Vorsitzender und die HH. Georg Micheli, Schuh⸗ macher in Rohrbach und Peter Ansel, Ackerer in Dmmersheim als Schöffen. Angeklagt war: 1) Joh. Hager, 37 J. a., Mechaniker von hier wegen Betrugs, begangen durch Vorspiegelung falscher Thatsachen. Er hatte sich bei Kaufmann Lion dahier Beinkleider zur Auswahl holen lassen mit dem Versprechen, das zubehaltende sofort zu be— zahlen, welchem Versprechen er nicht nachkam. Das Gericht konnte dies nicht als Vorspiegelung falscher Thatsachen auffassen und sprach den Angeklagten frei. Dagegen hatte sich 2) Leonh. Wendel, 41 J. a., Steinbrecher, des gedachten Vergehens nach⸗ zewiesenermaßen schuldig gemacht, indem er von einem Dienstherrn Peter Fischer hier Arbeitslohn berlangte und erhielt für einen Tag, an welchem er nicht gearbeitet hatte. Seine Strafe hiefür be⸗ steht in 2 Tagen Gefängnis und Tragung der Fosten. 8) Des Diebftahls von zum Verkaufe hergerichteten und bereits verkauften Besenreisern im Gebr. Krämer'schen Walde find angeklagt und verden überführt erklärt Gg. Schmitt, 70 J. a. und Jos. Stegmann, 66 J. a., beide hier. Der erstere, wegen gleichen Vergehens vorbestrast, erhält ine Gefängnisstrafe von 1 Woche, der zweite eine jsolche von 3 Tagen, die Kosten tragen sie gemein⸗ schaftlich. 4) Die Privatklage des Hrn. Stadti⸗ einnehmers Alt hier gegen Jos. Schwarz, 36 J. a., Metzger und Kath. Kahn, Ehefrau Schmitt, hier wegen Beleidigung, (durch ehrenrührige Nach⸗ rede) hatte die Ueberführung beider und die Ver⸗ urtheilung von Jos. Schwarz zu 50 Mk. Geldbuße und von Kath.“ Kahn, deren ehrenrührige, von Schwarz weiter verbreitete Aussagen sich als vollständig erfunden erwiesen, zu drei Monaten Gefängnis zur Folge. Die Kosten fallen den Verurtheilten solidarisch zur Laft. 5) Die Verhandlung einer anderen Privatllage und Widerklage wurde auf unbestimmte Zeit ausgesetzt, da gegen den einen Widerkläger noch eine Klage wegen Diebstahls schwebt. 6) Joh. Pauli, 28 3. a., Schmelzarbeiter aus Oberwürzbach wird der vorsätzlichen Körperverletzung(Faustschläge ins Geficht) eines Schneiders von Rittiersmühle für überführt erklärt und zu 6 Mk. Geldstrafe ey. 2 Tagen Ge⸗ fängnis sowie in die Kosten verurtheilt. 7) Der gemeinschaftlich begangenen Körperverletzung sind angeklagt: Pet. Pfeifer, 24 J. a. Andr. Simon, 21 J. a. (dieser der Körperverletzung mittels ge⸗ fährlichen Werkzeugs) Ludwig Klam, 23 J. a. und Jos. Marquitz. 22 J. a., ferner wegen ein⸗ facher Körperverletzung Karl Hoblweck, alle aus Rohrbach. Da Zeugen über die von den Genann⸗ ten vollführte Schlägerei nicht vorhanden, Jene aber alle geständig sind, so wird gegen Pfeifer, Klam und Marquitz auf eine Strafe von 83 Mk. ev. 1 Tag Gefängniß, gegen Simon und Hohlweck auf eine solche von 6 Mk. ev. 2 Tagen Gefängnis, sowie gegen Alle auf gemeinschaftliche Tragung der Ffosten erkannt. * Alle diejznigen Mannschaften der Er— satzReserve 1. Klasse, welche aus einem Land⸗ wehr Kompanie-Bezirke in einen anderen verziehen, haben fsich unter allen Umständen binnen 14 Tagen nach erfolgter Abmeldung bei dem Bezirksfeldwebel, welcher für den bei der Abmeldung bezeichneten neuen Aufenthaltsort zuständig ist, anzumelden und zwar auch dann, wenn sie sich nur kurze Zeit an diesem Orte aufgehalten und denselben vor Ab— lauf der ebenbezeichneten 14tägigen Frist wieder oerlassen haben, da nur auf diese Weise der zu der entsprechenden Handhabung der militärischen stontrole nowendige Zusammenhang zwischen den derschiedenen, von den Landwehr⸗Bezirks⸗Kommandos und den Landwehr⸗Kompanieen geführten Listen erhalten und es ermöglicht wird, aus diesen Listen den jeweiligen Aufenthaltsort des Reservisten so⸗ fort zu ersehen. — Bei dem am Sonntag in Zweibrücken stattgehabten Volksfest der dortigen Schützengesell⸗ schaft Frohsinn im Park, welches auf die schönste Weise verlief, errang sich Herr Ph. Dettweiler, bei Herrn Dachdecker Schraidt dort in Arbeit stehend, den 1. Preis, eine Uhr, welche auf einer 10 Meter hohen mit Schmierseife bestrichenen Stange angebracht war und welche der gewandte Kletterer, nachdem sehr viele andere Kletterer ihre Beine nutzlos angestrengt hatten, herunterholte. Hierauf erkletterte er abermals die Stange und nahm ein paar Hosenträger und einen Geldbeutel als Beute mit. V. Bon der Bickenalb, 21. Aug. Man kann jetzt so ziemlich die Ergebnisse der diesjährigen Fente bei uns übersehen. Korn ist zuhause, giebt wenig Stroh und wenig Körner, Weizen steht meistens noch, weil zwei⸗, ja dreiwächsig, giebt siemlich Stroh aher wenig Köcner, Sommerfrüchte, vie Hafer, Gerste, Wicken, Erbsen noch grüg und chön im Stroh, aber lückig ia Aehren und Hülsen; dlee, zweite Schur, sehr gut, Grummet in den »esten Wiesen gering wegen der Nässe, Obst etwa ine halbe Ernte, mit Ausnahme der Birnen, die iwas mehr ertragen; Hanf, Flachs, Gemüse, zohnen und Runkeln sehr verschteden, manches sehr chön, in manchen Arckern noch ganz zurück oder jefehlt; nun kommt der hinlende Bote, die Kar— offeln; so schön sie anfangs waren, so wenig haben ie sich weiter entwickelt und die Fäule macht große Fortschritte. — Auch ein anderer tückischer Gast ist ei uns eingekehrt, nämlich Scharlach und Hals räune unter den Kindern. Demselben sind im zuli zwei Schulkinder, und in diesem Monat zwei ungere Kinder innerhalb einer Woche aus einer Familie zum Opfer gefallen und viele Kinder find aran erkrankt. Möge uns derselbe bald verlassen. — Gestern Morgen hatten wir den ersten Reif ind infolge dessen regnet es heute schon wieder. rür das bei uns zum Teil schon gesäete Korn ist xgut zum Aufgehen, aber für die Ernte bedürften vir Sonnenschein. — Pirmasens, 20. August. Die ihrer hollendung entgegensehende Jak. Blum'sche Wirt⸗ cchaft (Schloßstraße) wurde um jährlich 5000 Mk. in den Zuschneider und früheren Wirt Friedr. deinitz derpachtet. — Landau, 21. Aug. Heute Nacht ist Herr dekan Aign gestorben. --Zur Warnung für widerspenstige S5onntagsschüler macht die „Gegenw.“ die Nittheilung, daß vor Kurzem ein solcher in —denkoben wegen rohen Benehmens in der Sonntagsschule seinem Lehrer gegenüber mit sechs Tagen Haft bestraft wurde. — Neustadt, 21. Aug. Unser Mitbürger )err Architekt Huber ist bei einem Concurrenzaus- chreiben als einer der Sieger herborgegangen. Rie Stadt Mannheim hatte zur Erlangung von zlänen für ein Realghmnasiumsgebäude vor drei Nonaten eine öffentliche Concurrenz unter sämtlichen eutschen und österreichischen Architekten ausgeschrie⸗ »en und zwar mit einem ersten Preis 2000 M., inem zweiten Preis 1000 M., einem dritten Preis 00 M., und einem Ankaufspreis 300 M. Der estgesetzte Termin war am 15. d. M. verflossen ind haben die Preisrichter, den Entwurf mit dem Notto „Löwe“ zum Ankauf empfohlen, dessen Lerfasser fich als Architekt Franz Huber' in eustadt herausstellte. (N. Z3.) — Die Musikschule in Dürkheim be—⸗ zinnt mit dem 3. Oktober das Wintersemester. sähere Auslunft bezüglich des Eintritts ꝛc. in diese Anstalt erteilt bereitwilligst der Direktor Herr Th. Weiske. — Aus der Vorderpfalz, 19. August. Die Zahl der Diakonissinnen in Spehyer ist auf »ie schöne Zahl von 110 Schwestern gestiegen, velche aber noch lange nicht zur Befriedigung der »orhandenen Bedürfnisse hinreicht. Ein weiterer steubau ist schon nöthig, um den Anforderungen u genügen. Der große Wohlthäter und Stifter »er Anstalt, Herr Heinrich Hilgard, genanm 8illard, machte der Anstalt kürzlich einen Be— uch. Herzlich war er erfreut üder seine schöne AI— Sein edles Herz war tief bewegt über die von den Schwestern vorgetragenen Lieder. Am 1. September vird der Diakonissenkalender fertig zum Versandt. Er könnte zu einer schönen Einnahmsquelle werden ür das Diakonifssenhaus durch massenhafte Ver— »)reitung. Herr Consistorialrath Risch wurde an Stelle des verstorbenen Consistorialraths König in »en engeren Ausschuß berufen. Das Erholungs⸗ jaus in Bergzabern wird erst nächstes Frühjahr ꝛertiggestellt, da die innere Einrichtung noch Zeit ind Geld erfordert. 10,000 Mt. sind noch nöthig. dierauf wurden Herrn Pfarrer Scherer, diesem —D— der Anstalt, bereits von einem Freunde der Ansialt 2000 Mt. übergeben. Edlen, mit irdischen Glücks— zütern gesegneten Bewohnern der Pfalz ist hier noch reichlich Gelegenheit zum Wohlthun gegeben. Cben⸗ o können wahrhaft christliche, von Lebe zu Gott und den Menschen erfüllte Jungfrauen, die ihre räfte in den Dienst des Herrn dellen du bederzeit eintreten zur Linderung menschlge Möge diese segensreiche Anfstalt bis An —* m Otktober nächsthin noch reichlich ð Beschenken und Legaten bedachi —* 8 Pfalz ist nicht arm an edlen, —D— hatern! Der Segen und die —R n Unstalt wird alsdann unter Gotte Ven mmer größzerer werden. — Ludwigshafen, 19. Auzus. p siesigen Stadtrath wurde der ortsüblich⸗ Tan, ür die land- und forstwirthschaftlichen * ür erwachsene männliche Personen auf 2 Nm ugendliche Arbeiter auf J Mk, fur ann verbliche auf 1 Mk. 50 pf. und sur * Irbeiterinnen auf 75 Pf. festgesetzt. Ein —* ils höchsten Satz 1 Mt. 60 Pf. — yurde abgelehnt, da dieser Betrag fuͤr die hins Zerhältnisse doch zu niedrig sein dürfte, 25 Fontrolvorschriften für die Erhebung der Verdrauß teuern wurde vom Stadtrath in seie 9* Sitzung genehmigt. Die Verbrauchssteuer sein von der zuständigen Behörde auf die Dauer b 10 Jahren genehmigt worden. Mit der — der Gebühten werden 2 Einnehmen betraut, wah ibwechselnd Tag und Nacht ihrem Dienst ohliehn nüssen und dafür mit je 1400 Mt. abgelosn verden. Eine Blumenlese aus dem · Verbiu⸗ teuertarif, welcher mit dem 1. September in dihs ritt, dürfte jedenfalls von Jnteresse sein. din vird für Wein 1.20 M., Bier Gro Heloll Malz) 1Mk., eingeführtes 60 Pf. Essig —* 1.20 M., Essiggeist von 10 Tr. 2.40 Ni, j je 50 mehr 1.20 Mk. pro Hektoliter erhoben. dr in Oechslein muß 4.80 Mk. geopfert wendn Stiere, Kühe, Rinder, Fasset 2.60 Mk. Kelhe Ziegen, Schafe, Böcke 40 Pf., Schweine dei in— hewicht von über 20 Kg. 60 Pf., unter 20 d 20 Pf. pro Stück. Eingeführtes Fleisch d get 'abrikate werden mit 2 pPf. pro gdiogann mw dasen 15 Pf., Wildschweine 250 Mk., r Nk., zahme und Wild⸗Enten, Gänse, Poular n Fasanen, Schnepfen, Truthühner 20 3 pp ind Feldhühner, Hahnen 5 Pf. pro n dilogramm Schellfische, Kabeljau, Flunder ne 5töre wird mit 5 Pf. versteuert, audere 5 ind Krebfe mit 20 Pf. Salmen un datuen 10 Pf. Die Erträgnisse dieser re e — nüssen zur Verzinsung und Tilgung — erwendet * 8 wird deshalb vn In echnung geführt. 83. re d v In des heim, 20. Aug vurde in Mannheim der 33 Jahre —* doch, Schlosser von hier, verhaftet, ie Samstag Abend auf seinen Vater in agcde ettscet hne jedoch zu tre en, abgab. De 4 we n leiden d ere vegen Mordversuchs in Frankentha uchungshaft. Vermischtes. Dem Vernehmen nach wird im nächsten Fiu ahr in Saarbrücken mit dem Bau ene Theatergebaudes begonnen werden. de Theatersaal wird derart hergerichtet werden, daß uch zur Abhaltung großer Verfammlungen diene ann. (S. J⸗S. I) 4 Wie die Sarbr. Zig. vernimmt fiadel ar Sonntag, den 2. September, nachmittags 8 ühr in der schön restaurierten Stiftskirche St. Aruual, diesem Schatzlastlein frühgothisch Zaukunst. ein grohes Kir chen⸗ Concedt unt deitung des Musikdirekiors Herrn Karl Krau tatt, bei welchem die besseren musidalischen aroft von Saarbrücken und St. Johann mitwirken ver den. Bei dieser Gelegenheit wird auch die “ prachtvolle Orgel der Kirche von berufener Wester hand gespielt werden. Der ganze Eittag de⸗ Toncerts ist zur weiteren Verschönerung de⸗ etn würdigen Gotteshauses, des äliesten unserer Gegend destimmt. Su Wendel, 19. August. Eine guun hand siecte in den beiden Nächten zum 17. is is. d. Mis, ungefähr 600 Korngarben aus hanne von Guͤtcatdiler in Vraad. Vier gcn von dort, darunter ein armer Bergmann, dem t amtliches in einem gepachteten — Zdorn, 195 Garben Frucht, sowie drei — iner armen Witwe von Namborn in Imu ufgingen, wurden von diesem Unglück die dottigen Kornfelder werden jetzt Tag und In