sich die Errichtung eines Dienstgebäudes hier als Nothwendigkeit. * Nachdem vorgestern mit den 40 Rittern das schoͤnste Frühlingswetier eingetreten war, hat leider gestern unter raschem Umschlag wieder Schneefall ach gezeigt, infolge dessen unsere Gegend wieder im winterlichen Kleide erscheint. *— Die Kal. Regierung decr Pfalz gibt den Bürgermeisterämtern des Regierungsbezirkes be⸗ kannt, daß die Bestimmungen des 8 57 des Reichsgesetzes vom 5. Mai 1886 über die Un—⸗ fali-Hund Krankenversicherung dec lande und forstwirthschaftlichen Betrieben beschäftigten Personen hisher in mehreren Fällen nicht richtig v oll⸗ zogen wurden. Eine Untersuchung ist nur dann vorzunehmen, wenn durch einen im land⸗ und forstwirthschaftlichen Betriebe eingetretenen Un⸗ fall eine verficherte Person getödtet ist, oder eine körperliche Verletzung erlitten hat, die vo r⸗ auzsichtlich den Tod oder eine Erwerbsun⸗ cähigkeit von mehr als 13 Wochen zur Folge haben wird, d. h. es muß eine solche Folge des ünfalls wahrscheinlich sein. Zu verschiedenen Malen wurden jeit der Einführung der landwirth⸗ schaftlichen Unfallverficherung Untersuchungen vor⸗ genommen, wo derartige Folgen noch keineswegs mit einiger Verlässigkeit vorauszusehen waren, wo höchstens die Möglichkeit derartiger Folgen feststand. Um der land⸗ und forstwirthschaftlichen Berufsge⸗ nossenschaft für den Regierungsbezirk unnöthige Kosten für Unfall-Untersuchungen ferne zu halten und den Ortspolizeibehörden dergebliche Arbeit zu ersparen, wird darauf aufmerksam gemacht, daß dufall - Untersuchungen erst dann stattzufinden haben, wenn der Eintritt des Todes oder eine hleibende, bezw. eine in 18 Wochen nicht zu be⸗ hebende Erwerbsunfähigkeit (Krankheit) als die Folge eines Unfalles nach menschlichem Ermessen, nsbesondere nach den Aeußerungen des behandeln- den Arztes, nicht bloß möglich, sondern vielmehr zu erwarten ist. — Blieskastel, 10. März. („Berg⸗ r2tsch.“ Wo vom Hotel Hauck links die Saar⸗ Jemünder Straße gegen Biefingen hin sich ab— weigt, sieht man rechts hinter dem Hause des Zappenmachers Friedrich Schwab auf ungeheuer großen Felsmassen ruhend noch zahlreiche Ueberreste des Leyschen Schlosses, das stolz und majestätisch oon dieser Höhe in's herrliche Bliesthal hinab— schaute. Gestern Morgen nach 11 Uhr lösten sich unter furchtbarem Droͤhnen drei gewaltige Fels⸗ bdlöcke los, die nach Mittheilung eines Sachver⸗ ständigen eine Gesammigröße von 25 Kubikmeter haben dürften. Zum Glücke wurde nur der Wagen eines Landwirthes von Oberarnbach, welcher Brannt- wein in den unter dem Felsen sich befindenden keller gebracht hatte, zertrummert, außerdem der Barten und die Mauer des Hrn. Schwab. — Die beiden durch allerhöchste Stelle zu ver- zebenden Stipendien von je 270 Mk. aus den defällen der Kirchenschaffnei Zwei— hrüscken wurden für das Studienjahr 188889 den stud. theol. Friedr. Theiß von Dannweiler und Otto Vogelgesang von Breitfurt verliehen. — Die Mitglieder des Vereins der Brantweinbrenner der Pfalz werden zu der am 14. d. M. in Zweibrücken stattfindenden Ge— neral-Versammlung eingeladen. Tagesordnung: Neuwahl der Vorstandschaft, Besprechung über das neue Branntweinsteuer⸗Gesetz und Wünsche und Anträge. — Niederauerbach, 11. März. (Un⸗ zhücksfall.) Heute schoß der 21jährige Karl Dubois dem 17jährigen Joh. Weingärtner aus Unvorsichtigkeit in den Unterleib. Aerztliche Hilfe mußte sofort in Anspruch genommen werden. Der Thäter ist verhaftei. (Zw. 3.) — Homburg, 9. März. Die Platzfrage zum Schulhausneubau im nahegelegenen Erbach dam nun endlich in der letzten Gemeinderathssitzung nach langen Berathungen zum Austrage. Endgiltiger Beschluß ist nun, daß der Neubau, drei Lehrer⸗ wohnungen und einen Schulsaal fassend, auf einen, gleich am Eingange des Dorfes — von Homburg aus gerechnet — gelegenen Gemeindeacker zu stehen tommt. Erbach besitzt nach Fertigstellung desselbeu drei Schulhäuser, in denen mit wenigen Verände—⸗ rungen später nach Bedürfniß bis sechs Lehrsäle hergestellt werden köͤnnen. Der Mangel an Räum—⸗ lichkeiten zur Unterbringung für die Schuljugend xkIrbachs dürfte dann auf viele Jahre beseitig! ein. f. Vztg.) — Pirmasens, 11. März. Das Befinden des vor einiger Zeit durch einen Messerstich ver etzten Lelle hat sich nachdem seine Heilung nor- nal zu verlaufen schien, neuerdings wieder ver⸗ chlimmert. Jakob Kunz, der dem Unglücdlichen ven Messerstich beibrachte, ist nunmehr verhaftet vorden. (B. A.) — Herr Volksschullehrer Heß in Pirma— ens, der Zweitälteste des hiesigen Lehrkörpers st ab 1. Upril nächsthin pensionirt moren 1) — In Siebeldingen erschoß sich am Zamstag Nachmittag in seiner Wohnung mittelst ines Jagdgewehres der in den 60Oer Jahren stehende ind in defien Verhältnissen lebende Oekonom Georg geter Ferh. Als Motib zu dieser traurigen That vird plötzlich eingetretene Geiltesgestörtheit ange— iommen. — Neustadt, 10. Marz. Die Firma 6. —X — 36 r Flächenraum, von Lokomotivführer Metzger, um aselbst eine Verban dwattenfabrik zu er— ichten; bekanntlich ist das Fabrikanwesen in Lachen in Weihnachten niedergebrannt. Vermittelt wurde der Geschäftsabschluß nach dem „2 T.“ durch das Zommijsionsgeschäft von Wilh. Dörrlamm. — Neuüustadt, 11. Marz. Eine für die zetheiligten Kreise wirklich seltene Einladung ver⸗ inigte am Samstag Abend im Kielhöfer'schen Schoͤnthallokale sämmtliche Meister mit circa 50 Zefellen, welche an den inneren Vollendungsarbeiten zeschaäftigt waren, zur Einweihungsfeier der vor 14 Tagen bezogenen Villa des Herrn Commerzien- tath Th. Knöckel. Ein solennes Festessen eröffnete en feierlichen Abend. Hieran schloß sich das alle dandwerker — ausschließlich Neustadter — so hoch zefriedigende Urtheil des Bauherrn, welcher alsdann inter brausendem Beifall aller Anwesenden als Förderer des Neustadter Handwerkerstandes gefeiert vurde. Der herrliche Abend fand seinen Höhepunkt n der Anwesenheit der Frau Commerzienrath nöckel und Familie. Erst nach der Mitternachts- tunde fand der heitere Abend seinen Abschluß und erhielt nach der „Ztg“ jeder Meister beim Abschied des Herrn Commerzienrath von demselben ein An⸗ gebinde zur Vertheilung nach eigener Maßgabe an seine beim Baue beschäftigt gewesenen Arbeiter, velch Letztere hinwiederum in warmen Worten ihren Dank aussprachen. — die Pfalzische Kreisfechtschule wird sich einer Mittheilung der „Pf. Presse“ zu⸗ folge demnächst auflösen und das vorhandene Ver⸗ einsvermögen zu wohlthätigen Zwecken verwendet werden. In Neustadt beobsichtigt man an Stelle des Fechtverbandes einen Lokal⸗Armen⸗Verein treten zu lassen. — Am 2. Mai läßt die Firma L. A. Jordan Herr E. Bassermann · Jordan) in Deidesheim twa 70000 Liter 1887er und 30000 1886er Weine aus dortigen, Forster und Ruppertsberger Lagen zum Ausgebot bringen. — Speyer. In einer Klasse der hiesigen Bolksschule sind drei ganz hervorragende Namen zertreten: 1. Fritz Claus, 2. Karl Moor, 8. Richard Wagner. — Zu Speyer beschloß der Stadtath den Polizei⸗Beschluß, welcher die Feierabendstunde uuf 11 Uhr festietzt, aufzuheben, so daß fortan wie in anderen Städten die Wirthschaften Allerhöchster Verordnung vom 18. Juni 1862 gemäß erst um 12 Uhr geschlossen zu werden brauchen. Das soge⸗ nannte Polizeiläuten um 11 Uhr Abends, welches chon seit mehr als 50 Jahren ertönt, wird nich abgeschafft werden. — Ludwigshafen, 11. März. Die auf Anregung des Gewerbevereins auch dieses Jahr vieder stattfindend Lehrlingsarbeiten— Ausstellung wird voraussichtlich 8 Tage nach Ostern (28. April) abgehalten. Der Gewerbeber- ein ist auch diesmal wieder in der Lage, namentlich durch erstmaligen Zuschuß aus der Wittelsbacher Landesstiftung und durch Zuwendung von Privaten die hervorragenden ausgestellten Arbeiten prämiiren zu können. Außerdem kommen noch eine bestimmte Anzahl Diplome an die Aussteller zur Vertheilung. (G.A.) — Weisenhe im a. S. Dahier hat sich eine neue Erwerbsquelle aufgethan. Diese besteht in dem Aufsuchen des Baumharzes an Kirsch— Aprikosen⸗ und Pflaumenbäumen u. s. w. Daf Harz wird nach Mannheim, Grünstadt u. s. w aͤbgeliefert und für das Pfund zwischen 60 um 70 Pfg. bezahlt. Die außzerordentliche Generaldersammlun— der Metzner'schen Brauereigesellschaf in Frankenthal genehmigte alle Anträge det Auffichtsralthes, insbesondere auch den Ankauf de— fruheren Aktienbrauerei und die Erhöhung des Al— tienkapitals auf 600,000 Mark durch Ausgabe vor 150 neuen Aktien 4 1000 Mark. — In Schauernheim brach am Samsta Nachmittag in der Räucherkammer des Schulhause Feuer aus, welches zum Glück noch rechtzeitig ent deckt und gelöscht werden konnte, bevor größeren Schaden enistand. Ca. 180 bis 190 Pfund Fieisd find durch das Feuer vollständig ungenießbar ge— worden. — Großkarlbach. Wegen einer dem Herr Bürgermeister Friedrich seitens des k. Bezirksamt erteilten Rüge legten sowohl dieser wie sämtlich Gemeinderatsmitglieder ihre Stellen nieder. (Frth. Tgb.) —Aus der Pfalz. Im abgelaufener Jahre starben in der Pfalz 30 Lehrer; vor denselben standen 19 im aktiven Dienst, 11 warer pensionirt. Das Durchschnittsalter der aktiven be— irägt 45 Jahre, das der pensionirten 70,5 um das Gesammtdurchschnittsalter 54,33 Jahre. Di Todesursache bei den altiven Lehrern waren vor wiegend Lungenkrankheiten. — Aus der Pfalz. Se. Erz. der k. Regie rungspräsident der Pfalz Herr v. Braun gid eine Uebersicht über die außerordentlichen Leistunger von größerer Bedeutung bekannt, welche di Distrikte und Gemeinden des Regierungs— bezirkes der Pfalz während des Jahres 1888 be— thätigt haben. Wir entnehmen derselben nag dem Pf. K.“ u, a. folgendes: Schulwesen. Volksschulen. Für Schulge— bäude (Neubauten und Hauptreparaturen) ber vendeten die Gemeinden: Queidersbach 9200 My HDaupistuhl 6750 Mk., Limbach 6000 Mtk. Bruch mühlbach 6520 Mk., Erfenbach 11,500 Mt. Steinbach 7575 Mk., Donsieders 11,000 Mi ginningen 6000 Mk., Andere Schulen. Die Stad domburg wandelte das alte Bezirksamtsgebäud in ein Lateinschulgebäude um mit einem Aufwand oon 5840 Mtk. Die Siadt Pirmasens hat ein 4turfige Realschule errichtet. Kirchenwesen. Der Aufwand für Kirchen dauten betrug in den Gemeinden: Mittelbexbad 20,000 Mk. Sitters 4000 Mk., Mörsfeld 420 Mk. Für Pfarrgebäude wurden aufgewendet v Steinfeld 3400 Mtk., in Blieskastel 4420 Mk. Wohlthätigkeit. Zur Vergrößerung de Fonds für Errichtung eines Bezirks⸗Hospitals haber die Distriktsgemeinden Homburg, Landstuhl und Waldmohr zusammen 11,000 Mt. bewilligt. Verkehr. Bezirksamt Zweibrücken. De Umbau der Brücke bei der Gassenmühle verursacht dem Distrikt Blieskastel einen Aufwand von 3000 Mk. Die Gemeinde Ensheim verausgabte für Herstell ung einer Wegverbindung des Weilers Sengscheid der Betrag von 2927 Mk. und die Gemeinde Lauß kirchen verwendete auf Straßenverbesserung der Betrag von 2600 M. Die Gemeinden Zweihrüder uud Niederauerbach haben gemeinschaftlich ein Brücke bei Tschifflid umgebaut mit einem Aufwan von 4200 Mk. Die Gemeinde Rieschweiler ha die Ortsstraße im Mühlthal in Stand gesetzt mi einem Aufwand von 8400 Mtk. Die Gemeind St. Ingbert hat fuür Straßenpflasterung un Trottoir⸗ Anlagen eine Ausgabe von 5500 Mi gehabt. Die Stadt Zweibrücken verwendete au analisation, Trottoir⸗Anlagen und Ufermauer⸗ Herstellung den Betrag von 18,400 Mt. Landwirtschaft. Die Gemeinde Käshofen verausgabte für Chaussierung eines Feldweges der Betrag don 2700 Mk. Die Gemeinde Niederbexbaa hat eine Fruchtputzmaschine angeschaft und eine zu deren Aufbewahrung dienende Remise erbaut mi einem Gesamtaufwand von 500 Mek. Die Ge— meinden Bierbach und Laußztirchen haben Fasselställ eingerichtet mit einem Auͤfwand von 600 bezw 850 Mk. Sonstige Leistungen. In Obermoh wurde eine Wasserleitung hergestellt mit einen Aufwand von 1890 Mk., in Langwieden ein Brunnenkammer mit einem Aufwand von 1640 Ml Spritzenhauser wurden erbaut in Quneidersbach un Mittelbexbach. In den Gemeinden Biedesheim