Noch reicher und großartiger war aber der Schmuck des Innern. Das ganze Arrangement der Säle wurde nach eigenen Angaben der Frau Kommerzienrath Krämer durch .H. Tapezier Grewenig hier und Tapezier Ott aus Zweibrücken hergestelli. Der mittlere kleinere Raum, für Se. Kgl. Hoheit bestimmt, wies eine sehr schöne gemalte Deckenrosette und Gesimse ꝛc. zuf und war mit wallenden Draperien behangen. Tbensolche zierten auch die beiden Säle. In dem einen (nach dem Martinschen Hause) erhob sich an der Breitseite aus einer Gruppe südländischet Pflanzen die Büste des geliebten Herrschers, da—⸗ vor rechts und links gepolsterte Sessel und Stühle standen. In der Mitte der Längs-(Rück-)Wand vefand sich eine große Photographie des Prinz— regenten, deren Rahmen mit weißem Atlas und blauem Sammt bekleidet war. Darum schlang äch, ein herrlicher Kranz von Marschall-Niel Rosen. Zu beiden Seiten der Photopraphie hingen ausgezeichnete Stahlstiche, altrömische Bauten und Ruinen darstellend. In den anderen Saal eintretend fand man links gegen die Wandnische ein Sopha. In der Nähe desselben hing ebenfalls ein großer Stahl⸗ stich, während vor der Mitte der Rückwand auf iner von Gewächsen und Blumen verdeckten Staffelei eine zweite Photographie Sr. Kgl. Hoheit aufgestellt war. Nicht ganz. in der NMitie des Saales, sondern etwas nach der Breitseite zu⸗ rückgeschoben, stand das schöne Buffet, dessen Speisen und Getränke an Exquisitität nichts zu vünschen übrig ließen. Besonders mag erwähnt sein, daß Herr Bau— chaffner Hausser in diesen Räumen eine in der That glückliche Idee zur Ausführung brachte. Da die großen Teppiche doch nicht den Boden ganz edeckten, so streute man nach dem Rathe jenes Herren iuf dem unbedeckten Raume lauter Fichtennadeln ind darüber die einzelnen Blüthenblätter von sosen, Dahlien und anderen Blumen; der lebergang vom gewebten · zum natürlichen Teppich var fast nicht bemerkbar, und doch fand der Zlick eine angenehme Abwechselung. Die Malerarbeiten im mittleren Raum waren ). Tüncher J. Woll, in den Sälen H. Tüncher Volk übertragen. Treten wir unsere Wanderung nunmehr wieder m. Dabei bemerken wir vor allem noch vor »em reich geschmückten Martin'schen Hause die Ausstellung der Fabrik des Herrn Kommerzien— aths Adt in Ensheim, ein hoher Aufbauvon Zäulen aus Papier⸗Machsrollen, welcher ein roßes bayerisches Wappen, aus Thon gebildet. rug. Die übrigen Ehrenpforten in der Stadt nachten zwar keinen Anspruch auf einen ausge⸗ rägten Styl, indem sie Gebilde einer freischaffen— en Phantasie waren, erfüllten aber ihren Zweck yollkommen, mit ihrem, lichten Grün und den sie ierenden Inschriften die Freude der Bewohner iber den hohen Besuch auszudrücken. Die E ren oforte unterhalb der kathol. Kirche trug g inen Seite die Sprüche: „Gerecht und behat ich. Ich will Friede haben mit meinem Volke Auf der anderen Seite: „Des Fürsten Schh iegt am besten in des Volkes Händem De Triumphbogen in der Ludwigsstraße zeigte: —* vir vermögen, bringen wir an dem geliebten Tage Dir entgegen; und: „Wo man Liebe sel vächst Freude empor.“ Die Sprüche des lehten hogens in der Oberstadt hießen: „Es ist din eglückende Empfindung, die Liebe zum Volke zurch die Liebe des Volkes erwidert zu sehen“ Meines geliebten Bayernvolkes Wohlfahri und Deutschlands Größe ist das Ziel meines Strebeng Die Ausschmückung dieser Bogen wurde aus. zeführt von HH. Tapezier Denger und Buch⸗ zinder Seibel hier mit Beihilfe von H. Tapezier Ami aus Zweibrücken. Besonderes Verdienst erwarben sich die kathol ind protest. Schulschwestern, welche die ger tellung sämtlicher von der Stadt benöthigten dränze und Guirlanden übernommen hatt Ueberblicken wir nun zuletzt alle diese Pracht ind Zierde, so können wir ums mit Stolg um Dank des allerhöchsten Ausspruchs erinnern In St. Ingbert war es sehr schön.“ — — Druck und Verlag von F. X. Deme in St Ingbert