jaßt und dieselbe immer mehr und mehr an Aus— dehnung gewinnt.., — Bottenbach, 8. Nov. Trotz der Strafen, welche der Besuch von Wirthshäusern bezw. öffent⸗ üchen Tanzbelustigungen seitens der Sonntags⸗ schüler nach sich zieht, kommt es immer wieder bor, daß man diese Strafen nicht fürchtet und, ungeachtet der ergehenden Ermahnungen, sich dem Vergnügen des Tan zes hingibt. So haben an unserer letzten Kirchwe ihe eiwa 30 Sonntags- schulpflichůͤge das Wirthshaus besucht. Die Gen⸗ darmerie hat bereits Anzeige erhalten und Unter⸗ suchung gepflogen, und werden die Betreffenden in aächster Zeit ihre Strafe erhalten. — Gestern be— juchte uns eine Zigeunerbande, welche in aller Bemüthsruhe unser Dorf „abklopfte“. (3. Z.) — Landstuhl. In einer auf Veranlassung ꝛiner Kommission von höheren Gerichtsbeamten im Sitzungssaale des kgl. Amtsgerichts dahier statt- gehabten Stadtrathssitzung wurde in Gegenwart obiger Kommission mit Stimmenmehr⸗ heit beschlossen, daß die oberen Lokalitäten im Stadthaus, welche zurzeit das kgl. Amisgericht in Miete hat, für die Folge ni hamehr weiter bermiethet werden sollen. Nach diesem Be— schluß dürfte die seit mehreren Jahren schwebende Frage, ob staatlicherseits die Aufführung eines eigenen Amtsgerichtsgebäudes unbedingt nöthig ist und wohin dasselbe gebaut werden soll, bald end⸗ giltig entschieden werden. (L. Ztg.) — Der Studirende der Philologie, Herr Gustav Herbig von Kaiserslautern, Abiturient des dortigen Gymnasiums, wurde infolge allerhöch- ster Entschließung in das kgl. Maximilianeum in Munchen aufgenommen. Die Aufnahme bedingt »ekanntlich die Note J in allen Fächern, und ist Herr Herbig seit zwölf Jahren der erste Pfäl⸗ zer, welcher sich dieser Auszeichnung zu erfreuen hat. — — Waldfischbach, 7. Nov. In der gestrigen Schöffensitzung des kgl. Amtsgerichts da- hzier hatte sich der Geschäftsmann Thoma von hier wegen Vergehens des Taschendiebstahls und Betrugsversuchs zu verantworten. Das Gericht erkannte den Angeklagten nach stattgehabter Beweisaufnahme beider Vergehen für schuldig und derurtheilte denselben zu einer Gesamtgefängnißstrafe von vier und ein halb Monaten und erkannte ihm ferner die bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von einem Jahre ab. Dem Thoma soll auch die Konzession als Geschäftsmann durch das kgl. Be⸗ zirksamt entzogen worden sein. (P. Zig.) — Rodalben, 7. Nov. Vor einigen Tagen war ein Herr aus Berlin hier, welcher die Absicht hat, im nächsten Frühjahr hier eine Schuhfabrik zu grunden, falls er genügende Arbeitskräfte findet. Wie die „P. Zig.“ erfährt, soll derselbe von dem Erfolg seiner Reise befriedigt sein, und so dürfen wir denn wohl hoffen, daß er seine Absicht ausführen wird, was für unsern Ort eine große Wohlthat wäre. — Edenkoben, 7. Nov. Zwischen Ven⸗ ningen und Altdorf wurde am Sonnlag Abend ein Raubanfall verübt. Der Ackerer Jakob Pfirrmann von Altdorf, 27 Jahre alt, wurde von zwei Burschen angefallen, die seine Baarschaft for⸗ derten; nach seiner Aussage hat er, der „Gw.“ zufolge, die Wegelagerer in die Flucht geschlagen und sind letztere noch nicht ermittelt. — Lambrecht, 7. Nov. Heute Nachmittag 2 Uhr verschied dahier der k. Postadjunkt Herr Ottokar Deppich nach längerem, schweren, aber mit christlicher Geduld ertragenen Leiden im zugendlichen Alter von 28 Jahren, Herr Deppich war früher in Zweibrücken, St. Ingbert und Frankenthal stationiri, an welch letzterem Orte er sich durch eine empfindliche Erkältung den Keim zu einer unheilvollen Krankheit holte, die ihn ieider den Seinen entreißen und dem Tode zuführen sollte, nachdem der Verewigte durch einen im Frühjahre durch seine Versetzung nach Landau her- beigeführten Klimawechsel vergebens auf Genesung oder auf Linderung seines Leidens hoffte. M. Zig.) — Erledigt für Militäranwärter. Eine Kanzleigehilfenstelle beim kgl. Oberpostamte Speyer. Kaution keine. Monaisbezug 60 Mark und 66 Mark Zulage. — Die Tage Sordnung fuür die am Sonn⸗ tag, den 18. d. M., zu Frankenthal im Saale des Cäcilien⸗Vereins stattfindenden Verhandlungen des Pfälzischen GewerbevereinsVer— bandes lautet: 1) Bericht des Vororts über die Verbandsthätigkeit im letzten Jahre; 2) Rechnungs- ablage; 8) Berathung des Gesetzentwurfes, die Invaliden- und Altersbersorgung betreffend (Referent derr Reichsrath Dr. F. A. Buhll); 4) Collectiv- lusstellung Pfalz zu Munchen (Referent Herr director Spatz) und 5) Wünsche und Anträge. andrath der Pfalz. Speyer, 7. NRop. (G.A.) (IV. Sitzung.) Zugegen sind sämmtliche Landrathsmitglieder mit Ausnahme des für heute entschuldigten Herrn Spies; als kgl. Regierungskommissär der kgl. Regierungs— direktor Herr Wand, sowie auf besondere Einlad ung die kgl. Regierungsräthe Frhr. v. Löffelholz Herr Geib, Herr kgl. Medizinalrath Dr. Karsch und Herr Kreisbaurath Feil. Nach Verlesung und Benehmigung des Protokolles der 3. Sitzung wählte der Landrath im Vollzug des Art. 72 des Gesetzes vom 18. August 1879 zur Einführung der Reichs⸗ strafprozeßordnung 50 Geschworene für den Staats⸗ gerichtshof auf Vorschlag der besonders bestellten Commission mit absoluter Stimmenmehrheit. Herr Dekan Krieger berichtet im Namen des 2. und 4. Ausschusses über die im Vollzuge einer höchsten Entschließung des kgl. Staatsmini⸗ teriums des Innern für Kirchen und Schulange—⸗ egenheiten vom 29. Juni l. Is. beantragte Ge⸗ vaährung einer 7TRigen Zulage für die naichtpragmatischen Kreisbediensteten »om 1l. Jan. 1889 an, (in analoger Weise wie ür die nichtpragmatischen Bediensteten im unmittel⸗ »aren Staatsdienste). Auf Antrag des 2. und 4 Ausschusses beschließt der Landrath, den nichtprag natischen stäͤndigen Kreisbediensteten vom 1. Januar 1889 ab eine 706 ige Zulage zu gewähren, analog ener Zulagen, welche den nichtpragmatischen Be— ziensteten des Staates vom 1. Januar l. J. ab ge⸗ währt wurde. Dabei soll bei den Verhandlungen über die Voranschläge der einzelnen Kreisanstalten uind Schulen bestimmt werden, welchen Kategorien jon Kreisbediensteten im Einzelnen diese Zulage zufällt; bezüglich der nichtpragmatischen Bediensteten in den städtischen Realschulen und Gemeindelatein⸗ chulen wird bestimmt, daß deren 79ige Zulage aus dem Avbersalzuschusse für diese Schulen aus dreisfonds bestritten werden soll, ähnlich wie die Wohnungsgeldzuschüsse, (nach Landr. Beschl. vom 10. November 1886). Bezüglich der Bewilligung einer 7 Noigen Zulage an den zur Besorgung der Brandassekuranzgeschäfte seit dem 2. November 1882 genehmigten weiteren Behilfen im Rechnungskommissariate, Kammer des Innern, beschließt der Landrath einstimmig, diese 7oige Zulage vom 1. Januar 1889 aus Mitteln der Brandversicherungs⸗Anstalt der Pfalz zu he— willigen. Herr Stöpel berichtet Namens des 1. Aus⸗ schusses über die Kreisfondsrechnung pro 1887. Die Einnahmen betragen 2,295,541 Mtk. 23 Pfg., die Ausgaben 2,180,708 Mt. 76 Pfg hleibt Aktivrest 114,837 Mk. 47 Pfg. Herr Landrathspräsident gibt hierauf Kenntniß don zwei Einläufen der kgl. Regierung im Betreffe: 1. Gasverbrauch in der Kreis-Kranken- und Pflege⸗ anstalt Frankenthal, 2. Gesuch des pfälzischen Renn⸗ zereins in Neustadt a. d. Haardt um einen Zu— schuß aus Kreisfonds; beide Schreiben werden dem l. Ausschuß zur Berichterstattung überwiesen. Herr Dekan Neyy berichtet Namens des IV. Ausschusses über die Lateinschulen der Pfalz. Die Gesammtschülerzahl gegenüber dem Vorjahre hat sich um 35 gemindert und beträgt 1759. Bei 8 Anstalten hat sich die Schülerzahl sehoben, am meisten in Kusel, wo sie von 46 auf 59 stieg; bei 11 Anstalten ist dieselbe zurückge⸗ jangen, am meisten in Dürkheim, wo sie von 101 auf 86 fiel. Auch in Frankenthal, Ludwigshafen ind Pirmasens hat sich die Frequenz um 10 - 12 Schüler vermindert, in den beiden letztgenannten Städten wohl im Zusammenhange mit der Errich⸗ ung von Realschulen daselbst. Am flärksten be⸗ ucht war die Lateinschule zu Landau mit 184 Schülern. Außerdem zählte noch Kaiserslautern, steustadt und Pirmasens über 150, Ludwigshafen ind Grünstadt über 100 Schüler. 38 Lateinschulen jatten weniger als 50 Schüler, Winnweiler 45, Innweiler 39 und Blieskastel 34. Die Durch⸗ hnittszahl der Schüler an einer Lateinschule betrug )2, an den Kreislateinschulen 143, an den übrigen 79. Auf die einzelnen Klassen vertheilte sich di Gesammischülerzahl in der Weise, daß die] sämmtlicher Lateinschulen 450, die we III. 357, die IV. 280 und die V. zeꝛh zählte. Die Ftequenz der 3 mittleren —9— annähernd dieselbe wie in dem Vorjahr⸗ r die oberste Klasse 20 Schaler mehr die n gegen 62 weniger zuhlte als 1886187 p schnittlich kommen auf die V. Alasseiuer schule 13 Schüler, auf die untersi⸗ der Lehrer an den Lateinschulen beträgigg als im Vorjahre, die der Nebenlehter“ weniger als 188687. Die Mehrung d kommt vollständig auf die dateinschul⸗ in während die Lateinschulen in St. Ingben Nebenlehrer mehr, die in Neustadt daget und in Landau 3 Nebenlehrer — (Fortsetzung folgt.) Nach Festsetzung der Tagesordnung unt raumung der Sitzung auf morgen Raqe Uhr wurde die heutige Sitzung um 7 schlossen. Berathungsgegenstände für Straßen und Rheindämme; Realschulen, 42ermischtes. Mit dem vorgestrigen Frühzuge, der Johann 5 Uhr 9 Min. von St. Wende wurde eine erhebliche Anzahl Rekruten h für in Meß stehende Regimenter bestimml. der Rekruten, ein Bergmann, war wie dat S. A. meldet, angetrunken, führte sich sehr in auf und äußerte: er wolle nicht mit un hinausspringen. Und ploͤtzlich, nachdem Platiform betreten, machte er sein Wort weh Zug rollte gerade, bei Sulzbach, hohe Aufschüttung; der tolle Mensch flog und fiel auf einen Schlackenhaufen; man er aufschlug, liegen blieb und den einen in großen Schmerzen, mehrmals hob. 9 Station Dudweiler aus wurden zwei Lo gesandt, die den Verletzten nach Sulzbach fFAus dem Köollerthal. Als auf die Frage des „Echo“, „warum ma Küssen die Augen zuschließt“ hat eine alte folgendes Verschen in das Tagebuch einer geschrieben: „Worim, wenn m' sich zärtlich schmus Nur immer gleich die Augen zupetzt! Da is, weil m'r im Augeblick Sich schomt, daß m'r so dohrtig is, Och is et so en klein Exkis' Dat ken's dem annern sein Schnutch⸗ Eine alte wohlerfahrene Jungfer die noe gern heirathen duht, aus dem Köllerthal. F Von der Saar. Man ist jetzt u mit der Lese beschäftigt. Dieselbe duͤrste Ende dieser oder anfangs der nächsten Wor endigt sein. Die größeren Weingüter hab zu Preisen von 300 — 350 Mark verlau so sind die Bauern⸗;Weine bis auf Wenig gekauft zu Preisen von 120 -240 Mark. F Metz, 7. Nov. A. Neumann heriger Vertreter im Landesausschuß, Mit⸗ Gemeinderaths und der Handelskammer. Nachmittag gestorben. F Metz. Die Neubaustrecke Hagend Broß⸗Moyeuvre der Lolhringische zurgischen Bahnen wird am 15. d. Mis werden. F Altkirch i. Els., 6. Nov. Hier der Umgegend find gestern bei der Einste der Recruten grobe Ausschreitu vorgekommen. In Altkirch versuchte ein dunderten zühlende Volksmenge fich beim? der Recruten unter wüstem Schreien unter ordneten Zuüge zu mischen. Als das ber Militär dies nicht erlaubte, drängte das 9 waltsam ein und aus der Menge erfolgten ẽ— würfegegen die Soldaten. Das lud schließlich die Gewehre und ging ge Massen vor. Erst dann wurde die Ordnunt Jergestelln Ein Unglüc is zwar nicht vorgeh väre aber unvermeidbar gewesen, wenn nu daden aus der Menge die geringste Reizun wäre. Weit ernster als in Alilirch waren die Ausschreitungen in Iusun Bahnstation auf der Sirecke — Als der Zug mit den Rekruten — die Volksmenge wild und schreiend —2 ein. Jede Ordnung wurde verhdbhnt; Stationsbeamten und Zugbeamten, die e mahnten und die aufgeregten Leute unn wollten, wurden von den Andrängenden be