lungen beworben und eine solche selbstredend auch erhalten hat. Wenn den Verhandlungen des Ver⸗ bands in Abgeordnetenkreisen eine derartige Be— deutung beigelegt wird, werden sicher die Verbands⸗ vereine um somehr darauf bedacht sein, sich recht zahlreich vertreten zu lassen. — Die Blech⸗ und Emaillirwaarenfabrik Kirr⸗ weiler vertheilt für das Geschäftsjahr 1887188 7192 Prozent Dividende. — Am Sonntag fand in der Bauer'schen Wirthschaft in Haardt die Hauptver- sammlung des pfälzischen Sanger— hundes statt. Vertreten waren nach der „G.“ 16 Vereine. Die Verhandlungen begannen um 11 Uhr und dauerten etwa eine Stunde. Nach⸗ dem der Vorstand der Speherer Liedertafel, Herr Gilardone, die Versammlung eröffnet und sich als neuen Vorstand des pfälzischen Sängerbundes ein⸗ geführt hatte, erstattete Hr. Heydenreich aus Speyer den Jahresbericht. Demselben ist zu entnehmen, daß der Bund aus 36 acktiven Mitgliedern (Ver- einen) mit 1027 Sängern und 77 außerordent- lichen Mitgliedern (Vereinen) mit 2233 Sängern, zusammen 118 Vereinen mit 3260 Sängern be— steht. Was die Zusammensetzung des Ausschusses anbelangt, wurden die Bundesvereine benachrichtigt, daß an Stelle des kgl. Regierungsdirektors Herrn Wand Herr Buchdruckereibesitzer H. Gilardone die Vorstandschaft der Speyerer Liederlafel und des pfälzischen Sängerbundes übernommen hat und Herr Adolf Goͤrard in den Ausschuß eingetreten ist. — Die Bundesrechnung weist eine Einnahme von 824 Mk. auf, welicher eine Ausgabe von 740 Mk. 20 Pf. gegenübersteht. Der Vermögensstand des Bundes beträgt 13748 Mk. 62 Pf. Mit der Revision der Rechnung wurde die Liedertafel Neustadt betraut. Auf Antrag des Ausschusses wurden als Beitrag zur deutschen Sängerbundes⸗ stiftung, welche die Linderung der Noth armer oder verarmter, dabei aber verdienstvoller Compo—⸗ nisten bezweckt, 200 Mk. bewilligt. Da das nächste pfälzische Bundesfest erst 1890 abgehalten wird, so wurde den Mitgliedern für das Jahr 1889 di⸗ Abhaltung von Bezirkssängerfesten empfohlen. Als Festort fuͤr das nächste Bundesfest wurde zunächst Neustadt in's Auge gefaßt. — Haßloch, 12. Nov. Heute Mittag wurde am hiesigen Bahnhofe durch den 12 Uhr, nach Boͤhl gehenden Personenzug ein Mann von Durk heim, Kohlweiß soll sein Name sein, lebensge- fährlich verletzt. Der Verunglückte reiste mit diesem Zug, war hier ausgestiegen und wollte, trotz War⸗ nung des Schaffners, in einen Packwagen des schon im Gehen befindlichen Zuges springen, blieb dabei am Trittbrett hängen und wurde eine Strecke mit⸗ geschleift. An Kopf und Arm wurde der Mann nicht unbedeutend verletzt. — Lambrecht, 18. Nov. Am letzten Sonntag Vormittag begab sich eine Abordnung des Kaufmaännischen Vereins Lambrecht, bestehend aus 5 Mitgliedern, mit dem Vorstand an der Spitze, in die Wohnung des Herrn Fabrikanten Karl Marrx, um demselben — als einem Mitglied des genann⸗ ten Vereins — anläßlich seiner Ernennung zum Kommerzienrath die von den Mitgliedern des Kauf⸗ maännischen Vereins gewidmete Adresse zu überreichen. Von Herrn Marx auf's Freundlichste empfangen, überreichte der Vorstand des Vereins, Herr H. Hart⸗ mann, mit einer kurzen Ansprache die Adresse, welche von Herrn Mar—x sichtlich überrascht und er⸗ freut entgegengenommen wurde. Derselbe sprach mit warmen Worten seinen Dank für die ihm da⸗ durch zu Theil gewordene Aufmerksamkeit aus, be⸗ tonend, daß er die schönen Ziele, die der Kauf—⸗ männische Verein verfolge, in vollem Maße aner⸗ kenne und demselben auch ferner Glück und Gedeihen wünsche. — Speyer, 12. Nov. Heute Vormittag begann am Sizz des kgl. Oberpostamtes dahier eine Postadjunkten ⸗Prüfung. Es ist dies die erste, die für die Pfalz abgehalten wird. Zu derselben sind folgende Adspiranten erschienen; 1) Jobh. Acker⸗ mann von Speyer, 2) Julius Gard von Neustadt, 3) Josef Harden von Ludwigshafen, 4) Rudolf steller von Neustadt, 5) Julius Kochendörfer von Frankenthal, 6) Franz Müller von Ludwigshafen, 7) Adam Rippgen von Ludwigshafen, 8) Hans Sachs von Kaiserslautern, 8) Herm. Scherer von Landau, 10) Heinrich Simon von Speyer, 11) Franz Werner von Speyer. — Die Einnahmen der Pfalzischen Eisenbahnen in den ersten 9 Monaten dieses Jahres betragen rund 13 Millionen, um etwa 800,000 Mark mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Auch für das bierte Vierteljahr bestehen gegrüadete Aussfichten auf eine bedeutende Vermehrung der Einnahmen, so daß der Gesammt⸗; Mehrertrag für das laufendt Betriebstaähr wohl eine Million übersteigen wird. Landrath der Pfalz. Speyer, 12. Nov. (G. A.) 7. Sitzung Gegenwärtig sämmtliche Mitglieder des Landrathet mit Ausnahme des Herrn Hundemer und Krämer. sodann als Regierungskommissär der k. Regierungs⸗ direktor Herr Wand, sowie auf eine besondere Ein⸗ adung der k. Kreismedizinalrath Herr Dr. Karsch, der k. Regierungsrath Freiherr von Löffelholz, der k. Regierungsrath Herr Geib und der Kreisbaurath derr Saave. Vor Eintritt in die Tagesordnung gibt der Herr Landrathspräsident Kenntniß von einem Ein— laufe ron dem Gewerbeverein Kaiserslautern in Betreff: Kollektiv-Ausstellung der Pfalz bei der deutsch-nationalen Kunstgewerbe -Ausstellung zu München 1888. Herr Goerg eignet sich diese Vor⸗ lage an und wird dieselbe zur Weiterbeförderung an den 5. Ausschuß überwiesen. Bei momentaner Verhinderung des Herin Landrathspräsidenten wird durch den Landrath dem Mitgliede Herrn Bürger⸗ meister Mahla der Vorsitz übertragen. Es berichtet sodann Herr Jean Janson im Namen des 2. Ausschusses über die Rechnung der Kreis-Kranken⸗- und Pflege⸗Anstalt Frankenthal pro 1887. Die Einnahmen betragen 291,894 Mk 69 Pfg. Die Ausgaben 290,069 Mk. 72 Pfg. demnach Ueberschuß 1874 Mk. 97 Pfg. Einnahms ausstand 166 Mk. 82 Pfg., bleibt Schuldigkeit des Rechners 1709 Mtk. 15 Pfg. Hiernach tritt der Landrath in die Berathung und Festsetzung des Voranschlages derselben Anstalt pro 1889. Derselbe schließt ab mit einer Einnahme und Ausgabe von Mk. 281,472.42. Der Zuschuß aus Kreisfonds beträgt Mk. 162,646.42. Der Ertrag der Oekonomie wurde erhöht um 9450 Mt. Dem Sekretär der Unstalt wurde eine Wohn⸗ aungsentschädigung von 150 Mark bewilligt. Ebenso wurde saͤmmtlichen nichtpragmatischen Bediensteten eine 7prozentige Aufbesserung bewilligt. Die Position 15, Kuchen- und Waschmägde vird auf 1700 Mk. erhoͤht. Die beantragte Er⸗ höhung der Gratifikation wurde abgelehnt; ebenso das Honorar für Unterricht gebrechlicher Kinder. Fuür Viktualien wurden 118,400 Mk. bewilligt, für Ünterhalt und Anschaffung von Geräthen für Haus⸗ und Oekonomiebetrieb wurden 7500 Mark vdewilligt. Herr Landrathspräsident übernimmt nachdem wieder den Vorsitz und fährt Herr Janson mit dem Referate weiter und zwar: A. über die Rechnung der Kreistaubstummenanstalt Frankenthal pro 1887. Die Einnahmen betragen Mt. 14,214.90. Die Ausgaben Mk. 14,284. 21. Mehrausgabe 1931. Der Mobiliarwerth beträgt Mk. 18,186.70. Das Bebäude 60,000 Mk. Ende 1886 betrug der Vermögensstand Mark 72,907.20. Mehrung in 1887 Mk. 279.30. B. über den Voranschlag der⸗ selben Anstalt pro 1889. Das Budget schließt ab mit einer Cinnahme und Ausgabe von Mk. 16,622. Der Hilfslehrer Alois Steidle wird zum 4 Lehrer ernannt. Der Gehalt des Hilfslehrers Neulist wird um 200 Mk. erhöht. Die Anstellung eines neuen Hilfslehrers wird abgelehnt. Für Kleider und Weißzeug werden 1600 Mk. genehmigt. Die Tagesordnung der auf morgen Nachmittag 8 Uhr festgesetzten Sitzung ist: Landwirthschaftl. Schulen, Kreisbaugewerkschule und deutsche Schulen. Vermischtes. Saarbrücken, 12. Nov. Der heute in unseren Städten stattgehabte Martinimarkt war nicht vom besten Wetter begünstigt; die naß⸗ talte Witterung mag manchen Verkäufer und Kauf— lustigen vom Besuch des Marktes abgehalten haben So erfreuten sich denn weder der Viehmarkt hier, noch der Krammarkt in St. Johann besonders leb⸗ haften Verkehrs, und auf letzterem wurde nur in daushaltungsgegenständen ein lebhafterer Umsaztz rzielt. Auf dem Viehmarkt fand nur in Zucht⸗ chweinen und Saugferkeln stärkerer Handel statt, während derselbe betreffs der spärlich aufgetriebenen Arbeitspferde, Milchkühe und Rinder als schwach ezeichnet werden muß. (Ztg.) fF Malstatt, 18. Nov. Ein bt jähri hiefiger Einwohner Namens Herrmann, —88 Cementfabrik als Aufseher beschäftigt war de vier Tagen spurlos verschwunden; er war sn mittags noch in einer Wirthschaft und e der Saar gesehen worden. Man nimmt an in der Vermißie in der Duntelhen in das Waern fallen und ertrunken ist. Die Angehbrigen durch das Vorkommniß in großer Sorge Verschwundene hatte einen Geldbetrag don ca Mark bei sich. a rSaargemünd, 13. Nov. Gestern Nohh mittag fand das feierliche Begräbniz un im hiesigen Lazarett verstorbenen Chevau legert tatt. Derselbe war erst mit den letzten Rekrute eingetreten, mußte sich aber schon. nach einigen Tagen ins Bett legen, wo es sich herausstellte, daß er di Schwindsucht litt. Infolgedessen wurde seine end gültige Entlassung beantragt und diese traf auch n Sonntag ein, während der Bedauernswerte bereit Samstag Abend in den Armen seiner schnell hetbe— geeilten Mutter sein junges Leben aushauchte. S. Zig) FBeinden Frankfurter Gerihler wurde ein Prozeß anhängig, welcher nicht blos für den kgl. Eisenbahnfiskus, sondern auch für di Hdausbesitzer im Hinblick auf den Winter von droßer Bedeutung ist. Am 19. Märzd Is. tam aus Langen mit der Main Neckarbahn ein Maurer hier an, stieg aus und war im BVe— griff, mit seinen Kollegen auf die Arbeit zu gehen als er auf dem Perron ausglitt und auf die link Hüfte fiel. Er konnte nicht mehr aufstehen, wurd oon mehreren ihn begleitenden Arbeitern aufqge hoben, in den Wartesaal getragen und mit dem nächsten Zuge in die Heimat zurückbefördert. G entstand eine Hüfte⸗Entzündung, die ihn lähmte. Er verlangt nun von der Eisenbahn nicht allein vollen Schadenersatz, sondern auch bis zu seinem 70. Lebensjahre seinen Arbeitsverdienst fur die Sommertage Mk. 8.74, für die Wintertage Ml 3.40. Die Eisenbahn wird deshalb verantworllich zemacht, weil der Perron nicht eisfrei gewesen, Hezw. nicht, wie Vorschrift ist, bestreut war. Die Fisenbahn bestritt ihre Verpflichtung; sie habe den Passagier nur glücklich nach Frankfurt zu bringen zehabt; wenn er auf ihrem Perron oder Trotor ausgleite, so gehe sie das nichts an. Wie e cheint, war der Gerichtshof doch anderer Ansich, denn er beschloß, die Kollegen des Klägers darüher se zu vernehmen, ob Eis auf dem Perron gewesen ih. jumal die Direktion sagt, es sei bei ihr Alles in n chönster Ordnung gewesen. F München, 12. Nov. Die Handel; and Gewerbekammer beschloß heute mit 18 w zegen 8 Stimmen, bei der bayerischen Kegierung ind beim Reichstag zu beantragen, daß in die * ZTonkursord nung als Kriterium für die Kon g kurseröffnung (anstatt der Zahlungseinstellung, wie aisher) die thatsächliche Ueberschuldung ein⸗ zesetzt werden möchte, sowie daß jeder Konlurs ge richllich zu prüfen und für jeden ein Gläubigern —IE ov Manchen) starb der bekannte Komilt Brummer vom Gäaͤrtnerplatztheater in seiner Garderobe B infolge Herzschlags. Landwirthschaftliches. Ueber das Lagern'des Stalldür rers auf dem Felde. Wenn man durch di Fluren einer Dorfgemarkung wandert, so wird de Auge häufig durch den ÄÜnblick verrotteter, set Wochen auf dem Felde liegender Dungerhaäufchen gestͤtt. Unseren Grundbesihern kann man — aicht oft genug in Erinnerung bringen, daß du Stalldünger ein hochwichtiger, unersetzlichet Fallw der Pflanzenernährung ist, und daß seine schlech Vehoandlung den fonse noch so sparsamen Man um größten Verschwender stempelt. In den kleinen Häufchen verliert der Mist eine Menge von wern zollen Rährstoffen und verrottet dd dertrodnet aöllg, sodaß eine ungleichmäßige —R Feldes saitfindet, indem da, wo die Haufchen segen haben, sich Geilstellen bilden, wahrend sh andere Theile des Ackers die Dungermasse nich mehr austeicht. Dieser, einem alten Schlendrian entftammende Gebrauch verursacht großzen Schaden ind man kann infolge desselben nicht bon m Dungerbehandlung, sondern nur von einen Dunget mißbandlung sprechen. Unter allen — oll der Mist, sobald er auf das Feld — st, auch sofort gleichmäßig ausgestreut werden — — k14— A.