t. Jugberfer Atzeiger. Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. St⸗ Zugberter Snzeiger erscheint täglich mit Auznahme der Sonn⸗ *5 Benagen ——— — XX F 3 —õS S anngsgebühr far die 4gespalteme Sarmondzeile oder dexen Faum betragi Auakunft ertheilt, I3 , Neklamen 80 4. Feierlage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Mitiwocht und Samstags mit kragerlohn; durch die Post bezogen 14M 75 4, einschließlich 40 ⸗ Zustellungsgebuhr. Die ei Inseraien aus der Pfalz 10 4, bei außerpfälzischen und solchen auf welche die Expedition Bei 4mnaliger Cinrudung wird nur dreimalige berechnet. * v 136. Deutsches Reich. Mmuͤnchen, 12. Juni. Der oͤsterreichische aifer ist heute Morgen zu einem mehrtägigen amilienbesuche im Giselapalais eingetroffen. Bei n Empfang am Bahnhof waren anwesend die ninzessin Gisela, Prinz Leopold, Herzog Ludwig, Ppersonal der österreichischen Gesandschaft und polizeipraͤsident. Stuttgart, 12. Juni. Die Regierung hat aen Gesetzentwurf eingebracht, wonach die Apa⸗ age des Prinzen Wilhelm um 26,800 M. rdht werden soll. Straßburg, 11. Juni. Der Statthalter en Elsaß⸗Lothringen hat fich in Begleitung seines zohnes und des Hauptmanns Naden auf einige zage nach Berlin begeben. Berlin, 11. Juni. Nach einer Meldung eß Berliner „Times“⸗Correspondenten hat der zaiser demn Prinzen Alfred von Groß—- ritannien, präsumtiven Thronerben von Coburg⸗ gotha, den Rothen Adlerorden erster Klasse ver⸗ chen. Berlin, 121. Juni. Der Kaiser und die zauserin nahmen Nachmittags zwischen 5 und 6 iht vom Mittelportal des Schlosses den Festzug er Brauer entgegen, der als Huldigung und dank für die Uebernahme des Protektorats über ie anfangs nur von dem Brauereigewerbe ge⸗ lante Unfallausstellung gilt. Der Schah von Persien vohnte mit seinem Gefolge an einem Seitenfenster ꝛem Schauspiel bei. Der Zug nahm Aufstellung, zzwischen wurde eine Deputation empfangen. Nach er Rüdkehr derselben setzte sich der gesammte Zug n Bewegung, eröffnet von Herolden und einem MNusiklorps in Landknechtstracht. Es zogen höchst nalerische Gruppen vorüber, anfangs rein historische dilder, spüter auf Brauerei bezügliche. Dezwischen ettheilt waren Herolde und Musiklorps. Die ldreß⸗ Abordnung wurde vom Kaiser empfangen. Berlin, I1. Juni. Das Präsidium 3Reichstages wird den König von Sachsen um Wettiner Jubilaum in corpore beglüdwünschen. - Der Schah von Perssen hat wiederholt ihet die entgegenlommende Aufnahme am hiesigen dofe große Anerkennung geäußert und betont, ein vie großes Gewicht er auf die möglichst guten hezehungen zwischen Perfien und dem deuischen keiche lege. Er hoffe, daß die gegenseitigen dandelsbeziehungen sich segensreich gestalten mögen. der Schah wohnte heuͤte den Gefechisubungen der ltillerie bei. Das bekannte freilonservative Herrenhaus-Mii⸗ ued, Graf Frankenberg, plaidirt in der „Posi“ anz offen für eine Verstaatlichung der dohlenbergwerke und für eine Betheiligung er Arbeiter gm Gewinne. Ausland. Haris, 11. Juni. Carnot'überreichte den tzbischdfen von Paris, Lyon und Bordeaut den ardinalshat. Der Erzbischof von Paris betonte, uin Herz sei immer don Eintracht und Patriotis aus erfüllt. Carnot antwortete, er kenne sehr ohl den Eifer, welchen die soeben ernannten kardinäle immer gezeigt, um ein gutes Einvernehmen wischen der weltlichen und geistlichen Macht zu uterhalten. Sie konnten den Papsft dersichern. J die Regierung sich glücklich schätze, wenn das ute Eindernehmen fich immer mehr befeftige. Carnoi anlte dann den Kardinalen für die dem Siaai⸗ ud der Kirche bisher geleisteten Dienste. Varis, 11. Juni. Der Temps“ bringt Donnerstag, 13. Juni 1889. 24. Jahrg. olgende Regierungsmitteilung: England hat der stegierung der Republik durchaus befriedigende xrklärungen über die Umwandlung der ägyptischen —„chuld gegeben. Die Umwandlung ist nur noch S„ache einiger Tage. — Der Berliner Boslschafter derbette ist nach Berlin zurückgereist. — 5chluß der Deputirtenkammer. Nachdem »er Minister geendet, erklären Cassagnac (Bona⸗ artist) und Le Hoͤrisso (Boulangist), sie wünschten ie Regierung über eben diese Vorgänge zu inter- nelliren. Minister Constans erklärt, er stehe der Kammer ur Verfügung. (Kufe: einen Monat Vertagung!) Fassagnac beantragt die sofortige Eroͤrterung der Interpellation, weil er glaube, daß man einen Anschlag gegen das allgemeine Stimmrecht, die Anverletzlichkeit der Deputirten und das Vereinig- ingsrecht plane. Man müsse sich Klarheit darüber jerschaffen, ob Frankreich in der Gewalt von Gen- armen und Spitzeln sei. Dem Antrage Cassagnacs entgegen beschließt die Kammer, die Interpellation auf vier Wochen zu vertagen. Krakau, 11. Juni. Die in Russisch-Polen erhafteten Studenten wurden gestern nach zreitägiger Arreststrafe entlassen, gegen ihr Ehren⸗ vort, auf der österreichischen Grenze gegen Rußland nicht zu demonstriren. Brüssel, 12. Juni. Die gestrige regierungs- zeindlicheStraßenkundgebung, an welcher chließlich hunderttausend Menschen theilnahmen, zerlief in vollster Ruhe, nur bei dem klerikalen Jetzblatt, Patriote“ wurden alle Fenster eingeworfen. Drohender gestaltete sich die Demonstration in Gent, vo die klerikalen Abgeordneten vor der Volkswuth Jüchten mußten. Wie verlautet, steht die Einbe— rufung eines großen liberalen Parteitags bevor. vöchentlichen Uebung hier einrücken, und war in der Stärke von ungefähr 70 Mann. — Die Enthüllungsfeier des Hutten⸗ Sickingen-DenkmalsaufderEbernburg sat am Dienstag unter großartiger Beteiligung tattgefunden. Prof. Oncken aus Gießen hielt die Festrede, welche er mit den begeisterten Worten chloß: Mögen alle guten und großen Geister der zeit Luthers, Huttens und Sickingens als Schutz- eister wachen über diesem Denkmal, wie über dem daiser und Reich. — Hieraaf verlas Buchhändler Schmithals-Kreuznach die Denkmalsurkunde; dieselbe jedenkt u. a. Sr. K. H. des Prinz⸗Regenten nit folgenden Worten: „Dankbar preisen wir auch die deutschen Fürsten, deren Huld des Werkes bollendung ermoͤglichte, allen voran den geliebten stegenten dieses Landes, den Prinzen Luitpold von gayern, der selbst allezeit in Krieg und Frieden astlos gefördert der deutschen Stämme Einigung ind nun hier auf bayerischem Boden die Heimstätte jerlieh dem Ehrenmal gleichstrebender Helden der Vorzeit.“ Nachdem das Denkmal enthüllt war, zrachte Professor Dr. Erdmannsdorfer-Heidelberg in begeistert aufgenommenes Hoch auf den deutschen kdaiser und den Prinz Regenten von Bayern aus. Das enthüllte Standbild wurde mit ungeheurem Jubel begrüßt. — An dem folgenden Festessen auf »er Burg nahmen ungefähr 200 Personen teil. Das Hutten⸗Sicingen⸗-Festspiel von Bungert hat bei seiner ersten Aufführung auf Pfingsten einen durchschlagenden Erfolg erzielt. „Es var ein glücklicher Gedanke,“ schreibt man u. a. XI des Hutten⸗Sickingen⸗Denkmals durch die Aufführ⸗ ung des dramatischen Festspiels von August Bungert ꝛinzuleiten und vorzubereiten, und daß es Anklang bei den Festteilnehmern gefunden hatte, das zeigte die große, luftig gebaute, mit Guirlanden, Wappen and Fahnen reizend geschmückte Festspielhalle, die zei 40 Meter Länge und 20 Meter Breite 1095 Bersonen fassend, bis auf den letzten Platz aus⸗ erkauft war. Der ersten Vorstellung des trefflich gegebenen Werkes wohnten u. a. Secconde-Lieutenant Rudi »on Recum, ein Nachkomme Sickingens, und Graf Bogdan von Hutten⸗Czapski. der Vertreter der Familie Hutten bei. — Pirmasens, 12. Juni. Verduftet st gestern von hier der 22jähr. Handlungsgehilfe heorg Grün aus Hanau, aus Furcht, wegen einer im Abschlagszahlungsgeschäfte des Herrn belz begangenen Unterschlagungen angezeigt zu verden. P. 3.) — Die Städte Kaiserslautern und Lud⸗ vigshafen leisten laut Beschluß der beider⸗ eiligen Stadträthe zur Deckung des Defizits der dollektiv⸗Ausstellung der Pfalz in München 1888 e einen Beitrag von 300 Mark. — Landau, 12. Juni. Am 1. Juli begiebt ich die hier garnisonirende Ahbtheilung des D. FeldArtillerie-KRegiments zu den Ma⸗ rödern, und zwar zunächst in das Lager Lechfeld. die Jafanterie verläßt am 16. August die siesige Garnison und kehrt am 18. September sierher zurück, worauf sodann die allgemeine Ent⸗ assung der Reserbisten und Dispofitionsurlauber rfolgt. — Alfterweiler, 11. Juni. Von einem chweren Unfalle wurde der Metzger und Wirth dertr J. Ti rolf von hier am Samstag Nachmittag etroffen. Derselbe wollte an einer inneren Haus—⸗ —3 Lokale und pfälzische Nachrichten. * St. Ingbert, 183. Juni. Drei Jahre ind es heute, daß die Nachricht durch die Lande flog »on dem tragischen Ende Königs Ludwigs II. Tiefen Schmerz und Trauer weckte dieselbe allent⸗ jalben, denn das Volk liebte seinen König. Das Indenken an den hochverdienten, patristisch gefinnten Fürsten wird ein unsterbliches sein. * St. Ingbert, 13. Juni. Heute führt die dsiefige Lateinschule ihren diesjährigen Aus⸗ lug aus. Früh 7 Uhr ging es per Bahn nach zautzkirchen, und von da wird das schöne Blies- hal durchwandert bis Gersheim. Hier ist Mittags- ast. Der Rückmarsch wird gegen Abend angetreten ind in Blieskastel noch kurzer Aufenthalt genom⸗ nen. Die Eisenbahn wird sodann die Theilnehmer vieder hierher befördern. *— Militärisches. Die Bestimmungen ser neuen Wehrordnung, soweit fie sich auf die rinberufung von Reserveoffizier⸗Aspiranten beziehen, satten sich vielfach betreffs der zweiten achtwöcheni⸗ ichen Uebung für die Studirenden als sehr ein⸗ chneidend erwiesen, indem der Mehrzahl derselben »er Verlust eines ganzen Semesters drohte, wenn die Einberufung mitten in einem solchen erfolgte. Bie die Staat-Corr. erfährt, hat auf das Gesuch iner Univerfität das betreffende Generalkommando ürzlich den Bescheid ertheilt, daß demnächst die Studirenden zu den achtwöchentlichen Uebungen zur während der Univerfitätsferien eingezogen werden ourden. — Zweibrücken. Am 26. Juli werden rühere Einjährige der Infanterie zu einer acht⸗