— — F 37 9 — 5 —J4531— 32 9 W va—— — UL 4 Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. gugberter Auzeiger“ erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und twochs und Samstagts mviit ααι o eege scliettie Frccerlodnz; durs die Ve nogen ν anschüeslih 40 J Zasteltangtgebuhr. Die αεναν fr die Agespallene Garmondzeile oder deren Raum beträgi bei Inseraten aus der Pfalz 10 , bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Srpedition tu Austunft exihcut, 15 . Neklamen 80 2. Bei maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. — — — 5191. Freitag, 31. August 1888. 23. Jahrg. Abonnements für den * Monat September “ uuf den taglich erscheinenden * A. Ingberter Anzeiger“ vzen Sseitigen illustrirten Beiblättern nehmen Postanstalten, die Postboten, die Austräger EErpedition. Prinz Viktor“ beherrschen die oͤffentliche Meinung, so weit fie der Konflikt mit Italien nicht noch in An⸗ pruch nimmt. Sie haben ein von General du Barail interzeichnetes Rundschreiben, welches an alle ein⸗ lußreichen Wähler in sämmtlichen Gemeinden es Landes versendet werden soll, verfaßt. Die Waähler werden aufgefordert, sich mit dem Central⸗Comitéͤ Rue Saint Georges 12, in Ver⸗ zindung zu setzen. Es wird ferner mit farbigen Bilderbogen gewirkt, welche in Massen in die Pro⸗ inzen versendet werden und den Prinzen als Napoleon LUI. verherrlichen. * Der Schlußact der diplomatischen Aetion, welche den italienischen Mwister⸗ räsidenten nach Friedrichsruh und dann nach Eger ührte, hat in Mailand gespielt, woselbst Herr Frispi unmittelbar nach seiner Ruckkehr aus Eger nit dem von Wien herbeigeeilten italienischen Bot⸗ chafter am Wiener Hofe, Ritter von Nigra, eine ange Unterredung hatte. Von der lombardischen Zauptfladt aus reiste Nigra auf seinen Posten zu⸗ ück, Crispi aber begab sich zu seinem könizlichen Zerrn in dessen Sommerfrische, um demselben Be⸗ icht über den Verlauf und die Ergebnisse seiner edeutsamen Reise nach Norden zu erstatten. Nach den Aeußerungen der römischen officiellen Organe uu urtheilen, ist nach wie vor nicht der geringste „rund vorhanden, den Begegnungen Crispi's mit gismarck und Kalnoky einen beunruhigenden Cha⸗ akter zuzuschreiben und wenn man einen solchen en gegenwärtigen italienisch⸗ französischen Schiffs- nandbern im Mittelmeere zuschreiben wollte, so ürften auch hier etwaige Besorgnifse sich als un⸗ röthig erweisen. Denn bereits am 8. September vird das französische Mobilisirungsgeschwader aus⸗ inandergehen und zur Abrüstung nach Toulon zu⸗ ückkehren und es entfällt dann auch für das ila⸗ ienische Manövergeschwader jeder Grund zu De— nonstrationen. * Zwischen dem fürkischen Kriegsminister und en deutschen Generälen v. Hobe und —ILO — ing zu Stande gekommen, so daß das Verbleiben er beiden Offiziere für weitere drei Jahre erfreu⸗ icherweise gesichert ist. Der lebhafte Wunsch des Sultans, sich von den Herren nicht zu trennen, ieß jede der beiden Parteien einen Schritt nach »orwärts thun; dem türkischen Staatssäckel werden d keine neuen Verpflichtungen auferlegt, während ie Hauptforderung der Generäle; ihre Bezüge konsolidirt“ zu sehen, Erfüllung gefunden hat. Obgleich General Kamphövener sich den beiden genossen nicht angeschlossen hat, so wird doch in „Palaiskreisen“ noch gehofft, daß es gelingen werde, uch seine vom Sultan sehr gewürdigte Kraft der dusbildung det Infanterie zu erhalten. * Die Engländer stehen in ihrem Grenz⸗ treite mit Tibet vor ernsten Entscheidungen. Die Tibetaner haben alle Unterhandlungen abge⸗ rochen und die Räumung von ganz Sikkim durch zie Engländer kategorisch verlangt. Da englischer⸗ eits selbstverständlich hierauf nicht eingegangen verden kann, so steht bei der kriegerischen Haltung zer Tibetaner ein vielleicht entscheidender Zusam⸗ nenstoß beider Parteien bevor, in welchem die von er tibetanischen Streitmacht stark bedrohte Grenz- estung Gnatony eine Hauptrolle spielen dürfte. Deutsches Reich. München, 29. August. Der Kaiser von Zesterreich reist morgen Abend von Tegernsee nach munden, die Kaiserin Elisabeth folgt Freitag früh nach. — Die Königin Isabella von Spanien ist seute Abend zum Besuch ihrer Tochter. der Prin⸗ sessin Ludwig Ferdinand, hier eingetroffen. Berlin, 830. Aug. Die Ernennung des derrn v. Bennigsen zum Oberpräsidenten der Zrovinz Hannover wird in allen politischen Kreisen, nit Ausnahme der Extrem⸗Conservativen und der Welfen, mit großer Genugthuung begrüßt. Wie die „Nationalzeitung“ mittheilt, ist diese Ernenn⸗ ung auf die eigene und unmittelbare Initiative des Kaisers zurückzuführen. Mit Bestimmtheit wird darauf gerechnet, daß Herr v. tzennigsen an der Spitze der national⸗ liberalen Partei verbleibt. Ausland. Wien, 30. August. Der russische Großfürst Sergius Alexandrowilsch reist in der nächsten Zeit aach Jerusalem, wo er feierlichen Einzug halten vird. Die russische Auffassung dieser Reise geht »ahin, daß er durch dieselbe die kussische 5chußherrschaft über das heilige Grab undgebe. — Der russische Gtoßfürst Paul wird ich in der nächsten Zeit mit einer Tochter des dönigs von Griechenland verloben. Die Verlobung vird in Athen stattfinden. Pest, 29. August. Infolge Beschlufses des Ninisteriums wurden die Geschäfte des Cultus⸗ und Anterrichtsministeriums, unter Leitung und Ver⸗ mtwortlichkeit des Staatssecretärs Berzeviczy, diesem ind dem Staatssecretär Goenczy anvertraut. Die Angelegenheiten, welche ministerieller Gegenzeichnung dedürfen, wurden dem Minister Baroß vorbehalten. Paris, 30. Aug. Wie verfichert wird, kehrt der franzosische Botschafter Herbette in den ersten Tagen des September nach Berlin zurück. — ‚Gil Blas“ bringt die Mitteilung, General Boulanger werde dem Fürsten Bismarck seine Auf⸗ partung machen. Paris, 830. Aug. Auf Veranlasfung der lerzte ist Garnier, der Urheber des Attentates in der deatschen Botschaft, ins Krankenhaus gebracht vorden, und soll daselbst bis zum Ende der Un⸗ —XV London, 30. Aug. Einer Meldung des gureau Reuter aus Kairo vom 28. d. M. zufolge zriffen 5300 Derwische am 27. ds. 11Uhr Abends zas Fort Khormoussa an, worin sich 200 Mann als Besatzung befanden. Verstärkungen wurden zus Wadhi⸗Halfa unter Befehl des Lieutenants Machell gesandt, welcher mit 100 Sudanesen die Dderwische heftig angriff. Alle Derwische, die in zie Festung eingedrungen waren, im Ganzen 80, vurden gelödtet, sowie die Derwische außerhalb des Forts. Der Verlust der Egypter betrug 16 Todte ind 27. Verwundete, worunter 2 Offiziere. Mailand, 29. Aug. Der italienische Bot- chafter am Wiener Hofe, von Nigra ist heute Abend ach Wien zurückgekehrt. Belgrad, 29. Aug. Der Konig verläßt am „amstag Toblach und reist nach Gleichenberg ab. deute Abend trifft Pyrotschanatz, der Bevollmäch⸗ igte der Königin, ein und trägt worgen dem Netropoliten die Aeußerung der Königin vor. Das Tonsistorium tritt am Freitag in die Endberathungen er Ehescheidesache ein. Die Koͤnigin Natalie ver⸗ äßt am Donnerstag Paris und begibt sich nach Zukarest zu ihrem Schwager. dem Vrinzen Ghika. Volitische Uebersicht. de preußischen Bischöfe waren am „uag und Mittwoch zu ihrer alljährlichen Con⸗ q in Fulda versammelt; an derselben nahm yder Erzbischof von Freiburg als Oberhirt der ccheinischen Kirchenprovinz Theil. Ueber welche cun sich die heurigen gemeinsamen Berathungen weußifchen Episcopats erstredtt haben, ist noch adher bekannt. die einigermaßen überraschend gekommene amon des Grafen Moltke als Chef des aen Generalstabes erfährt jetzt in ihrer Vorge⸗ ce eine amtliche Aufklärung durch die vom zanzeiger“ veröffentlichten betreffenden Schrift⸗ Hiernach erbat Moltke am 8. August seinen cdied, mit der Begründung, daß er bei seinem hohen ⁊ das Pferd nicht mehr besteigen köͤnne. Der et erwiderte unter dem 9. August, daß für ind die Armee der Gedanke, den Marschall mehr auf seinem Posten zu sehen, auf wel- er das Heer zu den wunderbarsten Siegen ut, die je die Kämpfe eines Heeres gekrönt, aberaus schmerzlicher sei, dennoch wolle er, der et. wenn auch schweren Herzens, dem Wunsche ahren. Um aber Molike auch ferner an dem le des Vaterlandes beschäftigt zu sehen, bitte m, dem Kaiser, dem Vaterlande und der Ar⸗ u Liebe das Amt des Präses der Landesver⸗ agungscommission anzunehmen, welches seit dem igange. Kaiser Friedrichs unbesetzt sei. In der enungsordre vom 10. August erklärt der Kaiser, u's Rath nicht entbehren zu können, so lange und ihn der Armee erhalten wissen zu en, die mit dem unbegrenztesten Vertrauen auf Feldmarschall blicke. Bei seiner in so hohem etrhaltenen geistigen Frische werde es ihm aih sein, sich auch serner mit den wichtigeren vlegenheiten des Generalstabes in Verbindung tten und seinen Rath seinem Nachfolger in hedeutenden Fragen zu geben und damit die lung als Präses der Landesvertheidigungscom ⸗ in zu vereinigen, welche der Kaiser ihm über⸗ Der Kaiser theilt dann Molike weiter mit, im das bisherige Gehalt nebst der bisherigen wohnung verbleibe und daß der Kaiser den vihen Moitke's betreffs Zuweisung eines per⸗ den Adjutanten entgegensehe. Schließlich r Monarch seinen tiefen Kummer über deiden Moltte's aus dessen seitheriger Stell n und fieht davon ab. Moltke besonderen r Alles, was er gethan, in dieser Stunde Hten auszudrücken. Noch am 10. August Noltte daß es ihn gludlich mache, auch der Armee anzugehören und in derselben in Renvollen, ihm üdertragenen Stellung dienen ucfen. Unter dem 12. August endlich bittet MNoltte, ihm den bisberigen Adjutanten. mann v. Moltke, zu pelassen, Frankreich gewinnt der Bonapartis⸗ mmer mehr Boden, Boulanger und Nlie und pfaälzische Nachrichten. St. Ingbert, 31. Aug. Gestern Nachmit⸗ unternahm das Comite für die Feierlichkeiten 19