t. Indheyter Amzeiger t. Jugher Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. St berter Anzeiger“ erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs - blatt und Freitags und Samstags mit acht 5 —** — — ——— e Ieee pu e qee, i — 75 2, einschließlich ⸗ —E Die ackungsa en Raum gt bei Inseraten aus der Pfalz eã and erpfaigheen und soichen auf welche die viulen Wü eee, 18 eklamen 30 2. Bei 4maliger Einrudung —R Ven — * en — — A Dienftaag. 52ꝰ 23. Jahrg. Deutsches Reich. I Berlin, 19. Mai. Die Abficht, Rudgriffs⸗ zregeln gegen die von französischer Seite de— uen Schwierigkeiten im Grenzverkehr zu ergreifen, d von der Rorddeutschen Allg. Zeitung“ be⸗ nigt. Das Kanglerblait schreibt: „Es sei nicht ih daß, wie fraͤnzoͤsische Blätter melden, seitens tichlands den zu uns kommenden Franzosen saceien bereitet würden; dagegen ist es nicht wehrscheinlich, daß den französischen Provocationen niessalien folgen werden. Idenfalls wird man drankreich nicht das Recht haben. fich darüber dundern, geschweige denn zu beklagen.“ Ausland. Gien, 19. Mai. Die heutige Morgennummer Rfr. Pr.“ wurde wegen eines Artikels con⸗ n, welcher ausführt, es sei beschämend, daß jüngste antisemitische Demonstration erst durch Organ des Fürsten Bismarck gebrandmarkt iden musse. Die österreichische Regierung habe n Wort gefunden, die Entrüstung der Bevölker⸗ uber den begangenen moralischen Verrath antlich auzzudrücken. Diese Passivität der Re⸗ xung erkläre sich aus der Thatsache, daß der ihte Antisemitenchef der Prinz Alois von Lichten⸗ in sei, der eine vollständige Revolution durch⸗ nen wolle, um die Herrschaft des Feudaladels begründen. Prinz Lichtenstein sei aber der casident eines parlamentarischen Clubs, ohne den leine Majoriiät gebe. In Berlin beobachtete uen die Demonstraiion vor dem Maria⸗Therefia⸗ xnnal voll Kummer, daß die Kräfte des Liberalis⸗ wz vernichtet werden sollen. Das könne dem wete selbst gefahrlich werden. Wenn die Funken nütten, kͤnne das Burgerhaus wie der Fursten⸗ laft in Brand gerathen. Pest. Das oft von dem ungarischen Mini— rium inspirirte Pester Blatt Nemzet gelangt bei men der politischen Lage zu folgender Schluß⸗ ng: Wie immer man die Sache drehen und wenden vd die allgemeine Gefahr liegt darin, daß die if Krieg finnenden wie den Frieden wollenden IAhte in unmitlelbarer Nachbarschaft mit riesigen X einander gegenüber stehen und die Abrüstung dw und früten nicht dentbar ist. als in Folse puud der gaͤnzlichen Niederlage des einen Theiles. Sieger wird den Präsenzstand bestimmen, der Besiegte aufrechterhallen darf, und dem⸗ n wird auch der Sieger nicht saumen, seinen X zu derringern. Diese Conditio sine A tuft den dusteren Charakter der Lage ne hervor. Die auf Krieg sinnenden Mächte 44 von Abrüstung nichts wissen, weil sie durch dedn nicht zum Ziele gelangen können; des⸗ e den Frieden erhaltenden Mächte genöthigt, * tbel bis zur Zehe in Waßffen zu starren. 8* nnthrtatichen Justand kann keine Nation * ie leben und sich nicht erschöpfen lassen —* diesem Grunde scheint es fast unaus ⸗ * aß im nächsten Jahre früher oder später adn and, das Niemand angreifen wolle, wird I8 gerichtet werden müssen, welchen Zweck — dedinen Truppenansammiungen an unserer — deutschen Grenze verfolge. Und weil nn hug solche Frage nur dann zu stellen pflegt, nvor entschlossen ist, die —unbejriedigende mnene 2 Casus belli anzusehen, kann man ane fnungsvon in die Zukunft blicken, so —— nuch die Erbaltung des Friedens wün⸗ Paris, 19. Mai. Lordmayor Kayser von dondon ist als Präsident des britischen Ausschusses uur die Ausstellung von 1889 in Paris angekommen ind sofort mit Berger in Beratung getreten. Dieser erief heute Vormittag sümtliche Bevollmächtigte der Nächte, die sich an der Ausstellung betheiligen verden, zusammen, theilte ihnen die Wunsche der ranzösischen Regierung mit und fuhr sodann mit dayser zum Handelsminister, um ihn demselben vor ustellen. *Die Vereinigung von Kriegs⸗ chiffen fast aller seefahrenden Nationen Europa's m Hafen von Barcelona anläßlich der dortigen Weliausstellung hat zu der nicht unbegründeten Zefürchtung Aalaß gegeben, es könnte zwischen den Mannschaften der verschiedenen Flotten zu Zusam⸗ nenstößen kommen. Die Befehlshaber der in Bar- delona versammelten Geschwader sind deßhalb zu einer Berathung zusammengetceten, um Maßregeln ur Verhütung solcher Conflicte im Falle der gleich⸗ eitigen Ausschiffung von Mannschaften der ver⸗ chiedenen Nationalitäten zu vereinbaren. Es ist dann veiter beschlossen worden, daß für jedes Geschwader, cesp. jede Nation ein bestimmter Tag festgesetzt verden soll, an welchem die Mannschaflen an's zand gehen dürfen. Ueber die Reihenfolge wird zurch das Loos entschieden werden; diese Beschränk⸗ ingen veziehen sich jedoch nicht auf die Offiziere. Die spanische Marine wird den Offizieren des in⸗ ernalionalen Geschwaders ein großes Diner — vie es heißt, von nicht weniger als tausend Ge⸗ ecken — im Stadthause zu Barcelona geben. Lorale und pfaͤlzische Nachrichten. *St Inghert, 22. Mai. Wir hörten von Reisenden, daß in unseren Nachbarstadten St. Johann⸗Saarbrücten die Freude des Pfingstfestes ehr getrübt wurde, indem sich am Sonntag Nach⸗ nittaglein schweres Eisenbahn · Unglück dortselbst zutrug. inwen der Station entgleiste die Maschine des um Uhr 30 M. von Trier fälligen Zuges, wobei »urch den Zusammenstoß der Wagen 3 Personen chwer und etliche andere leicht verwundet wurden. — Der „Zw. Zig.“ wird unterm 21. über das Unglück berichtet: Die Entgleisung entstand dadurch, zaß die Maschine aussprang. Durch den Anprall der nachfolgenden, dichtbesetzten Wagen wurde der ßackwagen nebst 8 Personenwagen aus dem Geleise jeschleudert, wobei namentlich die dem Packwagen unaͤchst folgenden 2 Personenwagen stark beschadigt vurden, sowie die am Zuge befindliche und eine n dem nächsten Geleise stehende Maschine seht —„chaden geliiten haben. Drei Insassen des ersten dersonenwagens, ein junger, noch nicht verheiratheter üttenarbeiter, der ebenfalls ledige Sohn eines HZrubensteigers und eine Frau wurden sch wer erlhetzt, indem sie zwis chen die zusammengedrückten günke und Wagenteile gerieten und dadurch ganz rhebliche Quetschungen und Knochenbrüche, beson⸗ ders an den Beinen, davontrugen. Im zweiten ind dritien Wagen befanden sich die 2 Kapellen es 29. Infanterie⸗Regiments aus Trier und die⸗ enige des 8. Artillerie-Regiments aus Saarlouis. diese, sowie alle übrigen Passagiere kamen, abge⸗ ehen von einigen leichten Verletzungen, mit dem loßen Schrecken davon. Ein großes Glück war 8, daß die Lokomotive nach rechts, dem Bahnkörper u entgleise. Waͤre dies in linker Richtung er⸗ olgt, so wäre der ganze Zug den sehr hohen Zahndamm hinabgeslürzt und das Unglück wäre veit schrecklicher gewesen. Auf diesen Damm hatte 5 alsbald eine Menge Neugieriger eingefunden ind ein Mann hatte das Unglück, auszurutschen ind die sieile Höhe herunter zu fallen auf die inten vorbeiführende Straße. Er zog sich hierbei o bedeutende Verletzungen am Kopfe zu, daß eine Deilung unmöoglich sein wird. — Mit den Räum⸗ ungsarbeiten wurde sofort begonnen und heute isi die Sielle wieder gesäubert, wenn auch noch nicht tahrbar, da auch neue Schienen und Schwellen ingezogen werden müssen. Die Ursache an diesem infal donnte bis jetzt noch nicht festgestellt werden. DRechtenbach, 18. Mai. Den Haupt⸗ reffer von 40 000 Mtk. in der Lehrer⸗Waisenstift⸗ zoiterie hat Peter Bauer, ein armer unbemittelter Pann, Vater von 85 Kindern, dahier erhalten. gudwigshafen. Vom 1. bis 8. Juli wird dahier das zehnte Verbandsschießen des Ba⸗ gischen Landesschützenvereins, des Mittelrheinischen ind des Pfälzischen Schützenbundes abgehalten verden. Der Fesiplatz ist an der Mundenheimer zandstraße gelegen und hat einen Flächenraum von 28,400 Quadratmeter. Abends wird derselbe mit⸗ els 8 Lampen elektrisch beleuchtet. Die Festhalle erhält einen Flächenraum von 1350 Quadratmeter ind wird au 68 Tischen 1150 Personen Platz zewähren. Grade gegenüber vom Haupteingung ndel die verhängnißvbolle Rednerbühne ihren Platz. Vor der Festhalle, in der Mitte des Platzes, wird sich der Gabentempel erheben. Die Bierhalle, nord⸗ —XD Gabentempel in der Richtung nach der vorderen Langseite des Festplatzes elegen, wird für 440 Personen Sitzplätze bieten. dieselbe wird ebenfalls elektrisch und zwar durch wei Lampen beleuchtet. Die Schießhalle selbst ist n unvderändertem Zustande wie bisher, nur werden ie bisher nicht benutzten Schießstände sämtlich mit Zcheiben und den sonst erforderlichen Einrichtungen jerfehen. Zur Mitwirkung bei dem Feste sind die Jeiden Mannheimer Regimentsmusiken, sowie die diesige Stadtcapelle gewonnen. — Die General⸗Versammlung der Aktionäre der Pfäl zischen Bahnen genehmigte am Freitag die Aufnahme der zum Bau der projektitten Straßen⸗ ahnen erforderlichen Anlage⸗Kapitalien im Betrage on 2,126,800 Mk. Die Bedingungen und For⸗ nalitäten, welche zum Bau der betr. Straßenbahnen nothwendig sind, waͤren nun alle erfüllt, und nicht ange wird es dauern, so wird auch das Dampf⸗ toß diese neuen Linien befahren. Vermischtes. München. Die eleitrische Beleuchtung der Nunstgewerbe⸗Ausstellung erfordert 120 Pferdekraͤfte, 5Dynamomaschinen für 42 Bogenlampen mit bis zu 1500 Kerzenstärke, 280 Glühlampen und 70 jolche für Nachtbeleuchtung, 4 Reflektoren zu je 2000 Kerzen für Foniainenbeleuchtung, einen Ma- rine-⸗Kefleklior von ca. 80,000 Kerzenstärke. — Bei der anlaͤßlich der Ausstellung dahier am 16. Juni attfindenden Begrüßung Sr. k. Hoh. des Prin z⸗ Regenten durch das bayer. Gebirgsvolk werden nuch die Lenggrieser, Gaißacher und Weckersberger Hebirgsschutzenkompagnien in ibrer alterthümlichen Tracht erscheinen. FMunchen. Se. Kal. H. Prinz Ludwig don Bayern haben gnädigst geruht, das Pro- ektorat über den Verein für Arbeiter⸗Kolonien in —X—— Der Verein zählt bereits ber 2800 Mitglieder aller Stande und Konfes⸗ jonen, und seine anfangs Mai eröffnete Kolonie Simonshof gewährt nunmehr schon gegen 30 armen DWanderern, welche dort Hilfe gesucht, Unterkunft ind nützliche Beschäftigung.