rocknet, und noch in seinem Testament die hiesigen Armen mit 2000 Mk. bedacht. (Pf. Vzig.) — Der Pfalzische Dampfkesselrevi— fions-Verein lielt in Kaiserslautern seine Generalversammlung. Nach der Rechnungs- ablage pro 1888 detrugen die Einnahmen 832,525. 74 M. die Ausgaben 28,694.64 M; Ueberschuß 3831.28 M. Hiervon wurden 3800 M. dem Reservefonds beigefügt. Der vorhandene Reserbe⸗ sonds beträgt rund 29,.000 M. Die Abhaltung bon Winter Cursen zur Belehrung der Heizer wurde heschlossen und eine Reihe Heizer prämiirt. Der Preis jur Druckproben wurde auf 10 M. feltgesetzt. — Gundersweiler, 24. März. Gestern Nachmittag schnitt der Ackerer Karl Scheu von dier und sein 11jähriger Sohn Häcksel; während dem Einlegen kam der Junge mit der Hand zun veit nach vorn, indem er einige Halme zurück nehmen wollte, das Messer erwischte ihn und,schnitt hm den einen Finger beinahe ganz ab und ein anderer wurde arg beschädigt. Bei einem Arzte in Winnweiler mußte sich der Verletzte verbinden assen. (Pf. A.) — Pirmasens, 25. März. Gestern machte eine Anzahl Mitglieder der hiesigen Zahlstelle des Vereins deutscher Schuhmacher einen Aus— flug nach Lemberg, um auch dort eine Zahlstelle n's Leben zu rufen. Die Absicht gelang, indem sich ofort über 30 neue Mitglieder daselbst einzeichnen ließen. Am nächsten Sonntag soll in Gersbach das Bleiche geschehen. (P. Z.) — Pirmasens, 25. März. Heute Nacht um 1 Uhr starb im hiesigen Krankenhause der 7jährige Fabrikschuster Gustav Lelle von Höheinöd, weichem von dem gleichalterigen Fabrikschusier Jakob Kunz von Gersbach am 16. Februar d. J. beim Schneeballenwerfen dahier eine Schlagader am linken Ohr durchstochen wurde. Kunz fsitzt in Untersuchungshaft. — Pirmasens, 25. März. Eine Ente als Sonntagsbraten ist ein köstlicher Bissen! So zachte auch ein hiesiger Einwohner, und suchte sich eine fette Ente bei einem in der Kümmelgasse wohnenden Bürger „unter der Hand“ zu ver⸗ chaffen, was ihm auch glücklich gelang. Schon war die gerupfte Zweifüßlerin gestern in die Pfanne gelegt, als es an der Thür klopfte. Schnell war der seltene Braten sammt Pfanne untecs Bett geschoben und der eintretende Schutzmann — denn ein solcher war der unerwartete Besuch — mit großer Frechheit empfangen, welche jeden Ver—⸗ dacht ablenken sollte. Leider hatten die Federn den Verräther gespielt und der Schutzmann hatte bald die Bratpfanne samt Inhalt an sich gebracht. Mit dem Entenbraten war's also vorerst nichts und vas für den Feinschmecker noch nachkommt, dürfte wenig angenehm sein. (A.) — In der Südpfalz ist unlängsi, nach der Pf. Z., Folgendes passirt: Auf dem Bureau eines Postexpeditors wurde ein Packet mit der Adresse: „An Herrn X. in Lindau am Bodensee“ übergeben. sachdem der Expeditor lange nach dem angegebenen Bestimmungsorte gesucht hatte, sagte er: „Ich weiß nicht, wohin ich Ihr Patket schicken soll; gibt es doch ein Lindau in Bayern, ein Lindau bei Braun⸗ schweig und ein solches bei Magdeburg.“ Der Postexpeditor wußte nicht, daß Lindau am Boden- see eine bayerische Stadt ist. Er ist Militäran— wärter. — Landau, 24. März. Heute Morgen wucde von Soldaten hinter dem Forts ein Mann aufgefunden, der, wie cs scheint, Arm und Bein gebrochen hat. Derselbe war in der Nacht zum Posten der Fortskaserne gekommen und hatte den⸗ selben nach dem Wege nach Göcklingen gefragt. Der Posten zeigte ihm denselben auch, doch scheint er von dem Wege wiede: abgekommen zu sein, denn heute früh hörte man ein Gewimmer, in⸗ folge dessen man, als man diesem nachging, den Unglücklichen in der schrecklichen Lage vorfand. Der Mann soll angeblich von Ludwigshafen gekommen sein. — Rheinzabern, 24. März. Die hiesige Apotheke ging, wegen Wegzugs des Herrn Apothekers Ferdinand Theodor Werner, um die Zumme von 80,000 Mark in den Besitz des derrn Apothekers Diefenbach aus Gießen über. Die dabei befindliche Post wird dadurch eine Ver— ünderung erhalten. (L. T.) — Speyer, 24. Maͤrz. Der Lehrer⸗ — 84r0sFennereinhaf in loeßter PNeift einen Zuwachs von über 70 neuen Mitgliedern zu ver⸗ zeichnen, was lebhaft zu begrüßen ist. — Speyer, 285. März. Gestern fand bei Sr. Exzellenz dem Herrn Regierungspräfidenten d. Braun ein Essen statt, welchem u. a. die dandwehr -Bezirks⸗Kommandeure der Pfalz bei⸗ vohnten. — Deidesheim. Das Abschließen eines Nietbvertrags zwischen dem kgl. Oberpostamte und derrn Eckel hier behufs Ueberlassung des Görg'schen dauses an der Hauptstraße als Postlokal ist ge⸗ cheitert und wird die Post nunmehr endgiltig in as Georg Adam Stadlier'sche Haus an der unteren hauptstraße verlegt werden. — Duürkheim, 28. März. Die allbekannte Birthschaft „jur alten Schmelz“ im Dürkheimer Thal wurde, wie die Nst. Z. vernimmt von dem aisherigen Besitzet Jean Hoffmann an Sattler Wilh. ÄAppelmann dahier zu dem Preise von 30.000 M. verkauft. — Ein Vergiftungsversuch wurde zegen den Maurerpalier Koob in Grethen ge— nacht. Die drei sauberen Früchichen, Faust und Freunscht über 16 Jahre, und Trübel 14 Jahre it, bestekten das 4 Uhr⸗Brod des Koob mit Hiftkorn, bestreuten es außerdem noch mit zerkleiner- em Korn, und damit die Geschichte ja nicht fehl gehen sollte, vermischten sie noch den Rauchtabak zes Koob, welchen dieser zum Schücken verwendet, nit Gift. Zufällig entdeckte Koob beim Ausschütten des Tabaks auf die Hand das Gift in dem Packet ind war dadurch der Anschlag der ruchlosen Schlingel vereitelt. Eine sofort gemachte Anzeige deranlaßte die auf dem Fuße folgende Festnahme der Obengenannten, und es gelang auch alle dreii zum vollsten Geständniß zu bringen, was deren Abführung in Untersuchungs- haft zur Folge hatte. Die Ermordung des Koob war schon lange giplant. J (GPfalzische Hypotheken-Bank dudwigshafen sa. Rh), 28. März. In der heutigen Generalbersammlung wurde der Gewinn mit Mk. 122,818.45 declarirt und beschlossen, ine Dividende von 41 86 zu vertheilen. Die Bank hat per Ende 1888 Mk. 15,972,352 07 yypothekarische Anlagen und auf deren Grund Mtk. is,718,200, — 31 NRoige Pfandbriefe im Verkehr. Das Actienkapital, welches fich für das Jahr 1888 nuf Mk. 1,500,000. — belief, ist inzwischen per l. März d. J. auf Mk. 2,100.000 — erbhöht wvorden. — Zwischen den Handelskammern dudwigshafen, Mainz und Mannheim schweben zur Zeit Unterhandlungen, um eine direcke Fernsprech⸗ verbindung zwischen den drei genannten Städten n das Leben zu rufen. — Frankenthal, 25. März. Von gut interrichteter Seite theilt man dem „Tgbl.“ mit, daß sich der Ausschuß des hiesigen Gewerbevereins nit dem Gedanken trägt, für das Jahr 1890 eine dokal-Gewerbeausstellung, verbunden mit Ausstellung yon Lehrlingsarbeiten bezw. auch Obst- und Gar— enbau⸗Ausstellung zu veraustalten. Die letzte der—⸗ irtige Veranstaltung fand im Jahre 1874 hier statt. — Grünstadt, 28. März. Heute Nacht wvurde bei Bierbrauer Betz, in das auf dem Kühl- chiff befindliche Bier Fett gemengt, so das dasselbe ot al verdorben ist. (Pf. K.) — Mauchenheim. Ein Beweis, daß man auch Obst im Feld in Gruben aufbewahren kann, jat sich hier bei Herrn Joh. Boos VIII. bewiesen, welcher eine Grube voll Birnen vorigen Herbst eingemacht hat und am 17. März alle sehr wohl- hehalten und frisch wie vom Baum herunter aus⸗ gjemacht hat. worunter noch keine Faulen waren. Gdopf. Bz.) — Die Gemeinde Odernheim ist im Be— itze von 12 Mannern im Gesammtalter von 1015 Jahren; sie haben ein Alter von 91, 89, 85, 84 und 83 Jahren. Daß von diesem Dutzend Alten der Senior noch jeden Morgen sdinen Schoppen tatt Kaffee trinkt und wöchentlich ein Pfund Tabak raucht und der Junior noch Solo bis zum Tag spielt, wird gewiß Erstaunen erregen. Jetzt haben sie dort noch ein halbes Dutzend Schwestern mit dem respektablen Alter von 514 Jahren aufzuweisen. — Am 2. Marz letzthin starb in Duchroth der in pfälzischen Lehrerkreisen früher bekannte Lehrer Philipp Fröhl ich. In der „Pfälz. Leh— rerzeitung“ wird dem Verstorbenen ein kurzer Ne⸗ rolog gewidmet, dem wir Folgendes entnehmen: 1828 in Duchtoth geboren, hesuchte Fröhlich hon 1844 bis 1846 das kal. protest. Schullehrerseminar zu Kaiserslautern. Angestellt als Lehrer war er in Lauterecken, dann in Landau, wo er widriger Fa— milienderhältnisse halber von seinem Amte zuruͤg. trat. Im Jahre 1871 zog er nach Metz und aJ- richtete daselbst eine Restauration, die ihm jedoch nicht zum Glück ausschlug. Er wanderte deshals nach Nordamerika und verwaltete dort 5 Jahre ang eine Predigerstelle. Als sie ihm nicht mehr v„ehagte, ging er nach Huston in Texas und über— nahm dortselbst eine Lehrerstelle an einem Institute. Boriges Jahr nun kam er auf kurze Zeit hierher, segelte aber bald wieder ab auf seine letzte Stelle, die er jedoch nur ein halbes Jahr bekleidete. Ei wurde krank und kam vor drei Wochen hierher, wo er starb. Er hat die Reise über den atlantischen Dzean sieben Mal gemacht und war 16 Jahre in Amerika. — Die seit 1883 bestandene „Pfälzische dreisfechtschule zur Errichtung eines Kreiz vaisenhauses der Pfalz“ wird laut Beschluß der Generalversammlung vom 17. März aufgelöst und das vorhandene Vereinsvermögen im Betrage von ta. 7500 M. der Kreisregierung behufs Verwend⸗ ung für Waisenversorgung überwiesen werden. Vermischtes. — F Vorgestern fand im „Rheinischen Hofe“ zu St. Johann die bereins erwähnte Versammlung des Pfalz⸗Saarbrücker Bezirks-Vereins Deutschet Ingenieure statt. Die Versammlung, welche aus etwa 80 Herren bestand, wurde gegen 11 Uhr hurch den Vorsitzenden des Vereins, Herren Hoch fen⸗Direktlor Jung von Burbach, eröffaet. Nach Dtittheilung und Erledigung verschiedener geschäft- ichen Angelegenheiten. sprach Herr Walzwerks⸗ Direktor Paraquin von der Burdbacher Hütte in inem längeren Vortrage über die Klafsifikation son Eisen und Stahl. Die in höchst fesselnder Weise gebrachten Ausführungen über die historische kntwickelung des Bestrebens und der Ziele der deutschen Ingenieure, eine einheitliche Benennung für die auf verschiedenen Wegen hergestellten Fisen- und Stahlsorten zu schaffen, wurde der „S. Z.“ zufolge mit lebhaftem Inte⸗ resse seitens der Versammlung entgegengenommen. der Verein hatte sich die schöne Aufgabe gestellt, seinem Mitgliede, dem Herrn Baumeister Hugo Dihm, welcher demnächst Saarbrücken verlassen wird, eine Abschieds Ovation zu bereiten. Zu dem Ende extheilte der Vorsitzende dem Herrn Kommerzienrath kuler von Kommerzienrath Euler von Kaiserslautern das Wort, dieser sprach in höchst warmen und schwung- vollen Worten die Anerkennung des Vereines aus, zadei ausführend, wie Herr Dihm, seit dem Jahre 1856 als Mitbegründer des Vereins demselben an⸗ gehörend, in seiner Eigenschaft als Mitglied sowohl vie als mehrmaliger Vorsitzender wie auch als tändiges Mitglied aller gelehrten und anderen Kom⸗ nissionen, um die Wohlfahrt und Hebung des Ver⸗ eines sich hohe Verdieste erworben habe. Herr Dihm erhielt das Diplom als Ehrenmitglied des Bereins überreicht. FBrebach, 25. März. Die Simbacher⸗ nühle ist mit den zugehörigen Landereien für die Summe von 18500 Mi. in den Besitz des Wirthes herrn Liesenfeld von hier übergegangen. F Forbach. Der hiesige Kriegerverein erläßt olgenden Aufruf: Auf dem Kirchhofe zu Forhach und in unmittelbarer Nähe desselben haben 160 rieger aller Gaue unkeres Vaterlandes, welche an den Folgen ihrer in den Schlachten dei Spichern, um Metz und bei Sedan erhaltenen Wunden im Hospital zu Forbach gestorben sind, ihre Ruhestälte gefunden. Die Gebeine dieser für ihr Vaterland gefallenen Soldaten werden demnächst in einem ge⸗ neinsamen Grabe geborgen werden. Infolge dessen jat der Kriegerverein zu Forbach in Lothringen beschlossen, auf diesem Massengrabe ein Denkmal zu errichten, dem Gedächtniß der gefallenen Kame⸗ raden geweiht, den Lebenden zur Erinnerung, den NRachkommen zur Nacheiferung. Die Errichtung ieses Denkmals ist eine Ehrenschuld, und sie ist aim so gerechtfertigter, als bereits seit achtzehn Jahren auf dem Kirchhofe ein den französischen GBefallenen geweihtes Denkmal sich erhebt. Der anterzeichnete Vorstand wendet sich daher vertrauens⸗ zoll an alle Pairioten des Reichslandes mit der verzlichen Bitte, das Vorhaben des Vereins durch Zuwendung von Gaben freundlichst unterstützen ju wollen. Der Empfang der Beiträge wird sofoct »escheinigt werden. Der Vorstand des Kriegervereins Forbach. (Folgen die Unterschriften))