merika aus. Im April kehrte er wieder von dort rudt und arbeitete bei seinen Verwandten in reimersheim. Anfangs letzter Woche begab er sich Ich Offenheim und holte bei dem dortigen guchsenschafter Sipp ein in Reparatur befindliches hewehr ab, ließ sich auch Munition geben, angeb ˖ ich um auf die Jaad zu gehen. Sipp gab ihm as Gewehr nebst Patronen, und nun legte fich F Mann, Reiß ist sein Name, auf die Lauer nach aner Frau. Rach langem Harren kam die Frau udlich beim Wassecholen an den Brunnen in der — Reiß sich aufhielt. Da traf je ein Schuß, und als sie, um Hilfe schreiend, ich umwendete, traf sie ein zweiter Schuß, wo⸗ auf sie zusammendrach. Entsetzt eilten ihre Ange⸗ beigen herbei, da fiel auch in der Scheuer ein huß. Die Rachbarn eilten ebenfalls zur Hilfe enbei, und während die Verwandten der armen jrau diese ins Haus trugen, fanden die Nachbarn n Keiß in der Scheuer in den letzten Zuügen, er aue sich durch einen Schuß in den Mund ge— sdiet. Der Gerichtsbehörde von hier, welche so⸗ zit zur Stielle eilte, konnte die Frau noch klare lngaben machen, fie schwebt jedoch eben in höchster ebensgefahr, da wichtige innere Theile durch die en wohlgezielten Schüsse verlest wurden. deiß und seine Frau standen anfangs der dreißiger ahre. Kreuznach, 7. Okt. Die Hunsrück⸗ ahn ist heute dem Betrieb übergeben wotden. In Simmern fanden große Festlichkeiten statt. Von Hute ab verkehren die fahrplanmäßigen Züge. Frankfurt. Am Samstag Nachmittag tzte der Ruf: „Feuer im Palmengarten!“ ie Feuerwehr nach der Bockenheimer Landstraße in gewegung. Dort war nämlich beim Anzünden der zasflammen im Orchesterraum des großen Saales er Spiritus⸗Anzünder explodirt und hatte einen horhang in Brand gesetzt. Die rasch um sich reifende Flamme zerstörte binnen 12 Minuten den horhang. die Decke des Orchesters und mehrere verthvolle Dekorationsstücke. Arbeiter des Palmen⸗ jartens löschten das Feuer in kurzer Zeit, so daß je Feuerwehr nicht in Thätigkeit zu treten brauchte. das zahlreich anwesende Publikum hielt sich im Inrauen auf die bewährte Feuersicherheit der säume des Palmengartens musterhaft ruhig, nur venig Aengstliche verließen den Saal. Der Brand⸗ chaden an Immobilien wird. auf 10 bis 15,000 Rark. der an Mobiliar auf 4 bis 5000 Mark eschatzt — ein nettes Sümmchen für die Zeit von 2 Minuten! pMünchen, 7. Okt. In den nächsten Tagen oird die gesammte ba yerische Kavallerie nit 3,15 Meter langen Lanzen ausgerüstet sein. doch werden nur die Ulanen die weiß · blauen Fähnchen hierzu behalten, während Chevaulegers ind Schwere Reiter ohne solche verbleiben. Nun zesizt die Kavallerie Karabiner, Revolver, Säbel ind Lanzen. — Die Münchener „N. N.“ bringen inen Ariikel „über die Ernährung der Sol⸗ vaten,“ welcher einen wunden Punkt nachdrück⸗ ich zu berühren scheint. Das Münchener Blatt chreibt: „In der hiesigen Garnison werden zur Zeit Erhebungen darüber angestellt, ob die dem Soldaten gereichte Nahrung ausreicht oder nicht. xs hat sich nämlich herausgestellt, daß diejenigen Soldaten, die eines privaten Zuschusses entbehren, inmöglich die verlangte körperliche Leistungsfähig⸗ eit daͤrbieten können. Die Aerzte sind angewiesen, jach den monatlichen Verbrauchstabellen der Küche ie einzelnen Nahrungsmittel auf Gehalt au Eis— veiß, Feit, Kohlehydraten zu berechnen. Die Be⸗ echnung geschieht hauptsächlich nach den Werthen on Peitenkofer und Voit. Dabei ist, wie die Munchener Forscher oft betont haben, noch lange icht ein Genüge geschaffen mit der Darreichung er berechneten Menge an Nahrungsstoffen, sondern s mussen Genußmiitel gereicht, für Schmackhaftig eit muß gesorgt werden, ebenso muß viel Wechsel n der Nahrung sein. Sobald diese Erhebungen jeendei find, soll je nach dem Ausfall derselben dentuell eine Vorlage an den Landtag gehen.“ Vas hier von München bemerkt wird, gilt natür⸗ ich itir alle Garnisonen des Konigreichs. Muünchen, 8. Oll. Jugendlicher Lebensretter. Der neunjährige Fischersfohn Unton Schwarz in Schondorf, der bei heftigem 5turm in seinem gebrechlichen Kahne in den Ummersee hinausfuhr und einen mit dem Ertrinken ämpfenden Mann unter eigener Lebensgefahr cettete wird die Retiunasmedaille bekommen. Der nuthige Knabe erhielt durch eine Sammlung auch inen neuen Kahn und eine kleine Summe in seine 3parbüchse. Munchen. Der über die Abstufung »es Malzaäufschlags von Herrn Justizrath dr. H. Pemsel an den Landesausschuß des ayerischen Brauerbundes erstattete Bericht ist eben in der M. Rieger'schen Unwersitätsbuchhandlung n München) im' Druck erschienen. Den Schluß er Publikation dildet eine von 212 bayerischen gierbrauern unterz ichnete Eingabe an die Finanz⸗ usschüsse der beiden Kammern mit dem Petitum, der Anregung auf Abstufungen des Malzauf- chlags keinerlei Folge zu geben“. Eine Münchener Firma sandte dieser Tage nach Zürich einen Brief mit einer 20⸗ Zfennig⸗ HUarke. Da der Brief Uebergewicht hatte, o häute er als Doppelbrief mit 40 Pfennig fran⸗ jert werden müssen. Das Strafporto für diese Anterlassung beitug nicht weniger als 6 Fr. 50 Its., das ist für je 13 Gramm Mehrgewicht 40 Fis. Die Schweizer Firma lehnte selbstoerständlich e Annahme des Briefes ab, so daß der Absender en Brief zurückerhielt und dafür 5 Mk. 40 Pfg. ahlen mußte. Im ganzen übrigen Weltpostverkehr alte die Gesammitaxe nur 40 Pfg. betragen. Das gerfahren der schweizerischen Post ist somit eine inglaubliche Ungerechtigkeit. p Der beste Schüze des J. bayerischen Urmeekorps ist der Bataillons-Adjutant des 3. Jataillons des Infanterie Leib · Regts. Sekond⸗ ieutenant v. Hartz. Ex erhielt anläßlich des letzten Armee⸗Wettschietzens einen Ehrensäbel vom Armee⸗ orps⸗Kommando und von seinem Regiment, dann ein Reiseservice von seinem Bataillon. FKoblenz. Die „Kbl. Ztg.“ schreibt: Es jehen in letzter Zeit wiederholt Meldungen durch die Zlaͤtter, daß, um den teuren Viehpreisen im In⸗ ande wirksam entgegenzutreten, von Großhändlern er Versuch mit amerikanischem und italie— ischem Großvieh gemacht worden sei. Von inem hiesigen Metzger wurde verflossenen Montag n Mainz ein ameritanischer Ochse gekauft und ge— hylachtet. Das Tier war so fett, daß ein mageres ztück Fleisch fast nicht verlauft werden konnte. das gleiche Ergebniß hat das Schlachten eines talienischen Ochsen gehabt. FKöln, 6. Okt. Die Stadtverordneten⸗ Bersammlung hat die Aufnahme einer 31/ prozen⸗ ligen Anlehe im Betrage von zehn Millio⸗ aren Mart beschlossen. Dieselbe soll zur Deck— ing der Kosten don Hafen- und Werftbauten, der ladtischen Kanalisation, sowie der Einrichtung des Biehhofes dienen. Sie kriegen sich doch! Die Redaktion der „Kömmer Vollszeitung“ war so unvorsichtig, in hrem Feuilleton einen langen Roman zu ver— yffentlichen, in welchem Held und Heldin sich zum Schluß „nicht kriegten“, sondern auf Grund des ekanuten „Mißverständnisses“ dicht vor der Pforte 5den wieder von einander gingen. Durch den rrieflich ausgedrückten allerhöchsten Unwillen zahl- eicher Leserinnen sieht sich die Redaktion nun ver⸗ nlaßt, unter der Rubrik „Vermischtes“ die Ver— obung der Beiden in optima forwa mitzutheilen — um eischrecklichen Exempel fur alle neuerungssüchtigen lutoren und Redatteure. FEine Scheidung in zehn Minuten, zas ist der letzte Gerichtsakt, mit dem das Zivil⸗ sericht von Chicags, das von dem Richter Tuthill rafidirt wird, von Neuem seinen Beinamen „die ʒcheide⸗ Vühle“ gerechtfertig hat. Ein gewisser F᷑dward Tucker hatte dem Advokaten For mitge— heilt, daß er von seiner Gatfin Josephine, weil diese kinen Andern erwählt hatte“, geschieden sein wolle. Ddie Wanduhr, welche den Gerichtssaal von Chicago iert, zeigte genau 10 Uhr 55 Minuten vormittags, is der Advokat sein Gesuch auf das Pult des Ge⸗ richtsschreibers niederlegte. Fur den letzteren, der zuich die über reiche Praxis an eine selten kurze luf- und Abfassung derartiger Sachen gewöhnt st, genügten zwei Minuten. um die Affaire auf gie Liste zu schreiben. Die beiden folgenden Mi⸗ uuten wurden von dem Advokaten dazu verwendet, im sein Gesuch dem Richter, Herrn Tuthill, zu ‚egründen. Das Verhör des Klägers, Herrn Tucker's, einer Frau und der einzigen Zeugin, eines vierzig ahrigen Fräuleins, währte ungefähr 5 Minuten. die Sache war beendet, der Richter hatte seinen lusspruch zu Gunsten des Herrn Tucker gethan, ind der Aktuar bereits begonnen, denselben nieder⸗ schreiben. als die Wanduhr genau auf 11 Uhr z Minuten wies. — Das ist auch für die Ver, einigten Staaten der schnellste, jemals vollzogen Scheidungsakt gewesen. — O, du herrliches Chicago — o weiser Richter Tuthill! SFemeinunutziges Die nasse Räucherung des Fleisches. Das neuerdings vielfach empfohlene Verfahren der aassen Räucherung des Fleisches ist folgendes: Man nimmt zum Räuchern des Speckes, der Schinken uind der Würste eines Schweines auf je 120 Pfd. Bewicht ein Pfund Glanzruß von reiner Holz⸗ euerung, wie solcher sich in den unteren Theilen iner jeden Esse ansetzt (aber keinen von Kohlen⸗ jeuer erzeugten), kocht denselben mit 10 Quart Wesser so iange, bis er zur Hälfte eingekocht ist, atzt alsdann die Abkochung vollständig ertalten, eiht sie durch ein Tuch und gibt zwei bis drei dände voll Kochsalz hinzu. In diese Flüs⸗ igkeit legt man kleine Würste 4 Stunde, größere giut, Cervelats und Magenwürste 24 bis eine Stunde, Speck je nach Größe 6 bis 8, Schinken 12 bis 16 Stunden. Das Einlegen selbst nimmt nan einige Tage nach dem Schlachten vor, nach⸗ bem das zu Räuchernde an einem luftigen Orte gehörig abgetrocknet ist. Hat man die Einlagen in zie oben beschriebene Flüssigkett beendigt, so müssen die betreffenden Fleischsorten ebenfalls an einem ufligen Orte gut getrodnet werden. Der Geschmack, der auf die angegebene Art der Räucherung be— handelten Wurste, Schinken ꝛc. ist ein weit ange⸗ nehmerer, als der durch gewöhnliche Holzräucherung rzeugte, und die Ausführung der Raucherung iußerst einfach und billig. nachrichten. Gestorben: In Saarbrücken Lina Heyer. jeb. Pabst, 40 J. a.; in Diedesfeld Mathäus S„chwarzwesler, 859 J. a.; in Frankeneck Joh. stoth, 90 J. a. Neuene Nachrichten. Der Landrath der Pfalz ist zu seinen regel ⸗ näßigen Sitzungen auf Montag den 4. No⸗ »ember nächsthin nach Speyer einberufen. Niel, 8. Ott. Der Kaiser richtete beim Empfange an den Bürgermeister Fuß mehrere auf die Entwickelung der Stadt bezügliche Fragen, insbesondere über die wachsende Bauthätigkeit in den dem Nordostseekanal zugewandten Stadtteilen und den Einfluß des Kanalbaues auf die Erwerbs⸗ Ferhaltnifse der Stadt. Der Kaiser war sichtlich Hefriedigt darüber, daß das Verhalten der zahl⸗ teichen Kanalarbeiter zu Klagen keinen Anlaß gebe. Der Kaiser nahm im Laufe des Jeutigen Vormittags den Vortrag des Staats⸗ sekreiärs Vice⸗-Admirals Heusner entgegen, begab ich Mittags zum Marineoffizier-Kasino und de⸗ ichtigte im Laufe des Nachmittags die kaiserliche Werft, sowie auf der Germaniawerft das neuerbaute Panzerschiff „Siegftied“. Paris, 8. Ott. General Lebrun st gestorben, 15 Tage vor Vollendung seines 30. Lebensjahres. Er war detr heldenmüthige Ver⸗ theidiger von Bazeille bei Sedan und hat die Thaten seiner Tapferen in einem Buch „Bazeille⸗ Sedan“ verewigt; er führte damaß s das 12. Armee⸗ sorps. Der alte Haudegen füh lte sich noch bis uletzt sehr rüstig und wollte von einem endgiltigen Kuh stand nichts wifsen, da er sich immer noch für ahig hielt, im Kriegsfall seinem Vaterland nüßtzlich u sein. Für die Redaktion verantwortlich: F. X. Demeß — —— — — Ismice rcon en⸗Pavilon in Müachen ist wegen der am 15. Okltober a. statifindenden otariellen Ziehung der Bayerischen Rothen er⸗uz⸗Lotterie festlich dekorirt. Fay's üthle vodener Mineral· Jastillen sind das beste Hausmittel bei Husten und Heiser⸗ feit, das segensreichste Heilmittel bei kalarrhalischer Entzündung der Aihmungsorgane. Ihr wohlthätiger Finfluß auf die Verdauung ist anerkannt. Man auft dieselben in allen Avotheken die Schachtel U85 Pfgqg. und Kammgarne für Herren⸗ gIs und Knabenkleider, reine Wolle, nadeifertig ca. 140 em breit à M. 3 Aä per Meter versenden direct an Private in einzelnen Metern, sowie ganz en Stücken portofrei in's Haus Buxkin⸗Fabrik⸗Depot Oot- linger & Co, Frankiurt a NM. Muster Xresbaltigen Collectionen bereitwilliast franco.