefängniß und Aufbürdung der Kosten. — 5. Eine Privatdeleidigungsklage, Pflug gegen J. Laschewitz, wird zurückgezogen, nachdem der Beklagte seine beleidigenden Aeußerungen zurück⸗ zenommen hat und 10 Mk. in die Armenkasse sowie die Kosten des Verfahrens zahlt. GHombarg. Der seit einem Jahre be— stehende Diakonissenverein hat jüngst ein eigenes Haus für die beiden hier in segensreicher Thätig- keit wirkenden Diakonissen angekauft. Auch die ka⸗ holischen Schwestern sollen in einem demnächst zu erbauenden Gebäude ein bleibendes Heim finden. In letzterem wird vielleicht zugleich eine Kleinkinder- schule eingerichtet. Herr Dr. Hagen, der auf Sumatra bei Delli in der Nähe des Atschinesenlandes als prakt. Arzt deschäftigt war, weilt seit einigen Wochen hier im elterlichen Haus. Er hat einen jungen Eingeborenen, einen Malayen, als Reisebegleiter mitgenommen, welcher, da ein mehrjähriger Aufenthalt in der deimath beabfichtigt ist, in dieser Zeit hier ein Zandwerk erlernen soll. Dem Vernehmen nach jat derselbe in der deutschen Sprache bereits einige sennmisse erworben. Er soll auch sehr musikalisch beanlagt sein und alle von der Homburger Jugend, die fich gern an seinem Fenster zu versammeln cheint, ihm zugetragenen Melodien auf seiner Zieh⸗ harmonika geschickt wiedergeben. Außer dieser le⸗ hendigen Sehenswürdigkeit hat der Herr Doktor auch eine sehr interessante Sammlung von Naturalien, Gegenständen des Gewerbes oder der Kunst, die er in den fremden Ländern erworben hat. — Trulben, 14. Mai. Unter dem Vor⸗ fitze des Herrn k. Bezirksdamtmannes Alwens von pirmasens fand gestern Nachmittag eine Versamm⸗ lung behufs Festsetzung des Honorars für einen Arzt in Trulben statt. Die betreffenden Gemein⸗ den und eingeladenen Personen waren sehr zahlreich bertreten; Obersimten hatte von vornherein seine Betheiligung abgelehnt, da es besseren Verkehr nach Pirmasens, als nach Trulben habe und sich auch bon Pirmasens ausreichendere ärztliche Hilfe ver—⸗ spreche. Die 3 reichsländischen Gemeinden Lieden⸗ scheid, Walschbrunn und Waldhausen wären zwar nicht abgeneigt gewesen, das Projekt durch Sub⸗ oention aus der Gemeindekasse zu unterstutzen, fanden aber hierzu nicht die Genehmigung des Bezirkspräfidiums Metz. Nachdem der Herr Vor⸗ ätzende die hierauf bezüglichen Akten zur Kennmiß der Versammlung gebracht, gelangte ein Vertrags⸗ Entwurf zur Verlesung und Debatte, demzufolge 1. A. die Gemeinden Vinningen, Kroppen, Schweir, Hilst, Eppenbrunn und Trulben nach Verhältniß der Seelenzahl zu einem Fixum von 1500 Mk. beitragen sollten, auf das eiwaige Zus⸗ chüsse des Kreises und des Distriktes, die alsbald angestrebt werden, zur theilweisen Entlastung der Bemeinden verwendet werden vürden. Ein An⸗ trag von Vinningen und bezw. Hilst, daß Trulben bon dem Arzte manche Vortheile habe and dadurch fich auch besonderer Leistungen nicht entschlagen könne oder werde, fand dahin seine Erledigung, daß der jeweilige Arzt von den Umlagen befreit sein solle. Schweix, sehr zahlreich durch Gemeinde- räthe vertreten, weigerte sich, ohne Gründe dafür angeben zu können, dem Vertrag beizutreten, was um so befremdlicher erscheinen muß, als gerade dieses von allen Gemeinden am weitesten von Pirmasens und ärztlicher Hilfe entfernt ist und die besten Vermögensverhälinisse aufzuweisen hat. Alle Achtung vor den Vertretern der 5 genannten BGemeinden, die trotz der ablehnenden Erklärung von Schweirx das Unternehmen in dieser Weise erledigten. (Pirms. A.) — Kaiserslautern, 14. Mai. Der vor Karzem gegründete, Verband der pfälzischen Zither⸗ bereine* wird, wie die N. B. Zig. erfährt Anfangs September hierselbst ein großes Verbands Concert Jeranstalten, mit welchem das 10jährige Stiftungs— fest des „Zither⸗Clubs Kaiserslautern“ verbunden jein wird. — Die allgemeine Konferenz für das Lehrerpersonal an den Volksschulen der Bfalz fällt für dieses Jahr in den Monat Mai findet statt: am 15. Mai in den Bezirken Kusel, dudwigshafen und Neustadt; am 17. Mai in den Bezirken Dahn ⸗Waldfischbach, Lauterecken⸗Wolfstein ind Rockenhausen-Obermoschel; am 24. Mai in den Bezirken Bergzabern, Kaiserslautern und Zwei⸗ hrücken Hornbach; zuletzt am 29. Mai in den Fort⸗ zildungsbezirken BlieskastelsSt. Ingbert, Kirchheim⸗ holanden⸗Göllheim und Landau. Gegenstand der Zehandlung ist „das Rechnen mit Dezimalbrüchen iach den Bestimmungen der pfälzischen Lehrord⸗ aung.“ Das Thema ist viertheilig und zwar: 1. zie Vorzüge des Rechnens mit Dezimalbrüchen sind darzuthun erst im Allgemeinen und daun an den iach der Lehrordnung zu behandelnden Rechnungs⸗ airten insbesondere; 2. wie können die Schüler in weckmäßiger Weise in das Wesen der Dezimal⸗ zrüche eingeführt werden? 8. Lehrübung über die Werthveränderung der Dezimalbrüche durch Verrücken »es Dezimalkommas; 4. Lehrübung über das Mul⸗ ipliziren und Dividiren der Dezimalbrüche mit Dezimalbrüchen. Der Viertheilung entsprechend vird das Thema von je vier Referenten behandelt verden. Für die vorbezeichneten Tage fällt in den Hetreffenden Fortbildungsschulbezirken bezw. Bezirks⸗ imtern der Unterricht an den Volksschulen voll⸗ tändig aus. — Die jaährliche Zusammenkunft der Lehrer an en technischen Unterrichtsanstalten der Pfalz wird im 27. Mai in Neustadt a. H. stattfinden. — Speyer, 15. Mai. Die Schuckertsche »ynamo⸗elektrische Maschinenfabrik in Nürnberg ieferte wieder einen Beleuchtungswagen nach Ger— nersheim, und wurde derselbe von dem Monteur er Schuckertschen Fabrik, Herrn Nickolaus Ferkel, egleitet. Herr Ferkel muß 12 Tage in Germers⸗ jeim verbleiben, um den Offizieren und Mann⸗ chaften des in Germersheim garnisonierenden Fuß⸗ Artillerieregiments Unterricht in der Behandlung der geleuchtungswagen zu geben. (Sp. Zig.) — Herr Henry Villard, welcher jüngsi in der Reichshauptstadt gemeinsam mit seinem Freunde Karl Schurz sich vielfacher Auszeichnungen zu erfreuen hatte, wird der in den nächsten Tagen tattfindenden Eröffnung der Bahnstrecke Bukarest⸗ Salonichi beiwohnen. — Goͤllheim, 14. Mai. Ein im Alter ou 16 Jahren stehender junger Mann, Namens Diemer, mit Steinfahren bei Hrn. Wilhelm Mann heschaftigt, fuhr am Freitag bei der Heimfahrt jegen einen Echstein. Hierbei stürzte der Karren im und traf den jungen Mann so unglücklich, daß r sofort getödtet wurde. Der Vater war Zeuge des Vorfalles. In dem „Sickinger-Keller“ des Herrn V. Schlich in Ebernburg hat vor einigen Tagen )er Besitzer desselben abermals einen interessanten Fund an das Tageslicht gebracht, nämlich einen isernen Henkelkrug mit der Jahreszahl 1593. Der kdrug ist in dem angegebenen Jahre in Münster im Stein geaicht worden und zeigt einige Kreuz⸗ zeichen. Sein Inhalt ist auf 60 Schoppen berechnet. Vermisßchtes. FVom Quellenfinder Beraz aus München, der sich zur Zeit im Oberhessischen nufhält, wird berichtet: Beraz hat auf Verlangen des Brauereibefitzers H. Melchior, „Gambrinus⸗ zrauerei“ in Butzbach, das Terrain der Brauerei nuf unterirdische Quellen untersucht und einen Platz hezeichnet, auf welchem zwischen 28 und 30 Metern Tiefe eine Quelle von der Starke eines Silber— halers fließen müßte. Nachdem viele Monate hin⸗ urch fortwährend die Felsen gesprengt werden mußten, ließ man beim 28. Meter Tiefe auf eine Quelle, velche von der bezeichneten Richtung in so kolos- alem Quantum beifließt, daß der überraschte Be⸗ itzet diesem Funde den Namen ‚Berazbrunnen“ heilegte. In früheren Jahren sollen Nachgrabungen nach Quellen auf bedeutende Tiefe vollständig er⸗ olglos gewesen sein. (Es scheint, daß der Quellen⸗ inder doch nicht überall so „gefühlvoll“ ist. Denn vir höten, daß er vor etlichen Wochen in dem zur ziesigen Gemeinde gehörigen Schnappach eine Quelle entdeckt haben wollte; doch ist dieselbe w Bohrversuche noch nicht zu Tage —* 4 Wie die „Münchener Korr.“ vernim der verstorbene General der Infantetie, gu vitän Frhr. v. Pranckh laut lehiil ve ügung zu Gunsten Angehöriger des 8. —J Metz) die Summe von 20,000 Mari * fF Regensburg, 11. Mai. dan hert von Thurn und Taris hat cut eines Regierungsantrittes dem Leonhatdinß Kleinkinderbewahr · Anstalt) 20,000 Mi., —* der Stadt Regensburg 5000 Mk., jenen vone amhof, Steinweg, Rainhausen und Sallen Mark gespendet. Augsburg, 12. Mai. Die Melroo Zolizei von London ließ durch die hiesige 5. vehörde zwei Augsburger Bankgeschäfte m, ie Reichsbankstelle, benachrichtigen, daß 9— üchtigte englische Diebe, sowie ein Russ ichtigten, hier einen größeren Einbruchsdutse oslführen. Es ist nicht unwahrscheinlich, da Jroße, in der Nacht vom 15. zum 16. 0 n einem Nürnberger Bankgeschäfte verüs zruchsdiebstahl, sowie der große Juwelem n München von solchen internationalen Di ellschaften ausgeführt worden ist. Nachdrückliche Bestrafunger baumfrevlers. Nach einer Mittheilun Pomologischen Monatshefte stand am 29. Pe »or dem Landgericht Stuttgart ein fünfzigis dandmann unter der Anklage, am 1. dan . J. eine Anzahl junger Obstbäume muth ibgebrochen zu haben. Der That überwiesenp r zu sieben Monaten Gefüngniß berurtheilt iberall der Baumfrevel in großem Maßhieh rieben und von den Befitzern entlegenerer vyn flanzungen als ein recht entmuthigendes 6 uß des Obstbaues bitter empfunden wird, u wünschen, daß die Gerichte bei Bemessun 5trafe nicht nur den Werth des verleßien »ernichteten Baumes, sondern auch die nicht digen Beweggründe zu einer solchen That um neist auf Jahre hinaus sich fühlbar mach Folgen derselben als erschwerende Umständ berücksichtigung zögen. F Ein singendes Thal hat, wie ma Tägl. Rundsch.“ mittheilt, im vergangenen W O. Reuleaux gelegentlich einer Jagdparthie in üdlichen Rheinprobinz entdeckt. Es liegt zw »em Hochwald und dem Idarwald, wefsilich: Erbeskopf, dem höchsten Berge der Rheinpwo und östlich der Straße von Hermeskeil nach? —XVV eaux schildert seine Wahrnehmung folgenderme In der tiefen Waldeinsamkeit vernahm man Zzeit zu Zeit verballende Glockentöne, welch cheinend durch eine Gegend des Waldes 4 der die Gesellschaft sich näherte. Man glaubt 'angs, daß sie aus der Kirche eines nahegelen dorfes erklingen müßten. Aber eine menßt Wohnung war weit und breit nicht zu sehen. halb hörte ich aufmerksamer den Tönen zu vunderte mich über ihren auffallend reinen 6 iber das ungewöhnlich deutliche, seufzerattig chwellen und Verwehen, über die ungemein⸗ zaftigkeit, mit welcher ein Ton den andern die och ehe dieser ganz verklungen war. & zwar nicht zu verkennen, daß die Töne n tascher Folge einzeln bildeten; aber diese Aufeinanderfolge und die lange Dauer des gen Tones bewirkte, daß immer eine Meng Tönen in verschiedenen Siadien der Ausbi Ileichzeitig hörbar waren. ... Es wurde slar, daß die Töne an der Thalmündung cn den; der günstige, thalaufwärts sireichende Hessen Richtung mit der Langsare des Thab 'ammenzufallen schien, trug den Schall weiln nurch irgend eine atustische Eigenschaft des— nuß es geschehen, daß die Klange gen beren Theile des Thales an der jenseitigen vand entlang ziehen. Der ganze merln Borgang würde vielleicht ohne lieferen gr nir doruber gegangen sein wenn nicht plöhlt Janz unerwarietes Phanomen eingetreten wir Fall der sonderbarsten Art: Wieder beginnt in Thal ein Ton, er schwillt stärker und m, aber er zieht nicht das jenseitige Ufer ondern das Unerhörte geschieht: er zieb inserer Wand hin, er kommt auf uns zu n prachtiger Schwellung langsam an n ind entwickelt fich zu solch' eigenartiget