133 I⸗ da uͤbermannte ihn der Zorn und er lief zur Po— hei, um den unbekannten und wohl auch unbe⸗ cchtigten Fischer anzuzeigen. Sofort erschien ein dener der Gerechtigkeit. „Bitte, mein Herr, wollen Fie sich legitimiren!“ — Ja wohl“, erwiderte r Angeredete, „ich bin Student, hier ist meine eginmationskarte.“ — „Diefe Karte“, erwiderte Schuzmann, „berechtigt Sie aber nicht zum Fischen, ich muß gegen Sie vorgehen.“ — „Par-— In, so schnell schießen die Preußen nicht. Was wollen Sie denn von mir? Ich habe ja gar nicht fischt· — „Was?“ ruft der Schutzmann ver⸗ hundert, „der da oben hat Sie ja angezeigt und a halten Sie ja noch die Angel in den Main.“ Gewiß thue ich das, aber ich fische nicht.“ — Nun, was machen Sie denn sonst?“ frug der zchutzmann aͤrgerlich. — „Sehen Sie, sagte der *ludent, die Angel mit einem Fisch herausschleu- ernd, „ich wässere blos meinen Häring.“ — Der ʒchutzmann betrachtete sich etwas verblüfft den zacing, begriff den Spaß und empfahl sich mit er Miene eines fröhlich Gefoppten. — Am andern Jage wiederholte der Student im Hofgarten die⸗ elbe „Gaudi“, der Oberinspektor Moöhl von Mün⸗ hen, der gerade anwesend war, erblickte den Misse hater, und diensteifrig ließ er den Schelm sammt inem Häring arretiren. Man kann sich die fol⸗ ende Scene und die Miene des Herrn Obecin- pektors denken. Die Geschichte erregt unter den ztudenten die ungeheuerste Heiterkeit. p Die Zahl der deutschen Beamten in der kürkei erfährt soeben eine bedeutsame Ver— jehrung, indem der bisherige Leiter des deutschen ostamis in Konstantinopel, der Kaiserliche Post⸗ nspektor Albert Krobl, für einige Zeit in tür⸗ sche Dienste übertritt. Er wird dem General- ireltor der Posten und Telegraphen als eine Art interstaatssekretärr beigegeben sein. Die Haupt⸗ ufgabe Hrn. Kroll's wird darin bestehen, in das Türkische Postwesen gewisse bisher fehlende Theile es internationalen Verkehrs einzufügen, z. B. den herkehr mit Postanweisungen, Packeten u. s. w. ,Ja, mit der Knute!“ „Moskowsky astok“ erzählt folgende für russische Verhältnisse ezeichnende Geschichte: „Der längs der Caryciner ssenbahnlinie wohnende Großgrundbesitzer und taatsbeamte F. sandteldeinen größeren Transport zetreide zur sofortigen Verladung und Expedition zuf die Station O. Als er nach drei Tagen auf en Bahnhos kam, lag das Getreide noch da. Der Ztationsvorsteher behauptete, daß et wegen Mangels in Waggons noch Nichts habe expediren können. Sofort berief Herr F. die Gemeinde Versammlung von O. zusammen, um ihr den Fall vorzutragen. die Duma entschied, daß der Bahnhofs-Vorsteher auf der Stelle 25 Peitschenhiebe erhalten müsse und zwar „wegen unehrerbietigen Benehmens gegen einen Staatsbeamten“. Tiotz aller Bitten des inglücklicheu Eisenbahnbeamten wurde die Strafe in ihm vollzogen. Gemeinnũtziges. Zur Vertilgung von Ratten und Mäusen n Geflügelställen empfiehlt die Geflügel⸗gZtg. fol⸗ endes Verfahren: Man nehme 250 Gramm rische, wenn möglich diesjährige Meerzwiebel, zer⸗ hneide sie in Stücke und stoße dieselbe in einem Nörser mit 200 Gramm getrochnetem Brod oder demmel. Wenn dies geschehen, nehme man 400 Ic. Weißfische oder andere beliebige Fische und viege sie fein. Dann nehme man 500 Gr. ge— aducherten Speck, wiege ihn sehr fein und schmelze hn. In dieser Masse bringi man die zuerst mit srod oder Semmel zerstoßene Meerzwiebel hinein, führt alles tüchtig um und bringt dann die fein⸗ ewogenen Fische dazu. Mit 160 Gramm Roggen- nehl knete man diese Masse zu einem Teig. den nan in einem irdenen Topf, gut mit Pergament⸗ apier verbunden, an einem kühlen Orte aufbe⸗ vahrt und davon Pillen in Größe einer Wallnuß in die von Ratten besuchten Stellen legt, die sicher on denselben angenommen werden, und ihre dirkung nicht versagen, während solche für Geflügel efahrlos sind. Dienstesnachrichten. Lehramt. Lehrer Wehr von Munchen wurde zum Assi⸗ enten an der Kreisrealschule Kaiserslautern ernannt. Justiz. Zu Unterschuchungs⸗Richtern für das Geschäfts⸗ hr i880 sind beftellt. die Herren Landgerichtsrathe Weiß in tankenthal, Pachmayr in Kaiserslautern, Zahn in Landau d Schneiver in Zweibrücken. Neueste Nachrichten. Berlin, 4. Dez. (Reichstag.) Heeres⸗ tat. Auf Antrag Richter's erklärt der Kriegs⸗ ninister, die bedeutende Ueberlegenheit des Aus⸗ andes in Bezug auf die Artillerie habe in der VBerwaliung allerdings die Frage angeregt, inwie- veit diese Ueberlegenheit bei uns auszugleichen sei. Db aber, wenn eine solche statifinde, 40 oder 50 Millionen hierzu erforderlich seien, dazu fehle es an jeder thatsächlichen Unterlage. Zwischen dem Kriegsminister und den Abgg. Rickert, stichter und Windthorst entspinnt sich eine längere Debatte über die Thätigkeit der Kriegerver— eine, welche vielfach politische Angelegenheiten nicht ausschließe. Der Kriegsminister erklärt, es sei nicht seine Sache, die Thätigkeit der Krieger⸗ pereine zu überwachen; er lehne es ab, festzustellen, ob die vorgebrachten Beschwerden wahr seien. Berlin, 4. Dez. Nach einer Erklärung des Rriegsministers in der heutigen Reichs« lagssitzung ist die Meldung der „Köln. Zeit⸗ ung“, wonach in der Vorlage über die Neubespann⸗ ung der Geschütze 40 bis 50 Millionen gefordert verden sollen, unrichtig. Die gegenwärtig chwebenden Erdrterungen über die Bespannungs⸗ ꝛerhältnisse der Artillerie sein noch nicht zum Ab⸗ chluß gekommen. Berlin, 4. Dez. Im Reichshaushaltsplan jür Elsaß⸗Lothringen erscheint zum ersten Male ein Posten für den Festungskomm andanten in Bitssch, da diese Festung wegen ihrer Lage und hrer Bedeutung im Kriegsfalle die Ernennung eines Kommandonten bereits im Frieden erheischt. Paris, 4. Dez. Der „Temps“ halt es für noiwendig, eine Nachricht des „Standard“ als falsch zu erklären, wonach Goblet dem Papste, falls derselbe sich entschlösse, Rom zu verlassen, in Frank⸗ reich ein Heim angeboten habe. Paris, 4. Dez. Der Marineminister ver⸗ ügte, daß der Aviso „Bo uveu“ der indischen Zlation zuzuteilen sei, um den Wachtdienst an dec ifrikanischen Küste zu verstärken. Wien, 4. Dez. Rach der „Politischen Cor⸗ cespondenz“ erhielt Kaiser Franz Joseph zum Regierungsjubiläum von dem Kaiser Wilhelm ein Weraus warmes Glückwunschschreiben, worin die Befühle der persönlichen Freundschaft in den herz⸗ lichsten Worten ausgedrückt und des unerschütter⸗ lichen Bundes, der beide Monarchen und deren Reiche zerknüpft, mit besonderer Wärme gedacht wird. tönig Humbert von Italien und viele andere zefreundete Höfe sandten warme Glückwunsch⸗ chreiben. NRom, 4. Dez. Der „Osservatore Ramano“ dementirt formell die Nachricht des „Hamburger Torrespondenten“, nach welcher die deutschen Bischöfe und Windthorst die Absicht, nach Rom zu kommen, deshab aufgegeben hätten, weil der Papst daran erinnert hätte, daß das deutsche Strafgesetzbuch schwere Strafen gegen diejenigen )erhänge, welche zu Gunsten eines fremden Staates der dessen Souverän conspirieren würden. Auszug zus den Registern des Standesamts St. Ingbert pom Monat November 1888. Aa. Geburten. Am 3. Nov. Margaretha, Tochter von Johann Jakob Denne, Bergmann. Johanna, Tochter von Franz Rupp, Fabril— arbeiter. Flisabetha, Tochter von Heinrich Nothof, vergmann. deinrich, S. v. Peter Heinrich, Bergmann ratharina, T. v. Peter Hooß, Bergmann Julianna, T. v. Johann Gebhardt, Bergm hustav, S. v. Friedrich Schaper, Schlosser Friedrich Joseph, S. v. Philipp Koch —„chmelzarbeiter. darolina, T. v. Johann Morlo, Sandgießer Foseph, S. v. Georg Grewenig, Tagner, jakob, S. v. Andreas Baus, Bergmann. ẽlisabetha, T. v. Jakob Nagel, Bergmann teter, S. v. Johann Luck, Tagner. ßeter, S. v. Georg Wagner, Bergmann. datharina, T. v. Nikolaus Wellner, Schmelz— arbeiter. Wilhelmina, T. v. Mathias Junk, Krämer ßeter, S. v. Peter Haas, Bergmann. zudwig, S. v. Peter Thomas, Schmelzarb. zoseph, S. v. Johann Adam Eller, Schneider Inna, T. v. Karl Schaumlöffel, Bergmann ohann, S. v. Johann Würtz, Schmelzarb lnna, T. v. Joseph Jochum, Bergmann. zeter, S. v. Johann Blatit, Bergmann. Indreas, S. v. Johann Jene, Bergmann atharina, T. v. Valentin Unbehend. Bergm am 18. Nov —19. e— — 20. e— 28.. — — e⸗ 24. — et ee⸗ — 26. e — 2 er r⸗ 27. e⸗ e —V — 28. e 29. ⸗ e— 30. e—⸗ V V — Otto Ludwig, S. v. Peter Hoffmann, Glasm. Louisa, T. v. Peter Seegmüller, Ziegler. hermann, S. v. Gustav Müller, Aufseher. Fhilipp, S. v. Karl Luck, Bergmann. datharina, T. v. Peter Danzer, Schmelzarb. Julianna, T. v. Peter Becker, Glashüttenarb. Tharlotta Elifabetha, T. v. Peter Grimm, Bergmann. Regina, T. v. Philipp Siebenschuh, Glasm. stosa, T. v. Jakob Klingel, Glasmacher. Johann Peter, S. v. Karl Klein, Bergmann. ilnna, T. v. Joseph Morlo, Schmelzarbeiter. klisabetha, T. v. Peter Gehring, Tagner. dJohann Joseph, S. v. Joseph Janz, Lohnarb. Maria, T. v. Michael Schein, Bergmann. Zatharina, T. v. Peter Ripplinger, Bergm. b. Eheschließungen. Zarl Peter Seinsoth, Glasmacher mit Chri⸗ stina Klär. Joseph Busch, Schmelzarbeiter mit Katharina Schwarz. Beorg Kraus, Schmelzarbeiter mit Katharina Schmitt. zeorg Luck, Bergmann mit Kath. Derschang. Philipp Hoffmann, Bergmann mit Elisabetha Henrikus. PNitkolaus Weiland, Schmelzarbeiter mit Bar⸗ bara Eller. Peter Schuhmacher, Schmelzarbeiter mit Margar. Jungsseisch. Johann Grell, Bergmann mit Maria Best. E. Sterbefälle. klisabetha, 7 Monate alt, T. v. Bernhard Bohr, Bergmann. Zarbara, 3 Jahre alt, T. v. Peter Jung 8. Bergmann. Maria Krill, 29 Jahre alt, Ehefrau von Jakob Lembert, Schmelzarbeiter. Foseph, 2 Monate alt, S. v. Johann Fichter, Schmelzarbeiter. de 2 Monaie alt, S. v. Maria Stolz, edig. Johann Lösch, 37 Jahre alt, Schmelzarbeiter, ledig. Maria Karolina, 2 Jahre alt, T. v. Georg Schöndorf, Schmelzarbeiter. Rosina Seibel, 29 Jahre alt, Ehefrau von Friedrich Sauer, Privatförster. August, 1 Jahr alt, S. v. Friedrich Haberer, Schmelzarb. Maria, 7 Monate alt, T.v. Anna Spengler, ledig. 27 dudwig, 8 Monate alt, S. v. Jakob Kauf⸗ mann, Bergmann. datharina Kraus, 18 J. a. ledig. Johann Peter Dahlem, 65 J. a., pension. Bergmann. klisabetha Schön, 64 J. a., Wittwe von Johann Eckel, lebend Schweinhirt. peter Joseph Moses, 54 J. a., Nagelschmied. Elisabetha Kuhn, 60 J. a. ledig. Beorg Muller, 79 J. a., Privatförster. Flisabetha, 8 M. a., T. v. Philipp Christ, Bergmann. klisabetha, 1 Jahr alt, T. v. Peter Schmel⸗ zer, Bergmann. Johann Uhl, 74 J. a., Kaufmann. Nargaretha, 6 Jahre alt, T. v. Nilolaus Ripplinger, Dachdecker. Johanna, 2 Jahre alt, T. v. Jakob Becker, Bergm. August Keßler, 26 J. a., Fabrikarbeiter, ledig. datharina, 2 Jahre ait, T. v. Jakob Lem⸗ bert, Schmelzarbeiter. Maria, 6 Mt. a., T. v. Rikolaus Braun⸗ berger, Schmelzarbeiter. Ida, 8 Mt. a., T. v. August Turgi, Schlofser. ẽlisabetha, 5sStunden alt, T. v. Peter Geh- ring, Tagner. . BPhilipp Gehring, 64 J. a., pens. Bergmann. J 5AUmalie Heib, 2J. a., T. v. Johann Heib, Puddler. „29. , Johann, 7 J. a., S. v. Johann Juft, Schuhmacher. . Sophia Ruf, 25 J. a., Ehefrau von Peter Gehring, Tagner. „30., Peter, 8 J. a., S. v. Jacob Selzer, Bergm. RKatharina März, 28 J. a. ledig u. gewerbl. Für die Redaktiön dverantwartlich NDom⸗e * 8. e e⸗ 18. — e2 ee e⸗ re —M — ⸗ e⸗2* te „15., 276* „198., 20., „21. e „22. 23. iν „26., „28., Zu haben in der Buchhandlung Domela.