szt. Indberter Amzriger. Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. r St⸗JIugberter Anzeiger“ erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs-VBlatt und Ritwocht und Samfta mit irica Beilagen. 5. Blatt koflet dieretjahrlich 1A SG0 J einschließuch Trageriohn; durch die Pon bezogen 14 75 4, einschlieslid 40 ⸗ e Die ñckungsgebühr fur die 49espaltene GSarmondzelle oder deren Raum beträgt bei Inseraien aus der Pfalz 10 D, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expedition Austunii ertheilt. I5.4, Neklamen 80 3. Bei 4maliger Ginxidung wird nur dreimalige berechnet. E Ba. Abonnements— vas III. 8 uartal 188 9 auf den bmal möchentlich erscheinenden „St. Ingberter Anzeiger“ zunen bei allen Postexpeditionen, den Post⸗ voten, bei den Umträgern und in unserer zxpedition bestellt werden. Inserate finden durch den „St. Ing⸗ eerter Anzeiger“ die weiteste Verbreitung. Deutsiches Reich. Narburg, 4. Juli. Die juristische Facullät zat den Staatssekretär des Innern, v. Boetticher, oegen seiner Verdienste um das Invalidengesetz zum ihrendoktor beider Rechte ernannt. Berlin, 3. Juli. Zu dem Dementi be— reffend den Zwischenfall mit den russischen Rffizieren bei dem Stuttgarter Jubiläumsfest emerkt die „Nationalztg.“, die aus diesem Anlaß ngestellten Erörterungen der deutschen Presse könnten uch dann, wenn die behauptete Ausschreitung des assischen Offiziers nicht stattgefunden hätte, nicht s8 gegenstandslos betrachtet werden, denn die uffischen Blätter hätten sich rückhaltlos im Sinne er Aeußerung vernehmen lassen, welche dem russischen dauptmann schuld gegeben wurde. Berlin, 4. Juli. Das neueste „Marine— erotdnungsblatt“ enthält folgende allerhöchste ztlasse: zutheilung der Offiziere zu den See— ataillogen. Auf den mir gehaltenen Vortrag be⸗ imme ich hierdurch: die Zutheilung der Offiziere den Seebataillonen bleibt mir vorbehalten. Die meiner Ordre vom 12. März d. J. dem Chef er Admirslitat zugesprochene Befugniß, die Haupt⸗ eute und Subalternoffiziere den Seebataillonen zu⸗ utheilen, wird damit aufgehoben. Friedrichskron. den 19. Juni 1889. Wilhelm. in das Obercommando der Marine. Stellenzulagen und Messegebühr— isse. Ich bestimme, daß außerhalb der heimischen vewässer die Fahrzeuge erster Klasse hinsichtlich der dtelerzulagen und Messegebührnisse wie Schiffe ietten Ranges und die Fahrzeuge zweiler Klasse insichtlich der gleichen Gebdührnisse, sowie zur Zeit Fohrzeuge erster Klasse abgefunden werden sollen. Berlin. den 23. Juni 1889. Wilhelm. In Vertretung des Reichskanzlers Heusner. in den Staatssekreiar des Reiche marfieamts. Serlin, 4. Juli. Der „RKeichsanzeiger“ ver— lentlicht drei Erlasse des Reichstanzlers den kaiserlichen Gesandten v. Bülow in Bern am Zweck der Richtigstellung der über den Stand er Verhandlungen mit der Schweiz verbreiteten lachrichien. der frühere Reichstagsabgeordnete Hasen⸗ eder ist gestern Nachmitlag gestorben. Ausland. Christiania, 3. Juli. Nach eingelaufener ldung desuchte Kaiser Wilhelm Stavanger, gen und Drontheim. Stavanger, 3. Juli Der Kaiser reiße —— Freitag, 5. Juli 18889. 24. Jahrg. hne an Land zu gehen, zunächst durch den Har⸗ anger Fjord nach Odda weiter. Der Kaiser be⸗ indet fich im besten Wohlsein. Eondon, 3. Juli. Bei dem Frühstück zu ẽͤhren des Schahs in Guildhall sagte Salis- ury, England wünsche Persien Gedeihen und „tärke, es beanspruche keine ausschließlichen Vor⸗ echte, sondern nur für sich dieselbe Hardelsfreiheit vie für andere Nationen. England erstrebe mit dersien keineswegs eine Freundschaft, welche zu drieg und Angriff, sondern zu Eroberungen des handels und der Industrie für die ganze Welt ühren solle. Brussel, 3. Juli. Die „Independance belge“ neldet, der Papst habe im letzten Consistorium den Cardinal Lavigerie als seinen Nachfolger vezeichnet. Paris, 4. Juli. Abgeordnetenkammer. Prä⸗ ident Meline theilt mit, es seien drei Vorschläge iber die Bewilligung von Crediten zur Hilfe⸗ eistung bei dem Unglück von St. Etienne ein⸗ segangen. Ministerpräfident Tirard erklärt, der Rinister des Innern, Constans, und der Minister zer öffentlichen Arbeiten, Gayot, werden heute Ubend nach dem Schauplatz des Unglücks, nach St. Etienne, abreisen; nach ihrer Rückkehr werde die Regierung das Haus um Unterstützungen an⸗ gehen, die allen Bedürfnissen abhelfen würden. Auf Unfrage Bailys erklärt Minister Gayot, ihm sei ein usammenfassender Bericht des Ober-Ingenieurs )er Bergwerke zugegangen. Danach habe bis zur Stunde die Ursache des Unglücks, dem etwa 180 Nenschen zum Opfer gefallen seien, nicht fest⸗ zestellt werden können. Auch ließe sich noch nicht eurtheilen, ob die Bergwerksverwaltung alle Vor⸗ chriften der Regierung befolgt habe. Der Minister verde zur Zeit der Kammer die betreffenden Schrift⸗ tücke unterbreiten. Bern, 4. Juli. Wie man verfichert, sollen die Gründe, warum man italienischerseits an der Zedingung festhält, daß die Ausmündung des Simplon-Tunnels auf das italienische Gebiet u stehen komme, nicht militärischer, sondern zoll⸗ Stalischer Natur sein, sodaß dieselbe schweizerischer⸗ eits auf keinen weiteren Widerstand stoßen werde. — Die Konferenz für Regelung des Verkehrs und Unterdrückung des Schmuggels an der schweizer⸗ talienischen Grenze findet unter Vorsitz des Bundes⸗ zräfidenten Hammer statt. — Aus Luzern meldet nan die dort behufs mehrwöchentlichen Aufenthalts zestern erfolgte Ankunft des Cardinals Ledo—⸗ howsky. Cardinal Lavigerie soll daselbst bis um 15. Juli eintreffen und dort einen Monat leiben. Nom, 4. Juli. Die , Riforma“ dementiert entschieden eine vom „Diritto“ gebrachte Meldung nus Wien betreffs des Bestehens einer Militär- fonvention zwischen Oesterreich- Ungarn und Italien, wodurch letzteres verpflichtet sei, im Falle ines Krieges zwischen Oesterreich- Ungarn und skußland Oesterreich zwei Armeecorvs zur Verfügung zu stellen. Wien, 3. Juli. In der Verhandlung des Biererausschusses der ungarischen Delegation über das bosnische Budget konstatirte Minister Kallay die stetige wirthschaftliche und kulturelle Ent- pickhung Bosniens. Er erklärte auf eine Anfrage betreffs der Kossowofeier: Der Tag der Schlacht bei Kossowo wurde seit Jahrhunderten in jen orthodoxen Kirchen Bosniens gefeiert und Zar dazar in denselben als Martyrer verebrt. defsen Feft heuer wie alljährlich am 27. Juni stattfand. Wegen der Kossowofeier in Serbien sei nicht der geringste Grund zu Befürchtungen für Bosnien dorhanden. Die Behörden brauchten nirgends ein- zuschreiten, da alles auf das loyalste und ruhigste verlief. U Bruͤnn, 4. Juli. Die Fabrikanten lehnten neuerdings Unterhandlungen mit dem Ar- beiter⸗ Ausschuß ab. Sie wollen die Vereinbarungen jeder Fabrik überlassen. Heute wird die Schließ- ung aller Gewehrfabriken erwartet. Un- ruhen werden befürchtet, da die auf heute ange— fündigte Arbeiterversammlung verboten und das Verbot durch Trommelschlag in der Umgebung Brünns verkündigt wurde. Lokale und pfaͤlzische Nachrichten. * St Ingbert, 5. Juli. Der Ernte—⸗ urlaub bei den Truppen in pfälzischen Garni⸗ 'onen beginnt morgen Samstag den 6. dss. und dauert bis 1. August. *— Am Abend des 12. Juli findet eine auch in unserer Gegend sichtbare partielle Mond— finsternis stan. Fast die Hälfte der Mondscheibe vird zurzeit der größten Verfinsterung vom Erd— chalten bedeckt. Der Anfang erfolgt abends um 29 Uhr, die Mitte 410 Uhr, das Ende etwa eine Stunde später. *— Aus dem Gewinnantheil der München⸗ Aachener Mobiliar⸗Feuerversicherungsgesellschaft hat Se. K. H. der Prinz⸗Regent u. A. Unterstützungen zewilligt für die Pfalz 1000 M.— *— Der nächste Extrazug von Straßburg nach Berhin wird am 4. August mit den gleichen Fahrzeiten und zu den gleichen Preisen wie bei den bisherigen Zügen abgelassen. *—Sit. Ingbert, 5. Juli. Zur Warn⸗ ung. Zahlungen für bezogene Waaren dürfen nur dann einem Handlungsreisenden ge— leistet werden, wenn letzterer zur Empfangnahme bon Zahlungen ausdrücklich bevollmächtigt ist. — Ein Berliner Posamentierwaarenhändler hatte mehrere Jahre hindurch an den Reisenden, durch dessen Vermittelung er Waaren bezogen, auch Zahlung geleistet; jetzt ist der Reisende gestorben aund der Lieferant und bisherige Chef des Reisen⸗ den hatte Zahlung für die beiden letzten Wagren⸗ posten verlangt. Trotzdem der Kaufer diese bereits an den Reisenden bezahlt hatte und Quittung darüber besaß, ist er zur nochmaligen Zahlung des Betrages, den der Reisende an seinen Chef nicht abgeführt, verurtheilt worden, da der Reisende eben teine Vollmacht hatte, an Stelle des Lieferanten äber den Empfang zu quittiren und auf den Rechnungsformularen dies noch ausdrücklich bemerkt worden war. O Rohrbach, 5. Juli. Gestern Vormittag 12 10 Uhr warde der als Geselle bei dem Maurer⸗ neister Joh. Langenbahn von Ormesheim an dem Neubau des Wohnhauses von Vhilipp Weirich dahier beschäftigte Maurer Johann Hoffmann don Riedelberg beim Fundamentgraben von einem abgebrochenen Stück Mauerwerk, welches nach⸗ russchte, derart an den Unterleib getroffen und ver— letzt, daß er schon gestern Abend um 10*92 Uhr sttarb. Wen an diesem Unfalle eine Schuld trifft, vird die eingeleitete Untersuchung ergeben. — In Laußkirchen ist gestern Vormittag das jüngste Kind des Hüttenarbeiters Wilhelm Schuler, das, laut Nachricht der „Zw. 3.“ ohne nufsicht in der Nähe des Mühlbaches spielte. in n Bach gefallen und ertrunken