x* In einem Berichte über die diesjährige Aus— fiellung der in den Fachschulen der kgl. Kreisbau- gewerkschule von den Schülern angefertigten Zeich— nungen, Modelle und praktischen Arbeiten sagt die „Pf. Pr.“: „Von den Malereien, die heuer mehr als bisher vertreten sind, ind die Plafond⸗ skizzen der Hh. Volk und Sommerrock durch ihre hübsche Komposition und geschmackvolle Ausführung die besten unter den zahlreichen Skizzen in Kreide, Kohle und Aquarelle,.“ Herr Fdr. Volk ist ein St. Ingberter. Er darf auf diese Anerkennung ge⸗ wiß stolz sein. Wir freuen uns derselben und wunschen dem jungen Manne, daß sie seinem fleißigen Streben auch fernerhin zutheil werde. * Die offizielle Gewinnliste der Wormser Lotterie (Ziehung vom 26. März abhin) liegt in der Expedition des „St. Ingb. Anzeiger“ offen. * St. Ingbert, 3. April. Die vielfach geubte Unsitte, kleinen Kindern dadurch ein Vergnügen zu bereiten, indem man beide Händchen ergreift und sie nun mit Schleuderbewegungen im streise herumwirbelt, — ein billiger Ersatz für das Karusselfahren — hät schon häufig zu dauernden Schädigungen und bleibenden Verstümmelungen der kleinen Opfer menschlichen Unverstandes geführt, weshalb wir hiermit an der Hand eines solchen Falles vor dieser gefährlichen Munipulation warnen wollen. In eine chirurgische Privatpoliklinik zu Berlin kam am Montag fruüh eine dem Arbeiter- stande angehörige Frau mit ihrem djährigen Söhn— chen, welches den rechten Arm in einer Binde trug und bei der leisesten Berührung des kranken Glie—⸗ des einen lebhaften Schmerzensschrei ausstieß. Die Mutter des Kleinen gab über die Ursache der Ver⸗ letzung an, daß „Vater“, der jeden Sonntag mit dem kleinen Sprößling zu scherzen und tändeln pflege, seinen Sprößling am Nachmittag des vor⸗ hergehenden Tages in der oben geschilderten Weise vermittelst Kreisbewegungen unterhalten habe, wo— mit der Kleine so lange überaus einverstanden ge⸗ wesen sei, bis er einen heftigen Ruck und großen Schmerz im Ellenbogen verspürte. Der Azt kon⸗ statirte eine Verrenkung des Vorderarms, welche das Tragen eines Gypsverbandes für die nächften Wochen nothwendig machte. — Nicht nur diese im Uebermuth und scherzenden Leichtsinn unternommenen Handlungen können eine Verrenkung der kindlichen Arme zur Folge haben, sondern weit häufiger be⸗ obachtet man dieselben beim Ueberschreiten des Rinn⸗ steines oder beim Treppensteigen, bei welcher Ge— legenheit oft unverständige Mütter ihre Kinder mit aller Gewalt nachschleppen und den Vorsprung von einigen Stufen, der ihnen ihre längeren Beine er— moͤglichen, durch unvernünftigen Zug am Arme der Kleinen zu ersetzen suchen. *— St. Ingbert, 18. April. Uebher die Uebungsformationen und Orte der Reser—⸗ visten, Landwehrleute und Ersatzreservisten im Jahre 1889 wurde bestimmt: Infanterie: Die zur 1. und 2. Uebung (auf 10 bezw. 6 Wochen) einge- zogenen Ersatz-Reservisten üben in besonderen Com— pagnien, welche an den Standorten der Regimenter gebildet werden; die zur 3. Uebung (auf 4 Wochen) eingezogenen werden in Linien⸗Compagnien einge—⸗ stellt; Feld⸗Artillerie: Die Reservisten und Land⸗ wehrleute üben im Anschluß an die Regimenter; Fuß Artillerie. Das Landwehr⸗Bataillon übt vom 24. April bis 5. Mai auf dem Lechfelde; ebendorl üben auch die Ersatz⸗Reservisten vom 1. September bis 9. November; Pioniere und Eisenbahnbataillon: Reservisten und Landwehrleute üben im Anschlusse an die Linien⸗Abtheilungen; die Ersatz-Reservisten 1. und 2. Uebung üben in besonderen Compagnien an den Standorten der Bataillone, die der 3. Uebung bei Linien-Compagnien; Train: Reservisten und Landwehrleute üben im Anschlusse an die Ba—⸗ taillone, die Ersatz-Reservisten vom 1. Juli bis 8. September. *— Die diesjährigen Herbstmansö ver der bierten Division werden in dem von der Bahnstrecke Feucht⸗Nurnberg-Amberg und ducch den Lauf der Vils bis Schmidimühlen begrenzten Rayon statt finden. — Zweibrücken, 3. April. Das dritte pfälzische Kirchengesangfest, bei dem un-— gefähr 500 Sänger und Sängerinnen mitwirken werden, wird am 23. Juni dahier abgehalten. — Im Cacilienvereinin Zweibücken soll im Laufe dieses Sommers, wahrscheinlich im Juni, Händels Oratorium Messias“ unter Mit- wirkung erster Solisten zur Aufführung gelangen. O Bokweiler, 2. April. Die gestern Nach⸗ nittag erfolgte Verpachtung der Jagd unseres etwas über 700 ha großen Bannes ertrug 570 Mk. jährlich gegen 320 Mk. seitherigen Ertrag. Die— selbe wurde den früheren Inhabern, Herrn Jaco— min de Malespine auf Kirchheimer Hof und Herrn DOstar Krämer von St. Ingbert zuge— schlagen. Die Hoffnungen der Bauern, daß sich der ihren Saaten so schädliche zahlreiche Rehstand nermindere, scheinen eben so wenig in Erfüllung zu gehen wie diejenigen auf ein gutes Feühjahr. Der nasse faule März war der bereits begonnenen Frühjahrssaat wenig günstig und der launische April chickt am 2. Tage dem Schäfer schon Schnee auf »en Hut. Und doch wäre beides unsern Land⸗ leuten nach dem schlechten vorigen Jahr so sehr zu wünschen. —— Landstuhl. Durch Versteigerung ging das Wohnhaus mit Garten des Herrn Wilh. Lieb in der Weiherstraße gelegen um den Preis von 3200 M. in den Besitz des Herrn August Schirber Birbrauer über. Gf. Vz.) — Landau, 2. April. In München wurd⸗ gestern der Generalmajor a. D. von Mühlbauer, den älteren Bewohnern unserer Stadt durch seinen mehrjährigen Aufenthalt dahier bekannt, mit mili⸗ ärischen Ehren zur Erde bestattet. Selten wurde wohl, schreibt der „Eilb.“, ein Mann von gleich jerben Schicksalsschlägen heimgesucht wie der Ver— torbene. Vier seiner Söhne blieben auf dem Feld— zer Ehre im letzten französischen Kriege und zwei veitere Söhne sowie seine Gattin waren ihm nach feiner Pensionirung im Tode vorausgegangen. — In Insheim beging vorgestern Herr dehrer Hauck dahier sein 28jaͤhriges Lehrerjubilaum ius welchem Anlaß ihm der hiesige Cäcilienverein »essen Dirigent er ist, in dankbarer Anerkennung inen schönen runden Tisch sowie einen werthvoller Taktstock verehrte. — Edenkoben. Der k. Obersthofmeisterstab jat in Anerkennung der Arbeiten des hiesigen Ver— choͤnerungsvereins letzterem auch für das Jahr 1889 einen Zuschuß von 200 M. gutigß jewährt. — Oberhochstadt, 1. April. (Auszeich nung.) Der protest. Lehrer unserer Gemeinde derr Falck, wurde auf den heutigen Tag nicht wenig iberrascht. Es ward ihm nämlich vom kgl. bayer. dofsekretariat ein Allerhöchstes Handschreiben nebs ziner goldenen, mit Diamanten besetzten Busennadel ibersendet. Die Veranlassung hiezu war folgende herr Lehrer Falck, dessen musikalische Kompositionen schon meit und breit bekannt sind, widmete Sr. K. Hoheit dem Prinzregenten einen selbstkowponier⸗ ten Marsch, „Gruß von der Ludwigshöhe“, worauf hm das betr. Handschreiben nebst der Busennadel zugeschickt wurde. — Unter den bei Samoa Vermißten bezw. Ertrunkenen soll sich dem Vernehmen der „Pf. 3.“ nach auch ein ehemaliges Speyerer Kind be⸗ inden, der Sohn des ehemaligen Kreis⸗, jetz Landes⸗Thierarztes Göhring in München. — Ludwigshafen, J1. April. Aus Lan⸗ dau kommt die Trauernachricht, daß dortselbst heute Nacht 3 Uhr der verdiensivolle hiesige Vorstand des gl. Amtsgerichts Herr Oberamtsrichter Eduard Culmann im Alter von 67 Jahren nach schwe⸗ rem Leiden verschieden is. Am 1. Juli 1866 trat der Verlebte in seine hiesige Stellung und waltete seit dieser Zeit mit der größten Aufopfer⸗ ang seines schweren verantwortungsreichen Amtes. Er war ein trefflicher Beamte und ein fürsorglicher Freund und Beschützer der armen Waisen. — Grünstadt, 1. April. Soeben durch⸗ zieht die Trauerkunde unsere Stadt, daß Herr De—⸗ kan Guth heute Nacht verschieden ist. Obschon der Verstorbene lange Jahre kränklich war, so kommt doch die Nachricht von seinem Tode unerwartet und erweckt die allgemeinste Theilnahme. Herr Guth ist zu Dirmstein am 8. October 1829 geboren, wurde Pfarrer in Lambrecht am 25. März 1856 und in Grünstadt am 26. Februar 1866. Nach Ernennung des Dekans Hefer zum kgl. Confistorial- rath wurde ihm das Dekanat Frankenthal über⸗ tragen. Die hiesigen Armen verlieren an ihm einen allezeit bereiten Helfer. Auch schriftstellerisch war der Verstorbene sehr thätig, und als Mitarbeiter an theologischen Zeitschriften hat er sich einen ge⸗ chätzten Namen erworben. Seine letzte Arbeit „Präparation zur Behandlung des Katechismus“ hat erst vor Kurzem die Presse verlassen. — Grünstadt. Am unteren Ende der Ning zafse, da wo' der frühere Ringgraben darauf sit sand man beim Ausgraben eines Kellers ein Zrabstein aus dem Jahre 1738. Die Insches oweit vorhanden, lautet: „Der wehyland Hen Johann Peter Schwarz seelig, gewesener —R deiningen⸗Westerburg (herra? fehlt) schafti. Vhen chultheiß, geb. zu Zweibrücken anno 1664 den Nugust, gestorben anno 1737 den 28. Oclkoha ist alt geworden 73 Jahre, 1738.“ — Die Bezirks-Obst und Weinbauschule in dirchheimbolanden war im Wintersemefier vo 24 Schülern besucht. Außer der Stadt Kirchheim— botanden mit 7 Schülern, waren vertreten die Orle Rittersheim, Ilbesheim, Heubergerhof, Weiler weiler, Göllheim, Stetten. Morsfeld, Bolanden Ddernbeim, Niefernheim, Gauersheim und Mor— tadt (Hessen). Am Baumwärterkurs betheiligten iich außer den Schülern noch die Baumwötler dieß von Oggersheim und Hupprich von Rocken— jausen, ein Staatsstraßenwärter und fünf Distrikts traßenwärter. — Gutem Vernehmen nach ist an Stelle des derrn Jakob Müller ein geborener Kirchheim— zolander, Herr Weigel, Sohn des Hertn Dr. Weigel in Denver, früher praktischer Arzt ijn dirchheimbolanden und zuletzt Cantonsarzt in Dahn um Generalconsul der Vereinigten Staaten Frankfurt a. M. bestimnt. — Asselheim. Bei der Papiermühle der derren Orb u. Comp. wurde in der Eis die Leiche ines etwa 30 Jahre alten, anständig gekleideten Mannes, offenbar eines reisenden Handwerksburschen, entdeckt, und dieselbe darauf nach erstatteter Anzeige auf behördliche Veranlassung aus dem Wasser ge⸗ zogen. Ob es sich dabei um einen Selbstmord oder um das Opfer eines Unglückes handelt, ist noch nicht festgestellt. In den Taschen der Kleider fand äch nur eine kleine Tabakspfeife sowie etwas Zwirn. Auffallender Weise war der Ertrunkene nur an einem Beine mit einem Stiefel bekleidet. — Obermoschel. Die Funktionen eines Krankenkassenarztes im Bezirk der Eisenbahn-Be- triebseKrankenkasse Kirchheimbolanden für die in den Gemeinden Alsenz, Oberndorf, Mannweiler, Cölln, Hochstätten, Obermoschel und Niedermoschel wohnenden Kassenmitglieder wurde vom 1. April ab an Stelle des Herrn Dr. Westerfield in Alsenz dem praktischen Arzt Herrn Dr. Lindner dahier übertragen. — Zur Aufbringung der Mittel für den Neu⸗ hau der katholischen Pfarrkieche in Ottersheim, Bezirksamt Kirchheimbolanden, wurde die Veran⸗ faltung einer Collecte in sämmtlichen katholischen Kirchen der sieben rechtsrheinischen Regierungsbezirk⸗ gestattet. SDermiuschtes. Saarbrücken, 3. April. Vom 1. April d. J. ab wurden der „S. Z.“ zufolge die beiden Kompagniebezirke Saarbrücken und St. Johann zu einem Meldeamt in St. Johann vereinigt, und sind von diesem Zeitpunkte ab alle persönlichen wie schriftlichen Meldungen beim Meldeamt St. Johann im flädtischen Schulhause an der Gerber⸗ straße anzubringen. 7 Malstakt, 2. April. Das an der Haupt⸗ straße gelegene, früher Ww. Beckersche Wohnhaus, in welchem Gastwirthschaft betrieben wurde, kaufte der Wirth Herr Nikolaus Meyers von hier für die Summe von 39,000 Mark. — Eine empsindliche Strafe erlitt ein Handlungsgehilfe von auswärts, der in der Nacht zum Montag in Unterburbach an der Luisenstraße die Scheiben einer Gaslaterne im Uebermuth zertrümmerie. Nachdem dieser junge Mann die Nacht über in Polizeigewahrsam blieb, wurde er wegen Sachbeschädigung und groben Un— fugs protokollirt und mußte 34 Nark hinterlegen; dann konnte der Juünger Merkurs weiterziehen. EG. I⸗S. A.) Weißenburg i. E. Im ganzen deutschen Vater⸗ ande regt es sich mit Bildung von Comites zut Sammlung für das Kaiser Friedrich-Denk- mal bei Wörth. So hat sich zunächst auch in Berlin ein solches gebildet, das aus den besten Maännern Deutschlands besteht. Namen wie Graf Moltke, Graf Blumenihal, v. Hofmann, v. Winter⸗ feld, v. Hahnke, v. Mischke, Delbrück u. s. w. — welch guser Klang! Auch in Süddeutschland haben Manner bereits ihre Mitwirkung zugesagt, deren stamen und Gesinuung Burgschaft bieten für das Belingen des patriotischen Werkes. Wie bekannt oll bei Wörth dieses Denkmal erstehen. Ueber die