aum zu machen und in Veraleich mit anderem hopfen zu bringen, nicht unbenutzt vorübergehen aͤsen. Es handelt sich im Wesentlichen nur um chtzeitige Anmeldung des Hopfens bei der Deut⸗ hen Landwirtschafts⸗Gesellschaft in Berlin 8W., mmerstraßze 8. von der auch das Programm zu ziehen ist, und Einsendung einer kleinen Probe n 2,5 bis 5 Kilogramm anfangs November nach Fankfurt. Besonders sollten landwirtschaftliche zereinigungen und Gemeinden sich angelegen sein assen derartige Hopfeneinsendungen nach Frankfurt n die Hand zu nehmen. Karlsruhe, 25. August. Maler Tut⸗ ine, der bekannte Genremaler Schwarzwälder typen, ist diese Nacht an einem Schlaganfall plötz⸗ ich gestorben. FKarlsruhe, 25. August. Der neunte gerbandstag süddeutscher Arbeiterbil— ungsvereine wurde heute Morgen von Pro⸗ essor Keller⸗Freiburg in Anwesenheit des Groß⸗ azogs eröffnet. Der Großherzog dankte für die higrüßung Keller's und drückte die Hoffnung aus, saß der heutige Verbandstag zur Förderung der hestrebungen der Vereine beitragen werde. Stadt⸗ ath Döring begrüßte die Versammlung Namens der Stadt Karlsruhe. Die Verhandlungen ergaben unüchst den Beschluß, die Sozialdemokraten aus⸗ uschließen. Bei dem Festessen toastete Keller auf en Großherzog und den Erbgroßherzog. Die Ver⸗ andlungen wurden heute Nachmittag fortgesetzt. fHeidelberg. Amors Wege. 54 Jahre eträgt der Altersunterschied eines alt-zungen Paares, welches neulich den Bund der ewigen Treue in Gestalt der iblichen Hochzeit feierlich geschloßen. Der Bräutigam ahlt 74, das Brautchen 20 Jahre, er ist Geld⸗ nann, sie war Kellnerin. Von dem Dichter der „Jobsiade“, „em Bergarzte Kortum, der in dem Landstädtchen zochum lebte, wird folgende heitere Geschichte in Fzrinnerung gebracht. Kortum war mit dem Apo⸗ heker des Ortes sehr befreundet und besuchte ihn aͤglich. Beide Herren waren Naturfreunde, be— onders der Apotheker, der neben seiner Blumenzucht ine Menge von Vögeln pflegte. Dr. Kortum's juneigung unter diesen Lieblingen Beider, hatte ch der Wachtel zugewandt. „Bitte, schenke mir ie Wachtel!“ so war der tägliche Gruß des Arztes. der Apotheker hatte etwas von der Schallhaftigkeit des Doktors in seinen Adern. „Gut“, sagte er eines Tages, „die ewige Quälerei habe ich nun att, ich schicke Dir das Vieh.“ Nun ist der Be— sälter für eine Wachtel so beschaffen, daß er eine geschlossene Kiste darstellt, an beiden Seiten Futter⸗ äpfe und vorn ein vergitterter Altan, wo der hogel bei Sangeslust eintritt. Der Behälter kam in seine Adresse. Der Doktor futterte nach Vor—⸗ chrift, aber „geschlagen“ wurde trotz des Frühlings icht. Kam der Doktor in die Apotheke, so wurde hm ftets die Frage gestellt: „Wie gehi's der VBachtel?“ — „Gut“, war die Antwort, „dos thier frißt gehörig, aber singt nicht.“ — „Ja“, agte der Apotheker, „das liebe Thier ist bei mir „erwöhnt, das muß sich erst an den neuen Platz sewöhnen.“ Endlich riß dem Doktor die Geduld; r mußte das „verwöhnte“ Thier sehen, machte den Zehälter auf und — eine große Ratte spcang ihm nntgegen. Rache war natürlich der erste Gedanke. Ot. Kortum kam eines Nachmittags zum Apotheker mit ꝛer freundlichen Frage: „Sollen wir nicht einen Zpaziergang bei dem schönen Wetter machen?“ eim freundliches „Ja!“ erfolgte. Beide gingen eine Veile, da klagte der Doktor über Schmerzen im zein. „Du weißt, daß ich nicht abergläubisch bin, iber erschreckend ist doch der Gedanke, wenn man on einem tollen Hunde gebissen ist und dieser drankheit anheimfällt.“ Der Apotheker kennt die statur der Krankheit und weicht ein paar Schritte jom Doktor ab. Nach kurzer Zeit setzen sich Beide nuf eine Wegebank nieder. Der Doktor klagt noch mmer über die traurige Hundswuth, der Apotheker chneidet immer bedenklichere Gesichter. Plötzlich ekommt der Doktor Krämpfe, greift zu und sperrt en Mund weit auf zum Beißen. Der Apotheker ennt die Krankheit und weiß, daß derartige Tolle Jasserscheu sind. Er laäuft sofort in einen Teich er nahen Viehweide oder „Vöde“, wo sich jetzt er schöne Stadipark befindet — der Doktor nach, ind wie der Apotheker tief im Wasser sitzt, ruft dottum: „So, nun komm' heraus, — das war ür die Wachtel!“ 7 Thaten eines Wahnsinnigen. Gent, 24. August. In dem zwei Meilen von hier ge— egenen Orte Lovendeghem hat sich (wie schon tkurz zemeldet) in der Nacht zum Freitag ein schauer⸗ iches Drama zugetragen. Das Dorf besitzt ein hospiz für unheilbare Kranke, schwächliche Kreise ind rhachitische Kinder, das von barmherzigen -‘„chwestern geleitet wird. Sämtliche Pfleglinge chlafen in einem gemeinsamen großen Saale; inige der am schwersten Leidenden sind durch Zolzverschläge von den übrigen abgesondert. Einer zieser Letzteren wurde in der Nacht plötzlich vom Wahnfinn befallen. Er sprang aus dem Bette, ergriff, man weiß nicht wo noch wie, ein Rasier⸗ nesser und stürzte sich in den offenen Saol, wo eine Gefährten schliefen. An die Betten heran⸗ retend, wo die Kranken, durch den Lärm erweckt, ich schreckerfült und stieren Blicks aufrichteten, be⸗ jann der Rasende eine Schlächterei, so entseßzlich, vie sie keine Feder zu schuldern vermöchte. Nach illen Richtungen mit seiner Mordwaffe ausholend. ersetzte er den wehrlosen Opfern Schlag auf Zchlag, und nach wenigen Minuten rieselte das zlut der Verwundeten oder zu Tode Getroffenen „ie Wände entlang und über den Fußboden. Auf as Geschrei der Kranken eilten die barmherzigen —„chwestern herbei und versuchten, dem Rasenden as Messer zu entwinden, die Superiorin jedoch rhielt selbst einen tödnlichen Schnitt und sank terbend nieder. Das Gemetzel würde noch länger sedauert haben, wenn der Mordwütige nicht übet iner Blutlache ausgeglitten und zu Boden gestürz! oäre, was zwei Schwestern ermöglichte, ihn zu neistern und ihm das Rasiermesser zu entwinden. dierauf eilte man den Verwundeten zur Hilfe, deren nan, außer 2 Todten, 22 konstatierte. Viele von diesen haben lebensgefährliche Verletzungen erhalten. andere waren bereits von Krankheit so erschöpft, »aß an ihr Wiederaufkommen nicht mehr zu denken st. In aller Eile wurden von hier AMerzte nach rovendeghem herbeigerufen, wo de. Jammer unbe⸗ chreiblich it. Der Mörder, dessen Wahnsinnszu⸗ tand fortdaueri, wurde hierher transportiert. Von Zeiten der Staalsanwaltschaft ist eine Untersuchung in Ort und Stelle vorgenommen worden. F London, 26. August. Auch die Heizer »er „South meétropolitan gas compagny“ (einer er größten Gasgesellschaften Londons) haben heute ie Arbeit eingestellt. In Blackwall an der Themse schlossen sich 7000 Arbeiter des Hüttenwerks Thames ironworks“ dem Streike der Dokkar— eiter an. — Sämmtliche Märkte werden durch die roße Arbeitseinstellung aufs schwerste geschädigt. 2500 Verlader und andere Arbeiter auf den Werften er Isle of Dogs an der Themse sowie zahlreiche Arbeiter anderer Industrieen schließen sich der Ar⸗ eitseinstellung an. In den Kasernen sin Truppen ür alle Fälle bereit gehalten. Ein neuer Frauenmord ist bei Lon— on verübt worden. In Manson's Hill in Bromley, inweit London, wurde Montag Morgen der ver— tümmelte Leichnam eines unbekannten Frauenzimmers ufgefunden. In dem Ort herrscht die größte Auf— egung, da die Verstümmelungen derart sind, wie je der Frauenmörder von Whitechapel an seinen Ipfern vorzunehmeg pflegt. F Vulkan-Ausbruch. Aus Paris, 23. ds. vird berichtet: Der in Marseille von Madagaskar ingetroffene Dampfer „Rio Grande“ fand bei der worbeifahrt den Vulkan von Reunion im Ausbruche egriffen. Der ganze Himmel war durch die aus dem Krater ausstrahlenden Flammen gerötet. Die raven wurden bis zu unglaublicher Höhe geschleu— ert, hätten in der Lust Feuergarben gebildet und vären dann von der Küste ins Meer geflossen. Bern, 26. August. Heute wurden im gundesrathsgebäude 81,000 Franken in ganknoten, Gold und Silber gestohlen. Die Zumme wurde alsbald, unter der Kellertreppe ver⸗ teckt, wieder aufgefunden. Wien, 26. August. Der Millionär Anton Fernbach in Temerin (Ungarn) erschoß in geistes⸗ jestörtem Zustande seine Frau. Der Gesamtausschuß des Deutschen A— Nai in Wien beschlossen, 3Z100 M. Ehrengaben in Komponisten von Männerchören oder deren dinterbliebenen zu verteilen. U. A. wurde hierbei jedacht der Komponist Karl Isenmann, Mann— eim, mit 600 M. Landwirthschaftliches. Der Schnittkohl. Der Schnittkohl wird m September etwas dicht auf die leergebliebenen Felder und Gartenbeete gesäet und eingeeggt oder —— — — nit dem Rechen eingeharkt. Der Same keimt binnen drei bis vier Tagen und giebt schon in drei Wochen das prächtigste Grünfutter, dies bleibt den ganzen Winter im Freien ohne zu erfrieren oder zu faulen und bildet so die willkommenste Nahrung für Schafe, Schweine und Milchvieh. Er wird zur Speise wie Spinat zubereitet und im Garten ein Beet voll angesäet, liefert der Schnittkohl ein herrliches, fräftiges, wirsingartiges Gemüse den ganzen Winter hindurch. Die dunkelgrünen, etwas gekraäuselten Blätter, bleiben zart und mild bis zum Frühjahre, dann aber geht die Pflanze in die Höhe und fängt zu blühen an. Für Gegenden, wo man keine Rüben hat oder dieselben von den Erdflöhen ver— tilgt wurden, kann ich nichts besseres empfehlen, als den Schnittkohl an⸗oder nachzubauen und wer ihn noch nicht kennt, mag einen Versuch dami machen, um sich von dem Gesagten zu überzeugen. (Sep.⸗Beibl. des Berl. Z.) Gemeinnütziges. Vielen Kollegen, so schreibt ein Lehrer in der landwirthschaftlichen Beilage der „Preuß. Lehrerztg.“, wird es gewiß angenehm sein, ein spezifisches Mittel gegen die verschiedenen Arten des Hustens kennen zu lernen. Nicht nur in meiner Familie, sondern auch bei meinen Schülern ist es mir gelungen, durch ein äußerst einfaches und billiges Mittel Husten, sogar den Keuchhusten, in wenigen Tagen zu heilen. G.wöhnlich heißt es bei dem Keuch⸗ husten: „Derselbe muß seine Zeit haben, gegen den Jibt es kein Heilmittel.“ Meine Erfahrungen wider⸗ sprechen indeß dieser Behauptung. Das Spezifikum zegen Husten ist ein Thee von Haferstroh, der sich selbst in der ärmsten Hütte beschaffen läßt. Derselbe wird folgendermaßen hergestellt: Man schneidet das trockene und reine Stroh von gemeinen Hafer (Avena sativa) zu Häcksel und kocht diesen in et— was Wasser ab. Es bildet sich, ein bräunlicher Thee, dessen Farbe etwas heller aussieht, als die des schwatzen Kaffees. Setzt man etwas Zucker zu so wird der fade Geschmack desselben beseitigt. Der lästigste Husten wird durch dieses einfache Mittel, wenn man morgens und abends eine Obertasse voll trinkt, oft schon in 3 biz 4 Tagen geheilt. Dieser Thee hat außerdem den Vorzug dvor anderen Heilmitteln, daß er in jedem Alter wohlthuend wirkt. Selbst gegen den Kehlkopfe und Rachen⸗ tatarrh — dieses so häufig bei den Lehrern vor— ommende Uebel — wird der Hafecstrohthee mit Vortheil angewandt. Wie wird Gurkensalat konservirt? Die Gurlen werden fein gehobelt, ganz ebenso wie cohe Salzbohnen, mit reichlicher Menge von Salz in Steintöpfen eingelegt, mit Schiefer oder Holz⸗ hrettern bedeckt und mit sauberen Steinen beschwert. Die Lake muß fingerbreit darüber stehen. Es schadet nicht, wenn sich Schimmel darauf bilden sollte; er wird abgenommen, so oft man Gurken herausnimmt. Die herausgenommenen Gurken müssen vor dem Bebrauche fest ausgedrückt und einen halben Tag sang ausgewässert werden, ehe man sie mit Oel und Essig anmacht. Der Salat schmeckt noch nach Weih⸗ nachten wie frischer. Familiennachrichten. Gestorben: In Goffontaine bei Saarbrücken Amalie Schöneweg geb. Groß, 30 J. a.; in daiserslautern Ftr. Emma Blüthe, 41 J. a.; in dandau Frl. Anna Schneider; in Edenkoben Mag⸗ dalena Kost Wwe geb. Cordier, 79 J. a.; in Wachenheim Maria Schwinn geb. Kruppenbacher, 39 J. a.; in Dürkheim A. Straus, Betriebs— Ingenieur a. D.; in Ludwigshafen Jean Muy, Tüncher, 54 J. a.; ebenda Johann Hafner, 25 J. a.; in Friesenheim Heinrich Schwarz, 18 J. a.; in Frankenthal Barbara Guth. Wwwe. Neueste Nachrichten. Wäürzburg, 26. August. Das Pridatbank⸗ sjaus Sali Strauß dahier, welches durch die Betrügereien der Theilhaber der Firma H. Hirsch— »erger u. Co. um 130000 Mk. geschädigt wurde, jat seine Zahlungen eingestellt. Die onst wohl renommierte Firma Strauß ist in Ar— angementunterhandlungen und bietet ihren Gläu— bigern 309. (3w. 3.) London, 27. August. Die Arbeiter der gzroßen Kohlengesellschaft von Kings Croß, sowie zer großen Biscuitfabrik von Peck Frean u. Ko. chlossen sich ebenfalls dem Streik der Dockarbeiter in, wozu die letzteren sie aufgefordert haben. Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demek