zrou, dem Tode nahe, in's Gemeindearmenhaus Zugen, worauf die Behörden telegraphisch von dem hofall in Kenntniß gesetzt wurden und der beige⸗ Afene Geistliche der Schwerkranken die letzte Oelung spendete. Die Gerichtsärzte erklären es für ein ahres Wunder, daß die alte Frau mit dew Leben wonkam; der Uammsch hatte sie so am Halse vdrosselt. daß die Augen weit aus ihren Höhlen seraustraten und der Hals kohlschwarz von blut⸗ nterlaufenen Stellen war. Auf dem Kopfe be⸗ den sich zwei große Blutbeulen, der Rücken, die HFiust und die Arme z'igten große schwarzblaue Flecken; die Pißhandelie schwebte vierzehn Tage ung in großer Lebensgefahr. Der Angeklagte hiett sechs Monate Gefängniß. Die als Zeugin auschienene alte Mutter entschlug sich der Zeugschaft. f Können sich die Thiere gegenseitig serständigen? Zu dieser Frage erhält die Augsb. Abendztg.“ aus Ingolstadt folgenden neressanten Beitrag: „Die folgenden Zeilen be— aten eine Thatsache, welche von glaubwürdigen lagenzeugen auf Wunsch bestätigt werden kann. Zzweij Reitpferde, einem höheren Offizier gehörig, shen in ihren Laufständen nebeneinander, ein Pallach und eine Stute. Der Wallach hat bei fag und Nacht eine dicke Streu von Stroh, welche ie Stute nur bei Nacht erhält, da sie sonst den Tag über zu viel Streu fressen würde. Nun fand zer Wärter zu wiederholten Malen im Laufstand er Stute bei Tag Strohhalme. Da er des Morgens zie Streu stets sorgfältig entfernt hatte, konnte er ich dieses nicht recht erkllären. Durch ein Fenster zeobachtete er nun die Thiere und sah, wie der Wallach über das Gitter Stroh hinaus warf, velches die Stute dann in ihren Stand hinein solte. So lange beide Pferde die gleiche Streu jehabht hatten, war kein Hälmchen hinausgeworfen worden. Wie käme der Wallach jetzt dazu, seiner Nachbarin Streu zu verabfolgen, wenn er nicht wüßte, daß die Stute darnach verlangt? Die Thiere müssen also wohl einen Weg haben, sich zu ver⸗ jaͤndigen, den alle Professoren der Naturwissenschaft hnen noch nicht abgelauscht haben.“ Königswinter, 1. Sept. Die Haupt— versammlung des westdeutschen Feinblechver⸗ bandes hat den Grundpreis von 185 auf 200 Nark erhoͤht. F Düsseldorf, 1. Sept. Der Erpreß— zug von Köln nach Berlin, der 122/4 Uhr Mit⸗ zags hier ankommt, durchbrach die Schutzvorrichtung und blieb, die Friedrichestraße überschreitend, 1 Meter vor dem gegenüber liegenden Haus auf dem Trottoir ssehen. Glücklicherweise Weise ist kein Todesfall zu beklagen. Ein merkwürdiger Fall wird der „Magdeb. Zig.“ von einem praktischen Arzt be⸗— richtet: Dem Eisendreher Herrn Hübscher habe ich aus der Tiefe des dreiköpfigen Armmuskels (triceps brachii) des rechten Armes eine 7 CEm. lange voll⸗ standig schwarz oxydierte Stopfnadel durch Opera— tion entfernt, na jdem der Patient Jahre lang wegen theuma thischer Schmerzen an verschiedenen Körper⸗ heilen mit allen möglichen Hilfsmittelr ärztlich be— jandelt worden. Da der Patient sich nicht er⸗ mnert, wie die Nadel in den Arm gelangt sein ͤnnte, ist es wahrscheinlich, daß dieselbe schon im srühen Kindesalter an irgend einer Körperstelle durch die Haut eingedrungen war und nun nach 32 bis 33jährigem Aufenthalt im Körper wieder zum Vorschein gekommen ist. Bemerkenswerth ist zadei, daß der Patient im zweiten Lebensjahre mehrere Monate als kreuzlahm behandelt wurde, was sehr wohl schon mit der Anwesenheit der Nadel in der Kreuzgegend in Beziehung gebracht verden kann. r Berlin. Dem vom Blizz erschlagenen Ge- freiten Will wird, nach der „Königsb. Hart. Zig.“, auf Ansrdnung des Kaissers, der sich von dem Brigadegeneral genauen Bericht über den traurigen Vorfall hat erstatten lassen, an der Unglücksstätte ein Gedenkstein errichtet werden. Ferner hat der Eskadronschef des ꝛc. Will dem Vater desselben mitgetheilt, daß er dem so plötzlich Dahingeschiedenen in Grabdenkmal setzen lassen werde, und zugleich »en Vater ermädttigt, ein solches nach seinem Ge⸗ chmack auszuwählen. FBerlin. Die „Börsenzeitung“ meldet den Zusammenschluß der Berliner Eisen⸗ und Stahl⸗ ndustrie, wonach im Falle eines Ausstandes eine freie Kommission zur Untersuchung der Beschwerden der Arbeiter ernannt werden soll. Dieselbe ent scheidet in schiedsrichterlicher Form, für den Arbeit⸗ eber mit verpflichtender Wirkung. Statutenmäig ind sämmiliche Mitglieder der Vereinigung gehalten, olche Arbeiter nicht in Dienst zu nehmen, die ent⸗ jegen der Entscheidung der Kommission den Aus— tand fortsetzen. Auf der Schobermesse bei Lurem— »urg brach am Samstag Morgen durch Umstürzen iner Petroleumlampe Feuer aus. Die „Tr. Z.“ herichtet daxrüber: „Das Feuer, welches in einet Zpitzenbude ausbrach, griff mit rasendr Schnellig⸗ eit um sich. In ganz kurzer Zeit hatte sich das⸗ elbe auf 30 — 40 Buden erstreckt, welche sämmtlich sis auf den Grund niederbrannten. Gerettet konnte nichts werden, auch ist der Schaden, welcher von SZachverständigen auf 200 000 -250 000 Mart zeschätzt wird, durch Versicherung nicht gedeckt. Die feuerwehr, welche alsbald zur Stelle war, konnte ich nur darauf beschränken, den Feuerherd nicht zrößer weiden zu lassen, weßhalb die Buden, welche noch nicht vom Feuer ergriffen waren, niedergerissen vurden.“ London, 2. Sept. Die Vereinigung der Reeder verlangte von den Direktoren der Dock⸗ zesellschaften das Recht, ihre eigenen Arbeiter für die Beladung und Entladung der Schiffe verwenden zu dürfen und hat den Direktoren eine 24stündige Bedenkzeit gewährt. Die Reeder wollen versuchen, mit den Ausständischen sich auseinanderzusetzen, falls ihre Forderung zugestanden wird. — Die Eigenthümer der Einlade⸗ und Ausladequais an der Themse nahmen einstimmig die Resolution an, worin die von den Dockdirektoren den Arbeitern Jjemachten Vorschläge als gerechte und billig be—⸗ zeichnet und die Ausstaändischen aufgefordert werden, die Arbeit wieder aufzunehmen. Die Dock- direktoren beschlossen, wegen der von Burns und Tillet geführten drohenden Sprache mit Führern der Ausständischen nicht weiter zu verhandeln. — 3000 ausständische Schneider bewegten sich heute n geordnetem Zuge durch die Citp Landwirthschaftliches. Schwer keimende Samen. Wenn Samen mit harter Schale gesäet verden sollen, z. B. Weißdorn, Rosen, Pflaumen, Pfirsiche, Koniferen, wilde Erbsen- und Wickenarten xc., so müssen sie zuvor kürzere oder längere Zeit zjindurch vorgekeimt werden, weil sie andernfalls zu lange im Erdboden liegen und unregelmäßig nufgehen würden. Durch Frost und Schneewasser verden, nach dem „Prakt. Landw.“, die harten Schalen mürbe und dießKeime erhalten die Kraft zurchzudringen. Das Vorkeimen muß deshalb im Winter geschehen. Den Winter hindurch bleiben die Samen an einem passenden Standorte im Freien und können dann im kommenden Frühjahr usgesäet werden. Nur Rosen⸗ und Weißdornsamen nüssen 1192 Jahre liegen, ehe sie keimen. Man säet ie erst im Frühjahre des folgenden Jahres. Der dasten, in welchem Samen vorkeimen sollen, muß einen durchlöcherten Boden haben, damit Feuchtig- keit und Luft durchziehen können. Geschieht das aicht, so fiockt und fault der Samen. Man füllt nuf den Boden des Kastens eine Lage sandiger, rockener Erde, hierauf eine Schichte Beeren oder Samen, dann wieder so viel Erde, daß der Samen bedeckt wird, dann wieder Samen ꝛc., bis die stiste voll ist. Dann wird tüchtig angegossen. An der Ost- und Nordwand einer Mauer im Harten wird die Kiste auf einer Unterlage vop 5cherben aufgestellt und nun sich selbst überlassen sje Nusserzoit Dienstesnach richten. Die erste protestantische Pfarrstelle zu Grünstadt mit Dekanatsfunktion wurde dem Pfarrer Decker in Göllheim, die protestantische Pfarrstelle in Hin—⸗ terweidenthal dem Kandidaten Baum von Stetten jerliehen Familiennachrichten. Gestorden: In Pirmasens Anna Maria Zannwacker, geb. Hegenwald; in Gönnheim Chri⸗ rind Crolly geb. Stepp, 74 J. a.; in Dürkheim donrad Calletsch, 72 J. a.; in Ludwigshafen Johann Bixner Werkführer, 47 J. a.; in Neustadt Beora Ourz Tan⸗jeror 8BA. 3 — Neueste Nachrichten. Metz, 2. Sept. Der kaiserliche Statt⸗ zalter traf gestern Abend in Begleitung des Bezirkspräsidenten v. Hammerstein, von Saargemünd 'ommend, hier ein. Jeder offizielle Empfang war serheten. Der Staätthalter logaiert im Bezikksurä— dium, unternimmt morgen einen Ausflug auf die Schlachtfelder und wird am Dienstag die Grund⸗ teinlegung zu dem neuen Johannisstift in Les Bordes vornehmen. Die Rückkehr nach Straßburg erfolgt am Dienstag Abend. Würzburg, 2. Sept. Der berühmte Bo aniker Pros. v. Sachs ist bedenklich erkrankt. — Eine zur Wah! eines Delegirten für die Landes⸗ versammlung don den Sozialdemokraten hier einberufene Versammlung ist laut „Fr. Zig.“ von der Polizei verboten worden. Wien, 1. Sept. Der „N. Fr. Pr.“ wird die Nachricht von dem Eintritt des Grafen Hartenau Prinzen Alexander von Battenberg) in die zsterreichische Armee befugterseits als unbe— zründet bezeichnet. Von einem solchen Eintritt könnte nur im Fall des Krieges die Rede sein, wo alle Rüdsichten schwinden. In der Familie des Brafen soll übrigens in Bälde ein freudiges Fa— milienereigniß bevorstehen. Paris, 2. Sept. Herver, der monacchistische dandidat im 8. Arrondissement von Paris ließ Jestern als sein Programm das Manifest des Gra— en von Paris mit dem Zusatz anschlagen, er sabe diesen edlen Worten nichts hinzuzufügen. Das derbot, Proclamationen der Prätendenten anzu⸗ chlagen ist dadurch für die Wahlperiode richtig ungangen worden. — Auch Prinz Viktor eröffentlicht demnächst ein Manifest. — Das „XIX. Sièecle“ erfährt bestimmt, Boulanger wolle ine Woche vor dem Wahltag sich in Varis ver—⸗ jaften (2) lassen. (K.) Dundee, 2. Sept. Die Jahresversammlung des Rathes der Gewerkvereine (Trades unions) Broßbritanniens nahm heute einstimmig eine Reso— lution an, welche die Forderungen der Dock⸗ arbeiter als gerechtfertigt erklärt und die Ge— verke des ganzen Königreichs auffordert, den Aus— dändischen jede mögliche Geldunterstützung zu ge⸗ vaͤhren. Chicago, 2. Sept. Der hiesige Gewerk⸗ berein (Trades assembly) beschloß, seine Zu⸗ neigung für die Ausständischen in London auszu— prechen, den Arbeitgebern und Arbeitern aber eine inigung über einen Mindestlohn sowie den acht—⸗ ündigen Normasarbeitatag zu empfehlen Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demetz. „Wiener Mode“. Heft 28 geht uns soeben zu. Die meisterhaften Mode⸗Illustrationen dieser Zeitschtift haben wir oftmals gerühmt. Aus )em textlichen Inhalt des vorliegenden Heftes heben vir hervor: Jenny Neumann, Modebericht; Jakob ‚on Falke, Zur Geschichte der Taille; Anna Forster, Ansere Kochschule; Renée Francis, Allerlei für die steise; Marie Bergmann, Wiener Handarbeit; Julius Syrutschek, Eingemuhrt; Marie von Naj— naͤjer, Sappho; Friedrich Uhl, Ein Diener zweier derren; F. Groß, Robert Hamerling (mit Por— rait); Bruno Bucher, Stylvolle Wohnungseinrichtung u. sn Unenthehrliche Lektürs! Man abonnfore ant die meistyerbreitete ä— EX —V VNochengehrist — * —3 8 ⸗ —* R X — T oC. o — 4 vAbonnement Zahufs reorlangs mau Probenummer Verlag des Echo (I. B. ðchorer) IXVV