— Dem „Pf. in Am.“ entnehmen wir die Namen folgender neuerdings in Amerika verstorbenen pfalzet in Newyork: Jakob Hans, 60 Jahre iu, aus Rodalben, Moses Seligmann, 72 Jahre w qus Homburg; in Louisdille: Catharina Lie⸗ —— — Vermischtes. Wahrend der vorgestrigen Verhandlungen vor dec Straflammer zu Saarbrücken wurde einer im Zuhdrerraum verweilenden auswärtigen, gat fleideten Frau das Portemonnaie mit einem an⸗ ge yeblich arößeren Geldbetrag gestohlen. 5 Reunkirchen, 29. Juli. Einen plötzlichen Tod fand heute Mittag der Führer eives Kohlen · pegens, welcher auf dem Schilde mit „L. Huwig, —I K. Homburg“ bezeichnet dar. Der Mann fiel in der Königsstraße von dem min ewa 40 Zentner Kohlen beladenen Fuhrwerk, ie Käder gingen über seine Brust hinweg, und aIz die Herzueilenden ihn aufhoben, hauchte der herungluckte gerade sein Leben aus. In Neunkirchen findet am 21. bis 24. ʒhtember d. J. hier eine Ausstellung von sandwirtschaftlichen Produkten, Maschinen und Ge— ten, Giflügel und Bienenstöcken statt. Malstatt, 28. Juli. Von zuständiger Seite wurde ein Gesuch an den Justizminister ein⸗ gereicht, um die Errichtung eines königlichen Amts⸗ se rich ts in der hiesigen Stadigemeinde zu erstreben. Badeanstalt für Hunde. Das „Stuttgarter Schwimmbad“, eine neu errichtete, dor wenigen Tagen eröffnete Badeanstalt großen Ztils, bietet als originehe Neuerung eine Bade⸗ Abteilung für Hunde. Dieselbe besteht aus einem jeraumigen, mit frischem Trinkwasser versehenen, im Winter durchheizten Warteraum, einem Reinig⸗ ungsbad und einem Schwimmbassin mit ständigem Wasserzufluß. Eigene Wärter find zur Bedienung der vierbeinigen Badegäste angestellt. Das Bad wird von Hunden aller Klassen ohne Unterschied zer Abstammung, der politischen und sozialen Stellung eifrig besucht. Mohrle und Schnauzl, hascha und Nero, Minka und Waldine äußern ich ganz enzzückt uber die neue Einrichtung, mit welcher einem von der Stuttgarter Hundewelt angst tiefempfundenen Bedurfniß endlich abgehol⸗ en ist. 7Dietersheim. (Hessen.) Bei den letztjährigen susterungen der Militärpflichtigen wurde an junger Bursche von hier jedesmal zu rückge⸗— tellt und im letzten Jahre freigegeben, weil der⸗ elbe sich stets als der einzige Ernährer seiner alten sutter darstellte. Nachdem der Bursche frei ge— vorden, heirathete er eine Witiwe mit drei Kindern, zegründete einen eigenen Hausstand und ließ seine Mutter allein. Letzter Tage nan wurde der Mann von der Militärbehörde zur nachträglichen Ableistung einer dreijährigen Militärpflicht ein gezogen. fEine der ältesten Fahnen, welche in München bei dem Festzuge getragen wurde, zürfte nach den „M. N. N.“ wohl die alte Fahne Jes Turnvereins Augsburg sein. Es ist nur ein altes unscheinbares Stück Seide in den Far⸗ hen schwarz⸗ roth⸗gold, vielfach geflickkkt und ausge⸗ bessert, das aber seine Geschichte hat. Wie das ganze Turnwesen von den Zeiten Jahns an bis zut Mitte unseres Jahrhunderts nur geduldet, ja iogar vielfach verpönt und verfolgt war, so erging s auch dieser Fahne. Der junge Verein erhielt m Jahre 1847 diese Fahne von den Damen inet herborragenden Augsburger Gesellschaft zum heschenke. AÄls nun die verhängnißvolle Zeit seteinbrach, in welcher Alles, was nach einem inigen Deutschland sich sehnte und dies laut aus⸗ prach, verfolgt wurde, ging es auch über den ungen Turnverein Augsburg. Er wurde aufgelöst, seine Bücher dem Feuer übergeben. Die Fahne waͤre wohl auch confiszirt worden, wenn die Mit⸗ glieder nicht einen Wink erhalten und die Fahne vo der Stange getrennt und verborgen hätten. dange Zeit wurde dieselbe von den Mitgliedern xetborgen, sogar oft am Leibe getragen und schließ⸗ ich vergraben. fDie Aufregung, welche in Wolfen⸗ uttel der plötzliche Tod des Professors Sise⸗ ers und seines Dienstmädchens verursacht hat, noch dadurch gesteigert worden, daß auch die —RE Tochter eines dortigen Färbermeisters inter derselben Symptomen und schrecklichen Schmer⸗ jen gestorben ist. Die Sektion der Leiche des zuerft derstorbenen Dienstmädchens soll mit Gewißheit er⸗ eden haben, daß der Tod infolge Vergiftung, zurch sogenanntes Wurstgift. erfolgi ist. Die Be⸗ zürzung ist allgemein, da man noch weitere Opfer jefürchtet. F Ein Fall von „SSeelenblindheit“ wird zegenwärtig in einem Berliner Krankenhause be⸗ jandelt. Der Kranke ist, obwohl er das Augenlich besitzt, nicht im Stande, die verschiedensten Objekte, die man ihm vorzeigt, auf ihre Bedeutung zu er⸗ lennen. Es gelingt ihm dies aber, sobald man hm den Gegenstand zum Betasten in die Hand ziebt oder denselben, z. B. eine Uhr oder Glocke, auf das Gehör wirken laßt. Ein ähnliches Leiden ist die Aphasie. Hier befitzen die Patienten zwar die physische Sprachfähigkeit, dagegen find sie nicht m Stande, fur irgend welche und selbst für die infachsten Begriffe die entsprechenden Worte zu inden. F In der Kieler Bestechungs-Angelegenheit verden der „Weser Zig.“ aus Kiel folgende Einzel⸗ zeiten resp. Berichtigungen mitgetheilt: „Der ver⸗ zaftete Schiffsbau: Oberingenieur heißt JuliusPannecke. Fs wird demselben nicht nur zur Last gelegt, daß er sich unerlaubte Vermögensvortheile bei Teakholz lieferungen verschafft hat, sondern daß er eine ganze Ladung Teakholz hat gänzlich verschwinden lassen. Die Affaire datirt schon vor 4 bis 5 Jahren und it erst jetzt durch eine Bremer Firma ans Licht jezogen worden. Pannecke war s. Z. nach Eng- and gereist, hatte dort die Schiffsladung in Empfang jenommen, und nach Kiel soll don dem ganzen dolze noch nicht ein Balken gelangt sein. Da es zjelang, diese Sache so lange zu vertuschen, müssen ahlreiche Mitschuldige vorhanden sein. Der in diel verhaftete Werfiverwaltungs⸗Sekretär heißt dübcky, derselbe hatte die Rechnungen anzuweisen, und nian glaubt, daß er sich durch frühzeitige An veisungen gleichfalls unerlaubte Vortheile verschafft sabe. Die Anfrage einer Bremer Firma wegen Teakholzlieferungen soll bei ihm gefunden sein. Derselbe ist in der Bevölkerung sehr gut beleumundet, ind man will nicht recht an ein Verschulden seiner⸗ eits glauben. In Berlin und Wilhelmshafen ollen in dieser Sache mehrere Verhaftungen vorge— rommen sein, und es sind alle Inhaftirten nach Berlin geschafft worden. Die Preise der Nahrungsmittel in Sansibar. Auf eine Anfrage über die in Zansibar üblichen Preise für Nahrungsmittel ꝛc. vird der „B. M.Zig.“ folgende Antwort: Eine Flasche Bier kostet 60 Pf., ein Brod 60— 70 f., ein Pfund Fleisch 1,40 M., Pödkelfleisch à pfd. 90 Pf., 1 Pfd. Reis 22-28 Pf. 1Pfd. Sago 30 Pf., 1 Liter Oel 1,40 M. der billigste Kheinwein à Liter 4,60 M., 1 Flasche Essig 40 Bf., 1 Pfund Cacao 4 M., 1 Meter Leinwand 30 —2 Mark, ein Huhn 325 M., ein Pfund Zwieback 60 Pf. Die Löhne sind etwa im Durch- chnitt ein Drittel höher, als in Europa. Der zeringsie Buchhalter erhielt 120 Mark monatliches Behalt. Versteinerte Menschen. In einem Marmorbruche bei der Stadt Orange in Neu⸗ Süd⸗Wales sind unlängst drei vollständig versteinerte nenschliche Leichen aufgefunden worden. Einer dieser Korper wurde nach Sidney gebracht, und es deht jetzt sest, daß man es in der That mit den versteinerten Ueberresten von Personen zu thun hat. derselbe läßt auf einen vollständig ausgewachsenen, vohigebildeten Mann von etwa 5 Fuß 10 Zoll deibeshöhe schließen. Aus der Form des Kopfes ind aus den Umrissen der Gesichtszüge laßt sich weifellos feststellen, daß der Todte der kaukasischen Ktasse angehört hat. Mit Ausnahme der Arme velche an den Schultern abgebrochen sind, ist der koͤrper vollständig unversehrt, die Gesichtszüge na— nentlich koͤnnen noch deutlich unterschieden werden. der Marmor, in welchen der versteinerte Mann nufgefunden worden ist, zeigt eine buntmelirte Färbung. Dagegen ist der eine Block, in welchem jer verfieinerte Koörper eingebettet war, von milch⸗ veißer Farbe, ohne die Spur einer farbigen Aen⸗ erung. Die Funde erregen in wissenschaftlichen Zreisen sehr großes Interesse. Landwirthschaftliches. Bekauntlich verdirbt der Hafer, wenn er lange lagert oder der Feuchtigkeit ausgesett ist. Jetzt hat nan ein neues Verfahren entdeckt, wodurch diesem nicht nur vorgebeugt wird, sondern auch der Hafer ange Zeit, 10 bis 20 Jahre, aufbewahrt werden ann. Zu diesem Zwecke wird der Hafer gemahlen ind in Kuchen gepreßt, welche durch die Aufbe—⸗ dahrung nichts don ihrer Güte einbüßen. Welche Bortheile diese neue Erfindung u. A. für Kriegs⸗ jeiten bedeutet, liegt auf der Hand, um so mehr, ils im Nothfalle diese Kuchen auch zu menschlicher Nahrung zubereitet werden können. Es sollen in den verschiedenen Provinzen kleine Fabriken errichtet verden, welche sich mit der Herstellung dieser Kuchen zefassen. Sieunstesnachrichten. Schuldienst. Ernannt wurden: Der kath. interim. Vetweser Th. Froschauer in Erbach um Lehrer daselbst. Der prot. interim. Verweser Ferdinand Höfler in Ludwiqgsthal, Gemeinde Hittelbexbach, zum Lehrer daselbst. Der vrot. —A —„chulverweser in Obermoschel. Der prot. Lehrer xduard Schuster in Burgalben zum Lehrer in Wald⸗ fischbach. Der prot. interim. Verweser Joh. Breitinger in Nothweiler zum Sulderweser in Einöd. Der prot. Schulverweser Karl Flor in Offenbach zum dehrer in Kleinottweiler. Der prot. interim. Schul⸗ verweser Karl Zink in Altbreitenfelderhof, Gemeinde Jägersburg, zum Schulverweser daselbst. In Ruhe⸗ land versetzt: Die kath. Lehrer Philipp Stützel in Obermohr und Matthäus Faust in Ludwigshafen. Entlassen: Der kath. Schulverweser Theodor Wirth in Walsheim. Der Kreisarchivar Schandein in Speyer ist auf Ansuchen in den dauernden Ruhestand versetzt und der Kreisarchiv⸗Secretär Dr. Mayerhofer in Bamberg zum Kreisarchivar in Speyer befördert vorden. Die protestantische Pfarrstelle zu Mörzheim, Dekanats Landau, ist dem Pfarrer August Friedrich Schlarb in St. Alban, Dekanats Obermoschel, erliehen worden Neueste Nachrichten. Niederwürzbach, 81. Juli. Hier geht man mit dem Plane um, einen Arbeiterverein zu qründen, der sich zur Aufgabe stellen will: Unter— fützung der bedürstigen Mitglieder, Linderung der augenblicklichen mißlichen Lage bei einem vorlommen⸗ den Sterbefalle des Familienvaters und Hebung der Berufs⸗ und Standesinteressen. (Zw. Z.) In Zweibrücken wurde gestern Abend das 7jahrige Kind des Gärtners Friedrich Tomsitz aberfahren und erlitt den Bruch mehrerer Rippen. Das Kind haite sich auf die Deichsel eines an einen anderen festgekoppelten Wagens gesetzt und war heruntergefdllen, wodurch das Unglück ent⸗ ftand. Karlsruhe, 30. Juli. Das Fieber ist beim Frbgroßherzog gänzlich geschwunden; der Schlaf war in der ersten Hälfte der verwichenen Nacht mehtere Stunden ruhig, heute gegen Mor⸗ gen stellte sich mehr Husten und Auswurf ein. Die Kräfte nehmen zu. Muͤnchen, 31. Juli. Einer unserer popu- lörsten Genremaler, als Darsteller der Nixen⸗ und Feenwelt rühmlichst bekannt, Herr Wilhelm Kray, sgl. Vrofessor, isft nach langem Leiden verschieden. Wien, 30. Juli. Nach einer Meldung der „Politischen Korrespondenz“ aus Belgrad geht Zönig Milan mit dem Regenten Belimarkowic und den Ministern Gruic und Sansanowic nach Branja zur Beratung mit Ristic, welcher daselbst die Kur braucht. (S. Z3.) Wien, 30. Juli. Die Rede des Prinzen dudwig von Bahyern sieht im Vordergrund der discussion. Sämmtliche liberale Blätter bringen vegeisterte Artikel. Die Czechenblätter bezeichnen die stede als höchst überraschend und die peinlichsten Befühle hervorrufend und führen aus, daß den eutschen Turnern in München gestattet sei, was den czechischen für die Reise nach Paris verboten var. (K.) Petersburg, 30. Juli. Durch die „Nordische Telegraphen⸗Agensur“ läßt man die Meldung ver— reiten, die von der „Wiener Allgemeinen Zeitung“ jebrachte Nachricht über einen angeblichen Pra—⸗ iminar⸗Vertrag zwischen Rußland und Frankreich sei völlig tendenzös und unbe⸗ ründet. Für die Redaktion veropteertlich F. X. Derr- Neiße Seidenstosfe von Vt. 1. 25 zis 18.20 p. Met. — glatt u. gemustert (ca. 150 versch. Qual.) — vers. roben · u. stück— oeise porto · und zollfrei das Fabrik Déͤpot G denneberg EK. a. K. Hofl.) Zürich uster umgehend. Briefe kosten 20 Ri Narte