tteiter über die Barriore der Brücke; beide konnten 4 rechtzeitig gerettet werden durch mehrere Sol⸗ aen, die, nach der „N. Bzt.“, mit „Stiefel und Sporn in den Rheia zu Hilfe sprangen. Speyer, 9. August. Die großen Pio—⸗ zier Uebungen werden heute und morgen früh ortgesetzt. Am Samstag Nachmittag wird die heriadung des Brück⸗ntrains auf dem Bahnhofe janfinden. und am Sonntag erfolgt der Abmarsch er auswärtigen Truppentheile in ihre Garnisonen. Ludwigshafen, 8. August. Heute meittag am 12 Uhr kam ein Sergeant des 8. zayerischen Infanterie⸗-Regiments aus Metz auf dem heloziped hier durch. Derselde fuhr anf dem Zwei— Ad bon Metz nach Wörth, wo ir den Festlichkeiten iwohnte, und beaad sich nun nach Böhl, um t seinen Angehöcigen einen Besuch abzustatten. — Ludwigshafen, 9. August. Der Direc⸗ or der Pfälzischen Eisenbahnen, Herrkgl. Regierungs ath von Lavale, ist gestern zur Benützung eines —V— Hochge⸗ yrg abgereist. — Frankenthal, 8. Auqust. Heute Vor— attag von 9 bis 12 Uhr wurde die Schluß⸗ rüfung an der hiestgen Kreis-Taub— tumme a⸗Anstalt abgehalten und wohnten erselben bei Herr Kreisschulinspktor Lehmann von Speyer, die Herren Distrikts. und Localschulin⸗ petioren, sowie verschiedene Personen, welche an Fer Anstalt ein reges Interesse nehmen. Die Prüf— ing legte ein glänzendes Zeugniß davon ab, wie sie durch die Ungunst des Schicksals des Gebörs ind der Sprache beraubten Kinder durch die außzer⸗ dentlichen Bemühungen des Lehrerpersonals der Anstalt zu brauchbaren Menschen herangebildet perden und den armen Geschöpfen bis zu einem ewissen Grade die Sprache gegeben wird. Die dinder leraen sptechen, können sich verständlich nachen und erwerden alle Fähigkeiten, die ihnen hr späteres Fortlommen im Leben ecmoöglichen und das Gebrechen wenig fühlbar machen. Um di ses ziel zu erreichen, muß allerdings viel, sehr viel zeit und Mähe aufgewendet werden und ist es in überaus harter und anstrengender Beruf, den ich der Taubstummenlehrer erwählt hat. Nach dem Resultat der heutigen Prüfung können die Herren dehrer der Anstalt mit ihren Erfolgen sehr zu- frieden sein und dieses günstige Ergebniß ist auch der schönste Dank für die schweren Mühen und Arbeiten des verflossenen Schuljahres. Die auf— zelegten Probeschriften, Aufsatz- und Zeichenhefte, sowie die unter Leitung der Lehrerin Frl. Doßen zach angefertigten Handarbeitern erregten, dem „Pf q“ zufolge, allseitiges Interesse und fanden die gebührende Anerkennung. — Grethen, 9. August. GBrand.) Gestern Rachmittag gegen 6 Uhr brach schon wieder dahier Feuer aus, wodurch die Scheuern von J. Schalter und K. Schiffmann, sowie ein Stall des Ersteren ein Raub der Flammen wurden. Auch die Dürk— heiner Feuerwehr, welche gerade Haupt⸗-Uebung hielt, war alsbald am Brandplatze. — Kirchheimbolanden, 9. August. Die ziesige Gasanstalt erzielte nach der „Fr. Ztg.“ in Jahre 1888 -89 bei 77, 000 Pek. Aktienkapital einen Reingewinn von 8131 Mt. — Aus der Pfalz. Unter den Schulkindern m Ranschbach iß ein böser Husten ausgebrochen und besuchen von 80 Schülern nur noch 6 die Schule. — Dem „Pf. i. Am.“ entnehmen wir die camen folgender neuerdings in Amerika verstorbenen pfälzer: in Newyorkb: John Bauer, 32 Jahre ut, aus Ormesheim; in Newark: Jakob Schmidt, 48 Jahre alt, aus Brücken. Vermischtes. F Auch in Elversberg ist ein Bierstreik ausgebrochen, und hat sich ein Streikvberein gebildet, welcher folgende Satzungen festgestellt hat: „Jedes Mitglied ist streng verpflichtet, kein Bier mehr bei einem der hiesigen Wirthe zu dem alten Preise zu »ezahlen. Geschieht es dennoch, so ist von jedem Glas Bier 25 Pfg. Strafe an die Vereinscasse zu jahlen. Die Wirthe dürfen besucht werden, doch — chaft nicht nachgibt, nur Schnaps oder Wein zu irinken. Zu dem ersten Wirthe, welcher das Bier und zwar das große Glas zu 12 Pfg. und das tleine zu 7 Pf. verzapft, soll das Vereinslocal des Streilbvereins verlegt werden und in demselben in jer ersten Zeit alle 14 Tage Generalversammlung ibgehalten werden. Gibt kein Wirth die Forderungen 4. so werden die Mitglieder des Vereins des Sonntags entweder nach Spiesen oder in die Pfalz Bier trinken gehen, allwo es zu besagtem Preise zu bekommen ist.“ Zwei Wirthe, von denen der eine die größten und schönsten Räumlichkeiten besitzt daben nachgegeben. F Dudweiler, 9. August. Dem Ehepaar settig von hier ist aus Anlaß seiner goldenen Zochzeit die goldene Ehr-Jubildums-Medaille ver iehen worden; die Angehörigen des Jubelpaares hereiten demselnen übermorgen im Familienkreise eine Festlichkeit. In Riltersdorf bei Bitburg wurden zehn Wohnhäuser nebst Stallungen und Scheunen durch eine Feuersbrunst eingeäschert. FPforzheim, 8. August. Seit Ende doriger Woche hat auch Piorzheim einen Ausstand und war einen höchst merkwürdiger Art. Stehen sich hier doch nicht Arbeiter und Arbeitgeber gegenüder, 'ondern wir sehen auf der einen Seite das fleisch— undwurstessende Publikum, das ist den größten Theil unserer Einwohner, auf der anderen die hiesigen Fleischer und Wurstler. Als an vorigem Donnerstag die hiesige Metzgerzunft, nachdem schon yerschiedene Preiserhöhungen vorausgegangen waren, einen allgemeinen Aufschlag aller Fleisch- und Wurstsorten verkündete, da verabredeten die hiefigen Soldarbeiter in aller Stille einen Wursistreik, und am nächsten Morgen frühstückten 10 - 12000 Arbeiter statt Knack, Grieben und Leberwurste — Rettige, Käse und Butter. Die langen Gesichter der Mitzger kann man sich denken und dieselder wurden noch länger, als nach Erscheinen des „Stadt— anzeigers“ der Aufforderung za einer allgemeinen Enthaltung von Fleisch und Wurst fast allerseits Folge gegeben wurde. Obwohl schon am Samstag und Montag der größte Theil der Metzger wieder auf die früheren Preise zurückging, dauert der Aus— ttand ungeschwächt fort. Einestheils will man den Metzgern eine Lehre geben, anderntheils will man inzelne von ihnen, die sich in ungehöriger Weise über die Ausständigen aussprachen, zwingen, öffent: lich Abbitte zu thun. Da sich die hiesige Bevölker— ung bei Mehlspeisen, Eiern, Rettigen, Käse ꝛc. iußerst wohl befindet, dürften die Metzger gezwungen werden, alle Forderungen zu bewilligen. — Der Königszug weiland Körpig Ludwigs V., mit einer enbenso verschwenderischen als geschmackbollen Ausstattung innen und außen ist nach dreijähriger Ruhe wieder hervorgeholt worden zu einer Probefahrt nach Starnderg. Die Fahrt. zu welcher der prachtvolle, aus sechs Wagen be— stehende Zug don innen und außen in Stand ge— setzt werden mußte, bezweckte nur, denselben wieder in Gang und an die Luft zu bringen. Die sämmt— lichen Wagen find in himmeldlauer Farbe mit Gold⸗ ind Bronzeverzierung hergestellt. Wie man den „Münch. N R.“ mittheilt, sollen die Motten den Möbeln während der langen Zeit arg zugesetzt haben. Also Rauchrolle! Dem spragreinlichen Rauchkraut⸗Verarbeiter in Düsseldorf — um nichl Tabaks Fabrikant sagen zu müssen, — der zu An⸗ sang dieses Jahres einen Wettbewerb um ein deutsches Wort für Cigarre veranstaltet und für die zutreffendste neue Bezeichnung namhafte Geldpreise in Aussich zestellt hatte, waren bis zum 1. Juli d. J. von annähernd 400 Bewerbern gegen 200 verschieden( Namen vorgeschlagen worden. Aus der großen Zahl passender und unpassender Bezeichnungen hat ein ion der Firma eingesetzter Ausschuß die Wörtern Rauchrolle“, „Glimmrolle“, „Duftrolle“ als die assendsten für die engere Wahl bezeichnet, indem er urtheilte, daß diese Woörter deutsch, wohllautend ind bezeichnend wären. Zu dieser engeren Wah purden unter dem 4. Juli d. J. wieder alle erster Bewerber eingeladen, worauf aber nur 155 Wahl arten eingingen. Für die Bezeichnung „Rauchrolle“ varen 76 Erste und 49 Zweitwähler und erhielten die Herren Pfarrer Zeller in Waiblingen bei Stutt zart einen Preis von 100 Mt. und Lieutenant a. D. Fleer in Münden einen solchen von 40 M, Für die Bezeichnung „Glimmrolle“ waren 8 Erst ind 12 Zweitwähler, und erhielten die Herren — Albert Geißen in Wadgassen bei Hous a. S. einen Preis von 80 Mk. und Post—- zerwalter Bethke in Göschen einen solchen von 80 Mk. Die Bezeichnung „Duftrolle“ hatte 6 Erst und 4 Zweitwähler füc sich und erhielten die Herren Bühler in Hevensen bei Hardegsen einen Preis von 30 Mk. und Dekan Hohmann in Batten bei Fuldo zinen solchen von 20 Mk. F Ein Musterzeuge. Eine heitere Episode ereignete sich jüngster Tage auf dem Korridor eines vorortlichen Bezirksgerichtes in Wien. Unter der Anzahl der Harrenden befanden sich drei Personen, die eine Bagatellklage über zwei Gulden daselbsi zusammengeführt hatte: Der Kläger, der Geklagte und der Hausherr des Klägers als Zeuge für die Richtigkeit der gemeldelten großen Forderung. Die Vorladungsstunde lautete auf 9 Uhr; es war ein starker Amtstag und auf dem Korridor wimmelte es von Klagsparteien. Der Hausherr, der zu vormittägigee Stunde ansonsten in seinem Stamm— gasthaus im Kreise ebenbürtiger Freunde mehrere Stunden zu frühstücken pflegt, fühlte sich von Viertel⸗ tunde zu Viertelstunde unbehaglicher. Im Geiste chwebte ihm die trauliche Wirthsstube, das herr— liche „Tellerfleisch“ vor, und nachdem er eine zeit⸗ lang mürrisch vor sich hingebrummt, schritt er plötz lich auf den Kläger zu, eine respektabel gespickte Geldbörse aus der Tasche ziehend, und entnahm derselhen urter folgenden Worten zwei Gulden: „Sö, wenn Sö vielleicht glaub'n, daß i wegen dö dalkert'n zwa Gulden da am G'richt übernach, da schneid'n S' Ihna. Da hab'n S' dö zwa schlamperten Flörln — i geh'.“ Damit wandte er dem ungastlichen Hause den Rücken, gleich darauf verschwand der Kläger und als Letzter der Ge—⸗ klagte, der bei der Sache entschieden das beste Ge⸗ chäft gemacht hatte. Familiennachrichten. Verlobste: Emilie Ladenberger mit Karl Mayer, Zweibrücken; Anna Hertel, Kusel, mit Jakob Hertel, aiserslautern; Sophie Jonas mit Simon Weiller, Dürkheim. Gestorben: in Kaiserslautern EClisabetha Schmitt geb. Schneider, 44 J. a; in Neustadt a. H. Regina Kraämer geb. Baisch, 50 J. a.; in Maikammer Jean Stachel III; in Frankenthal Luise dammer, 20 J. a. Neueste Nachrichten. Ludwigshafen, 9. August. Eine schöne, nachahmenswerthe Handlung ist von einer hiesigen Bürgersfrau zu registriren. Dieselbe hat zum Bau⸗ onds des projcctirte Pfründnerhauses den namhaften freiwilligen Beitrag von tausend Mark geleisset. (Pf. K.) Tegernusee, 8. August. Dem morgen seinen fünfzigsten Geburtstag feiernden Herzog Karl Theodor bereiteten laut „N. N.“ fünf Gemein⸗ den: Tegernsee, Rottach, Kceuth, Wiessee und Ostin auf dem See bei herilichssem Wetter eine herzliche und gcoßartige Ooation. Gegen 8 Uhr Abends loderten an die dreißig Bergfeuer und eben so viel Uferfeuer auf, alsdann kamen von Nord und Süd gegen hundert beleuchtete Kähne an, inmitten derselben mehrere Doppelkähne mit Trans— parenten. Die Bürgermeister von Tegernsee und Rotitach sprachen vom Ste aus den mit Familie auf dem Balcon des Schlosses erschienenen Herzog an. Musik und Gesang folgten, ein Feuer⸗ werk machte den Schluß. Nochmals rief der Herzog die Bürgermeister und Veranstalter zu sich und dankte vielmals. Eine ungehruere Menschenmenge wohnte dem seltenen Fist bei. Muüͤnchen, 9. August. Das Münchener „Fremdenblatt“ veröffentlicht ein längeres Schreiben des Papstes an den Präsidenten des Komitees des bayerichen Katholikentages, Fürsten Lö— wenstein. Der Papst erkennt die verdienstvollen Bemühungen der Veranstalter für die Kirche und den heiligen Stuhl an. Solche Versammlungen gereichen den Wortführern zu großem Ruhm, ihm selbst zu nicht geringem Troste. Hieraus sei zu er⸗ sehen, wie sehr ihr Vorhaben von ihm gebillig! werde und wie erwünscht es ihm sei. Am Schluß wird Gottes Segen für die Versammlung eifleht. Pest, 8. August. Hiesige für beeinflußt gel— tende Blätter behaupten, daß die Lage Kretas auch durch das griechische Rundschreiben keinerlei Aenderung erleide, daß die Mehrzahl der Mächte den griechischen Standpunkt höchstens achtungsvoll würdigen, aber der Türkei zur Bewältigung der Unruhen auch weiter freie Hand lassen werde. Für die Redaktion verantworilich F. x Demetz. — und Kammgarne fuür Herren⸗ und Knabenkleider, reine Wolle, nadelfertig ca. 140 em breit à M. 2.38 per Meter versenden direct an Private in einzelnen Metern, sowie ganzen Stücken portofrei in's Haus Buxkin⸗-Fabrik-Depot Oet- tinger & Co., Franicfurt a. M. Muster unserer reichhaltigen Collectionen bereitwilligst franco