Weg nach Pittsburg angetreten haben, werden diesen in Bälde wieder ungefäbr 6 Versonen folgen. Staͤdtisches. In der geftrigen Stadtrathsitzung waren 20 Stadträthe anwesend. Die Tagesordnung wies eine große Reihe von Gegenständen auf, die zum Theil schon länger die öffentliche Meinung hier be⸗ schäftigten. Nach Eröffnung der Sitzung gedachte Herr Bürgermeister Heinrich in ehrenden Worten des jüngst verstorbenen Stadtrathsmitgliedes Hrn. Sonn, worauf sich die Versammelten zum Aus⸗ drucke ihrer Anerkennung von den Sitzen erhoben. Sodann wurde Nachstehendes berathen und erledigt. J. Da der Rentner P. Schmidt von seiner Forder⸗ ung von 7 Mk. pro Ruthe Land am Elversberger Weg nicht abgeht, bewilligt der Stadtrath diese Summe in anbetracht dessen, daß sich die ganze Ausgabe hierfür nur auf 64 Mk. belduft. 2. Berschiedenen Bürgern wird für geringe Beträge Credit dis 20. April gestattet. 3. Dem prot. Schulderweser Vogelgesang, der infolge vonstrankheit zeitlich penßonirt ist, wird ein Beitrag von 20 Mk. aus Stadtmitteln zu den dadurch veranlaßten Ausgaben genehmigt. 1. Nach einem Entscheid des kgl. Bezirksamts müssen dem Diener Frz. Schneider die bezahlten Beträge von Bürgereinzugsgeld zurückerstattet wer- den, da derselbe, ein geborener Birkenfelder, die bayerische Staatsangehoͤrigkeit nicht besitzt. 5. Fiuige Anwohner der Kaiserstraße unterhalb des Walzwerks, gegenüber dem früher Gustav Krämer⸗ schen Hause, petitioniren um Anlage eines Pump⸗ hrunnens. Der Stadtrath entscheidet abschlägig, vie auch über die Petition der Herren Pfarret Ferckel, Notar Kemmer, Joh. Fries und R. Mun⸗ zinger um Herstellung einer Wasserleitung von dem Brunnen im Josephsthal bis in die Nähe der Wohnungen der Gesuchsteller. 6. Zur Entwerfung eines neuen Ortspolizeibeschlusses wird eine Kom— mission gewählt, bestehend aus den beiden HH. Adjunkten und H.H. M. Thiery, P. Toussaint, N. Jung und P. Schweitzer. 7. Die angeregte Beaufsichtiguug der Arbeiten an der neuen Kirch hofsmauer durch eine besonders bestimmte Persön⸗ lichkeit wird als überflüssig, angesehen, da rechts⸗ kräftige Garantie besteht füt Haltbarkeit der Mauer auf 10 Jahre. 8. In der Frage der Fasselhaltung wird beschlossen, die Gemeindefassel einem tüchtigen Dekonomen gegen Entgelt durch die Viehbesitzer zur Wartung zu übergeben und erst später, nach ge⸗ nachten Erfahrungen, zu bestimmen, ob die Sache in Regie zu betreiben sei oder nicht. 9. Das igl. Bezirksamt regt die Befreiung der Distrikts⸗ traßenwärter vom Versicherungszwang bei der Ge⸗ meindekrankenkasse an. Dem kann der Stadtrath nicht entsprechen, weil im Falle eines Unglücks oder strankheit eines Straßenwärters die Gemeinde, in der sein Wohnsitz ist, ihm das Gehalt und 13 Wochen lang Krankengeld zahlen müßte. Der Ver⸗ trag mit dem Distrikt über Aufnahme von Kranken ins Spital um die Vergütung von 1,70 Mt. täg⸗ lich wird auf ein Jahr genehmigt, doch sind in diesem Satze außerordentliche Ausgaben nicht ein- begriffen. 10. Als Vertreter der land- und forst- wirthschaftlichen Arbeiter in Vollzug des Versicher⸗ ungsgesetzcs wird gewählt der städt. Wegemacher Val. Wagner und als Ersatzmann der Holzhauer Noll. 11. An Stelle des verschiedenen Mitgliedes Jakob Sonn tritt Herr Schneidermeister Pflug in den Armenpflegschaftsrath. 12. Ein Anmeldebureau Zei der Polizei wird als sehr nothwendig erkannt und soll in dem breiten Gange zwischem dem Bür⸗ germeistereibureau und dem Sitzungssaale durch Abtheilung geschaffen werden. Eine Glasthüre soll dasselbe gegen den Gang abschließen. Zu deiden Sälen werden Thüren gebrochen. 13 Die Hospitalrechnung für 1888 wird mit 9509 Mtk. kinnahmen und 8383 Mk. Ausgaben gutgeheißen. 14. Bei der Festsetzung des Voranschlags der Ar⸗ menrechnung für 18809 stellt sich das Bedürfniß eines Zuschusses bon 500 Mk. heraus, welche der Stadt⸗ rath ohne Beanstandung bewilligt. 15. Die vom gl. Bezirksamte nahegelegte Einschreibung des Ver— mögens des Hospitalrechners (als Caution) wird nicht als nothwendig erachtet. Bei der Hospital⸗ rechnung für 1888 ist ein Ueberschuß don 1113 Mk. eingestellt, während 16. die Rechnung des Schlachthauses mit 502 Mk. Ein- nahmen gegen 4905 Mk. Ausgaben abschließt. 17. Nach den bisherigen schönen Gewinnen aus der Gasanstalt kann auch der Voranschlag für dieses Jahr nur guünstig ausfallen und darf man darnach trotz Erweiterunasbauten und Einrichtungen. Reda— raturen des Gasbehälters und Leitungsröhre für die Bf. Eisenbahn in der Engsheimerstraße unterhalb Biadukt, für welche 22000 Mk. bestimmt werden, einen Reinertrag von 15000 Mk. erwarten. Der Basverbrauch ist eben hier erfreulicher Weise ein zroßer, und um den Konsumenten entgegenzukommen, vird der Preis eines Kubikmeters Gas für Koch⸗ ind Heizzwecke auf 12 Pfg. herabgesetzt. 18. stachdem noch die Rechnung über den diesjährigen holzerlös genehmigt ist, legt Hr. Bürgermeister den nteressantesten Gegenstand der Sitzung voc, welchet nit allgemeiner Spannung erwartet war. Es ist dies zie Frage der Erwerbung eines Wiesenkomplexes sinter der kathol. Kirche, fowie der früheren Her⸗ jerge an der Kaiserstraße und einer Zufahrt aus der Ludwigsstraße neden M. Haas, und zwar dies illes behufs Schaffung eines öffentlichen Platzes. derr Bürgermeister Heinrich stellt die Vortheile ines solchen dar, darin bestehend, daß inmitten der Stadt ein neuer Bauplatz entstehe, wo der Verkehr ich mehr concentriren loͤnne, daß die Stadt hiermit uch einen sehr geeigneten Platz für spätere Er— auung eines Schulhauses gewinne, daß derselbe z. 3. an Jahrmärkten zur Aufstellung der Buden sehr öthig sei. Außerdem betont Herr Bürgermeister, daß gerade jetzt der Zeiipunkt der Erwerbung Jünstig sei. Jedoch müßten die erforderlichen Mit⸗ el in der Höhe von ungefähr 40000 Mt. durch ine städtische Anleihe aufgebracht werden. Herr Iflug spricht gegen den Plan und wünscht Ver⸗ agung. Hr. Thiery will nur der Herftellung eines Berbindungsweges zwischen Kaiserstraße und Kohlen⸗ traße zustimmen. Hiezu seien aber so ausgedehnte dändereien nicht nöthig. Wolle dann Jemand an die neue Straße bauen, so möge er selbst den Bau— olatz kaufen. Hr. Dr. Ehrhardt verwahrt fich zegen gewisse Gerüchte, als wolle er die Stadt deim Verkauf der Herberge über vortheilen. Der Preis derselben sei der nämliche, zu welchem er das Anwesen gekauft habe. Er müsse aber be⸗ merken, daß der Preis des Anwesens später, nach orgenommenen Reparaturen, nicht mehr so niedrig ein koͤnne als heute. Hr. Schweitzer befürchtet, venn der Markt auf den neuen Piatz verlegt sei, inen Rückgang der Geschäfte in der Mittel⸗ und Oberstadt. Demgegenüber erklärt Hr. Bürger⸗ neister, die Verlegung des Wochenmarktes sei noch jar nicht beabsichtigt und stehe bei dem beregten Brojekt erst in zweiter Linie. Hr. Betz beleuchtet zie Sache dahin, daß gerade Geschäftsleute hier nmitten der Stadt sehr vortheilhaft gelegene Bau— zlätze finden mürden. Bei Abstimmung zeigen sich ) Stimmen für und 11 gegen das Projekt, wo⸗ nit dieses fallen gelassen ist. 19. Das gleiche Schicksal hat der Antrag auf Schaffung eines erbindungsweges zwischen der Lateinschule und »er Kaiserstraße, neben dem P. Greß'schen Hause nündend. Ablehnung mit 16 gegen 4 Stimmen. 20. Behufs Aufstellung eines städtischen Bauplanes ind Festsetzung eines Alignements fur diejenigen Straßen, in denen solches noch nicht besteht, wird ine Kommission gewählt und der Berzirksbau⸗ cchaffner mit der Anfertigung von Skizzen betraut. 21. Der Stadtrath bevollmächtigt den städtischen kinnehmer zur Einleitung eines Prozeßverfahrens wecks Erlangung eines Guthabens der Stadt an inen hiesigen Metzger. 22. Gegen die Aufstellung der Lohnliste für die Spinnerei der Firma Schuler⸗ Schmidt besteht keine Einwendung. 23. Ebenso wird auch die Konzession zum Wirthschaftsbetrieb im Cafe Becker an den Wirth Johann Weirich erteilt. 24. Den letzten Vunkt in der Tagesordnung bildet die Wahl eines vierten Polizeidieners. Unter den 28 Bewerbern find 4 von hier gebütig, und werden diese zur engeren Wahl gestellt. Die neisten Stimmen, 13 von 20 erhält Georg Scholl, 30 Jahre alt, zur Zeit Gendarm in Frankenthal. derauf Schluß der Sitzung. Vermischtes. Der in der Gemeinde Bliesransbach gelegene ZRartungshof ist mit den zugehörigen Waldungen, ändereien, lebendem und todtem Inventar an den Niterben Herrn E. Hartung, Verwalter des Hofes, ür die Summe von 100.000 Mark verkauft vorden. F Die Bergbahn auf das Schloß und die Nolkenkur in Heidelberg soll schon für diesen S„patsommer fertiggestellt werden; das neue Gast ˖ aus auf dem Kohlhof, zu dessen Errichtung sich ine Aktiengekellschft mit einem Kapital von 250,000 Mt. gebildet hat, kann bestenfalls im nächsten Jahre erstellt sein. fOffenburg. Die Schwurgerichts-Ver— handlung gegen den Moörder des Dekans Förderet Richard Ada von Aach, beginnt am Donnerstag 28. Maͤrz. .Gevelsberg, 20. März. Ein frecqhe Einbruͤchsdiebstahl wurde in der vergangenen Noqch in der katholischen Kirche verübt. Die Diebe stiegen durch eine zuvor zertrummerte Fensterscheibe an erbrachen den Taufstein und den Opferstock um —E sehr bedeutend war. An einem Seitenaltar wurde— in das Reliquiarium drei große Löcher gebohrt und nach Kostbarkeiten gesucht, aber keine gefunden In dem Tabernakel wurden früher die Reliquier des hl. Engelbert von Koln aufbewahrt, welch sich aber jetzt in der Wohnung des Pastors befinden An der Thür einer Sakristei wurden auch Bohr and Sprengversuche gemacht. dieselbe widerstand aber den Anstrengungen. Den größten Schader oerursachten die Diebe dadurch, daß sie am Hoch altar das Tabernakel sprengten und die Monsiran und einen goldenen Becher entwendeten. Den Ver— lust der Monstranz bedauert die katholische Gemeinde am so mehr, da dieselbe ein Geschenk des Weih bischofs Dr. Baudri aus Köln ist. Die polizeilichen Nachforschungen wurden sofort begonnen. F Augsburg, 20. März. Der verstorben herr Biermann, Gerant der Baumwoll-Feinspin⸗ gerei, hat letztwillig bestimmt, daß aus seinem hinterlasfsenen Vermögen 100 000 Mark dem Grund⸗ ttock der Arbeiter⸗Pensionskasse des genannten Etab— tissements zugewiesen werden. F Ein zärtlicher Gatte. Das „Frei⸗ singer Tageblatt“ enthält folgendes Inserat: „Auf gdepaßt! Meine Frau ist mir entlaufen; der si⸗ mir zurückbringt, kann sich auf eine Tracht Prüget gefaßt machen, und wer ihr etwas borgt oder leiht, dafür bin ich nicht haftbar. Schäfer, Hall⸗ bergmoos.“ Vermächtniß. Der verstorbene Bischos v. Weckert hat jedem der Passauer Pfarrämte einschl. des protestantischen Pfarramtes letztwillig 1000 M. testirt. Zum Universalerben ist das bischöfliche Klerikalseminar St. Stephan zu Passau eingesetzt. Ehre sei dem Andenken eines solchen Mannes Telegraphischer Schiffsbericht der Red Star Linie“ Anwwerpen. Der Postdampfer „Belgenland,“ der „Red Star dinie,“ in Antwerpen, ist laut Telegramm am 20. März wohlbehalten in New Mork ange X WMeueisite Nachrichten. Zweibrücken, 23. März. Heute Abend röffnet der von Mannheim gekommene Circus Bügler seine Vorstellungen. — Die Schlußprüfunt an der landwirtschaftlichen Bezirkssich ule wird im nächsten Donnerstag den 28. März abgehalten. -Das frühere Franksche Haus am Hallplatz neben Herrn Konditor Clemens, ging gestern uwm den Preis von 16,000 M. an Herrn Metzge— Karl Weinmann über. (31tg.) Berlin, 22. März. Aus dem eben ver— ffentlichten neuen Weißbuch über Samoa iß Us wichtigstes Aktenstück ein Erlaß des Fürsten Bismarck vom 9. dss. Mis. an den Generalkonsul Stübel hervorzuheben, wonach Konsul Knappe nich' ermächtigt war, den Krieg oder Kriegszustand zu zxklären und das Kriegsrecht gegen die Fremder anzuwenden. Der Annexions-Vorschlag Knappe's jabe der Politik Deutschlands widersprochen. In dem Erlaß heißt es weiter: Knappe ging in seinen Auftreten gegen die Vertreter der fremden Mächte vie den Eingeborenen gegenüber, nicht mit der nötigen Ruhe und Kaltblütigkeit vor, welche füt die richtige Behandlung internationaler Fragen ierläßliche Vorbedinaung sind. Für die Redaklion deramworiii . demer Burkin⸗Stoff, genügend zu einem ganzer Anzuge (8 Meter 80 Centimeter), reine Wolle und nadelfertig zu M. 7.75, Kammgarnstoff, rein Wolle, nadelfertig, zu einem ganzen Anzuge zu N 15.65, schwarzer Tuchstoff, reine⸗ Wolle iadelfertig, zu einem ganzen Anzuge zu M. 9.7 ersenden direkt an Privaie portofrei in's Haus — R᷑tAtALAl erthk a. FN. Mußster⸗Collectionen reichhalliaster Auswahl be⸗ reitwilligst franco.