f Leipzig. Der Reichskanzler Fürst Bis— narck spendete für die Deutsche Drechslerschule in Zeisnig neuerdings abermals 3000 Mk., nachdem r der Anstalt schon früher wiederholt anjehnliche zpenden zugewendet hat. Antwerpen, 9. Sept. Gestern Abend st das Feuer im Petroleumlager bewältigt worden. dönig Leopold und der Minister Devolder /esuchten heute die Krankenhäuser, wo die Ver— oundeten liegen. Wien, 7. Sept. In Felixdorf ist gestern rüh eine Pulverstampfe der Firma Mayer in die zuft giflogen; angeblich sind zwei Arbeiterinnen ind ein Arbeiter todt. F Von einem Duell zwischen Damen wird aus Pien, 4. Sept., berichtet. Der weibliche Zweikampf at in einem kleinen Gehölz in der Nähe der kaiser⸗ ichen Villa in Ischl stattgefunden und zwar wischen den Gräfinnen Jima Kinsky und Schoen⸗ orn. Beim zweiten Gange verwundeten die schönen zegnerinnen, die mit entblößtem Oberkörper kämpften, cch gegenseitig und zwar wurde die Gräfin Schoen⸗ orn an der rechten Brust, die Gräfin Kinsky am zorderarm verletzt. Als Zeuginnen der Comteß dinsky fungirten die Gräfin Hunyady und die Narquise Pollavicini, als die der Gegnerin die gräfinnen Fünfkirchen und Waldenstein. Als lerztin wohnte die Baronin Lurtisky, Doktorin der Noskauer Fakultät, dem Zweikampfe bei, der durch eersönliche Beleidigungen, die aus Eifersüchteleien atstanden sein sollen, veranlaßt worden war. So venigstens wird Pariser Blättern aus Wien tele— raphitt, immerhin bedarf die etwas abenteuerlich lingende Nachricht jedoch der Bestätigung. F Rebhühner-Schnellzüge. Seit Be— ziinn dieses Monats geht alltäglich ein Train mit jen merkwürdigsten Passagieren von Wien nach zaris ab. Jedem Eilzug, der seinen Weg nach er französischen Hauptstadt nimmt, sind einige Baggons angeschlossen, welche — Rebhühner ent⸗ alten, wie wir gleich hinzufügen wollen, geschossene tebhühner. Rebhühner gelten nämlich seit langer zeit zu den ausgesuchtesten Delikatessen an der Seine, und selbstverständlich ist von jenem Tage in, da der Eiffelthurm seinen Schatten über Paris oirft, die Nachfrage nach diesem Leckerbissen nun itg gestiegen, und so sind nach Wien Aufträge ge—⸗ indt worden, alltäglich einige Tausend Rebhühner jach der Seine zu dirigiten. Um das Wild so ynell und unvbersehrt an Ort und Stelle zu bringen, cfolgt nun der Transport mit dem Eilzuge. Die )auptbezugsquellen für die Rebhühner in Wien ilden übrigens einige ungarische und mährische züter. Interessant ist, daß der Preis der Reb—⸗ ühner in Paris ähnlichen Schwankungen unter⸗ oocfen ist, wie irgend ein gangbares Papier der ffeltenbörse. Der Preis variirt oft um mehrere zranks. Im Durchschnitt beläuft er sich auf 2,50 franks bis 3 Franks, steigt aber in der haute aison bis 5 Franks und höher. Gleich den Reb—⸗ ühnern werden, wie das „N. W. Tgbl.“ mittheilt, uch Hasen, Wiener Würste und Gänselebern in wunghafter Weise exportirt. f(Der Graf von Monte-Christo). Aus fhorenz wird geschrieben; Der bekannte Floren- mer Millionär und Kunstfreund Marchese Carlo ziunoni hat die durch Dumas des Aelteren Feder erühmt gewordene Insel Monte⸗Christo angekauft ind beabsichtigt, sich daselbst mit dem Aufwand miger Millionen ein buen retiro zu errichten. Die anze Insel soll in einen Garten umgewandelt verden, an dessen schönster Stelle ein stolzes Schloß istehen soll, waährend an der Meeresküste eine lieb⸗ che Villa und im Innern eine aus drei Zimmern jestehende melancholische Eremitage sich erheben verden. Der Gesammtplan stammt von einem ekannten Künstler, dem die Oberleitung zusteht; in Stab von Künstlern, Kansthandwerkern und 300 Arbeitern sollen die Insel in drei Jahren in in irdisches Paradies verwandeln. Der Marchese zat gleichzeitig auch eine Yacht „Mercedes“ destellt, velche den Verkehr zwischen der Insel und dem talienischen Festlande beforgen soll. Einer der berüchtigtsten Eisenbahnräuber es Nordamerikanischen Westens, G. Smith, wurde „or wenigen Tagen in der Nähe von Vernon, Leras, unter ganz besonderen Umständen festge— ommen. Smith hatte im letzten März einen Zug ner Santa Fé Eisenbahn ausgeraubt und wurde nige Wochen später von einer starken Abtheilung stiltar eingefangen. Auf dem Wege zum Gefängniß rang er jedoch aus dem Fenster des Eisenbahn, vagens und entkam. Erst seit einigen Tagen var man ihm wieder auf der Spur und eine Ab— heilung Polizisten, einen Sheriff an der Spitze, jatte sich aufgemacht, ihn einzuholen. Smith ritt in (gestohlenes) sehr schnelles Pferd und hatte inen Vorsprung von neun Stunden, so daß seine Festnahme nicht sehr wahrscheinlich war. Ein Zufall am den Beamten zu Hilfe. Smith traf in der Zrairie ein halb verhungertes Weib, und der Ver⸗ zrecher, wohl wissend, daß die Verfolger auf seinen Versen seien, nahm die Aermste, welche sich verirrt jatte und seit Tagen in der Wildniß umherwanderte, uuf sein Pferd und brachte fie zurück nach einer Windmühle, an welcher er vier Stunden vorher dorbeigekommen war. Diese gute That kostete dem stäuber die Freiheit, vielleicht das Leben. Die Zeamten holten ihn nun mit Leichtigkeit ein, und ils Smith sich der Verhaftung widersetzte, schoß der Sheriff ihn aus dem Sattel. Der weichherzige stäuber liegt nun krank im Gefängniß, um nach einer Genesung vielleicht ein Todesurtheil über ich ergehen lassen zu müssen, da er während eines Eisenbahnraubes einen Beamten niederge⸗ hossen hat. FFurchtbare Erruption. Das kleine, 0 Kilometer nördlich von Erzerum gelegene Dorf dantzorik, welches 215 Einwohner hatte, ist dieser Tage durch eine furchtbare Erruption zerstört vorden. Das Dorf lag 1600 Meter über dem Meeresspiegel, an einem Abhange. Als die Ein⸗ vohner ein unterirdisches Geräusch vernahmen und emerkten, daß die Quellen versiegten, wandten sie ich an die nächste Behörde, welche ihnen rieth, das dorf zu verlassen. Für die meisten kam jedoch die VBarnung zu jspät, denn gegen Mittag, während ie Einwohner sich zur Flucht rüsteten, stürzte ein nit Steinen und Erde vermischter Lavastrom auf zas Dorf und verschüttete dasselbe mit 136 darin zefindlichen Personen und allen Thieren. Von em Dorfe ist kaum mehr eine Spur zu sehen. der Berg ist nach allen Richtungen gespalten; die »aupispalte ist 400 Meter breit. Man hört noch interirdisches Geräusch, es erfolgen große Erd⸗ utschungen und Staubwolken erfüllsen die Luft. Dienstes nachrichten. Der Rentbeamte Hetrmann Moschel von ßermersheim wurde wegen Krankheit und dadurch nerbeigeführter Funktionsunfähigkeit unter Aner— ennung seiner langjährigen treuen Dienstleistung n den erbetenen bleibenden Ruhestand versetzt. Zum Schul⸗Verweser in Eppstein wurde der —chuldienst⸗Exspektant Erlenwein von Ludwiqs⸗ jafen ab 16 Oktoher ernannt Familiennachrichten. Verlodte: Katchen Klein⸗Riegelsberg, Jakob —X Gestorben: In Laumersheim Katharina Kehr 50 J. a.; in Landau Maria Elisabetha Schenck, 2413 J. a.; in Kaiserslautern Johannes Weiß nann, 27 J. a. Neueste Nachrichten. Speyer, 9. Sept. Die zweite («öpraktische) zrüfung für den höheren Justiz und ßerwaltungsdienst pro 1889 wird dabier im Montag, 2. Dez. 1889, vormittags 8 Uhr, m Saale der k. Studienanstalt Speyer eröffnet verden. An derselden können nur jene Rechts- raktikanten teilnehmen, welche neben Erfüllung der onstigen Vorbedingungen im Regierungsbezirk der Zfalz das Heimatsrecht besitzen, oder daselbst den orgeschriehenen Vorbereitungsdienst vollendet haben. die Zulassungsgesuche müssen bei Meidung des lusschlusses spätestens bis J. November l. Is. bei ver kgl. Regierung der Pfalz, Kammer des Inneirn, nit den vorgeschriebenen Zeugnissen eingereicht verden. Straßburg, 9. Sept. Ein Erlaß des kaiserl. 5tatthaltets vom 31. v. bestimmt, daß die Be— irkstage am 18. Nod. d. J. eröffnet und »ätestens am 30. Nov. d. J. geschlossen werden »llen, und daß die erste Sitzungsperiode der Kreis⸗ age am 14. Okt. und die zweite am 16. Dez. d. J. beginnen und eine jede Sitzungsperiode höchstens Tage dauern soll. Berlin, 9. Sept. Die gestrige G'ineralver⸗ ummlung der Invalidenkasse des Verbandes ves Hirsch'schen Gewerkvereine beschloß, nach, W. T.C.“, ie Auflösung der Kasse, worin ein Fehlbetrag von 69 000 Mark festgestellt ist, an 21. Sept. ein⸗ reten zu lassen. Antwerpben. Seyt Infolge der an— — jaltenden Feuersbrunst scheint die Zahl der Todken ind V.rwundeten noch gestiegen zu sein; man pricht bereits von 300 Todten und 1000 Ver⸗ vundeten. Der sachliche Schaden wird vorläufig nuf 40 Millionen Mark geschätzt. Da alle in der hatronenfabrik beschäftigken Leute in den Flammen imgekommen find, wird man über die Ursache der 5ẽ ntzündung niemals Genaueres erfahren. Vielfach var die Nachricht verbreitet worden, daß die Pro⸗ inzialbehörde die Anlage dieser feuergefährlichen Fabrik inmitten der Lagerhäuser trotz des Ein— pruches der Stadtbehörde erlaubt habhe. Der Be⸗ ichterstatter der „Kölnischen Zeitung“ erklärt diese Nachricht für unbegründet; er selbst hat die die— ielbe widerlegenden Schriftstücke eingesehen. Rom, 9. Sept. Die „Ag. Stefani“ erhält 'elgende Meldung aus Tanger: Der Sultan zon Marokko empfing gestern in Tetuan den neuen talienischen Gesandien mit besonderer Höflichkeit; r nahm, der bisherigen Sitte entgegen, selbst dessen dreditive, sowie einen von König Humbert ihm ibersandten prächtigen Ring entgegen. Der Sultan )rückte seine Wünsche für die Gesundheit des Königs ind die Wohlfahrt Italiens aus; er sagte, er vünsche, daß Italien und Marokto gleich zwei Fingern einer Hand stets im Einvernehmen handelten. Für die Redaktion verantwortlich F. X. Demetz Farbig seid. Satin merveil- leux v. Mk. 1.85 bis Mk. 5.90 per Met. — 5 Dual., ca. 300 Farben — vbersendet xoben⸗ und stückweise porto⸗ und zollfrei das Fabrik⸗Doéoͤpot G. Henneberg (K. u. K. Hof- lief.) Zürich. Muster umgehend. Briefe kosten 20 Pf. Porto. Sachsische eh⸗Versicherunge Vant in Dres⸗ hen. Dieses anerkannt solide Institut hat auch in iesem Jahre wieder einen weiteren- Aufschwung zurch den bedeutenden Zugang an neuen Ver— icherungen zu verzeichnen. Trotzdem die berech⸗ igten Massen⸗Schäden, welche in prompter Weise zur Auszahlung gelangten, die ansehnliche Summe von 400,000. — Mark erforderten, war es der Zank doch noch möglich, ihre Reserven zu ver— lärken. Dieselbe verfügt momentan über ein dis⸗ ponibles zu Schaden⸗Zweden dienendes Vermögen son über 350,000. — Mark, welches den Ver⸗ icherten bei fester Prämienzahlung ohne Nachschuß nehr wie genügende Garantien bietet. Die soeben erschienene neueste Nummer der elicbten pcaktischen illustrirten Frauenzeitung „Mode und Haus“ vereinigt wieder alle Vorzüge eines gediegenen Modenblattes mit denen einer zu- zerlässigen Hausfrauenzeitung und eines hervor⸗ zagenden Unterhaltungsblattes. Wer dieses viel⸗ eitige Universalblatt für die praktischen und idealen tzedürfnisse der gebildeten Damenwelt noch nicht ennt, sollte von der Expedition von „ Mode und )aus“, Berlin W., Lützowstraße 81, Gratis⸗ Jrobenummern verlangen. Der billige Abonnements- zreis von 1 Mark, respektive 1 Mk. 25 Pf., (letz⸗ erer Preis schließt die Lieferung von tolorirten Modebildern ein) ist dazu angethan, den großen Lbonnentenkress von „Mode und Haus“ tetig ju erweit ro. Die musikalische Erziehung bildet heutzutage inen so wichtigen Faktor in der moderuen Bildung unserer zugend, daß alle Eltern und Erzieher ihr Augenmerk darauf ichten sollten, auch in dieser Hinsicht die rationellsten ädagogischen Hilfsmittel in Anwendung zu bringen. Als iin solches erweist sich immer mehr zweckdienlich und ordernd die „Musikalische Jugendpost“ (Verlag von Carl Brüninger in Stuitgart), ein Organ, das es vor⸗ refflich versteht, den Kindern in erster Linie Lust und Liebe ur die zu erlernende Kunst beizubringen und als unmittel- are Konsequenz ergibt sich dann auch das richtige Ver⸗ tändniß, ohne welches ja die Ausübung jeder Kunst immer ine mechanische bleibt. Selbst Erwachsene müssen dem rischen, gesunden Inhalt der „Musikalischen Jugendpost“ sBeschmack abgewinnen, jedes Schullind aber, das Ver gnügen in Privatlektüre findet und das nicht ganz unmusikalisch st, hat seine helle Freude an den hübsch illustrierten krzählungen, an den zierlichen, wohlklingenden Klavier⸗ tücken, Liedern etec. — Aus dem reichhaltigen Inhalt der zten beiden Nummern (15 und 16) heben wir namentlich ervor: Ernst Pasques „Einsührung in die Oper“; Fin⸗ zerubungeun, Erzählung von A. Krüger; Hofkonzert, Hu⸗ noreske von H. Heyn; Der Zigeuner (Gedicht mit Illu— tration); Muiter Felix Mendelssohn, von Dr. A. Kohut; fines großen Mannes Liebling, Lebensbild eines Musikers, »on A Keßler, sowie die Klavierstücke (zu 2Z und 4 Händen) don O. Fischer, R. Kügele, H. A. Schefer, Lieder (mit dlavierbegleitung) von Ed. Rohde, W. Heiser und H ürnberg. — Wir empfehlen die ebenso unterhaltende vie belehrende „Musikalische Jugendpost“ angelegentlichst ur Anschaifung fijr jede Familie in der muiziert wird