telt, man glaubt, daß es durch zu feucht eingeern⸗ tetes Ohmet entstanden ist. Obgleich Herr Schleppi versichert hat, erleidet derselbe noch bideutenden Schaden. — Billigheim, 23. Okt. Begünstigt von angenehmster Herbstwitterung fand das Purzelfeft heute in herkömmlicher Weise statt. Der Besuch von auswärts war diesmal verhältnißmäßig nicht bedeutend, was natürlich eine Folge der schlechten Zeitderhältnisse sowie auch des Umstandes ist, daß sich gerade gigenwärtig die landwirthschaftlichen Arbeiten außerordentlich drängen. Der Verlauf des Festes entsprach vollständig dem Programme und war ein in jeder Beziehung gelungener, wie auch Alles ohne Unfall von Statten ging. — Lehrer: Spiegel aus Rheinzabern, der durch die Versetzung des Herrn Hauptlehrer Pfeifer nach Speyer auf die zweite Lehrerstelle daselbst gewählt wurde, wird seit dem Wiederbeginn der Schule am 16. Okt. dermißt. (3w T.) — Frankenthal, 283. Okt. Die Strafkammer des k. Landgerichts befaßte sich heute mit einem jugendlichen Brandstifter. Derselbe, in der Tuch— fabrik Haas u. Botzong zu Lambrecht beschäftigt, wurde wegen Unbotwäßigkeit von dem Werkmeister abgestrafl. Aus Rache zündete er die Fabrikräume an. Es war dies Abends nach 7 Uhr, und wäre das Feuer nicht entdeckt worden, so wäre großes Unglück entstanden. Das Gericht ließ mildernde Umstände gelten, nahm jedoch an, daß der jugend- liche Taugenichts die Erkenntniß der Strafbarkeit seiner Handlung besessen und verurtheilte den An— geklagten, des Verbrechens der Brandstiftung über⸗ führt, zu einer Gefängnißstrafe von 1 Jahr 6 Monaten. Vermischtes. 7 St. Johann, 26. Okt. Der nachstehende Rechtsfall dürfte die gesammte kaufmäͤnnische Welt sehr interessiren: Eine Firma in Frankfurt tlagte gegen einen Kommis, der früher bei ihr an⸗ gestellt, nach seinem Austritt aber in ein Konkur⸗ renzhaus eingetreten war, auf Erlegung einer Kon⸗ bentionalstrafe von 2000 Mk. und auf Austritt aus der Konkurrenzfirma. Der Beklagte unterzeich- nete bei dem Eintritt in ersteres Geschüft einen Schein, durch welchen er sich verpflichteie, bei Ver— meidung der erwähnten Konventinalstrafe innerhalb Jahresfrist, vom Tage des Austrittes an gerechnet, fich jeder Konkurrenzthätigkeit zum Nachtheil des Klägers zu enthalten, sich nicht selbststandig nieder— zulassen und in kein Geschäft ähnlicher Art einzu— treten. Trotzdem gründete er mit seinem Vetter ein Geschäft und sandte auch Rundschreiben in die Welt, namentlich an die Kunden seines früheren Prinzipals. Die betreffenden Schreiben wurden dem Gericht vorgelegt. Aufgrund derselben wurde der Verklagte in die erwahnte Konventionalstrafe ver— urtheilt und ihm der Austritt aus dem Geschäfte auferlegt, event. bei Nichtbefolgung eine Strafe von 1000 Mt. angedroht; ferner wurde ihm aufge⸗ geben, bis zum 81. Mai 18890 fich jeder Thatig⸗ keit für die Firma zu enthalten, bei Vermeidung einer weiteren Strafe hon 500 Mark von Fall zu Fall. (St. J.S. A.) FSaarbrücken, 26. Okt. Gestern Morgen fiel von einem sehr hohen von der Firma Dingler und Karcher im Bau begriffenen Foͤrdergerüste zu Schwalbach der Schlosser Mildenberger von St. Johann herab und verletzte sich so schwer, daß er verflossene Nacht im hiesigen Hospiiale, wohin er per Wagen gebracht worden war, seinen Geist auf⸗ gab. Der Verstorbene hinterläßt eine Frau und zwei Kinder. (S. 3.) 1Britten, 24. Okt. Bei der gestern in der Rähe unseres Ortes abgehaltenen Treibe jagd ging ein Rudel Hirsche in die Treiberlinie zurüch, und sprang ein siarker Hirsch einem Treiber so unglücklich auf die Brust, daß der Mann per Wagen nach Meitlach ins Krankenhaus überführt werden mußte. (S. J) fFKreuznach, 24. Oklt. Der Jäger S. aus Monzingen hat vorgestern in dem benachbarten Nußbaumer Wald das Unglück gehabt, beim Anstand auf Rehe die im Wald nach Holz suchende Ehefrau des Taglöhners Höl z aus Daubach zunr— schießen. Koͤln, 25. Olt. Ein hiesiger Wirt erzaͤhlt folgende kleine Geschichte: Vor einigen Tagen wollte ich mein Personal auf seine Ehrlichkeit prüfen. Ich legte deshalb, als die letzten Gaste mein vocai verlassen hatten, ein Fehnmarkstud auf den Tisch. an welchem ich saß, leglke mich mit den dopf neben das Zehnmarkstück und that, als ob ch schlief. Als ich den Kopf wieder erhob, war s stockfinster in meinem Local und still wie in der Kirche. Ich machte Licht und sah nach der Uhr. Mitternacht war längst vorüber: ich war virklich eingeschlafen; meine dienstbaren Geister jatten meine Ruhe nicht stören wollen und sich leise einer nach dem anderen gedrückt. Mein Zehnmarkstück war ebenfalls nicht mehr da. fAugsburg, 22. Okt. Zur 28. allgemeinen »eutschen Lehrerbersammlung, welche hier stattfindet, ind bereits drei Vorträge angemeldet worden und war 1. Die Nothwendigkeit einer entschiedenen ind allgemein giltigen Vereinfachung unserer Recht⸗ chreibung. Referent: Seminarlehret Krebs⸗Gotha. 2. Die hygienische Ueberwachuug der Schule durch einen Arzt. Referent: Lehrer Schiebold-Arnsdorf. 3. Wie wird durch den Unterricht im Deutschen das Volksbewußtsein gestärtt? Referent: Lehrer Franz Dittmar⸗Nürnderg. . Ber g. Zwei Damen aus München, Mutter ind Tochter, suchten den Tod im Starnbergersee. Lhezwistigkeiten sollen die Mutter zu dem unseligen Schritt getrieben haben. Im Park fragten die Beiden vorher den Fischermeister Liedl, wo König Ludwig U. zestorben und nach den näheren Umständen des Todes; b der See seine Opfer behalte oder wieder auswerfe? Die Gesichter der Todten zeigen Spuren eines schweren Todeskampfes. Im Tode hielten sich die Unglück⸗ lichen so fest umschlungen, daß es kaum moalich war, ie zu trennen. 7, London, 28. Okt. Ein Schwertfisch von der Gattung des Xphias wurde vor etlichen Tagen in Long Reach, Millon Creek, bei Sittingbourne gefangen. Derselbe mißt vom Ende des Schwanzes bis zur Spitze des Schwertes 5 Fuß 2 Zoll. fZur Frauenemanzipation. Fraäu⸗ ein Jane Harrison bewirbt sich, wie aus London eschriehen wird, um die durch den Rucktritt des Sir Charles Newton erledigte Stelle eines Pro⸗ essors der griechischen und römischen Alterthümer in dem Univerfity of London College. Diese junge Dame hält seit einiger Zeit Vorlesungen über riechische Kunst, welche ihr eine hervorragende Stelle unter den Fachgelehrten gesichert haben. Sie jat im Newnham College studirt und dort ihren Iniversitätstitel erworben, ihre Kenntnisse über zriechische Vasen sind einzig in ihrer Att. Sie zdat mehrere Male Griechenland besucht und ist dort vom Konig, von Professoren und Beamten nach Gebühr ausgezeichnet worden. Dienftesnachrichten. Justiz⸗Sekretariats-Disenst. Es wurden der Sekretariatsgehilfe bei dem Amtsgerichte Kaiserslautern F. Ludwig auf Ansuchen an das Amis dericht Kusel versetzt und als Sekretariatsgehilfe bei dem Amisgerichte Kaiserslaͤutern der Gerichsschreibergehilfe J. E. Christmann zu Pirmasens ufgestellt; als Sekretariatsgehilfe bei dem Amtsgerichte dudwigshafen der Adspirant F. D. Knecht von Waiiweiler ꝛufgestellt. Landgerichtsrat Till mann in Landau ward auf An⸗ uchen zum ersten Staatsanwalt am Landgerichie in Zwei⸗ rücken befördert. Telegraphischer Schiffsbericht der „Red Star Linie“ Antwerpen. New York, 25. — Der Postdampfer „Waes⸗ and“ der „Red Stiar Linie,“ ist von Antwerpen jeute wohlbehalten hier angekommen. Neueste Nachrichten. Berlin, 26. Okt. Der „Reichs⸗Anzeiger“, meldet: „Nach Allerhöchster Bestimmung des Kaisers wird die feierliche Grundstein— legung zu dem Gebdude des Reichsgerichts in Leipzig am 31. Oktober, mittags 1 ühr dattfinden. Der bedeutsame Act wird durch die Zersoͤnliche Anwesenheit des Kaisers Wilhelm, sowie des Königs Albert von Sachsen seine volle Weihe erhalten.“ Berlin, 26. Okt. In Bvorsenkreisen ver⸗ autet heute, wie die Abendblätiter berichten, ßZraf Herbert Bismarkesei vom Karser heauftragt, ein Rundschreibden an die Ver— creter des Reiches bei den auswaͤrtigen Hoͤfen zu richten, des Inhalts, daß die Ergebnisse derKaiserreisen den Monarchen im hö ch sten Srade befriedigt hätten. Es seien die Bürg⸗ schaften des Friedens, soweit menschliches Ermessen reiche, noch verstärkt. Der Kaiser hat das Protectorat über die Stiftung „Nationcldank für Vete⸗ zanen“ übernommen. Berlin, 26. Okt. Generallieutenant v. Rrlinitzki, Inspecteur der 1. Feldartillerie Insp ction, wurde zur Disposition gestelli. major von der Hude, —— Feldartillerie-Brigade, wurde dieser —— hoben und unter Belafsung des * ent⸗ Nangrndamn sos mit der Vertretung deg dn den Inspecteurs der 1. Feldartillerie Int .dlen⸗ auftragt. ie Jusd chon London, 26. Olt. Papst Le williate dem Berichterstatter des bae be eine Audienz von 20 Minuten und sagte es Kaiserbesuches: „Ich kann nicht u yb wir zufrieden oder unzufrieden mit dem acn esuch sind; daß der Kaiser nach Rom kam r schah nicht auf unseren Wunsch, noch auch der Zweck der Reise uns günstig, sondern 26 Feinden, welche seit zehn Jahren mich thaifachla zur Beschränkung auf den Vatikan noͤthigen, de henicht derlassen tann. Meine Würhe de mir das. Dieser Jüngling (questo giovano) ha aach seiner Thronbesteigung in der Ruͤnde Besuche bei europäischen Höfen gemacht und kam schließlich nach Rom, wo seine Gegenwart mehr unsere Feind zu stärken, als uns nützlich zu sein angethan na Er besuchte mich; es war ein Act der Hose und ich freute mich, ihn zu empfangen. Ich an ihm viel zu sagen, aber grade als ich meine gn begann, unterbrach er mich, um seinen Bimn jereinzurufen, ihn mir vorzustellen. Nachher hatfe ch keine Gelegenheit mehr, privafm mit dem Kaise u sprechen. Betreffs eines modus vivendi wit Deutschland kann ich in vielen Beziehungen zu⸗ rieden sein. Bismarck ist ein verständiger Mann, und sein Sohn, der eine lange Audienz am Aben des 17. Oktober bei mir hatte, scheint sehr den nünftig und ernst zu sein.“ Dagegen erklärte Papf Leo, niemals zugeben zu können, daß die deutscheKegierung ausschließlich den Unterricht der katholischen Kin »er in Händen behalte. Er schloß mit den Worten: „Wenn der Papst vnzufrieden ist, so find zie Katholiken mißvergnügt.“ (Str. P.) rür die Redaktion verantwortlich F. X. Demeß Burkin ˖Stoff, genügend zu einem ganzen Anzuge (3 Meter 30 Centimeter), reine Wolle und nadelfertig zu m.7.75, Kammgarnstoff, reine Wolle, nadelfertig, zu einem ganzen Anzuge zu M. 15.65, schwarzer Tuchstoff, reine Wolle, nadelfertig, zu einem ganzen Anzuge zu M. 9.75 versenden direkt an Private portofrei in's Haus-Burlin Fabrik⸗Dépôt Oettimger & Co., Frank furt a. 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