Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. 3 vt⸗ Ingberter Anzeiger erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöochentlich mit Unterhaltungt -Slatt und d ẽE — ——— —— —— —— — ——— — —* — e Růctun rmondzeile oder deren Raum betr nseraten aus der Pfal DH, außerpfalzischen und solchen w die dinen ⁊* XXXXEOOO— nur e 3 J auf welche die Erye — ———————— — — 2— — u J F 33. Frrreitag, 8. Februar 1882ß. 224. Jahrg. D. Deutsches Reich. Berlin, 6. Febt. Der „Newyork Herald“ neldet eine Aeußerung Bayard's über die kürzlich hlannt gewordenen Auslafsungen des Grafen herbert Bismarck in der Samoafrage, wonach zaselbe den freundlichen Ton der Auslafsungen dismard's anerkennt und bestätigt, daß derselbe demjenigen in den Depeschen des Reichskanzlers tsprichl. Die Wiederaufnahme der am 26. Juli 1887 in Washington abgebrochenen Conferenz in Berlin erscheine der nordamerikanischen Regier⸗ ing annehmbar. Der „Nowoje Wremja“ zufslge soll der eng⸗ ische Botschafter in Petersburg, Sir Morier, einen Posten verlassen. Berlin, 7. Febr. Reichstag.) In drit⸗ et Berathung wird die Condvention mit der Repu⸗ lit San Salvator aagenommen. Etat des hdeichsheeres; 500,000 Mark für den Casernenbau in Darmstadt werden mit großer Mehrdheit bewilligt. die Etats des Reichsheeres und der Marine, sowie der Reichsjustizverwaltung werden genehmigt. Etat des Reichsschatzamts. v. Hellendorf und Genossen ztachten die Resolution ein, der Reichstag möge die berbündeten Regierungen ersuchen, daß, falls England die Initiative zur Wiederherstellung der 5ilberwährung ergreife, Deutschland bereit⸗ willig gemeinsam vorgehen möge. Graf Mirbach begründet den Antrag. Landwirthschaft und Indu- frie würden durch Rehabilitirung des Silhers ge⸗ sunden. Bamberger spricht gegen die Resolution. Schatzsekretär v. Maltzahn sagt, keine Frage sei mehr wirthschaftspolitisch als diese. Die Ansichten darüber, ob es richtig gewesen sei, in Deutschland die Goldwährung einzuführen, seien nicht überein⸗ cinstimmend. Die Verbündeten Regierungen hätten mit Recht sich stets abwartend verhalten. Die deutschen sünzverhältnisse böten absolut keinen Anlaß zu einer Uenderung des Standpunktes der Regierungen. Ftage könne nur auf internationalem Wege erwogen werden, und selbst nur dann, wenn das Vorgehen anderer Regierungen genug Bürgschaften für das Aufgeben der geltenden Währung böte. Das Vor⸗ dehen der englischen Regierung müsse abgewartet werden. Eine Eroörterung der Frage würde auf Berlangen Englands deuischerseits nicht ausbleiben. Bas die Resolution wolle, darüber könne er sich nicht eher erschöpfend äußern, als bis der Reichstag Stellung dazu genommeu. v. Bennigsen spricht jegen die Resolution, die sogar als Einmischung n interne englische Verhältnisse unangemessen er— cheme. v. Kardorff hätie vom Ministertische gern aͤne bestimmtere Antwort gewünscht, zieht aber unter den obwaltenden Umständen den von ihm mitge— hellten Antrag zurück. Der Etat wird hierauf nach venig erheblicher Debatte bis einschließlich des Etats der Zölle und Verbrauchssteuern underändert ge⸗ ehmigt. Nächste Sitzung morgen; Tagesordnung: kest des Etats und Voriage über die Geschäfts— prache in Elsaß Lothringen. Berlin, 7. Febr. Die von Deuischland an⸗ etegte Conferenz mit England und Amerika ber die Samoa-Frage wird hier in den näch⸗ jen Tagen beginnen. Hamburg, 6. Febr. Nach dem „H. K.“ us Apia vom 4. Januar zugehenden Meldung sind 37 Nannschaften der „Olga“ verwundet worden: Die dbermalrosen Diedler, Ohlis, Gradhandt, Line⸗ werher. Scheel und Sielaff; die Matrosen Höppner, —5 Martin, Rittner, Töpelt, Tabert, Kraul, tews. Kalinowely. Herforth, Dzaak, Tews. Müller, Riwilus, Schultz, Brückner, Dröse, Lange, zirschen, Pioch, Segler, Stahl, Fettkenheuer, Restenus, Prahmschieffer und Lolischkis, der Boots⸗ mnannsmaat Menga, der Oberbootsmannsmaat Zrohn, der Handwerker Ivens, der Oberheizer Ebermann und der Lieutenant Burchard. Ausland. Brüssel, 6. Febr. Wie hierher berichtet wird, mpfahl der Koͤnig Leopold eine ausführliche Ve r⸗ zffentlichung der Beweggründe des Selbstmordes des Kronprinzen Rudolf, um allen Sensationsmeldungen ein Ende zu machen. (9) aiser Franz Josef sei jedoch dagegen. Die „Agence Havas“ erklärt die Version, wonach der Kronprinz nit der Baronesse Vetsera Selbstmord beging, für die richtige. Brüssel, 6. Febr. Ein Teil der Stein— brucharbeiter in Quenast streikt. Gestern erfolgie zwischen den Arbeitern und Gensdarmen ein Zusammenstoß, wobei mehrere Arbeiter ver⸗ wundet wurden. Zwei Verletzte find heute gestorben. Brüssel, 7. Febr. Laut „Etoile Belge“ sollen mehrere Auswärtige Staaten Be— chwerde bei der belgischen Regierung wegen des chlechten Bauzustandes der internationalen Eisen- dahnlinie Brüssel⸗Straßburg⸗-Basel erheben wollen. Paris, 7. Febr. In einer boulangistischen Versammlung kündigte gestern Vergoin an, daß Boulanger die Auflösung der Kam⸗—⸗ mern im Namen der Wähler seines Departements derlangen werde. Darauf nahm die Versammlung den Anttag an, eine große Versammlung zu veranftalten, zu der alle Deputirten seines Departements einge⸗ laden werden sollen, um Rechnung abzulegen über die Ausübung ihres Mandats. Paris, 7. Febr. Der Kriegsminister ordnete die Einleitung einer Untersuchung an wegen des dom Obersten Senart veröoffentlichten Tagesbe⸗ fehl betreffend die angebliche Weigerung der deuischen Botschaft, dem Stabsarzt seines Regiments zur Reise nach Straßburg ein Paßvisa zu erteilen. Wien, 6. Febr. Ein kaiserliches Hand⸗ schreiben an den Ministerpräsidenten Graf Taaffe dom 5. d. M. beauftragt diesen mit der Ver—⸗ iffentlichung der folgenden kaiserlichen Kundgebung: „An meine Vöoölker! Im Innersten erschüttert heuge Ich demütig das Haupt vor den unerforsch- ichen Ratschlüssen der göttlichen Vorsehung, mit Meinen Völkern den Allmächtigen anflehend, er nöge Mir die Kraft verleihen, in gewissenhafter fẽrfülluug Meiner Regentenpflichten nicht zu er⸗ ahmen, sondern nach wie vor mutig und zuver⸗ ichtlich auszuharren in den unablässigen Bemüh—⸗ ingen um das allgemeine Wohl und die Erhalt⸗ tag der Segnungen des Friedens. Es gewährte Mir Trost, Mich in diesen Tagen des herbsten A Teilnahme Meiner Völker umgeben zu wissen und don allen Seiten die mannigfaltigsten und rührend⸗ ten Kundgebungen zu empfangen. Mit inniger krkenntlichkeit empfinde Ich, wie das Band gegen⸗ eitiger Liebe und Treue, welches Mich und Mein daus mit allen Voͤlkern der Monarchie verbindet, m den Stunden so schwerer Heimsuchung nur an Stärke und Festigkeit gewinnt.“ Die Kundgebung pricht hierauf Dank aus vollem Herzen aus im Namen des Kaisers, der Kaiserin und der tiefge⸗ deugten Schwiegertochter und ruft schließlich Gottes Beistand zu fernerem Zusammenwirken mit ver—⸗ inten Kräften zum Heile des Vaterlandes an. Wien, 7. Fehr. In Salzbura soll der Erzbischof den Trauergottesdienst für den Kron⸗ drinzen verweigert haben. Der Reichstags- abgeordnete Pater Eichhorn in Floridsdorf zei Wien erklärte, für einen Selbstmörder lese ꝛx keine Messe. Aehnliche Ablehnungen der Beistlichteit werden nus Laibach, Görtz und Neu- zäusel in Ungarn gemeldet. Der Erbprinz von Meiningen legte außer dem Kranz des Kaiser⸗Franz⸗ stegiments zwei Kränze mit den Inschriften: „Sei⸗ nem unvergeßlichen Freunde in treuem Gedenlken Wilhelm, deutscher Kaiser, König von Preußen und Augusta Victoria“ nieder. Bukarest, 6. Febr. In der Kammer brachte Blaremberg den Antrag ein, den ehemaligen Minister Bratianuin Anklagezustand zu persetzen. — Rokale und pfältische Nachrichten. *— St. Ingbert, 8. Februar. Rachfol⸗ jende in der letzten Nummer der „Landw. Blätter“ veröffentlichen Beschlüsse des Kreis- Ausschusses des landw. Vereins der Pfalz, dürften diejenigen Landwirthe, welche dem andw. Verein nicht angehoören und mithin auch die „Landw. Blätter“ nicht erhalten, interessiren; es heißt daselbst unter 2., Gesuche um Gewährung von Zuschüssen zu den Kosten von Gemeinde-Fassel⸗ ställen: Es werden den Gemeinden Arzheim, Bie r⸗ bach, Lautzkirchen, sowie den Bewohnern des Hintersteinerhofes Beiträge von je 200 Mt. bewilligt. Gesuch des landw. Bezirks⸗Ausschusses Kaisers⸗ lautern um Gewährung eines Zuschusses zum Zwecke der Förderung von Stammzuchtgenossenschaften. Es wird ein Beitrag von 500 Me. bewilligt. Möchten demnach die Viehzüchter, welche stets Ursache haben, sich über schlechte Fasselhaltung aamentlich ungenügende Fütterung zu beklagen, die Sache selbst in die Hand nehmen und eigene Fafselstäaͤlle gründen; sie dürfen sicher auf eine Anterstützung des Kreis-Ausschusses rechnen, gleich⸗ diel welcher Rasse die Fassel angehoöͤren. *— Zur Warnung theilen die „M. N. N.“ 'olgendes mit: Es ist in Bayern schon mehrfach dlage geführt worden, daß Ardeitgeber ihren Ar— heitern, welche bei der Gemeindekrankenkasse ver— ichert sind, den vollen Beitrag vom Lohne abziehen, vaͤhrend nach dem Gesetze der Arbeiter »3, der Arbeitgeber aber aus eigenen Mitteln s des Kran- enkassengeldes zu entrichten hat. Es ist deshalb die Mittheilung angezeigt, daß jüngst in Breslau 2 Fabrikanten, welche ihren Arbeitern den ganzen Zrankenkassenbeitrag auferlegten, zu je 900 Mark Heldstrafe verurtheilt worden sind. D Blieskastel, 7. Febt. Das Hotel Lamng ging heute durch notariellen Act an Herrn Bierbrauer Helfrich vond hier im Preise von 25000 Mt. über. Besitzantritt am 1. April d. Is. — Bei der Subskription auf die Akbtien der Parkbrauereien Zweibrücken⸗Pir—⸗ masens wurde der aufgelegte Betrag aus Kapi⸗ alistenkreisen vielfach überzeichnet, sodaß auf Sperr⸗ tücke etwa 10 pZt., auf übrige Zeichnungen nur dis 5 pCt. zugeteilt werden konnten. Zeichnungen hon über 25,000 Mark Aktien konnten über— haupt nicht berücksichtigt werden. Von heute an gelangen die Aktien an der Frankfurter Börse zur stotierung. — In Homburg wird nächsten Sonn- sag der Schnell⸗ und Dauerläufer Dibbels einen Wetitlauf mit mehreren Mitgliedern des dortigen