Nettenräder Uebersetzung“ beim Reichspatentamt zur Patentirung angemeldet hat. Die Einschreibung ist unter LXIII B 8626 erfolgt. Auch in Oeiter— teich⸗ Ungarn, England, Frankreich, Belgien ist die Sache zum Patent angemeldet. Wie wir bören, joll die neue Vorrichtung von nicht geringer Wichtig⸗ ieit sein. (P. 3) — Neustadt, 30. Juli. Gestern Nach! kurz nach halb 12 Uhr ertönte die Sturmglocke. Es brannte in dem Hause der Witwe Knopp, welches an der Ecke der Hinter⸗ und Zwerchgasse steht. Das Feuer soll in einem über dem Schwein⸗ ttall gelegenen kleinen Raume, der mit Stroh an- Zefüllt war, ausgebrochen sein. Die in dem dar⸗ unterliegenden Stalle fich befindenden Schweine connten nicht mehr gerettet werden und sind theil⸗ weise verbrannt. Das Haus brannte total nieder. Ebenso wurde der Dachstuhl des dem Bäcker Kärcher gehörigen Nachbarhauses vom Feuer ergriffen, und ein Theil desselben brannte aus. Kärcher soll durch das beim Löschen eingedrungene Wasser bedeuten⸗ den Schaden erlitten haben. Um 4 Uhr heute früh konnte die Feuerwehr wieder einrücken. — Die Gemeinde Haßloch hat ihrem seit⸗ herigen Lehrer Reither, der bereits 50 Jahre in der Gemeinde ununterbrochen wirkt und jetzt Krank⸗ jeitshalber seiner Pensionirung entgegensieht, durch Bemeinderathsbeschluß nicht nur seine seit⸗ herige Dienstwohnung zeitlebens überlassen, sondern ihm auch eine Jahrespension von 300 M. bewilligt. — Oberlustadt, 27. Juli. Mit 9 Stim⸗ men gegen 5 wurde heute Lehrer Klein in Schweis⸗ weiler auf die hiesige erledigte protest. Lehrerstelle zom Gemeinderath gewählt. J — Edenkoben, 28. Juli. Gestern Abend gegen 10 Uhr wurde nach der „Ggw.“ der ledige Samenhändler Jakob Kaufmann, 20 Jahre alt, don Geinsheim, auf dem Wege zwischen Freisbach und Gommersheim von einem etwa 20 Jahre alten unbekannten Manne, von untersetzter Statur, seines hei sich führenden Geldes wegen angepackt, bei welcher Gelegenheit Kaufmann einen Stich in die cechte Seite erhielt und auf dessen Hilferufe der Unbekannte die Flucht ergriff. (N. B. 3.) — Schaidt, 28. Juli. Sicherem Vernehmen nach ist Herr Forstmeister Gümbel dahier zum Vorstand der neu errichteten Waldbauschule für die Pfalz in Trippstadt bestimmt. — Herrn Bürgermeister Jakob Peter Jantz in Wollmesheim wurde vom Prinzregenten m Anerkennung seiner langjährigen und ersprießlichen Dienstleistung (seit 1868 Bürgermeister) die silberne Medaille des Verdienstordens der bayer. Krone oerliehen und am letzten Freitag feierlich überreicht. — Dürkheim, 380. Juli. Für jeden Na⸗ jur⸗ und Thierfreund bietet sich auf dem Forsthause Weilach ein sehr interessantes Schauspiel. In ein Bachstelzen-Nest beliebte nämlich ein vorsorglicher Kuckuck sein Ei zu legen, um dessen Ausbrütung in bekannter Manier Anderen zu überlassen. Nach⸗ dem das Bachstelzen⸗Paar siene unfreiwillige Adop⸗ tid -Elternpflicht in humanster Weise erfüllt, ist es jetzt besonders interessant, zu sehen, wie sich das Paar anstrengend bemüht, das Futter für ihr nun⸗ mehr im Käfig gehaltenes, sehr gefräßiges Pflege⸗ tind, um welches sich dessen eigentliche Angehörige als echte Raben⸗Eltern durchaus nicht bekümmern, herbeizuschaffen. (D. A.) — Speyer, 28. Juli. Am 6. Aug. trifft die Festungs⸗Pionier⸗Compagnie von Germersheim hier ein, um mit den hiesigen 8 Feldkompagnien größere Pontonnierübungen vorzunehmen. — Speier, 29. Juli. Die Storchenbrauerei arbeitet nunmehr mit einem Altienkapitale von 1,800,000 Mark, nachdem dasselbe gestern durch Beschluß der Generalversammlung um 600. 000 M. erhöht wurde. — Ludwigshafen a. Rh., 29. Juli. Der aus der Pfalz nach Munchen gehende Extrazug kam geftern Abend pünktlich hier an. In der Restau⸗ xation des Herrn Thomas nahmen die Passcgiere eine Erfrischung zu sich, worauf um 6 Uhr 30 Min. die Weiterfahrt über Mannheim erfolgte. Als der Zug hier abging, hatte er 4 Reisende i Klasse, 201 2 Kl. und 338 3. Klasse. — Lrudwigsbafen, 29. Juli. Gestern Nachmittag stürzte in der hiesigen Walzenmühle ein Arbeiter aus dem Fahrstuhle vom 4. Stock⸗ werke herab und brach den linken Oberarm. Außerdem zog er sich eine Verletzung an der Stirn un 6G. A — Frankenthal. Das diesjährige Haupt- und Freischießen der hiesigen Schützengesellschaft iindet am 12., 13. und 14. August statt und vurde folgende Schießordnung ehee Stand⸗ Industrie · Scheibe, Entfernung 175 Meter. Werth der 15 Preise und 8 Ehrenpreise in baar 400 M — Feld⸗Industrie ˖ Scheibe, Entfernung 300 Meter. Werth der 12 Preise und 3 Ehrenpreise in baar 350 Mk. — Stand und Feld-Kehrscheiben, Ent ernung 175 bezw. 300 Meter. Von 150 bis u 20 Punkten 4 Preise von 48 bis zu 5M., serab. — Laufendes Wild, Entfernung 75 Meter Werth der 8 Preise und 2 Ehrenpreise 100 Mt. — Stiandfestscheibe Frankenthal. Werth der 35 Preise und Prämien 400 Mk. — Geschossen wird »on Morgens 8—-12 Uhr, Mittags von 2 Uhr bie zur Dunkelheit. 7 —MN. Z3.)— — Am letzten Sonntag wurde von der Wirth chafterin des Herrn Bürgermeister Ritterspach in dirchheimbolanden eine Brieftasche gefun- den, deren Eigenthümer sich noch nicht gemeldet hjat. Die Finderin übergab den Gegenstand sofort derrn Ritterspach und bei näherer Einsicht fand ich ein Inhalt von 600 Mk. Es wird angenom⸗ nen, daß ein Fremder dieselbe verloren und erst aach seiner Abreise den Verlust bemerkt hat. — Gollheim, 29. Juli. In der Gemark⸗ ung von Göllheim ist ein Feldmeg, welcher seit un⸗ enklicher Zeit den Namen „Todtenweg“ trägt, ohne daß man seither wußte, auf welche Veran⸗ assang hin ihm dieser unfreundliche Name gegeben vurde. Gedachter Weg führt von Göllheim auf den Gundheimerhof. Vor einigen Wochen hat sich zie Sache aufgeklärt. Herr Oelonom Hertzler, velcher Mitbesitzer gedachten Hofes ist, grub vor einigen Wochen Fundamente und kam dabei auf ꝛine Unzahl Menschenknochen. Es ist mit Bestimmt⸗ jeit anzunehmen, daß in früheren Jahren in der stähe eine Schlacht geschlagen wurde und man die dabei Gefallenen an genannter Stelle einbettete. Gpf v58) — Anläßlich der Centenarfeier kamen folgende Irdensberleihungen in die Pfalz: Das Ritter— reuz des Kronen⸗Ordens erhielt der Vice⸗Präsident er Abgeordnetenkammer Oberlandesgerichtsrath Carl Alwens in Bergzabern, den Michaelsorden 4. klasse der zweite Schriftführer Dr. E. Buhl in Deidesheim. F Elversberg, 29. Juli. Letzter Tage and ein 12jähriger Knabe auf der Straße eine twa 83 Centimeter lange glänzende Hülse; kurz ntschlossen nahm er einen Nagel und schlug mit inem Steine darauf, um den Boden zu durchloͤchern Uber, o weh! — ein Kuall, und 3. Finget, wo⸗ nit er die Hülse festgehalten, waren um ihre ersten Blieder gekürzt und außerdem die Handfläche inmitten yon einem Splitter zerrissen. Die betr. Hülse var nämlich ein großes, mit Quechsilber gefülltes ZzZündhütchen, wie solche zur Explodirung von dynamitpatronen verwandt werden. S.⸗Bl. 3. f Dudweiler, 30. Juli. Am letzten Sam dag fand im M. Pitz'schen Lokale eine zahlreiche Versammlung hiesiger Bürger statt behufs Besprech⸗ ing, auch hier in unserem Orte, auf unserm chönen großen Marktplatz, ein Kaiser⸗Wilhelm⸗Denk⸗ nal zu errichten. Es wurde zunächst zur Wahl eines „rovisorischen Komités geschritten, bestehend aus einem Vorsitzenden, Schriftführer und drei Beisitzern und dann Vieles in der Angelegenheit gesprochen und viele gute Ideen ausgetauscht, wie wir aus infachem und billigem Wege nach Verlauf von —2 Jahren ein für unsern Ort würdiges Denk⸗ nal erreichen kͤnnen. Ferner sprach sich die Ver— ammlung dahin aus, zu keinem andern Denkmal nehr etwas beizusteuern, als nur zu einem für Ddudweiler. Zum Schluß wurde das provisorische domites beauftragt, eine allgemeine Bürgerversamm⸗ ung auf Sonntag den 19. August im Saale des herrn Zix einzuberufen, wo alles Weitere in dieser Zoche besprochen werden soll und wurde der der zeitige Vorstand beauftragt, sich mit unserer Orts behörde und mit der Geistlichkeit in Verbindung zu eßen. (S. J. S. A.) fF Malstatt⸗Burbach, 30. Juli. Die ürzlich durch die Zeitungen gehende Nachricht, daß die Firma Villeroy & Boch in der Nähe von Merzig ine größere Arbeiter-Kolonie anlegen wolle, ist nicht ganz richtig. Es sollen zur Erbauung von Wohnhäusern für kleinere Leute von der Provinzial⸗ Verwältung die nötigen Mittel hierzu hergegeben ind von oben genannter Firma geeidnete Grund— lücke erworben werden. Jedenfalls ist d aehmen ein segensreiches zu nennen, i ur unsere Gegend nicht minder unen “ venn die Provinzial-Verwaltung die — har rage für Arbeiter und kleinere —— plur nuch hier ernstlich ins Auge faßtee nne uin jsat die Burbacher⸗Hütte, wie eine hem wiln dütte angeschlagene Mitteilung des —6 ors besagt, an der Straße nach v. a din m⸗ esundester Lage eine größere Grundfla . velche sie denjenigen ihrer Angehörigen, n vort nach einem bestimmten, praktisch —*— lane anbauen wollen, zum Seibsttoneeen iberlassen beabsichtigt. Beihilse zu den e — ————— den Häusern und Gemüsegärten hinter nnt ind in Aussicht genommen. 3 Köln, 28. Juli. Der „Koln. Zige tolge entging der Oberbürgermeister von in Forkenbeck, heute Morgen nach beendeter Qu in Tarasp mit knapper Not einem Unglüa. de Pferd des vom Kurhause gestellten Wagens e dei der Abfahrt plötzlich kollerig und sürzte a dem Wagen den Adhang hinunter. Herr v. dorlen⸗ beck und der Kutscher haben fich durch einen Sprun aus dem Gefährt rechtzetig gerettet. f. Frantfturt, 26. Juli. (,Da kann merhuh als nix mache!“) Eine hiesige Familie, welqhe ic F stden Sommer kinige Wochen in der Sqhnan aufhält, brachte von dort eine schmucke Schwnag! als Dienstmädchen mit zurück. Dasselbe erregle das Wohlwollen des Sohnes derartig, daß u Eltern befürchteten, es komme zu einer, Mesalliahc“ Man sandte das Mädchen reich entschädigt nach hause. Der junge Mann ergab sich anscheinend mit Resignation in sein Schicksal. Kurz daru jatte er eine Geschäftsreise anzutreten, von welchet er nicht zurückkehrte. Statt seiner erschien ein Vries n welchem er den Eltern mitteilte, daß er daß, Mädchen, dem er die Ehe versprochen habe, in hun einer Heimath abgeholt habe und mit ihm nach England gegangen sei, wo er die Auserwählteh seines Herzens heirate. Die Eltern würden sichspn gewiß freuen, seine Frau zu sehen, denn dieselbe ha habe sich aus ihrer Schwälmer Tracht heraus gee schätt und sei jetzt ganz Weltdame. Die Mutter des jungen Mannes war einer Ohnmacht nahe,. der Vater dagegen tröstete sie mit den Worien Onkel Sauerteigs: „Da kann mer als nir —* F Der Frankfurter Silberdieb istnunh endlich erwischt worden. Schon seit einiger Zeit war die Polizeibehörde zu der Ueberzeugung gelangt.h daß der seiner Zeit auf so verwegene Weise ente prungene Kellner Lange bei den Diebstählen nut p die Rolle eines Hehlers gespielt hatte, und setleß ihre Nachforschungen nach dem eigentlichen Urheber— der Einbrüche mit Eifer fort. Vor einigen Tegen nun wurde das Ergebniß dieser Nachforschungen— Jezogen: die Polizei derhaftete einen in der Sac— dacherstraße Nr. 11 seit sechs Jahren wohnhaften Rentier Karl Bergmann unter dem dringenden Vet. dachte, die Silberdiebstähle, die im vergangenen Winter fast allnächtlich berübt wurden, ausgeführt zu haben. Der Verhaftete war früher Maler und führte unter dem falschen Namen Bergmann sammt jeiner Konkubine ein luxurisses Leben. Bei der daussuchung fand man dei ihm eine große Rengt don Einbruchswerkzeugen sowie ein Verzeichniß ro VBillen und Häusern, die er mahrscheinlich qr, nachtlichen Befuches für werth hielt. An den d sern, in welchen bereits eingebrochen war, r Bergmann ein Kreuzchen in der Tabelle gemach Der Verhaftete hat bisher bei seinem Verhot J alle Fragen beharrliches Schweigen beobachtet. wird Tag und Nacht von zwei Wartern ima um ihn an einem erneuerten Selosimordbersuche sindern, da — schon bei seiner Verhaftung persu hatte, sich selbst zu entleiben. Fradtfurnt. a Di, 28. Jut. Du bun verhaftete Gold⸗Silberdieb VRXæ hat ein umfassendes Geständnis abgelegt. s ine Unmasse Wertgegenstände versetzt und iber wunderbarerweile hat sich keiner der 8* als Nachfrage gehalten wurde, gemeldet. tellt sich heraus, daß diese Gegenstände in vn Stadt Vecwertung gefunden haben. Die bensen Abnehmer sollen wegen Hehlerei in Anklagezußt dersetzt werden. Nur duͤrch das Edwiign * Hehler war es dem Spitzbuben so lange m ich zu verbergen. Bergmann hielt sich seit ein bier Jahren in Frankfutt auf, ohne daß er 9* Holizei besonders qufgefallen wäre. Er hatte