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Das Befinden »erKönigin⸗Mutter hat sich zufolge der heiter eingetroffenen Nachrichten aus Lugano nicht sebessert und es mußte daher die beabsichtigte deberfiedelung noch Hohenschwangau verschoben perden. — Bayerische Blätter bestätigen nunmehr, daß die Eisenbahn⸗Verwaltung ganz besondere An- sorderungen für die Herstellung von Doppelge— eisen, insbesondere bei den nach Berlin führenden dinien, sowie für Bahnhofbauten und die Ver— mehrung des Fahrmaterials stellen wird. Ob die Angabe, daß 41 Millionen zu dem gedachten Zwech xrwandt werden sollen, richtig ist, muß nach dem B. T.“ dahingestellt bleiben. Berlin, 19. März. Das Reichs⸗Ver— scherungsamt hat anläßlich der in letzter Zeit nielfach vorgekommenen Fabrik . und Lagerhaus— zraͤnde an die Vorstände der Berufsgenossenschaften in Rundschreiben gerichtet, worin empfohlen wird, n den Unfallverhütungsvorschriften Bestimmungen ur Verhütung von Bränden und zur Rettung der Irbeiter nach dem Ausbruch des Feuers aufzunehmen. Nach neueren Meldungen englischer Blätter aus eapstadt hat im Damaraland der Engländer dewis die Häuptlinge für sich gewonnen und derart egen die Deutschen aufgehetzt, daß diese es gerathen anden, sich vorläufig insgesammt nach der Wal—⸗ ischbai zurückzuziehen und Verstärkungen abzuwar— mn. Es heißt, die Deutschen hätten reiche Gold⸗ ilder entdeckt, hielten dieselben jedoch geheim, bis ie Damaraland Frage entschieden sein werde. Berlin, 20. März. Meichstag.) Lieber negründet seinen Antrag auf Einführung des Nor⸗ nalarbeitstags. Frohme spricht für den Annag, udem er einen weiteren Antrag auf Einführung on Arbeitskammern und Einigungsämtern vorbe— sölt. d. Kleist Rhetzow und Baumbach sprechen gegen den Antrag. v. Boͤtticher tritt dem Antrage nach bommissionsberatung bei, worauf bei Abstimmung der Antrag an eine 21gliedrige Commisfion ver— wiesen wird. Nächste Sißung morgen 2 ühr nach⸗ nittags. Tage sordnung: zweite Lesung des Nach⸗ tagsetats. Berlin, 20. Märe. Die „Nationalliberale borrespondenz“ berichtet: Wie man hört, ist der enwwurf des neuen Socialistengesetzes m Bundesrat zugegangen. Er soll' auf dem hoden des allgemeinen Rechts gehalten sein. stiel, 20. Marz. Die Fiau Prinzessin inrich von Preußen ist heute Vormittag On Uhr von einem Knaben glücklich enibun den worden. Ausland. Wien, 20. WMarz. König Milan traj cute früh als Graf Talowa hier ein. Wien, 20. Maͤrz. Das Fremdenblatt“ neldet aus Belgrad, König Alexander habe m die Königin' Natalfe ein Schreiben ge⸗ ihtet. in welchem er dieselbe biltet, nicht nach Serbien zu kommen, da ihr Besuch seine Stellung eishweren und es ihm unmöglich machen wurde, fie m Auslande zu besuchen. Pest, 19. Marz. Der Kaifer empfing den amig Milan Veittags n dreibierietundige Andiend, worauf engere hoftasel sanseae milan cist Abends noch Wien Ib— . Rach dem Schluß der heutigen Sitzung des butordnetenhaufe wurde der Abg. Rohoncyh im —XR durch einen Studenten insultiert, worauf sohonch den Studenten durch einen Revbolverschuß Donnerstag, 21. März 18889. 24. Jahrg. in den rechten Schenkel leicht verwundete. Vor dem Parlamente hatte sich eine große Menschen- menge angesammelt, die sich jedoch freiwillig zer ttreute. Das Individuum, welches den Abgeordneten Rohench insultierte, ist der 19jährige Realschüler —XDDOXX sief, dürfie baldigst geheilt sein. Pest, 19. März. Ungefähr 1000 Studenten sogen Abends nach dem Clublocal der liberalen Partei und der Wohnung Rohonch's, um anläßlich des heute Nachmittag stattgehabten Zwischenfalles zu demonstrieren. Die Studenten zerstreuten sich auf polizeiliche Aufforderung, traten dann jedoch wieder zusammen und zogen vor das Clubkocal der Unabhängigkeitspartei, wo Eötvoes eine Ansprache an die Versammelten hielt, welche hierauf ausein⸗ inder gingen. Zur Verhinderung etwaiger Aus⸗ chreitungen war Militär ausgerücdt. Eokale und pfälzische Nachrichten. * St. Ingbert, 21. März. Einen unserer zeachtetsten Mitbürger hat uns wieder der Tod entrissen. Infolge eines chronischen Lungenleidens ttarb heute früh der pensionirte Grubensteiger Hr. Jak. Sonn im Alter von 65 Jahren. Aus Roth bei Lauterecken gebürtig, war er seit 44 Jahren in St. Ingbert wohnhaft und ebenso lange in seinem beschwerlichen Dienste thätig, wobei er ich stets der Anerkennung seiner Vorgesetzten ind der Achtung seiner Collegen und Unter⸗ jebenen erfreute. Welches Vertrauen der ge—⸗ innungstüchtige Mann genoß,, bezeugt die Thatsache, daß er durch zwei Wahlperioden, 12 Jahre lang dem Presbyteriun der evangelischen Ge⸗ meinde und gleichfalls wahrend zweier Wahlperioden. und zwar bis zu seinem Ableben, dem hiefigen Stadtrathe angehörte. Bei Allen, welche ihn kannten, war der Verstorbene wegen seines angenehmen, be— scheidenen Wesens beliebt. Möge er nun in Frieden ruhen. D Blieskastel, den 28. März. In dem benachbarten Mimbach ist in einem Stalle die Maul⸗ und Klauenseuche ausgebrochen. 2 Zweibrücken, 20. März. Schwur—⸗ gericht beimtk. Landgericht Zweibrücken. J. Quartal. Vormittags 822 Uhr. V. Fall Schuster Joseph, Schuster von Kaiserslautern, vegen Rauhbs. Gerichtshof: HH. k. Oberlandesgerichts⸗ rath Erbelding als Vorsitzender, k. Landgerichtsräth⸗ Schneider und Gulden als beifitzende Richter, k. Sekretär Pasquay als Gerichtsschreiber. Staats- behörde: k. II. St.A. Mayer. Verthei— digung: Rechtspralt. Luxrenburger. Geschworne: HH. Michel, Jung, Blinn, RKoth, V. Becker, Eidt, Neuschäfer, Weißbrod, Schmitt, Fischer, Streffler, Schall. Der Angeklagte ist am 25. Februat 1859 zu dohenecken geboren. Schon in seiner Jugend soll derselbe zu ständiger Arbeit wenig Lust gezeigt ha— ben. Er erlernte das Schusterhandwerk und wird heute als ziemlich arbeitsscheuer Mensch ge— childert. 1885 verheirathete er sich und nachdem seine erste Frau mit Hinterlassung zweier Kinder jeskorben war, schritt er 1888 zu einer zweiten Ehe, wobei ihm seine jetzige Ehefrau ein weiteres Kind mit in die Ehe brachte. In der kritischen Zeil rieb er sich in der Gegend von Lambeecht herum. Um 2. September 1888 begegnete der Angeklagte juf der Straße zwischen dem Erfensteiner und Zreitensteinerhͤf Abends 7 Uhr der 19jährigen Felicitas Münch und der Katharina Haag von Appenthal, die sich auf dem Heimwege von Lam- drecht nach ersterem Orte befanden, nachdem sie dorten ein Quantum Bucheln hatten zu Oel schlagen lassen. Münch hatte ihren Rock aufgeschürzt und trug in ihrem Sade ihren und der Haag Geldbeutel mit einem Inhalte von 2 Mk. 4Pf. —— streifte im Vorbeigehen den Sack der Münch, wo⸗ bei er die Geldbeutel wahrnahm. In einiger Ent⸗ fernung wartete er dann auf die Mädchen, packte die Münch an und riß ihr, nachdem sie sich seiner nicht mehr erwehren konnte, den Sack mit dem Inhalte aus dem Rocke heraus, darauf ergriff er die Flucht. Nachdem folgenden Tages die Mädchen den Ueberfall zur Anzeige gebracht hatten, wurde der Angeklagte in der Herberge zu Lambrecht fest⸗ genommen. Derselbe gesteht seine Unthat zu und gibt an, durch die Noth seiner Familie dazu getrieben wor⸗ den zu sein. Die k. Staatsbehörde führte aus, nachdem alle Thatbestandsmomente des Rauhes vorliegen und der Angeklagte geständig sei, müsse die Schuldfrage be— jaht werden. Mildernde Umstände könne man bei der Persönlichkeit des Angeklagten nicht als gegeben erachten. Dagegen spricht die Vertheidigung nachdrücklich für das Vorhandensein solcher und will dieselben in der großen Nothlage der Familie des Angeklag- jen, in dessen damaliger unverschuldeter Arbeitslo⸗ igkeit und in der Geringfügigkeit des geraubten Beldbetrages erblicken. Nachdem die Geschwornen die Schuldfrage un⸗ ter Ausschluß mildernder Umstände bejaht hatten, verurtheilte der Gerichtshof den Angeklagten zu einer Zuchthausstrafe von 5 Jahren unter Aber⸗ kennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 5 Jahren. 2 Zweibrücken, 20. März, Vormittags 10343 Uhr. VIJ. Fall. Fey Peter II., Fuhr- mann und Ackerer in Hochspeyer wegen Meineids. Gerichtshof in derselben Besetzung wie bei Fall V. Staatsbehörde: k. IH. St.eA. Wagner. Vertheidigung: Rechtsanw. Schuler. Geschworne: Jung, Weißbrod, Ritter, Wai⸗ del, Blinn, Klingel, Streffler, Neuschäfer, Koönig, Lang, Bartz, Grogro. Im Dezember vor. Is. wurde der Angeklagte in einer Untersuchungssache gegen eine Landstuhler Firma als Hauptzeuge vor dem k. Untersuchungs⸗ richter in Kaiserslautern eidlich vernommen. Nach seinen Vorstrafen befragt, gad derselbe eine 8 mo⸗ natliche Gefängnißstrafe wegen Holzdiebstahls im Jahre 1860 an und außerdem habe er „mehrere kleine Strafen“, die er nicht einzeln benannte. Nach den nachgängig gepflogenen Erhebungen hatte aber Fey im Jahre 1860 eine Strafe von 1 Monat, 1885 eine 8monatliche Gefängnißstrafe wegen Holz- diebstahls und 1887 eine solche von 21 Tagen wegen Unterschlagung. Da nun die Frage nach den Vorstrafen bei jener Vernehmung hauptsächlich vezüglich der Feststellung der Glaubwürdig⸗ keit des Angeklagten, als Hauptzeuge, von Belang war, nahm die k. Staatsbehörde an, daß derselbe die beiden letztgenannten Strafen absichtlich verschwiegen habe und hat sich Fey deshalb heute wegen Meineids zu verantworten. Nachdem der Angeklagte in der Voruntersuchung ils Motiv des Verschweigens angegeben, er habe ich geschämt, erkllärt er heute, daß er sich seiner Horstrafen nicht mehr genau erinnert habe.