und die Wichtigkeit der Aufgaben des Kongresses betonte. Admiral Franklin ist zum Präsidenten des Kongresses gewählt. Darauf wurde die Sizz— ung auf morgen vertagt. Die Delegierten begaben sich in das Weiße Haus, wo fie dem Präsidenten Harrison vorgestellt wurden, welcher dieselben be— willkommnete und die Hoffnung aussprach, daß die Arbeiten des Kongresses den kommerziellen Interessen der ganzen Welt zum Vorteile gereichen möchten. Lokale und pfältische Nachrichten. * St. Ingbert, 18. Okt. Heute begeht Deutschlond einen Gedenktag, den hoffentlich unser Volk nie vergessen wird, ist doch der 18. Okt. der Geburtstag weiland S. M. des edlen Kai⸗ sers Frie drich, dem in allen deutschen Herzen ein treues Andenken bewahrt bleiben wird. Die Liebe und Verehrung, die der Held als Erbteil hinterlassen, hat sein Volk dem thatkräftigen Sohn und Nachfolger, Kaiser Wilhelm II. zugewandt. * St. Ingbert, 18. Okt. Das Be— triebsergebniß der pfälzischen Eisenbahnen für den Monat September ist wieder ein sehr gutes, indem im Vegleich zum Monat September 1888 mehr vereinnahmt wurden 74960 Wik. 18 Pf. Die Mehreinnahme für die abgelaufenen 9 Monate beträg: 590 126 Mt. *— Das k. Staa tsministerium des Innern hat in neuerer Zeit Erhebungen gepflogen über die Erfolge der in früberen Entschließungen ertheilten und neuerlich eingeschärften Weisungen über die Handhabung der Sicherheitspolizei in Be— zug auf Zigeuner. Inhaltlich der einge— lommenen Berichte haben die gegebenen Vorschriften im Allgemeinen als zulänglich und insofern als erfolgreich sich erwiesen, als 1. die Zahl der aus⸗ ländischen Banden sich vermindert hat und 2. die lnländischen, wenn auch eine wesentliche Abnahme ihrer Zahl nicht allenthalben bemerkbar ist, doch schüchterner in ihrem Auftreten geworden sind. Wenn hiernach eine vollständige Säuberung des Landes noch nicht erreicht ist, so darf bei steter und fort- gesetzter strenger Kontrole und Ueberwachung der Zigeunerbanden eine weitere Minderung derselben und gleichzeitig eine bessere Zügelung ihres Auf- tretens erhofft werden. Es ergeht deßhalt der Auftrag, in der Bekämpfung des Zigeunerthums mit allen Eifer fortzufahren und durch strenge Handhabung der ertheilten Weisungen auf weitere asllmählige Minderung dieser Landplage hinzuwirken, wobei namentlich auf die sofortige bedingungslose Zurückweisung ausländischer Zigeuner an den Reichs⸗ grenzen als sehr zweckmäßiges Kampfmittel hinge— wiesen wird. — Zweibrücken, 17. Okt. Wie die „Zig.“ vernimmt, wurde bei der heute Nachmittag stattge⸗ habten Verfleigerung des Flor y'schen Anwesens am Hallplatze dasselbe von Hrn. Heinrich Schwarz (früher Besitzer des „Hirsch') um die Summe von 87. 100 M. erworben. — Zweibrüden, 17. Olt. Heute Mor— gen gegen 3 Uhr schlich sich ein Dieb in das Nebenhaus des Herrn Lockierers Roth und stahl einem dort wohnenden Bierbrauer 835 Mk. Der⸗ selbe hatte sfich noch vorher aus Langeweile in den Weinkeller der Frau Wittwe Leiner begeben, wo⸗ selbst er fich so lange die Zeit mit gutem Wein bertrieb und dabei nicht vergaß, noch einige Fla schen nebst Butter mit nach Hause zu nehmen, um auch dort sich noch gütlich thun zu können. — Haschbach am Remigiusberg. Bei der stirchweihe am letzten Sonntag hier hat das Messer wieder eine Rolle gespielt. Ein schon mehrfach be⸗ strafter Bursche aus Rammelsbach brachte einem Musikanten drei lebensgefährliche Stiche bei, so daß sogleich der Arzt aus Kusel in Anspruch ge⸗ nommen werden mußte. — Vom Roßberg, 16. Oklt. Man glaubt sichere Anzeichen dafürzu haben, daß sich in der Nähe der Gemeinde Gangloff Petroleumquellen befinden und wurde bereits Anregung gegeben, durch Nachgrabungen Näheres festzustellen. Diese Nachricht versieht der »Pf. K.“ mit einem Frage⸗ zeichen. — In Bikenbach fiel das siebenjährige Kind des Müllers Keller so unglücklich in eine Fensterscheibe, daß es sich den Hals durchschnitt. Bis Hilfe kam, war das arme Wesen eine Leiche. Das Entsetzen der aus dem Felde geholten Eltern aßt sich icht beschreiben. 35444— 22 —8 ⸗* rammer. Eine Diebs⸗ und Hehlerge— rossenschaft, bestehend aus dem Schirmflicker Friedrich Köhler, 38 Jahre alt, aus Karlsberg, dikolaus Cormann, 28 Jahre alt, Jakob Leonhard, 31 Jahre alt, Spengler aus Kaiserslautern und zudwig Hoffmann, 28 Jahre alt, Mechaniker, letz⸗ ere beide gleichfalls aus Kaiserslautern, sind vor die Schranken geführt. Sie verübten auf dem Finsiedlerhof einen Einbruchdiebstahl, Köhler hat rnußerdem einem⸗Bauern in Mundenheim ein Pferd veggeführt und 600 Mk. gestohlen. Der vorbestrafte Zöhler erhält eine Zuchthausstrafe von 2*/4 Jahren, Lormann 2 Jahre, Leonhard 1 Jahr Zuchthaus. hoffmann erhält eine Gefängnisstrafe von 2 Monaten, die durch die Untersuchungshaft als ver⸗ züßt erachtet wir. — Kaiserslautern, 16. Okt. Kürzlich varen, wie die „Pf. Pr.“ berichtet, Unternehmer aus Köln in der Pfalz, um Steinbrüche anzukaufen. Nach Aussage reflektire die Gesellschaft hauptsächlich auf Brüche, die zum Großbetrieb geeignet wären und in denen Hausteine von feinem Korn zu finden seien. Man machte den Herrn den Vorschlag, die weithin berühmten Schopper Brüche zu befichtigen. Doch als sie hörten, daß diese nicht von einer Bahnlinie berührt würden, bedauerten sie, von dem Offert keinen Gebrauch machen zu sönnen. Es ist sehr zu beklagen, daß die kolossalen Reichthümer, die Schopp und Umgegend an aner⸗ tannt bestem Baumaterial besitzt, nicht nutzbar ge⸗ macht werden können. — Kaiserslautern, 17. Okt. Besitz⸗ wechsel. Der Gacten über'm Bruch des Herrn Jean Seng ging durch Kauf an Herrn Rentner Jakob Niedhommer um den Preis von 2150 Mk. über. Die Vermittlung geschah durch den Agenten Herrn Gustad Feldmüller. — Rodalben, 17. Okt. Von einem schweren Unglücksfall wurde die Familie des Schuh—⸗ machers Georg Weber von hier betroffen. Die Ehefrau des Weher war vor ca. 14 Tagen mit dem 13. Sprößling in's Wochenbett gekommen und war an den Folgen desselben seit der Zeit krank, doch hatte sich die Krankheit gebessert. Zur Pflege hatte sich Weber eine Schwester aus dem Pirmasenser Franziskanerinnenkloster erbeten und auch erhalten. Als die Schwester nun der kranken Frau Medizin reichte, ergriff fie, wie man der „P. J.“ schreibt, statt Medizin von den auf dem Tische stehenden 83 Arzneigläsern ein solches uit ꝛarbolsäaure, welche, mit großer Menge Wasser dermischt, zu Einspritzungen bestimmt war, und zab, in der Meinung es sei Arznei, der Frau von der Flüssigkeit ein. Unter großen Schmerzen gab kucze Zeit darnach die Frau infolgedessen ihren Beist auf. Die Schwester ist allgemein zu be⸗ dauern, zumal da sie stets ihres schwierigen und aufopferungswürdigen Amtes mit Gewissenheit waltete. Umsomehr aber ist der Ehemann Weber zu bedauern, als er bereits 8 Kinder durch den Tod verloren hat, denen nun auch die Mutter folgte. — Pirmasens, 16. Okt. Herrn Photograph douis Heine dahier, früher in Edenkoben, wurde interm 3. Oktober abhin ein Patent auf „Waässerungs⸗Apparat für photographische Platten“ hvon dem K. Patentamt Berlin ertheilt. Es ist dies ein erfreuliches Zeichen unserer hiesigen Kunstindustrie ind ist Herr Heine dazu zu beglückwünschen. — Seit kurzem ist in der großen prot. Kirche die ßasbeleuchtung eingeführt und bildet dieselbe n ihrer geschmackvollen Ausstatiung eine weitere Zierde des schoͤnen Gotteshauses. . — Wie das „A. W.“ aus München erföhrt, jat das kgl. Staatsministerium des Innein fur irchen⸗ und Schulaugelegenheiten in den Etat der 20. Finanzperiode 3000 Mk. zur Erhaltung zer Burgruine Trifels eingestellt. Diese Forderung wird durch den Herrn Landtagsabgeord⸗ neten Diehl im Landtag vertreten werden. — Landau, 15. Olt. Bei der vorgestern in Kaiserslautern stattgehabten Pferdemarkt ⸗ Lotterie ziel auch ein Gewinnst einem hiefigen Loosbefitzer zu. Der Hausknecht im Hotel Back gewann rämlich ein Füllen im Wertihe von 200 Mark. — Aus dem Kanton Landau. Ein dandelsmann und Weinkommisfionär hatte sich schon vor Beginn des Heibstes einem auswättigen Wirthe gegenüber verpflichtet, für eine Anzahl Fuder neuen Wein den benöthigten Most zu liefern ind zwar die Hotte zu 15 Mk. Bei der guten Dunlitat vser Fenanukßon as vem2A—A a1 X- des „Neuen“ erzielten aber die Winzer unserer Umgegend 16 bis 18 Mk. flr die Hotte um unser Handelsmann saß im Pech, wenn er den eingegangenen Vertrag halten wollte. Allein wußte sich zu helfen, indem er die Winzer, von denen er kaufte, aufmunterte, nur tüchtig Wasser dem „Neuen“ zuzugießen und ihm dann zu einem billigen Preis die Hotte zu überlassen. Dieseg Versahren kam nun, wie der „Pf. Vzt.“ berichtel wird, zu Ohren des betreffenden Wirthes, der mit dieser unreellen Handlungsweise durchaas nicht zu— frieden war und das Ende dürfte, wenn nicht ein zütlicher Vergleich zu Stande kommt, ein Prozeß sein, der voraussichtlich nicht zu Gunsten des Wein— kommissionärs ausfallen wird. — Aus der Pfalz. Herr Hch. Theobold in Godramsiein erntete auf seinem Acker einen Rettig im Gewicht von 6iha Pfd.; Herr Ober. förster Gümbel in Dahn aber hat in seinem Garten solche von fünfzehn Pfund. — Wie seiner Zeit mitgeteilt wurde, hatte der Maurermeister Franz Moher aus Schaidt seinem Arbeiter Schmidt zur Fahrt nach Landau die Monatskarte übergeben, welche auf den Namen des Mohr lautete. Da nun diese Karte die Auf— schrift „nicht übertragbar“ enthält, Schmidt dies also sehen und darnach handeln mußte, wurde Mohr wegen Verleitung zum Betrug und Schmidt vegen Betrugs vom Schöffengerichte Kandel in die zeringst zulässige Strafe von je 3 Mk. verurtheilt. Ihre gegen dieses Urtheil eingelegte Berufung wurde bon der Strafkammer bdes Landgerichts Landau abgewiesen und sie außerdem zu den nicht unbe⸗ deutenden Kosten verurtheilt, indem das Gericht innahm, daß durch die Handlung des Schmidt der afälz. Bahnverwoltung eine Vermögensschädigung von 40 Pf. zugefügt wurde zum Nutzen des Mohr. — Aus Germersheim wird berichtet: Nach 18jähriger Amtsthätigkeit in hiefiger Sitadt tritt unser verehrler Rentbeamte, Herr Moschel in Ruhestand. Derselbe erwarb sich die Hochachtung der gesammten Bürgerschaft durch seine Freund- lichkeit und Zuvorkommenheit gegen Jedermann; fast kindliche Verehrung erwarb er sich bei seinen Untergebenen, denen er in allen Füllen ein treuer Berather, ein rechtmeinender Freund war. Aus diesen Gründen versammelten sich die Herren Ein⸗ nehmer des Bezirks dahier, um sich von ihrem Herrn Vorstand zu verabschieden und überreichten demselben als dauerndes Andenken einen vracht⸗ bollen Tafelaufsatz. — Spehyer, 17. Okt. Von den 124 Per⸗ sonen, welche als Mitbegründer des Vorschuß pereins im Jahre 18264 verzeichnet sind, gehören heute dem Verein, welcher vorgestern sein 28jähriges Bestehen feierte, noch 23 an. — Die General ⸗Versammlung des Pfälzischen —A der Haardt statt. — Wachenheim. Dem am Samstag Abend schwer verwund eten Fabrikaufseher Philipp Reuther mußte ein Auge ausgenommen werden. Mar glaubt, die Verwundung sei nicht mit einem Stein, ondern mit einem starken Messer geschehen. Bis jetzt ist Hoffnung vorhanden, daß das Leben des hraben Mannes erhalten bleiben kann. — (Ertraviehzug.) Vorgestern Vor— miitag passirte ein aus 15 Wagen bestehender Fxtra· Viehzug, aus Ital ien kommend und mil Ochsen und Schweinen für die Firma Heisfter und Cie. in Mainz bestimmt. den Babnbof Ludwings bafen. — Rheingönheim, 17. Okt. Die Siraße von hier nach Mundenheim war gestern Abend nach 8 Uhr der Schauplatz einer schreclichen That. Der kaum hinter den Ohren trockene 17jährige Fabrikarbeiter L. Tavernier gerieth mit dem eiwa 20jährigen Maurer H. Böckler auf dem deimwege in Wortwechsel wegen eines an sich ganz uundbedeutenden Vorfalles. Im Nu zog Taber⸗ nier sein Messer und stach es dem Böckler mi großer Wucht in die Brust. Der Stich drang durch die Lungen und hatte nach wenigen Augen⸗ blicen den Tod des Böcler zur Folge. Die Leich wurde don des Weges kommenden Leuten nad Mundenheim, später von den Angehörigen Böͤdler⸗ sierher berbracht. Der Thaler Tadermer wurde noh am Abend durch die hiesige Polizei verhaftet. — Roxheim, 16. Okt. Der heutige Tag war für die israelitische Kultusgemeinde ein Fteu⸗ dentag. Unter großer Feierlichkeit fand die Ein⸗ 4S— ⏑ fslatt. Herrt BVe⸗