der Einweihung der Schutzhütte des Aggensteinberges sPfarrer Stach abgestü rzt. — Wolken—⸗ ruüͤche unterbrachen die Bahnstreten bei Holz⸗ lirchen. Neuma rkt, 4. Sept. (Fom Manöver.) Montag Morgens hatte die Brigade (17. und 18 Inf· Rgt.) zur Parade und Befsichtigung durch den kommandirenden General der Infanterie v. Orff, hereitzustehen. Vom herrlichsten Wetter begünstigt X dieselbe vor sich und hatten sich zu dem glän⸗ senden militärischen Schauspiel zahlreiche Zuschauer ingefunden. Das Gefecht war interessant und ge⸗ wahrte auch einen prächtigen Anblick. Nach dem—⸗ selben fand noch ein Parademarsch in Regiments⸗ dolonne ssatt, welcher außerordentlich stramm vor ich ging, trotz der sich geltend machenden Hitze ind Erschlaffung der Truppen. General v. Orff zat sich auch sehr lobend und in anerkennens⸗ herthester Weise über die Haltung der Truppen ind deren Exerzitium ausgesprochen und wiederholt Finen Dank denselben aussprechen lassen. Morgen heginnt nun, nachdem noch Artillerie und Pioniere sier eingetroffen find, das Brigade Manöver und „auert bis einschließlich 10. September. Am 12. September beginnt dann das Divisionsmanöver. Während derselben werden größere Strapazen der Fruppen zu erwarten sein. Die 17er haben in jiesiger Stadt, mit einigen kleinen Ausnahmen jreundlichste Aufnahme und ziemlich gute Bequar— rierung gefunden und bieten die Bürger auch Alles nuf, es unseren 17er hier angenehm zu machen, was auch für die anstrengenden Strapazen der— elben sehr noth thut. — Erkrankungen sind bei »em 17. Inf.Regiment infolge von Hitze ⁊c. bis etzt noch wenig vorgekommen und ist der Gesund— seitszustand bei demselben ein ausgezeichneter. — gei dem 14. Inf.⸗“Rgt. stürzte gestern ein ehemals Finjährig⸗Freiwisliger cand. theol. aus Schwebach infolge eines Hitzschlages zusammen und ver—⸗ chied nach einigen Stunden. Mit allen militär⸗ schen Ehren wurde der junge Mann zur Erde be— jattet. (Pf. A.) F Nürnberg. An Stelle des verstorbenen ersten Vorstandes des bayer. Lehrervereins hauptlehrer Max Koppenstätter von Geisenfeld, wurde von dem jüngst hier tagenden Haupt⸗-⸗Aus⸗ chusse Oberlehrer J. B. Schubert als stellver⸗ tretender Vorstand gewählt. Auch wurde beschlossen, dem verdienstvollen Vorstande Koppenstätter auf dosten des Lehrervereins ein Denkmal zu errichten Nürnberg. (Hopfenmarkt.) Das übermäßige, uus Bahn; und Landzufuhren bestehende Ausgebot nn den letzten Tagen war, obgleich der Einkauf rege von Statten ging, richt zu bewältigen. Den⸗ noch sind insgesammt 1800 Ballen den Lagern »ntnommen worden. Abschlüsse von 100 Ballen Markthopfen brachten 20 bis 28 Mk., 180 Ballen 24—238 Mk. auf. Die meisten Käufe in diesen Sorten geschahen aber in dem Rahmen von 28 bis 38 Mk. ausgewählte bis 45 Mk., Hallertauer wurden seltener zu 50, 60 bis 70 Mk. Auer Siegelgut zu 75 bis 80 Mk. Württemberger ver⸗ einzelt zu 55 bis 70 Mk. gehandelt. Höoöchster Schornstein. Man schreibt uus Sachsen: Das Königreich Sachsen wird in urzer Zeit den Vorzug haben, in der im Bau degriffenen, neuen Dampfesse in den Halsbrückner iekalischen Schmelzhütten bei Freiberg die höchste dampfesse in der Welt zu besitzen. Sie wird er⸗ cichtet, um den schädlichen Hüttenrauch in möglichst johe Luftschichten zu leiten und dadurch den häufigen Beschwerden der anwohnenden Landwirte wegen Schädigung der Felder und des Viehstandes und den daraus entspringenden Entschädigungsan sprüchen ein Ende zu machen. Die Esse wird eine Höhe don 135— 140 Meter erhalten, wovon 86 Meter bereits aufgeführt sind; sie hat am Fuße einen Durch⸗ messer von 12 Meter und oben von 3 Meter, ist unten vierseitig und von 14 Meter ab rund. Zum Bau werden nur festeste Ziegel, veranschlagt auf 6 Millionen Stück, bester Zement und böhmischer Baukalk verwendet. Die einzubauenden Eisen⸗ und Kupferteile wiegen 135400 Kilogramm. Die Aus— führung des Baues hat eine Firma in Chemnitz bernommen und zwar werden die Kosten desselben ohne Material sich auf 116000 M. belaufen. Der Zuführungskanal erhält eine Lunge von 500 Meter und wird von der Hütte ausgeführt. Hohe Dampf- ssen sind in Port Dundas, Glasgow (138 Meter) St. Rollox, Glasgow (132,7 Meter), in Mechernich, Rheinland (181,1 Meter) ꝛc. — Um die Fertiq stellung zu beschleunigen, wind die Arbeit von jetzt ab auch nachts bei elektrischem Lichte fortgesitzi. F Dippoldiswalde i. Se, 8. Sept. Die hiesige Apotheke begeht den seltenen Tag ihres 200jührigen Jubiläums. Zwei Jahrhunderte sind in diesen Tagen vergangen, seitdem Kurfürst Jo⸗ hann Georg III. ihr Privitegium unterzeichnete. F Berlin, 5. Sipt. Der „Nordd. Allgem. Ztg.“ zufolge beträgt die Zahl der für das Na— lronaldenkmal von Kaiser Wilhelm ein— zegangenen Entwürfe 144, darunter 47 mit sehr imfangreichen Modellen. Die Entwürfe werden voraussichtlich von Mitte der nächsten Woche ab ür das Publikum zur Besichtigung ausgestellt verden; das Preisgericht tritt am 30. September usammen. F Hamburg, 4. Sept. Ein Vatermord versetzt die Stadt in furchtbare Aufregung. Im Vorort Barmbeck wurde gestern Abend einem 70 ahrigen Schriftgießer von seinem 40jährigen Sohn nit einem Zuckermesser der Schädel gespalten und eine Kugel in die Schläfe gejagt. Der betrunkene Mörder ist nach dem „B. T.“ verhaftet, desgleichen cine Mutter, als der Beihilfe verdächtig. F Dan zig, 3. Sept. Heute Nachmittag fand m Saale des städtischen Museums die feierliche Begrüßung der Haupwersammlung des Gustav⸗ Udolf-⸗Vereins durch den Konsistorialrat Koch namens des Danziger Hauptvereins statt. Fernet hielten Begrüßungs⸗Ansprachen der Oberpräsident der Provinz Westpreußen seitens der Regierung, owie der Oberbürgermeister im Namen der Stadt Der Vorsitzende des Centralvorstandes, Fricke (Leipzig) zankte. Sodann wurde in der Trinitastiskirche Bottesdienst gehalten. FDanzig, 5. Sept. In der Versammlung des Bustav⸗Adolfvereins hielten unter anderen Hermes, Taube und Frick Ansprachen. Begrüßungstelegramme iefen in von den Waldensern, aus Algier, Paris und Marseille. Der Jahresbericht lautet günstig; )11000 M. wurden im vorigen Jahre verwendet, »isher überhaupt 22 Millionen. Nach der Ver— ammlung war Dampferfahrt nach Zoppot und yort Festmahl. Der Trinkspruch auf Kaiser Wilhelm vurde begeistert aufgenommen. — Der Gustab— Adolf-Verein wählte den Geheimen Ober⸗-Justizrat Johow in Berlin und Dr. Hölscher in Leipzig in den Centralvorstand. Die große Liebesgabe des Vereins von 10,200 M. eihielt die Gemeinde Beisenau bei Mainz. Die Gemeinden Sipiory Provinz Posen) und Waitzen (Ungarn) erhielten e 6000 M. Christiania, 5. Sept. Bei Besaker, wischen Trondhjem und Hamsos, wurde eine Flasche mit undeutlicher Bleistiftnotiz iufgefunden, derzufolge das Schiff „S. Mimi“ von iel, Kapitän Voege, am 3. August von Archangel tach Amsterdam gegangen (Reeder: Heinrich Die— derichsen in Kiel) und im nördlichen Eismeer ge— trandet ist. König Humbert hat, wie zStella Italia“ meldet, zu seinem Namenstage als An— jebinde von unserem Kaiser ein prachtvolles Cigarren⸗ rẽtui erhalten, das auf dem Deckel in feinster Cise⸗ ierung ein Emblem des Dreibundes trägt. Ein pringender Löwe, das Sinnbild der Kraft, über⸗ ragt die zusammengestellten Wappen von Deutschland, Desterreich und Italien, welche von Fahnen um— chlungen, sich scharf von dem goldenen Hintergrunde ibheben. Auf der anderen Seite befinden sich die Bildnisse der drei Herrscher, alle von sprechender Lehnlichkeit, mit der Inschrift: „Unitis viribus.“ Die prächtige Arbeit entstammt der Werkstatt eines zekannten deutschen Goldarbeiters und wird bei der Feinheit ihrer Ausführung all zemein bewundert. Landwirthschaftliches. Es dürfte von allgemeinem Intesse sein, zu rfahren, welcher Erfolg durch Anwendung von thomasschlackenmehl auf sogen. saueren Wiesen rzielt wird. Die Gemeinde Oppau hat 30 Zentner nuf etwa acht Morgen sauere Wiesen gestreut. Die Ausstreuung geschah im Februar (zu spät). Die Wirkung war beim darauffolgenden Heuschniti kaum zu sehen. Allein bei der diesjährigen Heuernte zeigte sich die Wirkung ganz auffallend. Nicht allein, daß man beim Mähen die mit Thomas— schlackenmehl bestreuten Morgen nicht abzugehen hrauchte, denn das Gras war 20 Ceutimeter laͤnger als das Gras auf der Nachbarwiese, die, um den Unterschied zu sehen, nicht bestreut war, sondern — und das ist die Hauptsache — die saueren Ried⸗ ind Schachtelheugräser waren verschwunden und es wuchsen Gras⸗ und Kleearten, von deren Existenz man vorher gar keine Ahnung hatte. Bei der dies⸗ jahrigen Grasversteigerung wurde für soiche Wiesen, die mit Thomasschlackenmehl bestreut waren, noch einmal so viel gelöst, als für ein gleich großes aebenan gelegenes Wiesenstück. Dienstesnachrichten. Versetzt wurden: Kaplan Schleburg von St. Ingbert nach Hexzheim, Kaplan L. Werner von St. Ingbert nach Ingenheim, Kaplan R. Bold oon Deidesheim nach St. Ingbert. Ernannt wurden: die Neopresbyter Kaiser aus St. Ingbert als Kaplan in Hettenleidelhein, Schneider als Kaplan in St. Ingbert, Sellinger als Kaplan in St. Ingbert, Faust als Kaplan in Ensheim und Foltz als Kaplan in Blieskastel. miliennachrichten. Gestorben: In Malstatt Bertha Hostombe 16 J. a.; in Dürkheim Jean Schuhmann, 55 J. a.; in Kirchheimbolanden Elise Heser, geb. Scheuer, 32 J.⸗ Protestantischer Gottesdienst Sonntag den 8. Sept. vorm. 9e Uhr Text Evang. Lucä 9. 3762. Lied: 542. Marktbericht. Zweibrücken, 5. August. (Fruchtmittelpreis und Vik⸗ tualienmarkt.) Weizen O M, — Pf, Korn OM — Pf., Gerste zweiteihige d M— Pf, vierreihige d M. —Pf. Spelz õ M — pf, Spelzlern — M— Pf., Dinke! — M — pf, Mischfrucht d M. — Pf., Hafer 0 M. — Pf., Erbsen M — Pf, Wicken 0O M— pf, Heu 2 Ma40 pf, Stroh J. Qual 8 M. 20 Pf., II. Qual, 3 M. 00 Ppf., Kartoffeln J M. 80 Pf., Weißbrod 1/5 Kilo 54 Pf., Kornbrod 8 Kilo 66 Pf., Gemischtbrod 8 Kila 80 Pf., paar Weck 100 Gr. 6 Pf., Rindfleisch J. Qual. 60 Pf., II Qual. 56 Pf., Kalbfleisch 60 Pf., Hammel⸗ fleisch 50 Pf., Schweinefleisch 70 Pf. Wein 1 VLiter 80 Pf. Bier Liter 24 Ri.. Buiter /3 Kiloar. 1 M.10 Pifg., Neueste Nachrichten. Markirch, 5. Sept. Die ausgewiese— nen Franzosen Blech, Clement und Humbert haben, wie die „St. P.“ erfährt, gegen die Aus— weisung, für welche denselben eine fünftägige Frist gegeben sein soll, Schritte um Zurücknahme des Ausweisungsbefehls gethan, ja, wie hier glaub— bersichert wird, sei Herr Ernst Blech sogar um seine Naturalisation als Deutscher (() eingekommen. Die Gesuche sollen aber, wie verlautet, kurzer Hand abschlägig beschieden, und den Ausgewiesenen das Verlassen des deutschen Bodens innerhalb der fünf Tage aufgegeben worden sein. Nürnberg, 5. Sept. Die Landesversammlung der bayerischen Sozialdemokraten, die am nächsten Sonntag hier stattfinden sollte, ist auf Grund des Sozialistengesetzes verboten. Münster, 6. Sept. Dem Vernehmen nach beauftragte der Papst den Nuntius Agliardi in München mit dem Informativprozeß*) zur Bischofswahl in Münster. *) Das Verfahren der römischen Kurie bei Verleihung eines Bistums, die Tauglichkeit des Gi— wählten und die Ordnungsmäßigkeit der Wahl fest⸗ zustellen. Bisher wurde gewöhnlich in Preußen ein Erzbischof damit beauftragt, im vorliegenden Fall aber ist es ein besonderer päpstlicher Delegat. (S. 3.) Paris, 5. Sept. In dem heute unter dem Vorsitz Tiratds stattgefundenen Kabinetsrathe sprach man sich dahin aus, daß, wenn die drei pvom Gerichtshofe Verurtheilten ihre Anmeldung durch die Vermittelung eines Gerichtsvollziehers einreichten, wie dies ihr Vertreter in Aussicht stellt. die Präfektur unter diesen Umständen sie nicht ab— weisen könne und daß dann die Maueranschläge, welche die Namen der Verurtheilten trügen, ge— duldet werden müßten. Der nächste Ministerrath findet unter des Präsidenten Carnot Vorsitz am Dienstag nächster Woche statt. Die Zahl der bisher angemeldeten Kandidaturen beträgt in ganz Frank- reich 700. London, 5. Sept. Aus Odessa wird den „Daily Niws“ gemeldet, daß der Abschluß des ranzösisch-russischen Bündnisses im nächsten rzrühiahr formell verkündet wird. (Pf. K.) Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demekn Weiße Seidenstosse von Mk. 1. 25 bis 18.20 p. Met. — glatt und gemustert (ca. 150 versch. Qual.) — vers. roben⸗ und ftückweise porto⸗ und zollfrei das Fabrik-Depot G. Henneberg (K. u. K. Hoflief.) Zürich. Muster umgehend. Brie⸗ kaffen 20 Mrea. Vorto