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December 1808 geboren wurde und dessen Vermählung mit der Prinzessin Ludovika Wilhelmine am 9. September 1828 siattgefunden hat. Möglicher Weise ist die Feier aus unbekann- ten Ursachen auf die angegebenen Tage verlegt worden. F Wettflug zwischen Bienen und Briefta uben. »Ein Herr Chr. R., sowohl Brieftauben⸗Liebhaber als auch Imker, proponierte olgende Wette: ‚Auf einer Strecke von nicht ganz einer Stunde, nämlich von Rhynern nach Hamm, jollen bei schönem Wetter Bienen eher wieder zu dause eintreffen als Brieftauben.“ Diese Wette durde nun am 285. Juli Nachmittags 4 Uhr, zum ustrag gebracht und von Herrn Chr. R. glänzend Jewonnen. Zwölf Brieftauben und zwölf mit Mehl destäubte Bienen, unter den letzteren vier Drohnen uind acht Arbeitsbienen, wurden nach Rhynern ge— chafft und dort gleichzeitig in Freiheit gestetzt, und iehe da: eine weiße Drohne war 4 See⸗ dunden eher angelangt als die erste Taube. Mit der zweiten Taube langten schon die übrigen drei Drohnen und mit dem Rest der Tauben auch die übrigen Arbeitsbienen an. Aus Westfalen, 31. Juli. Wie ein Schreckgespenst geht seit mehr als Jahresfrist in unferer Provinz die ansteckende eg yptische Augen— krankheit uüm, und namentlich find es die Unter— richtsstätten, in denen sie sich für die Schüler und Lehrer gleich gefürchtet gemacht hat. Von der Gegend um Buer, Bottrop, Gelsenkirchen aus ha die Krankheit eine Tour durch ganz Westfalen ge⸗ macht, die leider, wie es scheint, noch immer nich ganz adgeschlossen ist. Soeben trifft nämlich von Gütersloh die Nachricht ein, daß von den Schülern des dortigen Gymnasiums der größte Teil von der Krankheit befallen und deshalb behörderlicher⸗ seits die sofortige Schließzung der Anstalt verfügt worden sei. Göͤrlitz, 1. August. Mehrere Ortschaften der Umgegend wurden von Wanderheuschrecken heimgesucht. Viele Felder sind kahl gefressen. FParis, 1. Aug. Ein Theil der Erdar— heiter, welche an dem Streit betheiligt waren, nahm heute die Arbeit wieder auf. London, 2. Aug. Der fast in ganz England anhaltende Regen hat verheerende Ueber ⸗ ichwemmungen herbeigeführt, welche stellenweise die Ernte gänzlich vernichtet haben. Die östlichen Stadt ⸗ theile Londons, die größtentheils von der ärmeren Bevölkerung bewohnt werden, stehen unter Wasser; es herrscht dort großes Elend. F Eine Metallmischung hat ein junger Chemiker, Tomson in London, erfunden, welche, wie die „Mechanical World“ mitteilt, alle bisherigen Legierungen übertrifft und vielleicht eine Umwälzung in manchen Zweigen der Technik hervorrufen wird Dieses Metall besitzt nämlich die Eigenschaft, sich bei einer Temperatur von 175 Grad Clhsius be— liebig formen oder, richtig gesagt, kneten zu lassen. Hierdurch wird zunächst das kostspielige Schmelzen undeFormen des Metalls überflüssig gemacht, und das Schmieden wird wesentlich verändert. Eine weite wichtige Eigenschaft des Metalls soll sein, daß man ihm beliebige Härtegrade gehen könne. und zwar geschehe dies durch Behandlung mit einer bestimmten Säure, deren Zusammensetzung nur dem Erfinder bekannt ist. In London habe sich bereits eine Gesellschaft von Geldmännern ge— bildet, welche diese Erfindung auszubeuten beab- sichtige. fMadrid, 1. August. Der deutsche Bot⸗ schafter v. Stumm ist nach Deutschlaud ab⸗ gereist. FPhiladelphia, 26. Juli. (Unter—⸗ sfuchungüberdie Paupereinwanderung, Finwanderung Mittelloser.) Die von Congreß an⸗ zeordnete Untersuchung über die Paupereinwander—⸗ ung lenkt das Interesse weiterer Kreise auf sich. Es ist bewiesen worden, daß die Dampfschiffsagen⸗ ten zur Einwanderung aus Europa ungehoörig an⸗ regen, daß es in den ganzen Ver. Staaten eine große Anzahl ausländischer Agenten gibt, welche die amerikanischen Einwanderer veranlassen, letze teren bezahlte Fahrkarten hinüberzuschicken, daß einige Dampfschiffsgesellschaften keine Vorsichtsmaß⸗ regein getroffen haben, um die Einwanderung un⸗ wünschenswerter Elemente zu verhindern und daß endlich ein großer Theil der Ankömmlinge in New⸗ VYork bleibt. Auch die außerordentliche Concurrenz der Dampfischiffsgesellschaften trägt diel dazu bei, die Einwanderung künstlich zu vermehren. Eine südeuropäische Dampfschiffsgesellschaft hat allein in den Ver. Staaten 3000 Agenturen, welchem Umstande besonders die enorme italienische Ein⸗ wanderung zuzuschreiben ist. Ein Agent der Fabre Linie, deren Schiffe von Neapel, Genua, Palermo und Marseilles nach Amerika fahren, sagte aus, daß die Italiener deshalb so viel auswanderten, weil sie giaubten, daß es hier Arbeit in Hülle und Fülle gebe. Ein Drittel aller dieser Italiener hat bezahlte Fahrkarten von Amerika aus zugeschickt erhalten. Der Agent des Norddeutschen Lloyd erklärte, daß die Fahrkarten von 40 pCt. aller von seiner Linie beförderten Passagiere im Voraus be⸗ zahlt worden wären. Die ungarischen Kohlengräber der Pennsylvanischen Minendistricte, von denen die Bremergesellschaft in den letzten Jahren sehr viele nach Amerika befördert hat, schickten ihren Verwandten und Bekannten Fahrkarten zur Reise über den atlantischen Ocean. Alle diese Leute aber bleiben nicht in Newyork. Chicaao, 28. Juli. Die im Zusammen⸗ hange mit der jüngsten Dynamitverschwörung ver⸗ hafteten zwei Anarchisten, welche gegen Stellung von Bürgschaft auf freiem Fuße belassen wurden, stellten sich heute nicht. Man glaubt, daß sie flüchtig geworden sind. Gegen vier weitere Anarchisten ist wegen Beteilig- ung an der Mordverschwörung die Anklage erhoben worden. Protestantischer Gottes dienst. Samstag den A. Aug vorm 10 Uhr Jahres- fest des Hüttenvereins. Text: Ev. Matth. 8, 198. Lied 410. 1 Sonntag den 5. An vorm. N/ Uhr Text xvang. Luc. 19, 40- 48 Lied 757. achmittags 2 Uhr Christenlehre. Neueste Nachrichten Mainz, 2. Aug. Hr. Geheime Kommerzien- ral Christian Lauteren ist heute in Bad Wildungen gestorben. Derselbe war vor kurzem als Präsident des Verwaltungsrats der Hess. Ludwigsbahn gewählt worden. Muͤnchen, 2. August. In einem Erlaß des Prinzregenten an den Vorsitzenden des Minister⸗ rates Freiherrn Dr. v. Lutz heißt es u. A.: „Die Jahrhundertfeier zum Gedächtnis meines in Gott uhenden Vaters hat in herzerhebender Weise be— kundet, wie treu und dankbar Bayerns Volk das Andenken an seinen großen König Ludwig J. bewahrt und wie innig sich dassebe mit seinem Herrscher- hause verbunden fühlt. Ich bin wahrhaftig glück üüch, die letzten Tage mit durchlebt zu haben und werde sie immer zu den schönsten Stunden meines Lebens zählen. Es ist eine beglückende Empfindung. die Liebe zum Volk durch die Liebe des Volkes er⸗ wiedert zu sehen. Der heißeste Wunsch, der mich erfüllt, gilt dem Wohle Bayerns, das Gott fort und fort schirmen und schützen möge in aller Zeit. Luitbpold.“ Berlin, 2. Aug. Kaiser Wil helhim wurde gestern bei seinet Ankunft von seiner Mutter, der Kaiserin Friedrich, und seinen Schwestern, den Prinzessinnen Töchtern, begrüßt. Berlin, 2. Aug. Die Norddeutische Allge⸗ meine Zeitung druckt heute auch ihrerseits den die deutsche Kaiserreise besprechenden Artikel der „Ri⸗ forma“, des Blattes des italienischen Ministerpräsi⸗ denten Crispi, ab und tritt darin der Ausstreuung nachdrücklich entgegen, daß die deutschitalienischen Beziehungen durch die Reise irgendwelche Verande⸗ rungen erlitien hätten. Fur die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß M. Gladbacher 4 pCt. Stedt ⸗Obligationen. Die nächste Ziehung findet im August statt. Gegen den Coursverlust von ca. 4 pCt. bei der Aus ssosung übernimmt das Bankhaus Carl Neuburger, Berlin, Französiche Straße 18, die Versicherung für eine Prämie von 9 Pf. pro 100 Mark.