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M ISBI. Deutsches Reich. Neustadt a. H., 4. August. 1. General⸗ „ersammlung des Pfälz. Hauptver⸗ ins des Evangelischen Bundes. Der erädumige Saal des Saalbaues ist im Parterre ig auf den letzten Platz dicht besetzt, desgleichen ie beiden Längsseiten des Saales und das godium; die Gallerien sind gut besucht. Sehr iele Spänerkommende konnten auch keinen Sitz- „latz mehr erhalten und mußten am Eingang des Zaales stehen bleiben. Herr Professor Stichier⸗ Zzweibrücken eröffnete die erste Hauptversammlung des Pfälzischen Hauptvereins des Evangelischen Bundes. Nachdem Hr. Pfarrer Straub-Neustadt die protestanten der Pfalz herzlich begrüßt und Hr. ßrofesseor Stichter den Zweck des Evangelischen hJundes dargelegt, berichtet, nach dem „Pf. K.“ or. Dekan Dr. Müller-Homburg über Gründung ind Fortschreiten des Bundes; gegründet am 7. August 1887, dücfte der Bund heute wohl 30000 Mitglieder besitzen. Hierauf nahm die Ver— ammlung folgende von Hrn. Landgerichtsrath Schneidere Zweibrücken und Hrn. Professor Keiper⸗ Zzweibrücken begründete Resolutionen an: 1. „Die heutige Generalversammlung des fälzischen Hauptvereins des Evangelischen Bundes egt Verwahrung ein gegen das Verlangen des Natholikentages, daß das Concordat der bayerischen Verfassung entgegen durchgeführt werde; sie sieht darin einen Angriff auf die gesetzlich garantirte Sleichberechtigung der Confessionen und spricht ie Zuversicht zur kgl. Staatsregierung aus, daß wie bisher, so auch ferner die Parität erhalten verde.“ 2. „Die heute in Neustadt tagende General⸗ „ersammlung des pfälzischen Hauptvereins des kvangelischen Bundes legt auf Grund des Wories hottes und des göttlichen und menschlichen Rechtes berwahrung ein gegen den Anspruch des Papsies ‚daß zweifellos alle Entscheidungen des Hl. Stuh— es oder eines Concils, zumal auf dem Gebiet des Hlaubens für alle Christen verpflichtende Kraft jaben.“ Sie gibt darauf einmüthig die entschiedene Antwort, weiche der hochselige Kaiser Wil— helm J. dem Papst Pius IX. als sein Bekennt⸗ uß gegenüber der päpfsllichen Behauptung, „daß Jeder, der die Taufe empfangen, dem Papst ange⸗ höre“, kundgegeben hat: „Der ebangelische Glaude, uu dem ich mich, wie Euerer Henmigkeit bekanni ein wird, gleich meinen Vorfahren und mit der Mehrheit meiner Unterthanen bekenne, gestattet uns nicht, in dem Verhältniß zu Gott einen an— )eten Vermittler als unsern Herrn Jesum Christum mzunehmen.“ Berlin, 5. August. Die „Nordd. Allgem. Aig.“ meldet: Zufolge Allerhöchster Kabinetsordre vom 2. August 1889 führt das 1. Garde⸗Dra— Pner-Regiment fortan den Namen: „J. Garde⸗ Dragoner Regiment Königin von England“. Eine Abordnung dieses Regiments, bestehend aus dem —X einem Rittmeister, einem Ptemier⸗ und einem Sccondelieutenant, ist nach London abgereist, um der Königin von England ren Frontrapport des Regiments zu überreichen. Berlin, 5. August. Die Verleihung des Garde⸗Dragoner Regiments an die Königin von england wird in hiesigen Kreisen als eine ganz sondere, außerordentliche Auszeichnung angesehen. dein einziges Garde-KavallerieRegiment halte bis⸗ xt einen fremden Chef. Dienstag, 6. August 1889. Berlin, 5. August. Der Reichskanzler Für si Bismarhwird voraussichtlich schon am 10. Auguft aus Varzin hier eintreffen. Unmittelbar nach der Abreise des Kaisers von Oesterreich gedenkt sich Fürst Bismarck von hier nach Kissingen zu be— jeben. Ausltand. Cowes, 5. August. Kaiser Wilhelm vohnte gestern mit der Königin und der königlichen Familie dem Gottesdienste in der Privatkapelle zu Isborne bei, empfing darauf eine Abordnung der Ddeutschen Londons, welche dem Kaiser eine pracht⸗ jolle Ergebenheitsadresse überreichte, besichtigte dann mnit dem Prinzen von Wales und anderen Nota⸗ bilitäten mehrere Schiffe der englischen Flotte, welche verschiedene Typen der Britenflotte zeigen. Abendẽ nahm Se. Majestät am Familiendiner zu Osborne eil. Der Prinz von Wales wird heute Vormittag das deutsche Geschwader besuchen. Hunderte von »eutschen Matrosen besuchten gestern Osborne, Towes und Ryde und erregten überall die Auf— nerksamkeit durch ihr vorzügliches Benehmen. London, 4. August. Dem Kaiser Wil— helm wurde gestern auf die Bitte des Lordmayors wiederholt nahegelegt, London zu besuchen, um der Bevölkerung Gelegenheit zu bieten, ihren Ge⸗— innungen Ausdruck zu geben. Der Kaiser erwiederte, er habe nie die Haltung des englischen Volkes ihm zegenüber angezweifelt, sein diesmaliger Besuch sei indes ganz ein Familienbesuch, er behalte sich vor und werde sich freuen, London bei nächster Gelegen⸗ heit zu besuchen. Der Eindruck des Kaiserbesuchs ist jetzt schon ein ausgezeichneter und hat in der Bebölkerung ganz enischieden eine deutschfreundlichere Stimmung hervorgerufen. Brüfsel, 5. August. Die Regierun; be— ttellte 62 Cockerill-Kanonen für die Maasbe— festigung. Paris, 3. August. In Saint⸗Dié, wo Jules Ferry gestern eine politische Rede hielt, ist s zu sehr argen Auftritten gekommen. Eine Bande, vermutlich Boulangisten, wollte den verhaßten Staatsmann überfallen, wurde aber von der Gen⸗ armerie zerftreut. Sowohl von den Uaruhestiftern us von den Polizisten sind mehrere verwundet. Ueber ünfzig Personen sind verhaftet. Paris, 5. August. Spuller, Minister )es Aeußeren, hat heute den französischen Botschafter derbette, der von Berlin hier angekommen mpfangen. — Die Einberufung der Senatoren purch den Präsidenten Le Royer zur Sitzung des Ztaatsgerichtshofes am 8. August ist tele— zrophisch erfolgt. Die Sißung wird öffentlich sein. Wenn Boulanger, wie das Gerücht geht, sich »em Gerichte stellen wird, tritt ein Aufschub um inige Tage ein, damit ihm Frist bleibt, die Schriften rinzusehen und seine Vertheidigung einzurichten. Paris, 5. August. Heute Nachmittag begann in der Sorbonne die Jubiläums-Feier in der prachtvol ausgeschmückten Aula um 213 Uhr. Unter den ge⸗ ladenen Gästen waren ungefähr 1000 französische uind ausländische Studenten. Unter den letzteren waren so ziemlich alle Nationalitäten mit Ausnahme der deutschen vertreten. Gegen 3 Uhr derkündeten Hochrufe die Ankunft Carnots. Als der Präsident gefolgt von den Ministern und seinen militärischen Begleitern, eintrat, erhob sich die Versammlung von ihren Sitzen und begrüßte ihn mit Hochrufen. Zugleich fiel die Musik mit der Marseillaise ein. kin warmer Empfang wurde zugleich auch Jules Ferry bereitet, der unter den akademischen Bürgern 24. Jahrg sehr beliebt ist. Nachdem Carnot Platz genommen, zdielt Gerard, der stellvertretende Rector der Pariser Univerfität, die Festrede. Er begrüßte den Präfi— denten als Erben eines großen Namens; als einen Mann, welcher Träger der Gewalt geworden sei durch die Achtung des Volkes; einen Mann, der in seinem Rechtlichkeitssinn und in seiner Ehren— haftigkeit Frankreich verkoörpere. Gerard warf schließ— tich einen Rückblick auf die Geschichte der Ent— wicklung der europäischen Universitäten. Danach vandte sich der Unterrichtsminister Fallieres in anger Rede an die Versammlung. Er verhertlichte die Pariser Universität, welche lange Zeit weit über die französischen Grenzen hinaus geleuchtet habe und wandte sich schließlich an die französischen Stu— direnden, indem er fie gemahnte, dieser Macht der Wissenschaft stets eingedenk zu sein und sich ihrer zu bedienen, um die Herzen für Frankreich zu ge— winnen. Die ersten also Gewonnenen seien die Vertreter der studirenden Jugend, welche heute aus dem Auslande der Einladung der französischen Studentenschaft Folge geleistet hätten. Diese Stu— direnden aus der Fremde möchten aber in diesen seinen Worten nicht einen Ausfluß der Selbstsucht erkennen, denn „Frankreich lieben, das heiße die Menschlichkeit lieben“. Nach dem Schluß des Festaktes wurde ein Frühstück ge⸗ spendet, worauf Carnot sich auf die Freitreppe be— gab, um von da den Vorbeimarsch der französischen und answärtigen Studirenden entgegenzun hmen. —Athen, 4. August. Das französische Ztciegsschiff „Seignelay“ berührte gestern Navarino auf der Fahrt nach Kreta, wo die Schiffe anderer Mächte bereits angekommen find. Sansibar, 5. August. Der Afrikareisende Dr. Meyer ist am Samstag Abend hier einge— troffen. Lokale und palzische Nachrichten. * St. Ingbert, 6. August. Heute sind es 19 Jahre, daß in unserer Nähe, an den Höhen pon Spichern die deutschen Truppen mit dem Erbfeinde in heißem Kampfe um den Sieg rangen. Wer unter den Erwachsenen erinnert sich nicht dieses Tages, der auch für uns so bedeutungsvoll war. Wer erinnert sich nicht der folgenden Tage, die uns so viel Leid und Elend, die schrecklichen Folgen des Krieges, schauen ließen. Ja das waren ichwere Tage. Eine gütige Vorsehung und, wir Deutsche müssen das mit Lob und Stolz bekennen, die Einsicht und Mäßigung unserer Kaiser und hres großen Rathgebers, des Reichskanzlers, haben Deutschland vor der Wiederkehr solcher Tage nun— mehr fast zwei Jahrzehnte hindurch geschützt. Ge⸗ cade dies ist eine der besten Früchte der Einigung unseres großen Vaterlandes. Die Einigkeit unter den Volksgenossen zu erhalten und zu foͤrdern, ist daher Pflicht jedez Deutschen. Möge jeder Einzelne in seinem Kreise die vaterländische Gesinnung hegen und pflegen, damit wir Alle stets zusammenstehen in der Treue zum Vaterland und zum Kaiser. Dann wird auch, wenn nochmals die Stunde der Gefahr herannahen sollte, das Volk in Waffen freudig in den Kampf ziehen, und sie werden in Zühnheit und Tapferkeit den Helden von Spichern zewiß nicht nachstehen, deren leuchtendes Beispiel ihnen stets vorschweben möge. *St. Ingbert, 6. August. Morgen findet dahier im neuen Schulhause in der Unterstadt die 4. und letzte besondere Forthildungskon— ferenz der Schuldienstexspektanten des Bezirkes PVlieskastel-St. Ingbert pro 1889 ffatt