Z weimarkstück vereinnahmt wurde. Dasselbe rägt die Jahreszahl 1876 und den Kopf Koöͤnig dudwig DB., hat guten Klang, jedoch mangelhaftes Bepräge. — E des heim. Inmitten unseres Dorfes steht der sogen. Kupferwolf“, ein schloßähnliches Ge⸗ »äude, das mehrere Jahrzehnte unbewohnt war und sehr ruinös aussieht. Im Spätjahr ging dieses Gebäude, das einen prächtigen Keller mit Kreuzgewölbe unter sich birgt, dutch Kauf an einen Straßburger Weingroßhändlrr. namens Brennfleck, eben wegen des schönen Kellers, über. Dieser Herr Brennfleck hat es sich zur Aufgabe gesetzt, das alte Gebäude wieder schloßmäßig herzustellen, durch äußeren Schmuck und durch stattliche innere Einrichtung, so daß der „Kupferwolf“ nunmehr eine Zierde Edesheims wird. — Auch hier ist »ie Errichtung einer Pfennigsparkaffe beschlossene Sache, vorerst als Filiale zu der Edenkobener. Herr Oberamtsrichter Kuby in Edenkoben läßt sich die Errichtung solcher Kassen sehr angegelegen sein. — Neustadt, 4. März. Gesitzwechsel) Durch Vermittlung des Commissionsgeschäftes von Ph. Mank in Winzingen verkaufte heute Herr A. Peusch an Herrn F. J. Dochnahl jun. 26 Ar )0 Quadratmeter oder 78810 Decimalen Wingert in der Landwehr zum Preise von 3300 Mark. tg.) — Der Verbandstag der pfälz. hand⸗ wirthschafthichen Konsumvereine findet am 17. März in Neustadt a. H. statt. Der Verband st jetzt auf 83 Vereine angewachsen (im Frühjahr 1888 waren es 67), so daß wohl eine stattliche Versammlung zu erwarten ist. — Mußbach, 3. Maärz. Nachdem die Pfalz hisher zu den Kosten des auf der Ebernburg zu er⸗ richtenden Hutten⸗Sickingen-Denkmals noch nichts Nennenswertes beigetragen hat, bereiste der derzeitige Geschäftsführer, Herr Premierlieutenant Stockfeld aus sreuznach, jüngsthin die Pfalz, um zu Beiträgen anzuregen. Eine infolgedessen im Kasinolokal auf⸗ gelegte Liste hat naich dem D. A. die schöne Summe don 36 Mk. ergeben, die bereits an den Bestimmungs- oxt abgegangen ist. — Speyer, 1. März. Das Ergebniß des diesjährigen Frühjahrssaatgutmarktes ist ein über Erwarten günstiges. Die Zahl der ab⸗ jeschlossenen Käufe beträgt 85, ein Quantum von 1683,89 Centner im Werthe von 1640 M. 75 Pf. umfassend. — Es wird daher beabsichtigt, im ommenden Jahre an verschiedenen Orten der Pfalz Saatgutmärkte abzuhalten, um den Land- virthen in allen Theilen der Pfalz gleich bequeme Belegenheit zur Beschaffung von Saatqut zu zieten. — Ludwigshafen, 2. März. Ein 17—5 jzähriger Junge in Mannheim erhielt gestern Nach- mittag den Auftrag, dahier einen Wechsel im Betrage hon 45 Mack einzukassiren. In Begleitung zweier gleichalteriger Buürschlein machte er sich auf den Weg, diesen Auftrag zu erledigen. Auf dem Heim⸗ weg kam dem Kleeblätichen der nichtsnutzige Ge— danke, den einkassirten Betrag theilweise in bayerisch Bier und Leberwurst anzulegen. Rasch entschlossen zingen sie in eine Wirthschaft der Mundenheimer Straße und besuchten noch andere Wirthschaften der Reihe nach, bis sie schließlich auf dem Hems—⸗ hof ankamen. Dort ereilte sie die rächende Neme⸗ sis in Gestalt zweier Schutzmänner, welche mittler⸗ veile von Mannheim aus den Auftrag erhalten jatten, sich über den Verbleib der jugendlichen Zechbrüder zu erkundigen. Bei der Festnahme stellte es sich nach dem „G.⸗A.“ heraus, daß sie don dem anvertrauten Gelde bereits 21 Mk. ver⸗ zubelt hatten und so wird außer dem Katzenjammer eine richterliche Strafe dieser Missethat folgen. — Grünstadt, 1. März. Die „Gr. Ztg.“ ichreibt: „In einer hiesigen Familie kam heute der eigenthümliche und gewiß seltene Fall vor, daß heim Ausnehmen eines Fisches Gachfisches, sog. Süßhäringes) in dem Magen desselben zwei Mün—⸗ zen, nämlich ein 20 Pfg.⸗Stück und ein 5 Pfg.⸗ Stück gefunden wurden. In welchen Bissen ein— gehüllt der Fisch diese Geldstücke s. Z. verschluckt hat, ist natürlich schwer zu sagen.“ — Frankenthal, 4. Febr. Gestern wurde durch die k. Gendarmerie dahier ein Dienstknecht derhaftet, welcher einen betrunkenen Mann von Meckenheim auf seiner Fuhre mitnahm. Der Knecht nachte sich die Trunkenheit des Fahrgastes zu Nutz uind nahm ihm über 30 Mk. bar Geld ab. — Der langiährige Verwalter des hiesigen St. Elisßaheth⸗ Dospitals, Herr David Bleuler hat seinen Rück⸗ triit von dieser Stelle erklärt, infolge dessen die⸗ elbe zur Neubesetzung ausgeschrieben ist. (Tabl.) — Der Vorschußverein Kirchheim— zolanden, e. G. hat den Zinsfuß für Bedarf⸗ rehmer auf 4 Prozent herabgesetzt. Begründet vird diese von den mit dem Verein arbeitenden Mitgliedern gewiß freudig begrüßte, dankenswertht Maßregel durch die Erwägung, daß man, abgesehen don den zeitweiligen Schwankungen, wie solche fast jedes Jahr vorzukommen pflegen, für die nächsten Jahre unter normalen Zeitverhältnissen »as billige Geld behalten werde, diese Lage sei aicht nur dem Großverkehr, sondern auch dem leinen Geschäft nutzbar zu machen und die seither rrzielten Geschäftsresultate dürften die finanzielle Finbuße wohl gestatten. — Aus der Pfalz. Laut Beschluß des dreisausschusses feiett der „Pfälzische Leh—⸗ erverein“, ein Zweigverein des „Allg. Bayer. dehrervereins“, im nächsten Jahr das Jubiläum eines 25jährigen Bestehens. Ueber die Gründung ind weitere Entwickelung dieses Vereins sagt die Deutsche Lehrerztg.“ u. a.: In trüben Zeiten ei es dem pfälzischen unabhängig gesinnten Lehrer- eteranen Lehrer Gaͤrtner in Iggelheim gelungen, hyas von ihm gegründete „Pfälzische Schulblatt“ zurch die reaktionären Wogen in den Hafen einer jünstigeren Zeit zu lotsen. Dasselbe behandelt viederholt den Gedanken, für die Pfalz einen dehrerverein zu gründen. Die Anregung fiel auf ruchtbaren Boden. Am 5. Oktober 18685 traten Abgeordnete zusammen und berieten den warmen Aufruf zur Gründung eines Vereins. Bei der »rsten Jahresversammlung (1867) zählte der Berein bereits 1156 Mitglieder. Der Druck er⸗ zeugte Wärme und das ' bisher gedrückte Lehrerge- nüt wurde von Begeisterung erfaßt. der Vereins- gedanke in immer weitere Kreise der Lehrer ge⸗ ragen, und heute steht wohl nur eine kleine An⸗ ahl Lehrer außerhalb des Vereins. 1869 schloß ich der Verein an den „Bayerischen Landesverein“ in, und ist jetzt einer der größten und thätigsten Vereine desselben. Der pfälzer Verein darf mit —AX iiellen und idealen Vereinsfrüchten fehlte es nicht. geweis hierführ sind das Lehrerwaisenstift, ein jutes Vereinsorgan, eine Anzahl neu hergestellter S—chulbucher, erhoͤhtes Standesbewußtsein und Ge— ühl der Zusammengehörigkeit u. s. w. Die Vereins⸗ eitung liegt zurzeit in den bewährten Händen des S„eminarlehrers Hildebrand in Kaiserslautern. Nöge der Beschluß, das 25jährige Bestehen des Bereins gemeinsam zu feiern, bei allen Lehrern der Pfalz dem Vorsatz immer mehr Raum geben, fest ind treu zu gegenseitiger geistiger Hebung und zu ördernden gemeinsamen Kundgebungen zum Wohl ver Schule und des Staates in guten und schlimmen Tadgen zusammenzustehen. Vermischtes. Das Reichs⸗Versicherungsamt hat bezüglich der Natur eines beim Betriebe erlittenen Bruchschadens eine bemerkenswertde Entscheidung getroffen. Der 58 Jahre alte Arbeiter Martin zimme aus Friedrichsfelde hat vom 13. Oktober 1884 bis 4. März 1887 und dann wiederum vom 3. August bis 15. Oktober 1887 in der Berliner Jute⸗Spinnerei und Weberei zu Stralau gearbeitet und sich im letzten Monat zuerst einen links⸗, als⸗ dann einen rechtsseitigen Leistenbruch zugezogen, durch den seine Erwerbsfähigkeit um die Haälfte vermindert worden ist. Der Vorstand der V. Sec⸗ tion der Leinen⸗Berufsgenossenschaft lehnte unterm 19. März vorigen Jahres die Gewährung einer Rente aus verschiedenen thatsächlichen und aus Kechtsgründen ab. Die gegen diesen Bescheid ein⸗ gelegte Berufung wurde nach Erhebung von Be— veisen daruber, daß der Kläger Anfangs Oktober 887 noch keinen Bruch gehabt hat, sowie, daß er iberanstrengende Arbeiten ausführen mußte, bei deren lusführung er stürzte und über Schmerzen klagte, om Schiedsgericht zurückgewiesen, weil der Bruch— chaden in Folge ungewöhnlicher Anstrengung nicht Aötzlich hervorgetreten, sondern es vielmehr wahr- cheinlich sei, daß der Bruch sich allmälig durch kinwirkung einer längeren Reihe von Anstrengungen jecausgebildet habe, somit kein Unfall im Sinn des Besetzes vorliege. Gegen diese Entscheidung hat der kläger Rekurs eingelegt. Sein Rechtsbeistand führte m Verhandlungstermine aus, das Alter des Hlä— zers, welcher stets schwere Arbeit verrichtet hade preche dagegen, daß derselbe natürliche Anlagen u einem Bruchleiden gehabt habe; wenn dies der Fall wäre, so hätte der Bruch schon früher hervot⸗ rreten müssen. Aus diesem Grunde müsse als e wiesen angenommen werden, daß nur die ihm auf⸗ exlegte übermäßige Arbeit die beiden Brüche plötzlih jervorgerufen habe, dies sei aber zweifellos au— Anfall anzusehen. Der Gerichtshof erkanm— auf Zurüdweisung des Rekurses, weil ein Unfel nur dann als vorliegend hätte angenommen werden lönnen, wenn sofort nach Ausführung der Ar beit de Bruch herausgetreten und dies festgestellt worden wäre. F Einen Raubanfall verübte ein Strolch an der St. Ingberterstraße, in der Nähe des früher Michel'jschen Hauses in St. Johann am Samstag Nachmittag; er näherte sich einem Bauernwagen, auf dem ein Landmädch n saß, riß rasch ein Körbchen mit ungefähe 100 Mark baarem Belde von dessen Seite und machte fich mit der Beut davon. Auf erfolgte Anzeige gelang es einem Gendarmen, den frechen Dieb in einem Haus— an der St. Ingberterstraße festzunehmen. F Vor den Schranken der Strafkammer n Saarbrücken standen u. a. letzte Woche der Dachdecker Lorenz Br., 24 Jahre alt, und sein LGjähriger Lehrling Karl Fch., von Wiebelskirchen inter der Anklage, am 29. Augustv. J. zu Neun— irchen durch Fahrlässigkeit den Tod des jungen Maädchens Adolphine Ptz. daselbst verursacht zu jaben Nach der Beweisaufnahme hatte Br. beim Abdecken des Hg'schen Hauses in der Wellesweiler⸗ traße versäumt, oder es als unnötig unterlassen, einen Teil der Straße vor dem betr. Hause zur Abhaltung der Vassanten abzusperren, und hatlte ein 8 Fuß langes und 6 Zoll breites Stück Eichen⸗ jolz aus die Mauer unter dem abgetragenen Dach gelegt, welches von dem Lehrjungen von dort ent⸗ weder unvorsichtig herunteugestoßen oder vielleicht auch absichtlich auf die Straße geworfen wurde; dies Stück Holz traf das gerade vorübergehende Mädchen am Kopf und starb dasselbe an den Folgen schwerer Verletzungen, welche es hierdurch erlitten, am 25. November, also etwa 8 Monate nach dem Unglücksfall. Der Gerichtshof fand beide Angeklagten schuldig, und verurtheilte nach der „S. und Bl.⸗Ztg.“ unter Annahmez mildern der Umstände den, Meister zu 3 Monaten und den Lehrjungen zu 1 Monat Gefängnis. FMeisenheim. Indbetreff der geplanten Eisenbahn-Verbindung zwischen Meisen⸗ heim und Staudernheim erging dieser Tage von⸗ seiten des königl. Bezirkdamts Kirchheimbolanden eine Anfrage an die Gemeinde Callbach, ob sie ge— villt sei, einen Beitrag zu dem Unternehmen zu leisten, und in welcher Höhe. Wie in dem betref⸗ senden Schreiben weiter ausgeführt wird, hat Reh⸗ horn einen Beitrag von 4000 Mk. bewilligt, eben⸗ so haben die Industriellen Odernheims einen ent⸗ prechenden Beitrag in Aussicht gestellt, während die Gemeinden Odernheim, Duchroth⸗-Oberhausen und Lettweiler eine Betheiligung ablehnten. Der erwähnte Plan, dessen Vecwirklichung schon seit Jahren, besonders von Meisenheim aus, für wel⸗ ches dieser Bahnbau geradezu zur Lebensfrage ge⸗ worden ist, mit allen Mitteln angestrebt wird, soll jetzt von dem preußischen Staate zur Ausführung gebracht werden, und zwar als normalspurige Bahn, 'ofern die betheiligten Gemeinden die Grunderwerbs⸗ kosten tragen wollen. In Beantwortung der ein⸗ zangs erwähnten amtlichen Anfrage bewilligte der Bemeinderath von Callbach, wie der Gen—.⸗ Anz. berichtet, einen Beitrag von 1500 Mark in Anerkennung der Vortheile, welche die Bahn der Zemeinde bietet. Sache der preußischen betheiligten Hemeinden. namentlich Meisenheims, welches den meisten Nutzen von der Bahn hat, ist es nun, durch Bewilligung namhafter Zuschüsse die Sache zu fördern und zu unterstützen. fStraßburg, 4. März. Heute Morgen »Eplodierte im Centralbahnhofe der Kessel des Maschinenraumes für die elekirische Be⸗ leuchtung. Der Heizer wurde schwer verwundet. Der Brand wurde von der Bahnhofs- und Stadt⸗ euerwehr nach zwei Stunden gelöscht. Der Be⸗ trieb wird voraussichtlich heute Abend wieder herae⸗ stellt sein. * Kurz hintereinander starben in Col mar die Schwestern Marr, beide Damen waren wegen ihrer zielen, im Stillen geübten Wohlthaten ailgemein beliebt und geachtet. Nach dein Testament der