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Allerdings handelte „ch in der zweitägigen außerordentlichen Reichs⸗ chession nur darum, die Thronrede Kaiser Wil⸗ nz zu beantworten und dieselbe Aufgabe hatte der preußische Landtag in seiner ebenfalls nur Tage umfassenden Session zu erledigen, aber so kurze Tagung kann weder der Session des aßparlamentes noch jener des preußischen Land⸗ die ihr zukommende Bedeutung schmälern. e Bedenlung aber offenbart sich in der freu⸗ iu Zustimmung zu den Kundgebungen des Kai— mumnd Königs, in den Ausdrücken des Vertrauens wd patriotischer Treue, welche in den Adressen zReichstages und der beiden Häuser des sieußischen Landtages als Antwort auf die honteden Wilhelm II. niedergelegt sind und die iihinmige und debattelose Annahme der Adrefsen nden drei Parlamenten erhöht nur den Werth iet Kundgebungen seitens der Vertreter der deut⸗ um Nation und des preußischen Volkes. Selbst⸗ mhandlich verleihen aber die Thronreden, mit denen siet Wilhelm die außerordentlichen Sessionen des hichztages und des Landtages eröffnete, den letz— nn etst ihre eigentliche Bedeutung und was Wil⸗ hin II. als Kaiser und als König zum ersten pu vor den Parlamenten gesprochen hat, es wird immer ein Markstein in der deutschen und nn Geschichte bleiben. Wenn der jugend— 9* ved in seiner Thronrede im Reichs b ehr seine künftige auswärtige Politik ent ⸗ und betonte, daß er hierbei den Friedens⸗ un seiner beiden großen Vorgänger auf dem unen unentwegt folgen werde, so enthalt Aperre impreußisch en Landtage — innerpolitische Programm Wil in n on von Preußen. Demselben vor- n eidliche Gelöbniß des Konigs, die hns geb und unverbrüchlich zu halten und dun insonn mit ihr und den Gesetzen zu n d us dem entwickelten Programm selbst —* uun re hervorzuheben die Erklurung, 7 znige fern liege, nach Erweiterung —** chte zu streben, daß er dieselben aber n gewahrt ¶ wissen wolle. gleich wie * be und die Rechte der Vollsvertretung nng m zu schützen seien. Weiter fichert der uud oen religidsen Bekenntnissen in Preußen * ite Glaubensausuübung zu und will — vben Frieden im Lande erhalten sehen. — ** nn er der Reform der Selbstverwaltung, —— n Hauptsache zum Abschlusse gelangt — doch stellt die Thronrede den Aus— daüghch Festigung dieser Reform in Aussicht. dnd der Finanzpolitik gelobt der König ein n hut an den altpreußischen Ueberlieferungen die dor er sich in seiner Rede im Uebrigen für dfen tun der Erleichterung in den Steuer⸗ —* emeinden und der untern Vollksklassen — sigem berühmten Worte Friedrichs des ndem er d König Wilhelm I. seine Thronrede, —D er. er werde fich stets das Wort —*** 9 Ahnen gegenwättig halten, daß in Preu⸗ 5 önig des Staates erster Diener ist.“ dineichs tagsprãsidium wurde am nn bom ꝛð zunächst von der Kaiserin, aiser empfangen. Dem Monarchen iberreichte Präsident v. Wedell ⸗Piesdorf die Adresse zes Reichstages und erklärte der Kaiser in seiner Erwiderung auf die Ansprache des Prasidenten, aß ihn diese einmüthige Kundgebung des Reichstages ehr freue. Dann bemerkte der Kaiser, wie er als xrster dem hochseligen Kaiser Wilhelm die Mit⸗ heilung von der Annahme des neuen Wehrgesetzes zurch den Reichstag (6. Februar d. J.) gemacht Jabe und ihm sein kaiserlicher Großvater aus Freude iber diese Nachricht um den Hals gefallen sei. Immer wieder sei der Kaiser an jenem Tage auf )en wichtigen Reichstagsbeschluß zurückgekommen, ind in Aninüpfung hieran ist das Präsidium vom Zaiser ermächtigt worden, noch nachtraͤglich möglichst Fielen Reichstagsmitgliedern Mittheilung davon zu nachen, mit welcher Freude jener Reichstagsbeschluß den hochseligen Kaiser Wilhelm erfüllt hatte. Als⸗ dann wurde das Präsidium huldvollst entlassen. * Das Kaiserpaar ist am Mittwoch von Berlin nach dem Marmorpalais in Potsdam zu⸗ rückgekehrt, um hier bis auf Weiteres zu residiren. Byrinz und Prinzessin Heinrich von Preufßzen sind am Freitag von Berlin nach hem königlichen Schlosse in Kiel übergesiedelt. * Der schweizerische Bundesrath erhielt von »em Nationairath den Auftrag mit denjenigen Staaten, welche bereits eine Arbeitergesetzgebung instreben, in Beziehung zu treten, um durch inter⸗ janonale Verträge oder eine internationale Arbeiter⸗ gesetzgebung gleichartige gesetzliche Vorschriften, hJamentlich über den Schutz minderjähriger Personen Beschränkung der Frauenarbeit, Sonntagsruhe und sPher einen Normalarbeitstag zu erzielen. — *Das ruffische Kaiserpaar wird sich un⸗ Jeführ in 8 Tagen in Begleitung der kaiserlichen Familie zu einem kurzen Seeausfluge nach dem jnnischen Acchipel begeben. — Künftig ist die Er⸗ ichtung von Privatschulen mit deutscher Lehr— prache in den rufssischen Ostseepropinzen dicht mehr gestattet. quikela stützend, ein bedeutendes Terrain im Pondo⸗ Land als sein Eigentum reclamirt. In Corea sind ernste Unruhen ausgebrochen. In Seoul wurden neun Regierungsbeamte von der ”edölkernng in den Straßen ergriffen und geköpft. die in Chemulpo vor Anker liegenden französichen, russichen, japanesichen und amerikanischen Kriegs chiffe entsandten Mannschaften zur Bewachung der Consulate, wohin sich die Ausländer geflüchtet haben. Es wird geglaubt, daß die Revolution hren Ursprung chinesicher Anstiftung verdanke und zaß weitere Ruhestörungen und ein Staatsstreich⸗ ersuch bevorstehen. Lokale und pfälzische Nachrichten. *St. Ingbert, 30. Juni. Wie weit die Zrozeßsucht oft führt, dazu hat sich hier ein aller⸗ ings bekiagenswertes Beispiel ereignet. Vor ca. 2 Jahren kaufte ein hiesiger Metzger von einem gergmann ein Schwein, Kieß es aber in dessen Ztaule noch einige Wochen stehen. Als er es dann ibholen wollte, verlangte der Verkäufer 20 Mark Futterentschaädigung. Da der Kaufer diese nicht ahlte, denn er behauptete, es habe Uebereinkunft tattgefunden, daß er das Schwein nicht sofort ab⸗ uhoien brauchte, so entspann sich ein Prozeß, der vor iniger Zeit zu Ungunsten des Bergmannes ent⸗ chieden ward. Dem Manne sind nun die Kosten m Betrage von ca. 1100 Mark, sage elfhundert Mk. aufgebürdet. Da ihm natürlich baldige Zahlung nicht nöglich ist, wird er 8—59 Jahre lang monatliche Ralenzahlungen zu leisten haben. *SiJngbert, 30. Juni. Bei der gestern Abend stattgehabten Generalversammlung des Turn⸗ hereins wurde beschlossen, daß die Musterriege sich an dem Preiswetttutnen auf dem Gauturnfeste in Saargemuͤnd beteilige. Zum Besuche desselben wird Fr Verein am 8. Juli vormittags 1311 Uhr von hier abmarschieren, um von Brebach aus die Eisenbahn zu benützen. — Der geplante Ausflug nach dem Niederwald wurde bis in den Monat August verschoben. *SuIngbert, 30. Juni. Die Herbst⸗ waffenübungen im Bereich des kgl. bayer. 2. Irmeecorps werden wie folgt statifinden: Es wer⸗ ZJen die Brigadeübungen abgehalten bei der 2. Infanterie⸗Brigade (6. und 7. Inf.Reg.) bei Bay⸗ deuth; bei der 6. Inf.Brigade (14. und 15. Inf.⸗Reg., sowie 3. Jäger⸗Bataillon) bei Nürnberg; dei der 7. Inf.“Brigade (5. und 9. Inf.Reg., owie 2. Jager⸗Bataillon) bei Würzburg; bei der 8. Inf.Brigade (17. und 18. Inf. Reg.) bei Aschaffenburg; bei der 3. Cavallerie ⸗Brigade (1. md 6. Chev.⸗Reg.) bei Nürnberg; bei der 4. Faballerie ⸗· Brigade (1. und 2. Ulanen⸗Reg.) bei Seligenstadt; und bei der Besatzungsbrigade (4. ind v. Inf.-Reg.) bei Metz. Die Uebungen der 3. Division (56. und 6. Inf.Brigade mit 3. Favallerie⸗Brigade) ersirecken sich auf die Gegend wischen Eltmann und Prichsenstadt vom 7. bis . Sepiember; die der 4. Division (7. und 8. Infanterie⸗Brigade mit 4. Cavallerie⸗Brigade auf die Gegend zwischen Aschaffenburg und Würzburg ꝛbenfallz vom 7. mit 16. September. Die Corps⸗ Mandver finden vom 17. bis 19. September bei Waͤrzburg statt. QSomburg,0. Juni. Das bis Ende dorigen Jahres vom Bezirksamt benützte, der Stadt jehörige Gebäude ist in diesem Frühjahr einer zruünduchen Reparatur unterzogen und für die Zwecke Voscinschule eingerichtet worden. Verqangenen Deutsches Reich. Berlin, 28. Juni. Nach der „Voss. Zig.“ berlautet in parlamentartschen Kreisen, daß der Kteichskanzler demnächst einen dreimonatlichen Ur⸗ aud antreten und diese Zeit teils im Bade, teils auf seinen Gütern zubringen werde. Wann der Fürsi seine Kissinger Kur beginnt, steht noch nicht est, da es, der „Börsen⸗Zig.“ zufolge, als wahr⸗ cheinlich gilt, daß der Reichskanzler bei der Be— egnung Kaiser Wilhelms mit dem Zaren zugegen ein wird. Aus alledem geht die friedliche Natur der Lage herbor. Dieselbe wird auch durch ein Wort des Reichskanzlers selbst bestätigt. Der Bundesrat hat heute die Ausführungs- bestimmungen für das Zuckersteueraesetz ge⸗ aehmigt. Berlin, 29. Juni. Heute Nachmittag um 3 Uhr hatte der Reichskanzler mit dem Kaiser eine Besprechung im Marmorpalais. Die Nat.Zig.“ zlaubt, daß dabei Beschlüsse über die Zusammenlunft nit dem Zaren gefaßt werden sollten. Als wahr⸗ scheinlicher Zeiwpunkt gelten dafüc die Tage vom 13. bis 150 Juli. Vver Ort der Begegnung und der Weg, welchen der Kaiser nehmen wird, stehe noch nicht fest. Ausland. London, 26. Juni. Heute Morgen wurde ein Blaubuch veröffen tlicht, das Schriftstücke ent⸗ zält über die Ansprüche eines gewissen Nagel, eines Feutfchen, der sich auf einen Vertrag mit Mon⸗