v» A p be J koõ se A M —V e t r —* er ‚St⸗ Ingberter Auzeiger“ erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn⸗ und Feiertage. 3 mial wöchentlich mit Unterhaltungt⸗Blatt und Mittwochs d E fufirirten Beilagen. ig Blait kostet dierleljahrlich 14 60 einschließlich Tragerlohn; durch die Post bezozen 14 75 -, einschließlig 40 eede 3 Anrũckungsgebühr far die Agespaltene Garmondzeile oder deren Raum betragi bei Inseraien aus der Pfalz 10 —, bei außerpfalzischen und solchen auf welche die Expedition Auskunft ertheilt, 1b, Neklamen 80 . Bei 4maliger Cinruckung wird nur dreimalige berechnet. 236. 24. Jahrg. Deutsches Reich. Berlin, 8. Olt. Der Reichskanzler wird aorgen in Berlin erwartet. Als ein entschieden friedliches Anzeichen der zage registriert das „Berl. Tagebl.“ die Meldung, ponach Rußland die Einführung des klein⸗ alibrigen Gewehrs beschlossen habe, weil bis ur volligen Durchführung dieser Maßregel noch jahre vergehen dürften. Berlin, 9. Ott. Zu Ehren des Zaren ildet bei Ankunft die Berliner Garnison Spalier, ne Kavallerie vom Lehrter Bahnhof über den »onigsplatz bis zur Charlottenburger Chaussee, die jnfanterie von da bis zur Botschaft. Den Ehren⸗ ienfi übernehmen die Generäle v. Werder und v. daltenborn ⸗Stachau und die Obersten v. Rauchhaupt md v. Rosen. Berlin, 9. Okt. Die auf morgen anberaumte ßlenarsitzung des Bundesrates ist vor⸗ wviegend den Etatsberatungen gewidmet. Friedrichsruh, 9. Olt. Der Reichskanzler jürst Bismard begibt fich heute Nachmitiag nit Familie nach Berlin. Niel, 9. Olt. Aaiser Wilhelm em⸗ eng heute Vormitiag die Admiräle Frhr. v. . Goltz und Knorr und die Miitglieder der Canal⸗ aukommission. Er begab fich um 933 Uhr nach er Barbarofsabrücke, bestieg eine Dampfbarkasse ind fuhr das ihn grüßende englische Geschwader utlang. Er begab sich dann an die Ründung des dordostseekanals nach Holtenau. Bei dem estrigen Prunkmahle gedachte der Kaiser in ehren⸗ en Worten der englischen Flotie und trank auf as Wohl der Koͤnigin von England. Viceadmirai baird dankte fuür die auszeichnende Aufnahme des nglischen Geschwaders und hrachte ein Hoch auf en Kaiser aus. — Kaiser Wilhelm hat bei dem hesuche der Werft seine hohe Zufriedenheit ausge⸗ prochen und den Befehl erteilt, daß als Ausdruck einer Anerkennung jedem Arbeiter der doppelte dagelohn ausbezahlt werden solle. Der Kaiser ehrte um 1192 Uhr von dem Besuche des Nord⸗ stseelanalz auf das Schloß zurück und begab fich im 12 Uhr in englischer Admiralsuniform auf inem Galaboot zum Lunch nach dem englischen laggenschiff ,Northumberland.“ Die deutsche Cor⸗ ette Baden“ und die englischen Kriegsschiffe gruß⸗ en, die englischen Mannschaften paradirten auf ded und Rhaaen und brachten auf Kaiser Wilhe lm in dreimaliges Hoch aus. Auslaud. Wien, 8. Oki. Die „Presse“ schlägt bei mer Besprechung des Antrags Leitenberger in der keichenberger Handelskammer behufs Regelung der andelspolitischen Beziehungen zu deutschland die ausschließliche Zulassung des sterreichischen Getreides zur zollfreien Einfuhr nach deutschland gegen die Ausfuhr einer gleichen Quan⸗ itat ohne Identitätsnachweis vor; diese Ausfuhr gäre zugleich im Interesse vieler Gegenden Deuisch⸗ mds gelegen. Die Erieichterung der Vieh⸗ und volz⸗ Ausfuhr müßte dann mit industriellen Kon⸗ fionen verkauft werden. Das genannte Blatt oft. daß im geeigneten Zeitpunkte nach der in en wirthschaftlichen Kreisen Deutschlands herrschenden üͤmmung auf ein Entgegenkommen der deutschen kegierung zu rechnen sei, besonders wenn von iten Oesterreichs für eine strenge Handhabung er Veterinärpflege Garantien geboten würden. (Fr. 3) Wien, 9. Okt. Das „Fremdenblatt“ hebt jegenüber der Abhandlung der „Times“ über die altung Oesterreich-Ungarns in Sachen Zulgariens hervor: das Wiener Kabinet sei über⸗ jaupt nicht in der Lage gewesen, zu dem beabfichtig⸗ en Rundschreiben der Pforte behufs Anerkennung zer derzeitigen Zustände in Bulgarien Stellung zu iehmen, würde jedoch dem Antrag der Pforte als zer berechtigten Macht anstandslos zustimmen, wie Braf Kalnoky wiederholt in den Delegationen er⸗ lart habe. Sosfia, 9. Olt. Fürst Ferdinand ist jestern Abend mit einigen Herren seines Gefolges jach Ebenthal gereist, um seine Mutter zu besuchen. zn einer an das Volk gerichteten Bekanntmachung om 8. Oktober ernennt der Fürst dem Artikel 19 »er Verfafsung gemüß den Ministerpräsidenten Stam⸗ zulow zu seinem Stellvertreter. Der Fürst reist neognito und wird etwa 14 Tage abwesend sein. Lotale und pfälzische Nachrichten. k⁊St. Ingbert, 10. Okt. Wie wir er— ahren haben, wird Herr Lehrer Schlaudecker m nächsten Sonntag im Café Becker mit seinen Nufikschülern ein Konzert geben. Das Pro⸗ zramm wird ein sehr abwechselungsreiches sein, in⸗ em Klavier⸗, Violin⸗, Zither⸗ und Gesangespiecen um Vortrage kommen werden. Ganz besonders rxlauben wir uns auf sechs⸗ und achthändige Kla⸗ zierstücke aufmerksam zu machen, die bei dieser Ge— egenheit den Hoͤrern geboten werden. Nach alle »em scheint dieses Schülerkonzert nicht nur für zie Eltern und Angehörigen der Mitwirkenden nteressant zu werden, sondern für das gesammte nusikliebende Publikum überhaupt. Der Erlös wird um Ausschmucke des Innern der neuen lath. dirche dahier verwendet werden, und so wünschen vir namenllich auch aus diesem Grunde einen recht zahlreichen Besuch. — Niederwürzbach, 9. Sept. Wie man )»er Zw. Z. mifteilt, ist gestern das hiesige An⸗ vesen des Herrn Behr aus Metz an Herrn An⸗ reas Allgäuer von hier um 9000 Mt. verkauft vorden. — In dem Dorfe Kirrberg bei Homburg st am Sonntag den 6. lfd. Mis. der Besenbinder dert von seinem 21 Jahre alten Sohne erschlagen Frau und Sohn desselben wurden ver⸗ aftet. — Die seitherige „Vrauerei Leschhorn“ n Homburg hat, dieser Tage ihren Namen ver⸗ indert, „Reftauration Bismarck“ ist ihr neuer stame. Im Jahr- 1870 hat bekanntlich Bismarck aselbsi gewohnt, wie er auch während dieser Zeit zei dem jetzt schon zu einem strammen jungen Nann gewordenen jungen Leschhorn die Pathenstelle ibernommen hat. — In Weidenthal brannte gestern ein iltes Wohnhaus sammt Stall und Speicher, Ersterer nit Streuwerk, Letzzterer mit Heu und Stroh an⸗ zefüllt, nieder. — Pirmasens, 9. Okt. Auch der „Dritte m Bunde“ der Diebsgesellschaft, welche vor kurzer zeit den Gelddiebstahl in Trulben verübt hatte, in gewisser Martin Parkohny, wurde heute früh surch die hiefige Gendarmerie verhaftet und nach zweibrücken abgeführt. — Pirmasens, 9. Okt. Einem hiesigen Zürger, der in die heutige Schöffengerichtssitzung ils Zeuge geladen war, hat sein böser Stern recht ibel mitgespielt. Statt um 8 Uhr erschien der Zeuge um 9 Ubr, weil er die 8 für eine 9 ange— iehen haben wollte. Der Herr Amisrichter verlas nun die Vorladung, welche richtig auf 8 Uhr aus⸗ jestellt war, und verfüllte den saumigen Zeugen in ine Strafe von 83 Mk. ey. 1 Tag Haft. Damit uicht zufrieden, glaubte der Zeuge nun, der Herr Umtsrichter habe fich geirrt, und verlangte, die Borladung nochmals zu lesen. Sein Benehmen jierbei veranlaßte das Gericht, dem Zeugen eint Ordnungsstrafe von 1 Tag Haft zu diktiren, zu deren Verbüßung der Ungläubige sofort abgeführt wurde. (A.) — Der Stadtraih zu Pirmasens hat in einer letzten Sitzung beschlossen, mit einem Kosten⸗ rufwand von 200000 Mk. ein Realschulge— »aude mit botanischem Garten und Turnhalle zu rbauen. — Landau, 8. Okt. Der Feilenschleifer Nikolaus Schmitt von Edenkoben, 30 Jahre ali rhielt in heutiger Strafkammerfitzung wegen 5 Diebstahlvergehen eine Zuchthausstrafe von fünf Jahren unter Aberkennung der bürgerlichen Ehren⸗ rechte auf die gleiche Dauer. Schmitt machte seinerzeit janz Edenkoden unficher und es ist eine empfindliche Strafe ganz am Platze. — Landau, 9. Olt. Das dem Bautechniker herrn Wilke aus Freiburg gehörige Weingut „Annaberg“ bei Burrweiler, welches er vor einigen Jahren um den Preis von 28,000 Mt. hon Herrn Gerard in Speyer erworben, wurde vorgestern wie das „Tgb.“ berichtet, an Herrn raltenbach in Karlsruhe um die Summe von 100,000 Mark verkauft. Die notarielle Verbriefung dieses Aktes hat in Karlsruhe stattgefunden. — Landau. Die Ziehuug der Synagogen⸗ Lotterie wurde bis auf Weiteres verschoben. — Von Landau wird der „Pf. 3.“ ge⸗ schrieben: Künftigen 156. ds. Mis. wird sich das hiefige Landgericht als Appellinstanz mit der „Nichtübertragbarkeit“ der Eisenbahn— fahrkarten zu befassen haben. Maurermeister N. N. v. X. ist zeitweise bald da, bald dort auf der Strecke Weißenburg-Landau mit Reparaturar⸗ zeiten am Bahnkoͤrper und an den Gebäuden be—⸗ chäftigt und hat sich zu dem Ende mit einer Monatskarte versehen. Einmal nun, als er nicht ibkommen konnte, legitimirte er mit dieser Karte einen Arbeiter trotz dringenden Abmahnens von Seiten der Verwaltung in S. Zur Verantwortung Jezogen, verurtheilte ihn das Schoͤffengericht in Zandel nebst Arbeiter wegen Betrugs in die geringe Strafe von je 8 Mi. Maurermeister N. N. aber, giebei nicht beruhigt, hat hiegegen Berufung zu hiesigem Landgerichte eingelegt und ist man allge⸗ mein auf dessen Entscheid gespannt. — Dürkheim, 9. Okt. GWorschuß⸗ und stredit⸗Verein.) Infolge höheren Geldstandes werden ab 1. d. M. auf Depositen statt bisher 8 pCi. nunmehr 331 pCt. Zinsen pro Jahr ver⸗ gutet. (A.) — Ludwigshafen, 9. Okt. Ein junger ommis Namens Fuchs, welcher eine hiefige Mehlhandlung durch unredliche Manipulationen um groͤßere Beträge schädigte und Mitte voriger Woche flüchtig ging, ist gestern in Neustadt a. H. verhaftet worden. G.) — Ludwigshafen, 9. Okt. Dieser Tage wurde berichtet, daß zwei junge Leute von einem Un⸗ vekannten in der Kaiser⸗Wilhelmstraße (bei der Aktienbrauerei) ohne alle Veranlafsung Abends gegen 11 Uhr, gestochen wurden. Die hiefige Schutzmann⸗ chaft bat den Thäter nach einigem Suchen ermit—