vt. Instherter 4 eiger. Amtliches Organ des königl. Amtsgerichts St. Ingbert. der „St· Jugberter Anzeiger erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feieriage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗Vlatt und Mittwochs und Samstags mit Aaftrirten Beilagen. as Blalt koflet dierteljahrlich A G0 einschließsich kragerlohn; durch die Post bezogen J 4 785 4, einschließlich 40 Zusftellungsgebühr. Die rückungsgebühr far die 4gespaltene Garmondjeile oder deren RNaum beträgt bei Inseraien aus der Pfalz 10 —, bei außerpfaͤlzischen und solchen auf welche die Expedition Ausatunft ertheilt, 1I3 , Neklamen 80 3. Bei Amaliger Einrucung wird nur dreimaliage berechnet. — — — — — — X IGo. Deutsches Reich. Müuünchen, 11. Juli. In Verkehrsbeamten⸗ kreisen erzäͤhlt man sich gerüchtweise, daß Staats⸗ ninister Frhr. v. Crail Sheim eine durchgreifende Verjungung des Bahnstations. Betriebspersonals an- geordnet hat. (Pf. A.) Berlin, 10. Juli. Wie die „Nat.Zig.“ ver- mimmt, wird die Kaiserin Augusta Victoria mit den vier ältesten Prinzen nach Wilhelmshöhe sommen, wo die Prinzen mehrere Wochen verbleiben werden. Die „Post“ hört, daß anläßlich der Erfindung ines verbesserten Pulvers für unsere Ar⸗ tillerie, wofür bekanntlich Professor Scheibler zum Feh. Regierungsrat ernannt worden, der betreffen⸗ den Militärperson, welche das Gutachten abgegeben qat, eine namhafte Dotation als Staatsbelohnung u Teil geworden ist. Nach der „Nat.Ztg.“ tritt Baron Hengelmüller, der österreichische Gesandte in Belgrad, einen Ur⸗ laub an. Während desselben erfolgt seine Abbe- rufung und tritt an seine Stelle General Thömmel. das Räuberwesen in Serbien soll erschreckend iberhandnehmen. Berlin, 11. Juli. Durch die Blätter läuft nie Nachricht, wonach zahllose preußische Offi— ziere die Pariser Weltausstellung hätten besuchen wollen. Der Kaiser habe aus den Urlaubsgesuchen odavon Kenntniß erhalten und den Besuch der Aus— dellung seitens seiner Offiziere streng veeboten. die Nachricht ist in dieser Form falsch. Richtig — und das dürfte auch allgemein bekannt sein —, daß seit der Spionenriecherei in Frankreich, d. J. seit dem Erlaß des Spionengesetzes, den preu⸗ zischen Offizieren überhaupt das Betreten Frank⸗ reichs streng verboten worden ist. Die deutsche stegierung hat als Beweis ihrer großen Friedens- aͤebe diese Maßregel getroffen, damit jede Gelegen- jeit genommen wird, die aus Anlaß dieser fran⸗ oͤsischen Krankheit zu einem ernsteren Zwischenfall ühren könnte. — Nunmehr steht es fest, daß die daiserin den Kaiser nicht nach England be— leitet, was ursprünglich wohl beabsichtigt war. die Kaiserin wird ihren ersten Besuch der aus— andischen Höfe in Monza Ende September machen von dort mit dem Kaiser nach Griechenland ahren. Beuthen, 11. Juli. Das Schwurgericht erurtheilte in zweitägiger Verhandlung gegen die 4 des Landfriedensbruchs bezichtigten dergarbeiter der oberschlesischen Gruben drei Kadelsführer zu je 1 Jahr 9 Wonaten Zuchthaus, wurden freigesprochen, die übrigen zu Gefängniß von 6 Wochen dis zu 1 Jahr verurtheilt. Bis egt sind im Ganzen 51 Personen verurtheilt. Ausland. London, 10. Juli. Im Unterh ause er— laurte Stanhope, England sei verpflichtet, Egypten n der Verteidigung seiner Grenzen beizustehen. die Vertreter Englands in Egypten erklärten eine hderstärkung der Besatzung für absolut nothwendig; ꝛ⁊ werde morgen dem Hause mittheilen, welche Naßregeln beschlossen worden seien. London, 11. Juli. Zwei Regimenter Aldershot erhielten Befehl, sich marschbereit zu nachen, um nach Malta zum Ersatz der dortigen nach Aegypien beorderten Truppen abzugehen. — der Parlamentsdeputirte Lord Charles Beresford jat sein Mandat niedergelegt, um sich um das uinmando eines Kriegsschiffes zu bewerben. Paris, 10. Juli. Die Kammer genehmigte die Vorlage betreffend den Rückkauf der Telephon— netze. In parlamentarischen Kreisen wird der Schluß der Kammersesfion für kommenden Samstag erwartet. Paris, 10. Juli. Die Deputiertenkammer naahm einen Amnestieantrag in der von der Regier⸗ ing vorgeschlagenen Fassung an. Die Streikenden don Decazeville find jedoch von der Amnestie aus- geschlossen. Bernu, 11. Juli. Die Antwort der schweizer Regierung auf die deutsche Note vom 26. Juni ist jetzt nach Berlin abgegangen, sie soll ausführlich sein, im ersten Theile den bisherigen Standpunkt der schweizer Bundesregierung festhalten und wieder⸗ holen, insbesondere sich gegen die deutsche Aus⸗ legung des Artikels 2 des Niederlafsungsvertrages wenden und namentlich die volle Aufrechthalt⸗ ung des schweizer Asylrechtes wahren. Im weiten Theile soll sie in bestimmten und unzwei⸗ deutigen Ausdrücken versprechen, daß die gegen Deutschland gerichteten anarchistischen und rebolu— tionären Bestrebungen und Ausschreitungen aufs wachsamste beobachtet und streng bekämpft werden sollen. In dieser Hinsicht wird auf die Schaffung des neuen Amtes als Beweis guten Willens hinge⸗ wiesen. Wien, 11. Juli. Der „Neuen fr. Presse“ vird aus Rom gemeldet: Der Secretär der Wiener Rtuntiatur überbrachte die Antwort des Wiener dabinets auf die Note des Vatikans, daß der Paps hei einem Kriegsfalle Rom verlassen wolle. Die Regierung erklärt, daß sie jenen Entschluß keines⸗ 'alls als für die Interessen der Kirche nützlich an⸗ ehen könne. Petersburg, 11. Juli. Der Kriegs⸗ nin ister entschied sich für ein kleinkaliberiges Magazingewehr und ordnete dessen schleunigste An- ertigung in russischen und französischen (1) Fa— zriken an. Sansibar, 11. Juli. Das Reutersche Bureau meldet: Die Deu:schen beschossen gestern Tanga ind besetzten den Platz nach einem unbedeutenden Widerstand.:. Hauptmann Wißmann befindet ich in Pangani, welches vorgestern eingenommen vpurd⸗ Ecale und pfälzische Nachrichten. *St. Ingbert, 12. Juli. Bekanntlich soll jeute Abend zwischen 8 und 1084 Uhr eine Mondfinsterniß: stattfinden, welche diesmal nit der Erdnähe des Mondes zusammenfällt. In Würdigung dieser Faktoren seiner Theorie hat Pro⸗ essor Falb den heutigen Tag als kritischen ersten Irdnung angekündigt. Eine Verspätung des Un— zlückstages bis zu zwei Tagen erklärt Hr. Falb als nicht ausgeschlossen. xSt. Ingbert, 12. Juli. Auf Ansuchen jat die Direktion der pfälzischen Bahnen den Be— uchern des kommenden Sonntag in St. Ingbert tattfindenden Gustav⸗Adolfsfestes nicht blos die Benützung des 6 Uhr 35 in der Richtung nach Zweibrücken abgehenden Güterzuges gestattet, sondern nuch angeordnet, daß dieser Zug an allen zwischen hier und Zweibrücken gelegenen Stationen anhalte. Den Gästen aus Zweibrücken und aus dem Blies⸗ hal ist durch dieses dankenswerte Entgegenkommen zünstige Gelegenheit zur Rückfahrt geboten *— Das kgl. statistische Bureau in München deröffentlicht eine Statistik über die zwangs— veise Veräußerung landwirthschaft— icher Anwesen in Bayern nach dem Stand es Jahres 1888. Wir euntnehmen dieser Arbeit des Herrn Regierungsrathes Rasp nach dem „Pf. K.“ folgende auf die Pfalz bezügliche Zahlen: Von den im Berichtés jahr im gesammten Konigreich zwangsweise veräußerten 1514 Anwesen sind 68 in der Pfalz gelegen mit einer Gesammifläche von 235,42 ha und berechnete sich die Durchschnitts⸗ äche eines solchen Anwesens auf 8,5 ha. An den Veräußerungen war beiheiligt der kleine Grund⸗ besitz mit 92,66 und der mittlere mit 7,4 pCt. und vertheilt sich die Grundfläche der veräußerten Anwesen mit 140 ha — 59,6 pCt. auf den Aeinen und 95 ha — 40,4 pCt. auf den mitt—⸗ jeren Grundbesitz. Von den 68 zwangsweise ver⸗ vußerten Anwesen mit 235 ha Grundfläche find 2 mit 3,4 ha Fläche außer Bewirthschaftung ge— hlieben und zwar 1 im Bezirksamt Bergzabern, 1 m Bezirksamt Landau. — Der Bienenzüchter-Verein Zwei— brücken hält seine nächste Versammlung künftigen Sonntag zu Herbitzheim bei Wirt Hunficker ab. Fröhlichen Imkergruß! — Das Landwirthschaftliche Beziks— fest für den Bezirk Zweibrücken soll nach einem in der gestrigen Sitzung des Bezirkskomites Zwei⸗ zrücken gefaßten Beschluß in der ersten Hälfte des September zu Hornbach abgehalten werden. Mit demselben wird eine Ausstellung von Zucht- stieren⸗,, ⸗Rindern und ⸗Kälbern, Schweinen und Bienen, sowie landwirthschaftlichen Produkten ver— vunden sein. — Schauerburg, 10. Juli. Der Ge—⸗ meinderath von Schauerburg bewilligte dem Lehrer dendle in heutiger Gemeinderatssitzung 100 Mk. zur Bestreitung seiner Anstellungstaxen als dehrer. Gw. 3.) — In Offenbach a. Gl. fand am letzten Dienstag die feierliche Einweihung der neuerbauten katholischen Kirche durch den Herrn Weihbischof aus Trier statt. — Kaiserslautern, 10. Juli. Ein Bei⸗ ppiel, wie gleichgiltig man selbst in wichtigeren Dingen sein kann, wurde gestern Abend hier ge⸗ zeben. Man geht hier mit der Absicht um, die sechs Ortskrankenkassen zu einer Gesammtkasse zu vereinigen. Gestern war nun für 4 derselben, welche zusammen 1750 Mitglieder haben, eine da⸗ rauf bezügliche Versammlung anberaumt, zu der man 1000 Sitzplätze bereit hielt. Es erschienen aber nur — sechs Mann. — Kaiserslautern, 11. Juli. Die Rohrlegung zur städtischen Wasser— leitung stößt theilweise auf Felslage. Am här—⸗ sesten traf man dieselbe bis jetzt an der Morlau— lerer Straße, wo die Arbeit mit der Picke deshalb ingestellt ist und gesprengt wird. Ferner traf man Felser auf dem gesammten Kotten, in der Karls⸗ straße, Heiligenstraße, wie überhaupt dem ganzen Altenhof, hier jedoch steht der Fels lagenweise. In der äußersten Fackelstraße stehen 3 Fuß Erde und unten leichter Fels. In den übrigen Stadt- theilen war Erde und Lehm theilweis vermischt mit Steinen auszuwerfen. Die Rohrlegearbeiten in den iußeren Stadttheilen sind zum großen Theil be— endet und erübrigt es noch, einen Theil der Straßen des Centrums zu belegen. Vom Reser⸗ »oir auf dem Betzenberge aus geht außer der Hauptleitung nach der Stadi zu noch eine zweite Adleitung nach der Seite des Waldschlößchens jerunter. Diese Leitung ist bestimmt, die Häuser in der Bremersiraße mit Wasser zu versehen. Die Röhren haben eine lichte Weite von ca. 1 Fuß;