auf den Bahnhöfen zur Begrüßung erscheinen. Um 3 Uhr wird der Kaiser auf dem Bahnhof Arezzo ein Mahl einnehmen. In Florenz wird Prinz Heinrich sich von Sr. Maj stät trennen, zu Nacht Ppeisen und dann in seinem Schlafwagen über⸗ nachten, um morgen früh die Reise nach Wien fortzusetzen. Neapel, 18. Okl. Der Zug mit den Ma⸗ festäten, den Prinzen und den Ministern traf hon Pompeji um 11 Uhr 35 Minuten wieder ein. Die in der Via Fortuna und in der Via Nolana gemachten Ausgrabungen ergaben ein sehr schönes Resultat und interessierten die Majestäten auf das Lebhafteste. Der Empfang seitens der Bewohner Pompeji's war sehr enthusiastisch. Auf dem hiesigen Bahnhofe waren zum Empfange an⸗ wesend die Spitzen der Civil- und Militärbehörden sowie die städtischen Behörden. Es war eine Ehren⸗ compagnie aufgestellt. Die Maj stäten verließen den Zug nicht, sondern unterbielten sich vom Wag⸗ gon aus längere Zeit mit den Vertretern der Be⸗ hörden. Der Zug fuhr 11 Uhr 55 Minuten nach Rom ab. Der Kaiser dankte dem Bürgermeister wiederholt für den Empfang. Belgrad, 19. Okt. König Milan ist mit dem Kronprinzen heute Mittag wieder hier eingetroffen. Petersburg, 19. Okt. Der Botschafter am Berliner Hofe, Graf Schuwalow, hat gestern die Rückreise auf seinen Posten in Berlin ange— treten. Petersburg, 19. Okt. Der Zar kehrt am 27. Oktober nach Petersburg zurück. Lokale und pfaãlzische Nachrichten. *St. In gbert, 20. Okt. Wir möchten die für das Jahr 1889 als Hauptschöffen des hiesigen Amtgerichtsbezirtks gewählten Herren nochmals daran erinnern, daß in öffentlicher Sitz- ung des kgl. Amtsgerichts am 23. Okto— ber nächsthin vorm. 10 Uhr die Reihenfolge ihrer Theilnahme cn den ordentlichen Sitzungen im nächsten Jahre durch Ausloosung festgestellt wird. * St. Ingbert,« 10. Okt. Eine ziemlich große Anzahl Musikfreunde hatte sich gestern Abend m Horst'schen Saale eingefunden, wo die bekannte Kapelle Lebeth aus Böhmen konzertirte. Diese bewährte auch diesmal ihren vorzüglichen Ruf. Das Spiel war tadellos und rauschender Beifall durch⸗ fönte den Saal nach jedem beendigten Stücke. Vor illem aber entzückte die Zuhörer das „Konzert für Flöte? und die „Phantasie für Violine“. Bei beiden mußte man die außerordentliche technische Fertigkeit der Spielenden bewundern; dieselben beherrschen ihre Instrumente vollständig. Doch auch des echten Verständnisses und des innigen Gefühls entbehrten diese Vorträge nicht, und war die Wirk- ung derselben auf die Zuhörer eine packende. — Man wird hier bald wieder Gelegenheit haben, die Aufführungen der Kapelle Lebeth zu genießen, und war bei bevorstehender Kirchweihe. Es wird viel- leicht interessiren, zu erfahren, daß die Kapelle in den Sommermonaten ständig als Kurkapelle des Bades Brückenau engagirt ist. * Bei scharfem Südostwind haben wir hier nachts Frost und Eis, während am Tage die Sonne vom unbewölkten blauen Himmel strahlt. — Annweiler. Dem Gastwirth Hof—⸗ mann hier, welcher das Bier um 1Pfg. per Halb⸗ litter herabsetzte, ging per Postkarte folgendes Schreiben zu: „Er hats gewagt!“ hört man jetzt alle sagen, Das edle Werk zuerst vollbracht, Hat 1 Pfennig mit dem Biere abgeschlagen, Woran der Wirte keiner noch gedacht. Rimm hin den Dank der durstigen Kehlen, NRimm hin den Gruß der ganzen Stadt, Die späten Enkel werden noch erzählen. Von Deinem Edelsinn und Deiner Heldenthat. Du warst der Ersie, der gesehen, Daß 183 doch zu viel und eine Unglückszahl And daß ein Wirt mit 12 auch kann bestehen, Wie seine Kollegen beinah überall! Er lehe boch! hoch! hoch! (Annw. A.) — Edenkoben, 18. Okt. Ueber einen Bubenstreich gemeinster Art müssen wir berichten, welcher in vergangener Nacht hier verübt wurde. Es wurde nämlich in den Brunnentrog auf dem Marktplatze eine Quantität Petroleum geschüttet, o daß das Wasser darin nicht benutzt werden ann. (Gat.) — Neustadt, 19. Okt. Gistern Nach- nittag zwischen 4 und 53 Uhr ereignete sich in der ßasfabrik ein Unfall, der leicht von sichwern Folgen hätte sein können, wäre diesem uicht Herr Gasmeister Guth mit voller Energie entgegengetreten. Zwei Arbeiter, die Brüder Vol⸗ kert, waren unter Aufsicht des Gasmeisters damit beschäftigt, die Verbindung der Gasröhrenleitung der im Bau begriff nen Gymnasiumsstraße mit der dauptleitung herzustellen. Diese Arheit mußte, wie die Ztg. erfährt, unter vollem Gasdruck stattfinden. Der Aaschluß an die geöffaete Hauptröhre gelang dem einen Arbeiter nicht sofort, der Strom quoll zurch die O ffnung diesem in's Geficht. Herrn svasmeister Guth gelang es mit voller Anstrengung aller Kräfte, den noch nicht völlig betäubten Mann jon der Röhre zu entfernen. Während dessen atte das Gas auf den anderen Ardbeiter stärker ingewirkt, und als sich der Gasmeister diesem zu⸗ vandte, lag er betäubt am Boden. Mit Hilfe der n der Nähe anwesenden Arbeiter wurde der Be⸗ vußtlose hinwegetragen. Der zuerst entfernte Ar—⸗ ꝛeiter hatte sich unglücklicherweise nicht weit genug jus der Gasströmung wegbegeben, und als man ich nun wieder nach diesem umsah, war auch er yollständig bewußtlos. Dem inzwischen herbeige⸗ jerufenen Bezirksarzt Dr. Schröder gelang es, die eiden Leute wieder zum Vewußtsein zu bringen, ꝛoch dauerte es fast drei Stunden, ehe der Arzt rklären konnte, daß sie außer Gefahr. — Speyer, 19. Okt. Sicherem Vernehmen nach ist der ständige General-Synodal- Lusschuß zu seiner diesjäyrigen Jahresbersamm⸗ ung auf Mittwoch den 81. Okt. J. J, morgens 10 Uhr, einberufen. — Das Offizierkorps der 8. Fafanterie-Brigsde hat seinem im Juli abhin wegen drankheit zur Disposition gestellten langjährigen dommandeur, Herrn Generallieutenant Eppler, krzellenz, zum äußeren Zeichen der Hochachtung inen kunstvoll gearbeiteten Tafelauf— atz zum Geschenk gemacht. Die feierliche Ueber— eichung desselben fand gestern früh durch eine Deputation der Brigade im Landwehr-Bezirksge⸗ äude statt. Die Deputation bestand aus den )erren Regimentskommandeuren Oberst Casella des 7. Inf.Regts,, Oberst Popp des 18. Inf.⸗Regts. ind Oberst Groll, Kommandeur des hiefigen Land⸗ vehr⸗Bataillons Bezirks. Mit herzlichen Worten »es Dankes nahm Se. Erzellenz das Ehrenge ⸗ henk entgegen. Nach der feierlichen Ueberreichung and um 1Uhr im „Rhein, Hof“ ein Diner fiati, in welchem die sämtlichen Herren mit den hiesigen herren Offizieren sich betheiligten. (Sp. Ztg.) — Srankenthal, 18. Okt. Ein schweres Brandunglück hat den nicht versichert gewesenen Uckerer Heinrich Franzreb in Gundersweiler be⸗ roffen. Wohnhaus, Scheuer und Stall brannten hm am 14. ds., mitiags 12 Uhr, zusammen und onnte außer einigem Hausmobiliar und Vieh nichts zerettet werden. Der erwachsene Schaden wird auf 14 bis 16000 Mark geschätzt. — Ein Umschreiben der k. Bezirksßämter bringt als Warnung für Auswanderer zachstehenden Auszug aus einem Schreiben der deutschen Gesellschaft zu Montreal in Canada: Die Gesellschaft, welche es sich seit ihrem mehr ils 50jährigem Bestehen stets zur Aufgabe gemacht jat, die Interessen ihrer in Canada einwandernden zandsleute nach Kräften zu wahren, hat sich, be⸗ onders in letzter Zeit, völlig außer Stande ge⸗ ehen, die zahlreichen, von gewissenlosen Auswan⸗ erungs · Agenten hierher dirigirten Deutschen und AIngehörigen verwandter Nationen genügend zu interstützen. Keine Woche vergeht, ohne daß Leute n der denkbar dürftigsten Lage hier eintreffen, fich n ihrer Bedraͤngniß an die Gesellschaft wenden ind ein beredtes Bild der unverantworilichen Hand⸗ ungsweise derjenigen Agenten, namentlich der »eutschen Seestädte geben, von welchen sie ihre bassagescheine gekauft haben. Die größte Anzahl ieser Leulte entstammt den Preußischen Provinzen Zreußen und Posen, sowie den siebenbürgischen ꝛanden. Bekanntlich verhindert ein Geseß der Lereinigten Staaten die Einwanderung Mitielloser n den Hafenstädten, und diese Leute werden von »en Agenten über Canada geschickt, von wo aus hrer Einwanderung in die Vereinigten Staaten lein Hinderniß entgegensteht. Die Entfer⸗ rung unseres Hafenplatzes von der Grenze ver Staaten wird ibnen als so geringfügig eschildert, daß die Leute keinen An J Billete via Canada zu kaufen, 8 —8 Ankunst hier finden sie zu spat aus, 4 ihren hunderte von Meilen von ihren —E not entfernt sind. Sie fallen dann ihren nn ur Last, während die Agenten sich urs —* Auten achen. Derartige Fälle sind in letzter —— äufig vor das Forum der Gesellschat s vorden, daß in derselben der Beschluß en n Zutunft jedwde Unterstützung wesfengtu ind dadurch das Uebel an der Wurzel ane dadurch und durch das Bekanntwerden disene regel drüben, dürfte sich allein noch Hülfe e ind arme Auswanderungslustige sich bewegen n ieber zu Hause zu bleiben, bis sie genügende —17* jaben. Vermischtes. Seitens der kgl. —— die Uebertragung der irdischen Ren der auf freiem Felde bestatteten, in der Schlaqh »ei Spichern gefallenen Soldate, nach dem Kriegerfriedhofe im Ehrenthalehe absichtigt. Wahrscheinlich wird ein Ossarium ode onst würdiges Gesamtdenkmal die Stätte bezeichnen Die Stadt Saarbrücken hat sich laut der S.8 gerne bereit erklärt, die Unterhaltung der neu im Ehrenthal anzulegenden Massenatber zu ühn nehmen. FNeunkirchen, 18. Ott. Bekanntlich Se. Majestät Kaiser Wilhelm I. angeordnet, da in den Geburts⸗ und Todestagen der beiden i iesem Jahre verstorbenen hochseligen Kaiser Wi jelm J. und Friedrich III, um das Andenken an —XR lebendig zu erhalten, in X ichen Schulanstalten, entweder in der ersten oder etzten Unterrichtsstunde eine Gedenkfeier, de tehend in Besprechung der Lebensgeschichte der eiden Heldenkaiser, abgehalten werde. Heute, am 18. Oktober, dem Geburtstage Kaiser Friedrich: 'and nun zum erstenmale eine solche Feier in der Jiesigen Schulen statt. Dieselhe bestand vornehm lich in Ansprachen der Lehrpersonen, welche das deben, insbesondere die Leidensgeschichte des Vur⸗ torbenen zum Gegenstande haften. Eine solche tille Feier ist gewiß fo recht geeignet, Liebe zun derrscherhause in die jungen Herzen zu pflanzen (S. u. Bl.⸗3) St. Wendel. Kaiser Wilhelmhe ur Erneuerung der hiefigen evangelisch“ dirche der Gemeinde ein Geschen? von 1700 Mt. übersendet. F Elberfeld. Mehrere hiesige Hundler aßen in einer Wirthschaft beim Fruhschoppen. Ihnen gesellte sich ein junger Ackerer aus Cronen⸗ berg zu. Nach einiger Zeit stellte einer der Haͤndlet die Behaupiung auf, er sei imstand?, sofort lo Paar Würstchen zu berspeisen. Der Cronenbetger vestritt das. Nun wetteten beide um einen Thaler edoch sollte der Gewinner die gemeinschaftlich Zeche bezahlen. Die zubereiteten Wuͤrstchen wurde zufgetragen. Als aber der Händler acht Pau Bürstchen verzehrt hatte, schob er, wie die Elbers 3tg. erzählt, den Rest zurück und erklärte, di Wette verloren zu haben. Der Cronenberger hed— chmunzelndsdas gewonnene Dreimarkstück ein. Doo iun kam der Wirih und teilte ihm mit, daß dr Zeche sich af 6 Mt. 50 Pfg. belaufe. Nad Zerichtigung der Zeche machte sich der Mann Cronenderg unter schallendem Gelächter der Go nuf den Heimweg. J i1 a Karlsruhe wird gemeldet: Ein ir ßaris verstorbener Israelit aus Hoffern eim, der seiner dadischen Heimatgemeinde zut Berwendung für christliche und israeuͤtische Arm Irbßere Summen vermacht hat, hat auch der a enz 2000 Mtk. zugewiesen, um die Zinsen für be zürftige christliche Einwohner zu verwenden. de Wurzburg, 19. Okl. Der Professor y Botanik an der hiefigen Unidersität, Dr. Sa q rhielt einen Ruf nach Munchen an Stelle Näge F. Munchen. Die Anordnungen betresnd— niformirung des Heeres sind erschie Sie lauten: n. D Uniform⸗Bestimmungen für Offijiere: ne Epaulettes find von den Offizieren aller * sortan nur zu tragen zum Hofanzuge, zum Purd inzuge und in der bisher üblichen Weise n ellschaftsanzuge. Die Offiziere der Ulanenregnn er legen zum Dienste stets Epaulettes an * die Mannschaften mit solchen erscheinen. 2. * ẽpaulettehalter find demgemaß auf den ünn 4 nur noch von den letztgenannten Offizieren zu tra