V * — —44 9 594 ——59 — 7766 — * 9 ——9 —37 7 J3 7 J v—————⏑⏑— 355 377 — — 145449 —3162 ) —64684 * 7 Amftliche xxgan des königl. Amtisgerichts St. Ingbert. a,Et⸗ Inßgberter Anzeiger“ erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗ Blatt und Mittwochs und Samstags ned sirirten —A dienejdhrlich 1.M G einschließlich Tragerlohn; durch die Pof bezogen ν einschließlig 40 H Zuflellungsgebühr. Die iaungsgebühr sur die Agespallene Garmondzeile oder deren Raum betragi bei Inseralen aus der Pfalz 10 bei außerpfaͤlzischen und solchen auf- welche die Expedition Aiustunft eriheil, 16, Reklamen 830 . Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. 243 Mittwoch, 31. Oktober 1888. 23. Jahrg * Abonnements für die Monate NRovember und Dezember α auf den omal möchentlich erscheinenden St. Ingberter Anzeiger“ uen bei allen Postexpeditionen, den Post— en. bei den Umträgern und in unserec xedition bestellt werden. Inserate finden durch den „St. Ing— er Anzeiger, die weiteste Verbreitung. achtigster, herzinnigster Wunsch an diesem hohen Namensfeste lautet: Gott erhalte noch viele, viele Jahre zum Wohle gayerns unsern Allerdurchlauchtigsten Prinz-Regenten Luitpold! Deut ches Reich. Straßburg, 28. Okt. Ein Erlaß des iesigen Ministeriums verordnet, daß die Standesbeamten derjenigen Gemeinden, in denen ie französische Sprache als amtliche Geschäfts⸗ prache zuͤgelassen ist, die zum Aushang in Gemein— en des deutschen Sprachgebiets bestimmten Exem⸗ lare der Aufgebots- Bekanntmachungen in deut— ch er Sprache abzufassen haben, und daß sie inderseits die ihnen von anderen Standesbeamten n deutscher Sprache zugehenden Bekannimachungen ener Ari in dieser Sprache zum Aushang bringen nüssen. Straßburg, 29. Okt. Bei der Wahl zum othringischen Bizirkstag für den Canton St. Avold wurde der aitdeutsche Candidat Notar Wolff von St. Avold mit 1100 Stimmen ge⸗ vählt. Der einheimische Candidat, der bisherige Bezirkstagsdeputierte Holzhändler Rist von St Avold, erhielt 8860 Stimmen. Berlin, 29. Okt. Die „Nordd. Allg. Ztg.“ heilt den französischen Wortlaut des Glückwunsch⸗ elegramms mit, welches Kaisser Wilhelm an ꝛen russischen Minister des Auswörtigen, Herrn v. ziers, zu dessen fünfzigjährigem Dienstjubilaum cichtete, sowie den Wortlaut des Erwiderungstele⸗ jramms des Hrn. v. Giers. Beide Telegramme auten in der Üebersetzung wie folgt: „Mit ganz Fesonderer Genugthuung ergreife Ich die Gelegen⸗ eit, welche Mir der heute von Ew. Excellenz ge⸗ eierte Jahrestag darbietet, um Ihnen Meinen esten Glückwunsch zu übermitteln, wie Ich auch n' Ihnen den zuverlässigen und aufrichtigen Ver⸗ zitlier der amtlichen und persönlichen Beziehungen egrüße, welche Mich mit Meinem teuren Freunde ind nahen Verwandten, Sr. Majestät dem Kaiser ilexander, verknüpfen. (gz.) Wilhelm.“ — derr d. Giers antworiete darauf: „Tief gerührt jon dem Huldbeweis des Wohlwollens, den Ew. aiserl. Mojestüt mir heute zu übermitteln geruhl jaben, bitie ich Allerböchstdieselbe um die Gunst, u Ihren Füßen den Ausdruck meiner tiefen Dank⸗ jarkeit niederiegen zu dürfen. Ich bin glücklich, urch das Verirauen meines erhabenen Souveräns um Vermittler der freundschaftlichen Gefühle be— ufen zu sem, welche Allerhöchstdenselben mit Ew. Majestät verknüpfen, wie auch der Ueberlieferungen jerzlichen Einvernehmens zwischen den beiden Lan⸗ dern. (adez.) v. Giers.“ Im Gegensatz zu der Mittheilung der Mor⸗ ring Post“, ersahrt die „Kreuzztg.“, daß über einen —XV Königin son England noch keinerlei fesse Abmachungen eständen. Demselben Blatte zufolge ist die Abberufung des franzdsischen Botschafters beim Quirinal, Grafen »e Mouy, auf dringliches Verlangen Crispi's rfolgt, da der Graf nicht nur alles unterlassen jabe, die Beziehungen Frankreichs zu bessern, son⸗ ern auch Differenzen hervorgerufen habe, welche die Forifetzung des diplomatischen Verkehrs mit ihm zis zur Unmoͤglichteit erschwerten. Gegenüber den Angriffen des englischen Mis⸗ ionars Herbert H Clarke auf die Deutsch- Dstafrikanische Gesellschaft konstatieren Fe Weriebol. Racht,“ als Töhatsache. daß die Angabe des Missionars über eine Beschimpfung der Flagge des Sultans von Sansibar in Pangan seder Begründung entbehre, Was die Beschuldig⸗ ungen gegen die Beamten der Gesellschaft betreffen, d seien dieselben von den aufrührerischen Arabern der Küste verbreitet worden. Eine sofort veranlaßte amtliche Untersuchung und Vernehmung der Be⸗ heiligten habe ergeben, daß jene Angaben gänzlich uinbegründet und daß insbesondere auch die religiö⸗ en Anschauungen der Muhamedaner von den Be⸗ amten der Gesellschaft wie die Eingeborenen selbst anerkannt haben, auf das peinlichste berücksichtigt worden sind. Friedrichsruh, 30. Oklt. Der Kaiser bleibt beim Kanzler bis 8 Uhr nachmittags. Der Reichsskanzher stend heute Morgen nicht in Uniform, sondern in schwarzen Gehrock mit weißer Weste, den Cylinderhut in der Hand, am Friedrichs⸗ ruher Bahnhof. als der Kaiser, der langsames Fahren befohlen hatte, ankam. Um 2 Uhr fuhr ein Sonderzug die meisten Gäste nach Berlin zurück. Moltke bleibt in Hamburg auf einige Tage zurück und wohnt beim Senator Hertz. Seine körperliche Frische erregt allgemeine Bewunderung. Bom Kaiser ist, wie ich aus unmittelbarer Quelle erfahre, ein Telegramm an dite Kaiserin ab⸗ gegangen, daß der Hambnrger Empfang „so glänzend vie kein anderer zuvor gewesen“. Hamburg, 29. Okt. Zu der Hafens und xlbefaͤhrt hatte der Kaiser sich an Bord des Patriot“ begeben, welcher die Kaiserstandarte hißte. dunderte von kleinen Dampfern umgaben den Patriot“ und folgten demselben. Unaufhörliche JFuͤbelrufe erschollen von den großen vor Anker iegenden Dampfern, welche von den Schulkindern ind Waisenkindern besetzt waren. An mehreren Stellen lagen Dampfer mit Musikkorps, welche das Zaiserboot mit Musik begrüßten. Die großen See⸗ dampfer waren mit einem dichtgedrängten Publi⸗ fum angefüllt, welches dem Kaiser stürmische Hul⸗ digungen darbrachte. Der Kaiser hatte sich sofort, nachdem er den „Patriot“ bestiegen, auf die Com⸗ mandobrücke degeben und dankle nach allen Seiten zrüßend. Bei der Fahrt unterhielt fich der Kaiser sehr lebhaft mit den beiden Bürgermeistern und den nwesenden Technikern, gleichfalls auch mit Karl Schurz und dem Regieiungsrath Delbrüch, die sich unter den Gästen befanden. Nach der Landung an der aufs prachtvollste geschmücten Landungs⸗ biücke begab sich der Kaiser unter immer erneuten stürmischen Kundgebungen des Publikums zu Wagen nach seinem Absteigequartier im Jaenischen Hause. Hamburg, 20. Olt. Punkt fünf Uhr traf Raiser Wilhelm in der Kunsthalle zu dem veranstalteten Festmahl ein. Der Kaiser, welcher den großen Generalsuniformrock mit dem Schwarzen Adlerorden trug, wurde von den Burgermeistern Berbmann und Petersen in den links von dem Treppenaufgang gelegenen Empfangssaal und so⸗ dann in den Maratsaal geleitet, welcher zu einem Speisesaal fur den Kaiser und dessen nähere Um⸗ gebung hergerichtet worden war, wahrend der auf der anderen Treppenseite liegende Saal die übrigen Geladenen aufnahm. Rechts vom Kaiser saß Bürgermeister Versmann, dann Graf Molike, links der Staalssecretaär v. Boͤtticher. dem Kaiser gegen- über Graf Herbert v. Bismarck, neben demselben Siaatsminisser v. Goßler und Senotor Oswald. Darauf schloß fich die übrige, eiwa 60 Personen zählende Tischgesellschaft, an. Um 512 Uhr be⸗ don das Mabl. Velersen, der den Trin· im 67. Namensfeste Sr. kgl. doheit des Prinz-Regenten Luitpold von Bayern. Morgen, Donnerstag begeht Seine König⸗ eHoheit Prinz⸗-Regent Luitpold isten Wohlbefinden sein 67. Namensfest. hit wärmster Antheilnahme feiert das ganze, em angestammten Herrscherhause treu ergebene jetnbolk diesen Tag im Geist und Herzen mit, chz sich ja doch bewußt, daß die Leitung der hide Boyerns einem Fürsten andbertraut sind, them von jeher schon alle Herzen in Liebe und hrung entgegenschlugen. Unter schwierigen Verhältnissen ergriff Se. k. zrinz Luitpold nach der unvergeßlichen Kata- e vom 13. Juni 1886 die Zuügel der Regier⸗ Schon früher in die Leitung der Staatsge- ne vollkommen eingeweiht und zur Zeit König wig 11. bei feierlichen Anlässen fast durchweg Illerhöchstdessen Stellbertretung betraut, konnte gl. Hoheit der Prinz⸗ Regent sich des vollen rauens des gesammten bayerischen Volkes bei urrahme der Regentschaft versichert halten. Mit chem Jubel wurde später Se. kgl. Hoheit auf n Reisen durch das Land von dem ihm stets Aehe treu ergebenen Volke allerorten empfangen! e tichtete ganz Bayern mit Stolz und Freude ne Blide nach der Reichshaupistadt, als heuer ine bͤnigliche Hoheit nach derselben geeilt war, an der Seite des jugendlichen Kaisers Wil II. als teeuer Bundesgenofse der Erdffuung Keschstages beizuwohnen und damit vor aller it zu bekunden, daß Nord und Süd Eins ge⸗ den, wenn es fich um die Interessen des ge⸗ jamen Vaterlandes handelt. Als wahrhaft bayerischer und zugleich gut uschet Fürst, fuhrt Se. kgl. Hoheit Prinz⸗Regent old, getreu der beim Äntritt der Regentschaft tsnen herrlichen Proklamation, mit straft und vzdeit das Siaatsruder zum Heile und Wohle engeren und weiteren Vaterlandes. Aber auch als eifriger Förderer der Kunst und enschaft ist Se. ?. Hoheit längst uüberall bekannt. huldbolle Uebernahme des Protektorats der Ausstellungen, welche heuer in Bayerns Metro⸗ ftattsanden, durch Se. l. Hoheit den Prinz⸗ ienten, haben auf's Neue den Beweis dafür ge⸗ eit. daß in dem Regenten der Geist seines Vaters, roßken Kunstmäcen Ludwig J. fortlebt, und feund Wissenschaft allezeit in ihm einen Schutz Echnmherrn finden werden. sausende von Segenswünschen für Se. k. Hoheit ctinzregenten steigen deshalb nächsten Donnerstag dimmel und des ganzen Bayernvolkes quf⸗