Wechsel⸗Zinsfuß auf 5 pPCt., denjenigen für 4 eihung von Schuldverschreibungen des deutschen! Keiches und seiner Bundesstaaten von 493 auf 512 pCt., jenen für Beleihung sonstiger Werttitel uind Waren von 5 auf 6 pCt. ⸗ *— Die bei der heurigen Generalmusterung zur Ableistung einer dreijährigen Dienstzeit ausgehobenen Rekruten der Kavallerie haben heute Sams⸗ ag, den 5. Oktober bei den verschiedenen Regi— mentern einzurücken. — Die Einstellung der In⸗ fanterie erfolgt am Samstag den 9. Novem⸗ ber l. Is. J — Biedershausen, 3. Okt. Heute Morgen zwischen 9 und 10 Uhr brach in den Gebäulich⸗ eiten bes Ackerers Herrn Daniel Vollmar Feuer aus; da wegen des herrschenden großen Nebels das Feuer nicht leicht sichtbar war, so ver⸗ hreitete es sich laut „Zw. Z.“ rasch über das zanze Anwesen und brannte dasselbe vollständig nieder. — Kaiserslautern. Das 15jährige Söhn— chen eines hiesigen Wirthes und Meisters einer Fabrik ist set Sonntag unter Mitnahme einer Barschaft von über 500 Mark mit einem guten Freunde verschwunden. Den Nachstellungen der Behörden ist es gelungen, die beiden Ausreißer nachdem sie schon eine beträchtliche Summe ver⸗ iubelt, in Metz dingfest zu machen. — Otterberg, 3. Okt. Wie die „Pf. Vzt.“ aus zuverlässiger Quelle vernimmt, hat Herr Abra⸗ ham Strauß, geboren zu Otterberg, 21. Mäcz 1829 und gestorben zu Dürkheim ein Legat zu Gunsten der Armen seiner Vaterstadt gestiftet. Dasselbe betrügt 53000 M. und kommen hiervon die Zinsen des Kapitals jährlich an die Bedürftigsten einer Heimathsgemeinde zur Vertheilung. Von Notar Adler in Dürkheim erging an das hisige Bürger⸗ meisteramt das Ansuchen um Aufstellung des Stamm⸗ vaumes der betreffenden Familie; unter deren Mit⸗ glieder ist noch ein bedeutendes Vermögen, außer den sonstigen Legaten zu vertheilen, dasselbe soll nach zuverlässiger Angabe ca. 125 000 M. betragen. Da keine rechten Geschwister des hochherzigen Testa⸗ tors vorhanden sind, so fallen diese Summen auf dessen Stiefgeschwister, welche theils in Kaiserslautern, Homburg und Neu⸗York noch vorhanden find und sich dessen herzlich freuen dürfen. — Pirmasens, 4. Okt. Vorgestern wurde dahier der 20jährige Johann Hungler, Schuster uus Trulben, verhaftet und an das k. Landge⸗ richtsgefängniß in Zweibrücken abgeliefert. Der⸗ selde ist beschuldigt, in Gemeinschaft mit seinem zur Zeit noch flüchtigen Bruder bei der Familie Wagner in Trulben den gemeldeten Diebstahl von 1000 Mk. ausgeführt zu haben. Der Verhaftete ist auch geständig und soll mitgetheilt haben, daß ein Dritter (vielleicht der bekannte Unbekannte) das Geld entwendet habe und es dann seinem Bruder gab, welcher die Theilung der Beute vor- nahm. — Landau, 4. Okt. Am 1. ds. Mis. wurden die bisher im hiesigen Garnisonslazareth „eschäftigten Lazarethlehrlinge zu Unte riazareth— gehilfen bei der DI. Feldabtheilung sowie beim 18. Inf.⸗Regt. befördert. An deren Stelle werden alsdann wieder von jeder Hompagnie bezw. Batterie ein Mann als Lehrling in's Garnisonslazareth lommandirt, welche je ein Jahr Lehrzeit zu bestehen haben. Nebenbei findet auch noch an destimmten Stunden wöchentlich an verschiedene Mannschaft der Infanterie praktischer und theoretischer Hilfs⸗ ttankenträger⸗Unterricht durch einen Arzt statt. Die jo in kurzer Zeit als Hilfskrankenträger ausgebildeten Mannschaften werden sowohl im Manöver als auch event. im Kriege als Hilfskrankenträger ver— wendet. (T.) — Ein ruchloser Streich wurde am Vorabend des Herbstes Herrn Adjunkten Joseph KRinck in Schaidt gespielt. In einem jungen, reichbehangenen Wingert im „Zidmantel“, Gemark⸗ ung Vollmersweiler, wurden ihm fast sammtliche Trauben adgeherbstet. Polizeiliche Anzeige ist er— tattet, eine rasch vorgenommene Haussuchung war ohne Erfolg. Vor einigen Jahren wurden dem— selben Herrn die bereits geherbfteten Trauben über Nacht aus der Scheune, wo sie in Zübern aufbe⸗ wahrt waren, theilweise entwendet. * Ein originelles Gaunerstückchen berichtet der „L. A.“ aus Edenkoben. In einen daufladen dortselbst kam dieser Tage eine unbe— annte Frau und verlangte zwei Pfund Kaffee, den br der Kaufmann auf ihr Begebten in einen in hrem Korb stehenden Hafen leerte; ehe sie den⸗ elben bezahlte, erklärte sie, fie wolle den Hafen tehen lassen, da sie noch weitere Einkäufe in der Ztadt zu besorgen habe und entfernte sich; als fie so ange ausblieb, wollte der Kaufmann den Hafen vieder ausleeren, fand jedoch zu seinem großten Erstaunen, daß derselbe leer und er ausgeschmiert var. Der Hafen hatte nämlich keinen Boden und »lieb daher der Kaffee beu'm Herausnehmen des hafens im Korb. — Wie dem „S. W.“ aus ester Quelle mitgetheilt wird, begehen nächsten Nontag den 7. Oktober der Herr pensionirte tgl. degierungsdirektor Freiherr von Maillot de la Treille und seine Frau Gemahlin in Berg⸗ abern die Feier ihrer goldenen Hochzeit. Das zubelpaar erfreut sich in seinem hohen Alter noch zester Gesundheit. — Speyer. Der zweite Oberrheinische lnionstag der Radfahrer⸗Union findet am Sonntag den 6. d. M. in der Brauerei Schultz sier statt. — Nach allerhöchster Entschließung ist die Er—⸗ „ffnung der ordentlichen Generalsynode der Bfalz auf Sonntag, den 18. ds. NMts. festgesetzt. vorden. — Zum lgl. Kommissiär wurde der Rath im kgl. Verwaltungsgerichtshof Herr Adalbert Geib n München und zu dessen Stelldertreter der kgl. stegierungsdirektor Herr Hermann Wand in Speher rnannt. — Ludwigshafen, 4. Okt. DerKommis iner hiesigen Getreide⸗ und Mehlhandlung ist seit jestern früh, angeblich wegen Unterschlagung ihm invertrauter Gelder in der Höhe von 2000 Mark flüchtig. Obwohl derselbe vor einigen Jahren vereits eine mehrmonatliche Gefängnißstrafe wegen ines ähnlichen Vergehens verbüßte, konnte es der twa 28jährige Mensch nicht unterlassen, sich ibermals an fremdem Eigenthum zu vergreifen. (G. A.) — In Ludwigshafen ist man eben von erufener Seite mit dem Projekt der Gründung iner freiwilligen Sanitätskolonne, wie olche in fast allen pfälzischen Städten, auch in er Nachbarstadt Frankenthal, bestehen, lebhaft zeschäftigt. Vermißeotes. St. Johann, 4. Ott. Die angekündigte luffahrt des Luftschiffers Herrn Securius indet nicht statt, da das Weitter zu zweifelhaft ind die Kosten der Gasleitung zum Füllungsort des zallons zu groß sind, um solche bei vorgerückter gahreszeit noch aufwenden zu können. Die Saar⸗ und Moselwerke erhöhten die PBalzeisenpreise um 10 Mk. die Tonne. fF Saargemünd. Von den vielen Aus— eichnungen, welche den Ausstellern auf der Pa⸗ iser Ausstellung verliehen worden sind, ist zuuch eine dem hiesigen Fabrikanten E. Huber uteil geworden. Derselbe erhielt für ausgestellten Sammet die goldene Medaille. Die fragliche Firma petreibt auch in Frankreich eine Fabrik von Sam⸗ mnet und Plüschstoffen. Dieselbe genießt einen Welt⸗ cuf und setzt ihre kostbaren Erzeugnisse nach allen Weltgegenden ab. — Augenblicklich weilen in unserer Stadt ein Offizier und zwei Unteroffiziere des niglich bayerischen 1. Ulanen-Regiments, welche sierher kommandirt sind, um die Unteroffiziere des „iefigen Chebauxlegers-Regiments im Lanzen⸗ dienste auszubilden. F Mainz, 3. Okt. Der Import von ita⸗ ienischem Schlachtvieh in Folge der sonst ingeordneten Viehsperre nimmt immer größeren Umfang an. Seither trafen wohl wöchentlich kleinere S„endungen italienischer Ochsen ein, um in Bischofs⸗ eim entladet zu werden, nunmehr ist aber gestern in Extraviehzug direkt von Mailand kommend im iesigen Bahnhof eingelaufen. Dieser Zug brachte iber nicht allein italienisches Großvieh, sondern auch um ersten Male versuchsweise italienische Schweine, velche hier und in den Nachbarstädten auf den Markt kommen sollen. Sollte sich das Fleisch dieser Thiere für unsere Märkte gut verwerthen lassen, ann soll weitere Zufuhr aus Italien folgen. Die talienischen Schweine zeichnen sich durch ihre de— ondere Größe aus. F In Sachsenhausen bei Frankfurt a. M. jat ein Eisenbahnsekretär seine Frau im Bett nit einem Hammer erschlagen. Der Thäter ist erhaftet. Man vermuthet, daß der Mann irr—⸗ innig ist und die That in einem Wuthanfall erübt hat. * Würrrhur Perhos 6606⸗ im ayerischeu II. Armeekorps ist Herr Lieutenant Syffert im 2. Jager Bataillon, welchem de doͤnigspreis, bestehend in einem werthvollen Säbel zuerkannt wurde. F Kempten. (35000 Bleisoldaten.) Wir Jaben hier zurzeit eine Ausstellung, welche wohl einzig in ihrer Art sein dürfte. Herr Kaserneninsbeln Flintsch, Premier⸗Lieutenant a. D. hat nämlich in einem Saale der Kaserne des Jäger⸗Bataillons ein Zriegsbild ausgestellt, bei welchem 35000 Blei soldaten (wie sie als Knabenspielzeug gekauft war »en) zur Verwendung kamen. Hierbei sind Militac aller europäischen Staaten vertreten und es mar · cchiren demzufolge italienische, englische, russische 1. a. Bataillone und Regimenter auf. Als Rarift st auch eine Abteilung bayerisches Militär aus de Zeit Königs Max J. mit den Bärenmützen eindet. eibt. Das Ganze ftellt ein Friedensmanöber dar »em ein bestimmter Kriegsplan zugrunde gelegt i Die Franzosen, als markierter Feind, halten eine Festung besetzt. Dem feindlichen Lager gegenüher st auf einer breiten Anhöhe deutsche Artillerie ostiert, ein Fluß schlängelt sich durch das Thal, as Ufer verteidigen scharf feuernde Infanteristen. die Pioniere, so schreiben die „M. N. N.“ schla— jen Brücken über den Fluß, auf den Stiraßen iehen Scharen von Militär zu Fuß und zu Pferd. Zier in dem Hof eines stattlichen Gutes befindet ich der Verbandplatz, von welchem aus ein Ver— vundetentransport sich von den Gefechtslinien weg⸗ »ewegt, dort ist ein Zeltlager aufgeschlagen, die Soldaten biwakieren, Pferde grasen, Musikkapellen iehen vorüber, Lastwagen fahren u. s. w. — kurz »s fehlt nichts, auch nicht der Feldtelegraph und die Feldeisenbahn, um das Bild eines Kriegsschau⸗ latzes fo anschaulich als möglich zu machen und ine klare Vorstellung vom Kriegsleben zu geben. F München. Se—.kgl. Hoheit der Prinz stegent hat dem Verein für Arbeiter-Ko— onieen in Bayhyern eine Spende von 5000 Me. ugewendet. FDer Thomasdieb Bailley Allen vurde von München mit dem Ingolstadter Schnell⸗ zug, transportirt vom kgl. Sicherheitskommissär Frohmader und Gendarm Münch, in einem Koupee 2. Klasse, nach dem Zuchthause Plassenburg abge⸗ liefert. Bailey trug dasselbe Gewand, mit dem er in der Landgerichtssitzung jüngst erschien — dunklen Zavbelock, Zylinderhut, braune Gamaschen — und var gefesselt. Das Koupee, in welchem sich Bailey Allen auf der Rückseite in der Mitte befand, während die beiden Sicherheitsorgane ihm gegenüber in den rcken saßen, wurde im Bahnhofe fest ver— chlossen. Der Gouner trug dieselbe Ruhe zur Z„chau, wie während der ganzen Untersuchungshast ind bei der Verhandlung und verzog auch, beim Undlick seines Freundes, eines englischen Juristen, eine Miene, welcher in der Landgerichtsverhandlung benso bei der Abreise nach Plassenburg im Bahn⸗ sofe anwesend war. F Die Grundsteinlegung des Lutherdenk⸗ nals in Eisenach am 2. djfs. gestaltete sich zu einem wahren Vollsfeste, an dem die ganze gebölkerung teilnahm; wohl mehr als 15000 Menschen füllten Kopf an Kopf den Fesiplatz. Broßartig war auch der Festzug, an dem Über 3000 Personen sich deteiligten. Vor dem Einsenken »es Grundsteins sprachen Archidiakonus Kiefer und Bemeinderatsvorsitzender Dittenderger. Der Erb⸗ zroßherzog ihat die ersten Hammerschläge, dann olgten die sonst dazu Berufenen. Die Schluß · und Beiherede hielt Kirchenrat Fricke -Leipzig. Nach »em Schlußgesang brachte der Oberbürgermeister Or. Enken noch ein Hoch auf den Erbgroßherzog aus, in das die Versammlung lebhaft einstimmte. 7'Dem Erfinder der Buchdruck 5chnellpresse, Friedrich König, soll in einer Vaterstadt Eisleben ein Denkmal errichtet verden. Herr Professor Scherzer in Berlin ist ur die Ausfuührungen gewonnen und sein Entwurf — Granihtsockel mit Bronzebüste auf Granitstufen nit schmiedeeisernem Gitter umgeben — genehmigt porden. Ein Komitsé, an dessen Spitze Herr Dr. ẽduard Brockhaus⸗Leipzig steht, fordert zu weiteren Zeitragen fur das Dentmalsunternehmen auf, fur velches bis jetzt 18000 Mk. zur Verfügung stehen. F In Wittenberg a. d. E. wurde dieser Tage der 77jährige taubstumme Thier- und Land⸗ chaftsmaler Hünichen in der Nähe seiner Wohnung überfahren und so erheblich verletzt, daß r nach wenigen Stunden verstarb. Der Verstorbene nar mit seiner Taubbeit gewissermaken eine lebene