0 4 1 Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. W6 ——— Sonn⸗ und Feiertage. 2mal wogentlich mit letrzaiuins· vn Pnnnege es — *— —A 5* Blait kostet dierteljährlich 1* 60 Ʒ einschließlich Troͤgerlohn; durch die Post bezogen 1 ehe A einschließlich 40 ⸗ Zustellungsgebuhr. Die ungsgebuhr fur die 4gespaltene Varriondzeile oder beren Kaum belragi dei Inseraten aus der Pfau —— welche die Erpedition e e ie dieklamen 20 3. Beil Amalger Einrüdung wird nur dreimalige berechnet. F — Montag, 19. November 1888. Deuilsches Reich. ßerlin, 17. Nov. Die „Post“ beschäftigt eute in einem längeren Artikel mit der Re⸗ mderdirekten Steuern und führt daß die Aufhebung der 3. und 4. Stufe der ensieuer auch im nächsten Landtage nicht zu chen sein werde. Die „Post“ schlägt deshalb Heitere erhebliche Ermäßigung der untersten der Klafsensteuer in der Weise vor, daß mit a'viel niedrigeren Satze als bisher, etwa mit IMark begonnen und dann langsam bis vt. bei 6000 Mark Einkommen im Satz megen wird. Die Befreiungdes Klein⸗ »erbes von der Gewerbesteuer be— Jet die „Post“ als eine von allen Parteien ile Forderung. zreslau, 18. Nov. Der Kaiser kehrte gestern 9 Uhr 35 Min. von der Jagd zurüch und dhald darauf nach Berlin weiter. Auf dem nhofe hatten sich die Spitzen der Civil- und Fuilitärbehörden eingesunden. Als der Zug in Bewegung setzie, limmte das zahlreich ver⸗ melle Publikum die Nationalhymne an. Ausland. Paris, 17. Nopb. Die Deputirten- Amer genehmigte einen Credit von 60000 mken für Eismaschinen, um die Verpfleg⸗ in den Fest ungen zu erleichter. Paris, 17. Nov. Präsident Carnot unter⸗ mete ein Dekret betreffend die Errichtung einer dampferlinie zwischen Frankreich Westaffrika. Die Schiffe laufen monat— bwechselnd von Havre und Marseille aus. — iet Kammer teilt Köchlin mit, es sei beab—⸗ nat, die Regierung um Auskunft bezüglich der cdegenheiten in Sansibar zu bitten; Goblet bat d die bezüglichen Fragen zu verschieben, da die bandlungen noch nicht beendet seien. Der Bot— after Herbette begibt sich morgen nach lin zurück. grüssjel, 17. Nop. Auch aus dem Mittel⸗ wird eine Lohnbewegung gemeldet. hettiebsleiungen verweigern die geforderten ungen. Umfassende Ausstände sind möglich. en halten die So zial isst en eine Versamm⸗ nn La Louviere ab. London, 17. Nov. Der „Times“ wird aus ngibar vom gestrigen Tage gemeldet: Der gische Dampfer „Brabo“, welcher 400 Skla⸗ nach dem Congo führte, wurde auf der Höhe düste von Sansibar von dem dritischen Kreuzer ifon“ angehalten. Derselbe führte zwei Sklaven, zworen, sie seien gewaltsam entführt worden, worauf der Dampfer seine Reise fortsetzen Familie einigen Trost finden: Dem Verblichenen bird ein ehrendes Andenken gewahrt bleiben in den derzen Aller, die ihn kannten. *Sh. Ingbert, 19. Nob. Die gestrige Presbyterwahl für St. Ingbert und Eisen⸗ verk verlief unter einer Betheiligung von 96 Wah⸗ ern. Als Presbyter wurden gewählt die derren: J. J. Weyland, K. Zimmermann, Ph. Schei⸗ neister, K. Eisenacher (für das Eisenwerk), P. Möllendick und J. Herzer. Als Ersatzleute gingen hervor die Herren: Phil. Kemmer, K. Fettig J., Id. Hnerr, Jak. Kircher (fürs Eisenwerk), Nik. Müller und K. Hooß. Die Zahl der Stimmbe ⸗ ꝛechtigten belief sich auf 252. In Schnappach wurden gewählt als Pres⸗ byter: die H.H. Guünther Fr., Maschinenwärter, Geyer Fr., Hüttenbeamte; als Ersatzleute: die H.H. Koch Heinrich, Glasmacher und Högel Friedr. Glasmacher. Stimmberechtigt waren 77. ibgegebene Stimmen 28. Si. Ingbert, 19. Nov. Dem Herrn Oberbergrath K. Kramer brachie letzten Samstag Abend zwischen 5 und 6Uhr die hiesige Bergkapelle ein Standchen. Der ungünstigen Witternng wegen mußte dasselbe in der Vorhalle des Bergamtsge⸗ häudes auf der Kohlenhalde stattfinden. Gleich zu Beginn erschien der Herr Oberbergrath. Nach dem ersten Stücke ließ er sich den Kapellmeister Herrn Eugel vorstellen und drückte diesem in freundlichen Worten sein Lob über die Leistungen der Kapelle aus. Dieser selbst erteilte Herr Kramer, nachdem das wohlgewählte Programm in praziser Weise zur Ausführung gekommen war seine Anerkennung, rmahnte fie, in ihrem so erfolgreichen Vorwärts zreden nicht zu erlahmen, und sprach schließlich scinen Dank für das Ständchen aus. I Blieskastel, 17. Nov. Herr Forst⸗ neister Martin von hier schoß heute im Wiesen⸗ hal in der Nähe des Bahnhofes einen prächtigen Steinadler mit einer Flügelweite von 2.26 Meter. — Zweibrücden, 17. Nov. GBeerdigung) deute Mittag kam die Leiche des in Saargemünd ——— Moser dom 5. Chevauxlegers⸗Regiment mit dem um 12 hr 19. M. fälligen Zug hier an und wurde zom Bahnhofe aus mit militärischen Ehren nach unserem Friedhofe verbracht. Dem Leichenwagen, auf dessen beiden Seiten Unteroffiziere des Regimentẽ zingen, folgte das ganze Offizierkorps des Chevaux. egers · Regiments, dasjenige des hiesigen Bataillons owie sonstige Leidtragende aus der Bürgerschaft. Die Trauermusik fiellie die hiesige Bataillionskapelle. Dem Dahingeschiedenen wird in Zweibrücken, mit ʒem er in so nahen Beziehungen gestanden und wo er seine letzte Ruhestätte gefunden, ein dauerndes Undenken bewehrt. (3. 3.) — Zweibrütken, 17. Nov. Die auf Montag angesetzt gewesene Theatervorstelb— ung wurde wegen eingetretener Hindernisse auf aächsten Dienstag verschoben. — Morhautern, 17. Nov. Gestern Nachmittag kurz vor 4 Uhr ereignete sich dahier in sehr bedauernswerther Ungkücksfall. Ein Bauer uhr aus dem Felde und an dem Hause des Karl —„chermer vorbei, als er aus dessen Wohnung stauchwolken emporsteigen sah. Er sprang hinein ind sah, daß die Wiege, in welcher ein 113 Jahre iltes Knäbchen lag, sowie ein Kleiderschrank in xlam men standen. Durch rasches Eingreifen ge⸗ lang es, das Feuer auf seinen Herd zu beschränken. Zammtliche Kleidungsstücke ꝛtc. find verbrannt. Der Znabe, der in der Wiege lag, trug entsetzliche Brandwunden davon und wurde sogleihh der Arzt derr Dr. Goldfuß von Oiterberg in Anspruch ge⸗ Fommen. An ein Aufkommen des Kindes wird nicht zu denken sein, da dasselbe auf dem Rücken, Arm und Kopfe ausgedehnte schwere Verletzungen erlitt. MNdpf. B.3.) — Neustadt, 16. Nov. Die Schaum⸗ weinfabrik und Weingroßhandlung der Erben des kgl. bayerischen Hofllieferanten Herrn Emil Tempf ging unierm Heutigen in die Hände der derren M. Wormser und Adolf Maier über ind wird in seitheriger Weise und unter der alt⸗ renommirten Firma , Gebrüder Kempf“ fortgeführt werden. — Dürkheim, 17. Nov. (Wissenschaft⸗ licher Verein.) In gestriger Sitzung sprach derr Prediger Vo igt aus Offenbach a. M. über „Die Schöpfung der Erde“. Der Redner ußte das Auditorium durch seine geistreichen Aus⸗ führungen zu fesseln, wenn er fich selbstverständlich — Geheimnisse ge- wagte Hypothesen aufzustellen. Er besprach die Anschauungen der ältesten Völker über die Schöpf⸗ ingsgeschichte, um dann nach dem Standpunkte der Jeutigen naturwissenschaftlichen Forschungen, der Heologie, Astronomie, mit Hinblick auf die dar⸗ winistische Lehre, Eiszeit ꝛc. zu dem Schlusse zu kommen, daß die Schöpfung der Erde durchaus noch nicht abgeschlossen sei, indem deren innere Ge⸗ walten noch immer thätig wären. Der Vortragende jab übrigens etwaigen aͤngstlichen Gemüthern die zeruhigende Versicherung, daß die Zukunft der Erde noch keine Katastrophe bringen werde, obgleich die Wärmequelle — die Sonne — mehr und⸗mehr versieche. Immerhin sei bis zu deren Erkaltung noch ein ungeheurer Zeitraum, ehe letztere eintreten und die Eisperiode wieder zur Herrschaft gelangen verde. Die naturwissenschaftlichen Forschungen unserer Zeit sagten uns, daß es bei der Schoöpfung der Erde ziemlich einfach zuging: aus den niederig⸗ sten Lebewesen hätten fich immer hoͤhere entwickelt, zuletzt als höchstes der Mensch. Was später wird, Faruber vermöge Niemand Auskunft zu geben; seien wir auch infolge des heutigen Bildungsstandes einige Schritte dem Dunkel der Schöpfungsgeschichte nähergetreten, das Ziel, fie zu erllären, vermöchten wir nicht zu erreichen. Auf Grund unserer neuesten Forschungen hätten wir jedoch in der Erklärung der Schoöpfungsgeschichte wenigstens Dasjenige er- reicht, was erreichbar sei, was bezeuge, daß es eiwas Großes ist, ein Mensch zu sein! — Ludwigshafen, 17. Nob. Heute Nachmittag fand die Eröffnung der durch den Geflugelzuchtwerein Ludwigshafen und Umgebung“ vberanstalteten Allgemeinen Geflügel⸗ Ausstellung im Saal des „Löwengarten“ durch Herrn Burgermeister Kutterer statt. Derselbe Tlarte mit entsprechenden Worten die Ausstellung für eröffnet, dabei der Sympathie der Stadtver- retung wie seiner persönlichen Sympathie für die Bestrebungen des Vereins Ausdruck gebend und mit einem Hoch auf Se. königl. Hoheit unseren Prinzregenten schließend. Der zweite Vorsitzende des Vereins, Herr Lehrer Esselborn, dankte in seiner Ansprache der kgl. Regierung, der stadtischen Ver⸗ waliung und allen Jenen, die zur Verwirklichung des Unternehmens beigetragen. Die Ausstellung sein reichster Weise beschickt. Herr Regierunas⸗ Lokale und vfalzische Nachrichten. S1. Ingbert, 19. Nop. Den Verlust unserer tüchtigsten, von Jedermann geachteten dets haben wir zu beklagen. Heute Morgen tied dahier im 75. Lebenejahre Herr Johann Wer kannte ihn nicht, diesen freundlichen derrn, und wer hegte nicht die groͤßte Acht⸗ aor diesem edlen Manne. War er doch als eborener mit so Manchen vertraut und ist so n mit Rath und That zur Hand gegangen. einem liebenswürdigen Auftreten schon offen- » fich seine edle Denkweise. Tolerant gegen mann erwarb er sich die Achtung und Liebe Mitbhürger. Und darin möage die trauernde