5 * F 756 9 v J — * * —8 —* * * — 33 9 7 — ———— * — —J28 —JJBRIE V 5— 32 A4* ie 4 —3838 2 AI —8 ———— * —1 —J3 Amtliches Organ des königl. Amisgerichts St. Ingbert. er ‚r⸗Ingberter ureicer erscheint täglich mit Aussnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 2 mal wöchentlich mit Unterhaltungs⸗Blatt und Mittwochs und Samsftags mi Infirirten Beilagen. as Blatt loftet dierleljahrlich 1 M60 einschließlich Trägerlohn; durch die Poft bezogen 1 4 75 4, einschließlich 40 H Zuflelungsgebuühr. Die neüctuugsgebühr füur die 4gespaltene Garmondzeile oder deren Raum beträgi bei Inseraten aus der Pfalz 10 H, bei außerpfaͤlzischen und solchen auf welche die Expedition Austunst ertheilt, 1I3 , Neklamen 80 —. Bei 4maliger Einrückung wird nur dreimalige berechnet. v 214. Samstag, 14. September 1889. 2. Jahrg. Politische Uebersicht. x»Zu einer Vorbesprechung werden die weralen Kammermitglieder von den in sRünchen wohnenden liberalen Abgeordneten lub, Burkhart, v. Herrmann, Hänle, Hübler, zreiherr dp. Lerchenfeld, Maison, v. Schauß, Frhr. Schenk von Stauffenberg auf Samstag den 28. zeptember in die Eckl'sche Restauration GBurg⸗ raße) eingeladen. *Das „Fr. J.“ bringt die Mittheilung, der zaifer beabsichtige, den Reichssstag in Person erdffnen, und da nun bestimmt verlautet, der deichstag werde in der zweilen Hälfte des Okto— ets zusammentreten, so sei die Reise des Kaisers zach Athen in Frage gestellt. Es ist der dringende hunsch des Monarchen, den Reichstag persönlich u erdffnen. Wurde der Zusammentritt des Rarla- zents wie gewöhnlich im November erfolgen, dann zürde der Reise des Kaisers nach Italien kein inderniß entgegenstehen. Ader die Zeit der letzten zession des Reichstages ist so kurz bemessen, der lufgaben find so viele und schwerwiegende ge⸗ porden, daß man sich doch zu einem früheren Ein⸗ rxufungslermine entschließen mußte. Ueber den zag hat indeß noch kein definitiver Beschluß ge⸗ aßt werden können; derselbe hängt ab von der ztledigung der verschiedenen Vorlagen durch den zundesrath, und dieser tritt bekanntlich erst Mitte der Ende dieses Monats zusammen. ueber die Vorbereitungen zu den Reichs⸗ agswahlen durch die nattonalliberale dartei schreibt die „NeL. C.“: Fur die national ⸗ iberolen Partei hat der Auerbucher Tag das Signal ur Wiederaufnahme der polisischen Arbrit in würdig er und erfolgbersprechender Weise gegeben. Aehn⸗ che Veranstaltungen in gröszerem dder kleinerem imfang werden bald folgen. Wenn es auch als ststehend detrachtet werden kann, daß neue Reichs⸗ igẽwahlen in diesem Jahr nicht meht stattfinden, müssen doch zeitig alle Vorbereitungen getroffen derden, um in lüchtiger Rustung seiner Zeit auf em Kampsfplatz erscheir en zu lönnen. Die Parteien et syflematischen Opp „sition, Deuischfreifinnige und — * ma hen schon jetzt die größsten swrengorhen um' zie schwere Riederlage, die sie lezten Wye len erlitten haben, wieder gut aen, Die Leghleren namentlich sind in einer ezu fieberhaft en Aufregung; alienthalben, wo n die geringsteAussicht auf eine einigermaßen A Stin menzahl fur sie vorhanden, haben r Kandidalen aufgestellt, und es wird x ⸗ Alreisen des festen Zusammenhaltens —* r Fifers der bürgerlichen Parteien be— — *— * der der Umsturzpartei im Jahre 1887 —286 ZFoden nicht wieder verloren gehen soll. uste besondere Wichtigkeit der nächsten, auf d woh chre giltigen Reichstagswahlen tauscht Dhue keine Partei, und man wird daher einen e mpf von ganz ungewöbnlicher Heftigkeit er⸗ hbee mussen. Wir gehen demselben mit Zuver⸗ e' tgegen und werden darin durch Stimmungs⸗ nte aus zahlreichen Gegenden bestärkt. Die amentarische Mehrheit, welche in der gegen⸗ rtigen Legislaturperidde den maßgebenden Ein⸗ cß auf die Gesetzgebung ausübte, kann trotz aller gitation der Gegner mit Befriedigung auf ihre Lhaten zurückbl'cken, welche das Reich militärisch ind finanziell befestigt und das größte sozialrefor- aatorische Werk seit Menschengedenken zu Stande acht haben. Es wird den Abgeordneten der ehrheitsparteien nicht schwer fallen, für ihr⸗ Thätigkeit die Zustimmung der Wähler zu erlangen, ind die Erinnerung an die traurigen unfruchtbaren Keichstage vor 1887 ist doch noch zu frisch dei den veitesten Volkskreisen, als daß eine Wiederkehr die⸗ er Zustände zu befürchten wäre. * Ein neuer russischer Zollukas hebt die zollfreiheit der für staatliche Telegraphenlinen zestimmten Telegraphenkabeln auf. Der Utags st gegen die deutsche Einfuhr gerichtet. Die dabel für staatliche Telegraphenlinien haben X ragen. Eine Erhohung dieses Zolles soll noch in lussicht stehen. „Post“ zufolge am 20. September bei dem großen Manöver des 7. Urnteekorps gegen das 10. Armet⸗ torps das erstgenannte Korps, am 21. September »as 10. Armeekorps führen. An den beiden Tagen wird das von Sr. Majestät geführte Armee⸗ orps zum ersten Male in großen Verbanden das zauchlose Pulver in Unwendung bringen. Der Unterstaatssekretär im Reichsamt des Innern, Eck, ist der „Kreuzzeitung“ zufolge um seinen Abschied aus dem Reichsdienste einge— kommen und dürfte am 1. Januar k. J. aus dem⸗ elben scheiden. Zur Zeit ist Herr Eck beurlaubt ind dürfte seinen Dienst nicht wieder antreten. Auslanb. London, 12. Sept. Kardinal Manning chlug den Direktoren der Dockgesell⸗ chaflen vor, den Arbeitern schon vom 4. November ib sechs Pence per Stunde-zu bezahlen. Das Ztreillomitẽ nahm diesen Vorschlag an, die Direk⸗ oren lehnten ihn jedoch ab, indem fie erklärten, fie znuten die Lohnerhöhung erst vom 1. Januar 1890 eintreten lassen. Bruüffel, 12. Sept. Nach Meldungen aus —A die Gegend des Albert-Nyanza⸗Sees verließ, beabsichtigt fich westlich vom Viltoria ⸗See nach Suden zu wenden, was ihm aber mißlungen sei. Er schlug dann die nördliche Richtung ein und erreichte das östliche Seeufetr. Emin begleitete Stanley, der sich laͤn⸗ gete Zeit am Gestade des Sees aufhielt, um die Msala und Tabora beschafften Vorräthe ab⸗ zuwarien. Seit mehreren Monaten habe Stanley aͤber den See verlassen und den Marsch in der Richung nach Mombassa fortgefetzt. Emin blieb im Lande zurück. Stanley werde Ende Oktober an der ostafrikanischen Küste erwartei. Paris, 18. Sept. Die Polizei ließ heute im 18. Arrondissement die in der vergangenen Nacht angeklebien Wahlaufrufe Boulangers, die auch dessen Aufruf „An das Volk,meinen einzigen Richter“ enthiellen, abreißen. Im Bezirk von Villette war der Aufruf Rocheforts angeschlagen. Dieser wurde nicht weggenommen, weil Rocheforts Unterschrift als Zandidat gesetzlich angemeldet und visirt war, Tfase um che RNachrichten. * St. Ingbert, 14. Sept. Unsere ruhig und sachlich gehaltene Erwiderung in unserer letz⸗ sen Samsftagsnummer hat bei der „St. Ingberter Zeitung“ denselben Erfolg gehabt, der etwa zu er⸗ varten ist, wenn man versucht, einem Raufhbold mit Vernunftgcünden beizuktommen. Die G. -Korre- pondenz vom 10. Sept. liefert dafür den vollen Zeweis, sie lauft über von Kampflust und ge⸗e derdet fich dabei, als wenn die „St. Ingberter Zeitung“ sich gegen ungerechte Angriffe verteidigen und ihrer Haut wehren mußte. Gegenüber einer derartigen Geistesverfassung verzichten wir gern auf weitere Verhandlungen. Des Urteils aller inständigen Leute sind wir ohnehin gewiß; auch derrn Schuler u. a. können wir's ruhig über— assen, weiches Blatt sie künftig zu Inseraten be— nützen werden. Wenn aber der mit den Kraftausdrücken „Har⸗ nisch“, „Keulenschlaͤge“, „Arsenal“ u. s. f. be— ginnende Artikel am Schluß einen honigsüßen Zöder für die Arbeiter auswirft und die „St. Ingberter Zeitung“ als den Anwalt ihrer Rechte inpreist, so zeigt sie wieder, was sie im Abonnenten— ang Alles zu leisten vermag. Für das Wohl zer'Arbeiter einzutreien, halten auch wir für unsere Juüfgabe, können aber durchaus nicht verstehen, utiches vei Hannover, 18. Sept. Auf dem Wege uum Paradefeld wurde Kaiser Wilhelm bei ler stüdtischen Brauerei, auf deren Hofe ein pracht— zolles Zelt errichtet war, von Senator Brauns zamens der Brauergilde, deren Milglied Seine Majestät als Befitzer des Refidenzschlosses ist, ehr- urchtsvoll begrüßt. Kaiser Wilhelm dankte in juldvollen Worten, erkundigte fich eingehend nach en Verhältnissen der 1472 errichteien Brauere' ind nahm gnadigst den vom Vorsteher der Brauer⸗ silde Ramm mit dem alten Brauerspruch darge⸗ otenen Ehrentrunk entgegen. Inzwischen kam die datserin Augaska Viktoria zu Wagen an ind nahm den dom Brauereidirektor Heimadorj iberrreichten Blumensirauß an. Unter den jubeln⸗ den Hochs der anwesenden Brauhausbesitzer prengte Kaiser Wilhelm nach gnädiger Verab⸗ chiedung dem Paradefelde zu, während die Kaiserin — ed Stadtgebietes erfolgte darauf die Begrüßung der Landgeme inden. Hannover, 18. Sept. Die Parade isl roßartig verlaufen. Sie dauerte drei Stunden. Die Jusstellung der Truppen auf dem sanft ansteigen⸗ er Gelände bot einen prächtigen Anblick. Viele Tausende uenstanden das Paradefeld. Die Triblunen daren dicht besetzt, der Jubel unschreiblich. Der daiser war in großer Generalsuniform, die daiferin erschien zu Pferde in weißem Reitkleid nit Abzeichen in den Farben des Königin⸗Küraffier⸗ egiments, Prinz Albrecht führte das ganze dorps, das Regimentz78 und beide Braunschweiger stegimenter vor, der Großherzog von Oldenburg eine Regimenter, Prinz Balduin von Flandern ‚as Dragonerregiment 16, Feldmarschall Prinz heorg von Sachfen die 16. Ulanen, Graf Walder⸗ ee die 13. Ulanen. Der Großfürst-Thron⸗ 'olger von Rußland erschien in der Uniform des Westfalischen Husaren-Regiments Rr. 8 mit dem Band des Schwarzen Adlerordens und wohnte er Parade an der Linken des Kaisers bei. Der daiser sprach dem X. Armeekorps seine hohe Zu⸗ riedenheit mit dem Parademarsch und der vorzüg— ichen Haltung der Truppen aus, namentlich der 3 Kadlerie-Regimenter. Der Kaiser kehrte zu Pferde jegen 3 Uhr in die Stadt zurück, die Kaiserin zu Wagen. Hannover, 18. Sept. Der Kaiser er— janne sich zum Chef des 1. Hannovrerschen Ulanen⸗ stegiments Nr. 13 und verlieh dem Hannoverschen züfilier Regiment Nr. 73 den Namen „Prinz Ulbrecht von Preußen.“ (Der Chef des Feneralsiabes, General Graf Waldersee, steht ja zuite der 13. Ulanen. Chef des Füßsi— jer Reg ments Nr. 73 ist der Regent von Braun⸗ hweig, Prinz Albrecht von Preußen.“) Verlin! 12. Sept. Der Kaiser wird der