durch seine Vorträge die Feier auf das würdigste und angenehmste gestalten. Hoffentlich gewährt uns der Himmel einen schönen“ Tag. Allen Bösten rufen wir biermit von Herzen ein „Will- ommen“ zu. * Zur Einleitung des heutigen Bergfestes hielt heute morgen 6 Uhr die Berglapelle unter munteren Klängen einen Umzug durch die Stadt. Mit anerkennenswerter Präzision ertönte die Weise des Moussinan⸗Marsches. Um 11 Uhr vormittags versammelten sich die H.Hy. Bergbeamten und die Bergknappen auf der Kohlenhalde, und setzte fich von hier der stattliche Zug in Bewequng nach dem Cafos Becker. Die Räume des letzteren prangen in festlichem Schmuck von Guirlanden, Draperien und Wappenschildern. Möge das Fest den besten Verlauf nehmen. Hiezu ein herzliches „Glück auf.“ * Die gestrige Mondfinsterniß war hier — nicht zu sehen. Dichtes Gewoͤlk bedeckte den Himmel und entzog den oftgenannten Mann im Mond, dem mal eins über die Nase gewischt wer⸗ den sollte, den vielen neugierigen Blicken, welche sich auf dies Schauspiel richten wollten. Ein kur— zer, aber für die Fluren wohlthätiger Regen ging um die „kritische“ Zeit nieder. *St. Ingbert, 13. Juli. Wir wollen nicht versäumen, an dieser Stelle nochmals auf das nächsten Montag im Hotel Stutzmann statt sindende „ßFapf“⸗Konzert hinzuweisen, indem wir zugleich nachstehend das Programm dafür mit⸗ theilen, welches Werke der besten und beliebtesten dieder⸗Componisten aufweist. Dasselbe enthält: 1. „So weit!“ von Engelsberg, 2. „Tragödie“: 4) Entflieh mit mir! b) Es fiel ein Reif. c) Auf ihrem Grab. (Volkslieder) von Mendelssohn, 3. Das Gucken (heiter) von C. Conradin, 4. Abend⸗ jeier, von Kreutzet, 5. Nachtgruß! von E. Schutz, 6. S'Fensterln! Oesterr. Volkslied von C. Sant⸗ ner, 7. Jägerslust! von Astholz, 8. Drei Röse⸗ iein! Schwäb. Volksl. von Silcher, 9. Walzer: „Horch, horch!“ von Vogel, 10. Ständchen, Bari- tonsolo von J. Otto. * St. Ingbert, 183. Juli. Auch auf hie⸗ figem Banne hat man mit der Kornernte hie und da begonnen und ist mit dem Ertrage sehr zufrieden. Dagegen ist das Grummet⸗Er— trägniß weniger günstig, was durch die anhal- tende Hitze verursacht wurde. — Im nahen Rohr- bacher Bann ist man mit der Einbringung des Kornes schon viel weiter vor, ein Zeichen für die borteilhafte Lage des Bannes. *Zur Eisenbahnkatastrophe von Röhrmoos. Die SanitätsColonnen nebst den trefflich geschulten Hilfsmannschaften haben sich bei dieser Gelegenheit in Hülfeleistung wieder ganz hervorragend bewaährt. — Es liegt im allgemeinen Interesse, dieses edle Unternehmen möglichst zu unterstützen, weßhalb auf die Bayer. Rothen streuz⸗Loosera 1 Mark aufmerksam gemacht wird. — Pirmasens, 12. Juli. Am Mittwoch Abend „walzte“ der etwa 40jährige ledige Bäcker⸗ geselle Johann Christian Dietz, ein Württemberger, bon Merzalben, wo er bei Herrn Neuherger in Diensten wac, gegen Zweibrücken zu, sollte jedoch sein Ziel, nicht erreichen. In Rodalben bestieg er, wie er sogt, mit Erlaubniß des Kutschers eine Pirmasenser Tierfuhre, welche nach Nünschweiler ging, und zestern Morgen 10 Uhr fand ihn ein barmherziger Samariter in Gestalt eines Gendarmen zwischen Hoͤheischweiler und Barenhütte hilflos am Wege ñegen, Der Arme war 12 Stunden vorher, ver- muthlich infolge angeirunkenen Zustandes vom Wagen gefallen und überfahren worden, so daß beide Knie erheblich verletzt sind. Der Knecht hat von dem Unfall nichts gemerkt. Dutzende von Menschen gingen an der Stelle vorüber, ohne daß auch nur ein einziger dem armen Teufel geholfen hätte. Unerhörte Gefühllofigkeit! Der Gendarm nahm fich dann seiner an, und Herr Adjunkt Süß aus Hoͤheischweiler ließ ihn in's Krankenhaus nach Pirmasens verbringen, wo er voraussichtlich Wochen lang bis zu seiner Heilung bleiben muß. — Pirmasens, 12. Juli. Bei der im ViehbVersicherungs-Verein stattgehabten Taxation wurden 209 Thiere mit einem Werthe von 42,350 Mk. zur Versicherung angemeldet. Bei der letzten Aufnahme zuvor (3. April) waren es 231 Thiere mit 41,280 Mk. Werth. Wenn —X&—— ung der Anzahl der Thiere um 22 der Gesammt⸗ werth um 1120 Mk. gestiegen ist, scheint sich auch n diesem Falle die diesjährige Preissteigung des Fleisches bemerkbar zu machen. — Mölschbach, 12. Juli. Ein höchst recher Diebstahl würde vorgestern Racht bei derrn Mühlenbesfißer Schmalenberger ausgeführt. Der oder die Diebe schlichen fich in das Zimmer wo Herr Schmalenberger schlief und entnahmen vemselben die Schlüssel aus den Hosen, die in der stähe von dem Bette hingen, gingen dann in ein inderes Zimmer, wo das Pult des Mühlenbefitzers land, öffneten dasselde geräuschlos, und entnahmen 3 Schubladen aus demselben, in welchen sich Ringe iebst einer goldenen Brosche befanden. Die Diebe onnten, so berichtet die „Pf. Vzt.“, an baar Geld zur 2 M. 50 Pf. entwenden, da sie die vierte Schublade unversehrt ließen, in welche der Mühlen⸗ zefitzer kurze Zeit vorher noch einen Hundert⸗ Mark⸗ chein gelegt hatte. Die 3 Schubladen, welche die Einbrecher mitnahmen, lagen am andern Morgen in den Tannen umher. Der Verdacht der Thätler- cchaft ruht auf zwei Stromern, welche sich Abends »orher in Mölschbach herumgetrieben und nach »em Wege nach Trippstadt sowie nach der Mühle ragten. — Mölschbach, 12. Juli. Gestern wurde die Wittwe Hach dahier durch einen schweren Ver⸗ lust heimgesucht. Dieselbe kaufte vor einigen Wochen ein werthvolles Pferd; als man dasselbe gestern Mittags ausspannte sprang es in das Wiesenthal,. fürzte zusammen und war sofort todt. (Pf. A.) — Der pfälzische Kreis- Lehrerberein jat mit den pfälzischen Buch⸗ und Schreibmateri- alien-Händlern ein Abkommen dahin getroffen, daß diese nur Schreibhefte verkaufen (selbstverständ⸗ ich sofern solche von den Lehrern verlangt werden), zie ein mit dem Siegel des pfälzischen Lehrer⸗ Waisenstifts versehenes Schildchen haben. Diese hefteschilder werden von der Buchdruckerei H. Kayser n Kaiserslautern hergestellt und von den einzelnen Verlegern dort um einen halben Pfennig per Stück gekauft. Der Erlös fließt in die Kasse des dehrer⸗Waisenstiftes. Nach Abzug der Portos und Zerstellungskosten sind auf diesem Wege genanntem Stifte im 1. Semester 1889 der schöne Betrag von 1670 Mk. zugeflossen. — Landau, 12. Juli. Von den am J1. Oktober v. J. bei der diesigen Infanterie neu ein⸗ jetretenen Einjährig-Freiwiligen sind ent—⸗ prechend der neuen Heer- und Wehrordnung jetzt wei zu überzähligen Umteroffizierer gzr⸗ dert worden. — Aus der Südpfalz, 10. Juli. Die dornernte kann bei uns als beendigt angesehen werden. Der Ertrag ist befriedigend. Die Ar lieferte in Durchschnitt 6—ã8 Garben. Auch der Körner⸗ ausdrusch fällt gut aus, indem don 200 Garben orn durchschnittlich 24 —32 Simmern oder 3 —4 Malter (63 —7 Centner) gedroschen voerden. Das Stroh ist ausgezeichnet. Die Körner liefern schönes Mehl und somit auch gutes Brod. Mit dem Berstenschnitt wird bereits begonnen und die Weizen- rnte steht ebenfalls vor der Thüre. Das Wetter ist usgezeichnet und die Bauern machen freundlicht Besichter dazu. — Neustadt, 12. Juli. Der früher durch Jervorragende amtliche Wirksamkeit ruhmvoll be⸗ annte Lehrer Christian Leibfried von Lachen — seit 1883 leidend und in der Pflegeanstalt „Sauterstift“ dahier untergebracht — ist am Diens ag Morgen im hohen Alter von 87 Jahren sanft ntschlummert. (3tg.) — Speyer, 11. Juli. Heute wurde die Wirthschaft Zum grünen Häusel“ von Herrn Franz Fuchs in der Moörschgasse an Herrn Herr⸗ mann Boxberger von Oggersheim um den Preis son 9100 Mk. verkauft. Vermittelt wurde der we durch den Häuseragenten Wilh. Bohrmann dahier. — Speyer, 11. Juli. Aus Anlaß der 25— ährigen Mitgliedschaft des Bezirksturnwartes Herrn Mich. Meinhardt im hiesigen Turnverein deranstaltet letzterer am Sonntag den 18. Augusi ein Schau⸗ und Preisturnen, bei welchem der Ge⸗ nannte durch Ueberreichung eines silbernen Eichen⸗ ranzes mit Diplom zum Ehrenmitgliede des Vereins ꝛrnannt wird. An die auswärtigen Vereine find zu dieser Feier bereits Einladungen ergangen. — Ein gefährliches Geschäft betreibt gegenwärtig in Speyer ein Arbeiter auf der jöchsten Spitze des linken vorderen Domthurmes, ndem er die durch den Blitzschlag vor Kurzem an⸗ jerichteten Schäden ausbessert. Das obere Kreuz⸗ dück mußte abgenommen werden. Au ind mehrfache Ausbesserungen seden Dag⸗e — Bagenheim, 11. Juli. Die Vorarbeite ur Wasserleitung, welche bekanntlich Inn drämer aus Dürkheim ausführt, schreiten vorwärts. Das Reservoir, welches unweit b Ruinen der Wachtenburg in ziemlicher Höhe * dem Berg errichtet wird, ist bereits soweit vorge. chritten, daß dessen Fertigstellung nicht mehr lange rüsstehen dürfte. Das Reservoir wird über 68 Fuder halten und in zwei Theile eingetheilt sein stach Fertigstellung dieses Reservoirs wird mit dem Bau des zur Dürkheimer Wasserleitung nothwen. digen begonnen werden. 8 — Frankenthal, 11. Juli. In der Badeanstalt in, Worms wurde heule ꝛeine Leiche geländet. Der Todte wurde als der zis vergangenen Sonntag hier in Arbeit gewesene Züfergeselle Hugo Kolbe aus Pleschen in Posen erkannt. Der Unglückliche, etwa 21 Jahre all var guter Leute Kind und in die Femde gegangen, um sich in seinem Handwerk zu vervollkommnen, scheint aber in Magdeburg in schlimme Gesellschafi geraten zu sein, wo er wegen eines Vergehens dem nächst vor Gericht kommen sollte. Odgleich eine Freisprechung von der Beschuldigung sehr wahr⸗ cheinlich war, scheint sich der junge Mensch die Angelegenheit so zu Herzen genommen zu haben, daß er den Tod allenfallsiger Strafe vorzog. — In Grünstadt hat das Schoffengericht ein Dienstmädchen von Imsbach, welche sich nuf zwei Plätze verdingte, sich 5 bezw. 6 M. Da— caufgeld geben ließ, aber nicht in den Dienst ein⸗ rat, zu einer Zusatzstrafe und zwar unter Einrech⸗ aung einer dreimonatlichen Gefängnisstrafe, welche ije eben in Kaiserslautern verbußt, zu einer Gesamt gefaängnisstrafe von 4 Monaten 10 Tagen und Kosten nerurtheilt. — Kirchheimbolanden, 12. Juli. Die OAbst- und Weinbauschule hier kaufte von Zerrn Landwirt L. Kohl dessen Acker in der Bären⸗ salde um 600 Mtk. (A.) — Sprachliches. Durch eine Reihe Pfal⸗ ischer Blätter ging kürzlich ein Artikelchen, nach velchem neben den Hessen⸗Darmstädtern auch die Rordpfälzer das r nicht aussprechen konnten. Dazu hbemerkt der „Kirchheimb. Anzeiger,“ der es doch vissen muß: „Wer das glaubt, hat noch kein „Dunnerrwerrer am Dunnersberk“ erlebt. Im Zegentheil, die Nordpfälzer machen sich über die jessischen Nachbarn gern lustig, welche das ruwirk⸗ ich nicht aussprechen können, und nirgendswo wird dielleicht die Anekdote des Hessendarmstädter Schaffners lieber erzählt, als gerade bei uns, welche wir, ob⸗ vohl vielfach bekannt, hier nochmals mittheilen wollen. Also: Den Darmftädter Bahnschaffn ern wurde zur Bermeidung von Irrihümern (man denke beispiels⸗ vpeise nur „Marnheim— und „Mannheim“ ꝛc.) inbefohlen das r beim Ausrufen der Stations⸗ namen mcht zu verschlucken, sondern recht deutlich ruszusprechen. Einer derselben, ein ächt Darmstädter Zind mit ungelsöster Zunge, schrieb sich die Mahnung zinters Ohr und schrie, als er mit dem Zuge in einer Heimathsstadt an der Darm angekommen war ie Thüre aufreißend mit kräftiger Stimme ins Coups „Starrtion Da'mstadt!“ — Historische Kneipe. Bei einem Be⸗ uche des Hutten⸗Sickingen-Denkmals auf Burg xͤbernburg führte uns der Weg auch nach dem dorfe Ebernburg und da in eine Weinwitth⸗ chaft, welche uns hoͤchst originell vorkam: In einewm zroßen Keller, über welchem sich ehemals ein mäch⸗ iges Schloß erhob, das dem Gecschlechte der Zickingen gehörte und im Jahre 1791 von den rranzosen zerstört wurde, ist eine wunderbolle Wein- virthschaft eingerichtet worden, in welcher aus inem nebenanliegenden Keller ein kösftlicher Wein verabreicht wird. Der Keller ist schön hell und mil jemalten und gebrannten Glasfenstern versehev. der freundliche Wirth zeigte uns eine Menge nteressanter Alterthümer. Vor dem Keller befindet ich eine Weinlaube, welche der Weinkneipe ein gar reundliches Aussehen giebt. Zwei Fahnen in aierischen und deuischen Farben bezeichnen weithin die Stätte, wo einst deuische Ritter ihre Humpen ronken. Vf. Pr. HNermiscates. St. Johann. 12. Juli., Was ein Hälchen verden will, krümmt sich beizeiten“ — dieses Sprich— vort wird durch folgenden, von dem „St. J. S. . rzählten Fall illustrirt. Zu dem hiesigen Pferde⸗ netzger Herrn L. kam gefiern Morgen ein ijunger